Читать книгу Observiere undercover die Polizei - Denise Remisberger - Страница 6

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Sergio hatte es sich in den Kopf gesetzt, die Dame mit dem Fernrohr zu erschrecken.

Er wusste, dass Lisa Fiori regelmässig einen Spaziergang am Fluss unternahm, um ihre Muskeln wenigstens so fit zu halten, dass die Gelenke nicht die ganzen Lebensbelastungen alleine tragen mussten.

Er zog Schuhe und Socken aus, griff sich die Schuhe mit der linken Hand, nachdem er seine weissen Tennissocken mit dem roten Streifen Grösse mindestens dreiundfünfzig am Ufer drapiert hatte, und kletterte, nun barfuss, den mit Felsplatten bestückten Abhang hinunter, indem er sich mit seiner Rechten an diversen, zu seinem Glück stabilen, Büschen festklammerte.

Sergio breitete sich auf einer der Felsschollen aus, zog sich alles bis auf einen sexy Tanga aus, legte sich in die heisse Tessiner Dezembersonne an diesem windgeschützten Plätzchen und wartete.

Lisa, in neonorangen Turnschuhen, Leinenhose und -tunika in derselben Farbe, und einem hauchdünnen Haarband aus Chiffon, lief mit ziemlich energischen Schritten auf dem Rasenstreifen das Flussufer entlang, sog die kalte Luft ein, während ihr die Sonne auf den Kopf brannte, und blieb plötzlich erheitert stehen.

Das waren doch zwei Riesensocken, dort drüben.

Sie schlich sich leise näher und spähte über die Böschung hinab.

Ihre Erheiterung wuchs, als sie dort Fahnder Sergio Bollettino, ihren spannenden Nachbarn von gegenüber, entdeckte, der, praktisch nackt, seine tolle Figur und sein hübsches Gesicht in Vollbeleuchtung zur Schau stellte.

Lisa begann, ungehalten zu kichern.

"Junger Mann", rief sie zu ihm hinunter, "frieren Sie nicht?"

Sergio fühlte sich schlagartig peinlichst berührt, schirmte seine Augen mit einer Hand ab und setzte sich, vom klaren Wetter schon reichlich benebelt, auf.

"Hier ist es windstill."

"Oh, dann muss ich mir ja keine Sorgen machen um Sie, Herr verdeckter Ermittler. Wollen Sie in diesem Aufzug vielleicht jemanden fangen?"

"Wer weiss?", murmelte Sergio verlegen. "Warum kennen Sie meinen Beruf?", fragte er verunsichert.

"Ist das eine Scherzfrage?"

"Äh, nein ..."

"Dann lasse ich Sie mal wieder", lachte Lisa, winkte ihm zum Abschied und spazierte ihres Weges.

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