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Dritter Auftritt Bei den Ställen

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Friedrich:

Angenehmer Abend, nicht wahr mein werter Katte?

Von Katte:

Wohl wahr, mein Prinz. Bringt ihr nun die Fluchtpläne, berichtet ihr, wann es losgehen soll?

Friedrich:

Am morgigen Tage, so instruierte mich mein Vater, brechen wir zu einer Jagd mit dem Kurfürsten auf. Sprecht in dieser Zeit mit dem Pagen Keith, welcher mir bei meiner Flucht zu helfen gewillt ist. Besprecht mit ihm unser weiteres Vorgehen.

Von Katte:

Und ihr seid sicher, dass ihr ihm vertrauen könnt? So manchen großen Plänen wurde schon abrupt ein Enden bereitet, weil sich ein Judas oder ein Brutus auf fatale Weise zu erkennen gab. Wir sollten auch hier äußerste Vorsicht bewahren, stellt euch vor, euer Vater erführe von diesem Vorhaben, wir würden noch heute dem Henker ausgeliefert.

Friedrich:

Seid beruhigt, lieber Katte. Ich bewundere eure Vorsicht und den guten Willen, meine Flucht bis ins Detail zur Perfektion vorzubereiten. Doch muss ich euch auch tadeln, denn Keith ist mir ein beinahe ebenso treuer und angenehmer Freund, wie ihr es seid. Er ist mein Leibpage und ich wüsste außer ihn niemanden, der uns bei dieser Sache noch beistünde.

Von Katte:

Vergebt mir meine Bedenken, mein lieber Freund. Ich bin nur so furchtbar nervös, zugleich voller Hoffnung, aber auch voll der Sorge, sollte unser Plan missglücken. Stellt euch vor, wie frei und unbefangen wir uns dem Flötenspiel und der Dichtkunst widmen können, sind wir erst einmal in Frankreich, dem fernen Paradiese jenseits des Rheines. Wir haben bei Gelingen alles zu gewinnen, aber bei Scheitern alles zu verlieren. Unser Schicksal steht auf des Messers Schneide.

Friedrich:

Macht euch nicht allzu sehr den Kopf verrückt. Ich bin überzeugt, das Glück ist uns hold, die Kraft der Aufklärung und des Geistes ist der der Tyrannei und Despotie überlegen, die Feder stärker als das Schwert . Wie bereits Spinoza feststellte, handeln nur jene sittlich, die der Vernunft, der besten Einsicht folgen. Ein Mangel an Moral geht immer einher mit einem Mangel an Wissen und Bildung. Nur der Aufgeklärte handelt richtig, handelt so, wie der Mensch durch seinen naturgegebenen Geist prädestiniert ist.

Von Katte:

Wahrlich, was ihr sagt, berührt mein Herz zutiefst. Ihr besitzt Weisheit und Bildung jedenfalls in ungeheurem Ausmaße. Und wenn ich mir vorstelle, wie vollkommen ihr dann in einem Jahrzehnte gereift seid, so wünschte ich nichts anderes als euch auf Preußens Thron zu sehen.

Friedrich:

Ihr schmeichelt meinem Herzen viel zu sehr, mein treuster und liebster Freund. Auch ihr seid nicht von geringer Bildung und Weisheit erfüllt und auch euch könnte ich mir als gerechten und aufgeklärten Monarchen vorstellen. Doch genug jetzt der Träumerei und Utopie. Ihr wisst nun Bescheid und seid auf alles vorbereitet. Trefft Keith morgen im Garten von Schloss Promnitz und bereitet alles vor. Viel Glück und Vorsicht.

Friedrich reitet hinfort

Der junge Fritz

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