Читать книгу Der abwegige Talisman - Denise Remisberger - Страница 9

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«So», strahlte Pfarrer George sein Spiegelbild an und strich sich ein letztes Mal seinen mit grossen rot-schwarzen Karos durchgemusterten Reisemantel glatt. Er war aufbruchbereit für die lange Bahnreise von London über Paris und weiter bis nach Zürich. George ergriff die prall gefüllte Reisetasche, so eine altmodische aus Schweinsleder und ganz ohne Räder, ging nach draussen und drehte sich nochmals um, damit er sich mit einem letzten Blick für ein ganzes Jahr lang von seiner Kirche verabschieden konnte. Sein Kollege Jimmy würde die Pfarrerin aus Zürich empfangen. Dann spazierte er los in Richtung Tube, die Tasche in der einen, den Regenschirm in der anderen Hand, gefolgt von einem verängstigten Jungen mit einem kleinen Rucksack, der in der Nähe der Kirche auf ihn gelauert hatte, um ihn um Hilfe zu bitten, denn der Mörder, der in dem Quartier wohnte, das der Ausreisser gerade für immer verlassen wollte, hatte David aufgestöbert und verfolgte ihn seither. Am Bahnhof St Pancras International angekommen, checkte der Pfarrer ein und kaufte sich ein Ticket Klasse Standard und David, der direkt hinter ihm anstand, kaufte sich dasselbe. Zum Glück hatte er das Geld des Ermordeten mitgenommen und den Ausweis sowieso. Wo Paris war, wusste er. Aber Zürich? In der Schweiz, hatte der Pfarrer zum Mann hinter dem Schalter gesagt, der ihn nur viel sagend angeschaut hatte. Wenn hier einer wusste, wo genau Zürich lag, dann ja wohl er, der seit über zwanzig Jahren Angestellter verschiedenster Bahngesellschaften war. Die Schweiz, dachte David, war dieses kleine Land mit den hohen Bergen. Die Alpen, genau. Davon hatte er schon gehört.

Der abwegige Talisman

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