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4: Anemone

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Wir fuhren nach Norden, folgten der großen Bucht. Das Meer lag rechts von uns, doch ein Gürtel aus Hafenrost und Fabriken mit Schornsteinen versperrte die Sicht. Ich saß vorn beim Fahrer; Jamie saß hinten mit Julias Steckbrief und einem Strauß Rosen. Das Auto war ein Schwarztaxi. Ich hatte es nach Art der Einheimischen aus dem Verkehr gewinkt. Eine Fertigkeit, die Jamie beeindruckte. Der Fahrer, ein Mann um die sechzig, sang Seemannslieder. So jedenfalls klangen die schwermütigen Melodien aus seinem Mund. Ich schwitzte trotz heruntergekurbelter Fenster, denn mein Sitz war mit einem Schaffell gepolstert und die Heizung des Ladas lief auf Hochtouren. Anders konnte der Motor nicht kühlen.

Unterwegs erzählte mir Jamie von seiner Bekanntschaft mit Julia. Er redete so offenherzig mit mir, wie man es nur mit einem Wildfremden kann. Alles sprudelte aus ihm heraus, das ganze Drama der vergangenen Wochen und Monate. In fremden Geschichten liegt die Gnade der Ablenkung. Jamie erzählte gut, und ich hörte gern zu. Ich ließ mich hineinziehen in seine Geschichte, als könnte ich selbst darin herumlaufen. Sie amüsierte mich, denn in ihr offenbarte sich ein Zug von Jamies Charakter, den man Reinheit nennen konnte oder Naivität, ganz nach dem Grad der eigenen Abgestumpftheit.

Jede Begegnung zwischen einem Mann des Westens und einer Frau des Ostens ist voller Zauber, hatte die Webseite mit dem Namen Hot Ukrainian Brides behauptet, auf der er seine Julia entdeckte. An einem Dienstagabend im März war das gewesen, genauer gesagt spät nachts, nachdem er mal wieder zu lange eine Uralt-Version von Tekken gespielt hatte, allein in seinem Reihenhäuschen in der Siedlung am Hang. Er mochte Computerkampfspiele nicht besonders, doch sie lenkten ihn ab nach der Arbeit und füllten die Stunden, wenn auch mit dem Ergebnis, dass man sich hinterher fühlte, als wären einem die Stunden gestohlen worden. Vor dem Schlafengehen checkte er seine Mails. Niemand hatte geschrieben, doch im Spam-Ordner lag eine Nachricht mit dem Betreff: »I want to meet you«. Jamie hatte guten Virenschutz auf seinem Rechner, und so wagte er einen Klick.

Die Webseite überraschte ihn. All diese Mädchen wollten ihn kennenlernen? Tatjana, Ludmila, Katja ... eine hübscher als die Nächste, alle langhaarig und lächelnd mit perfekten Zähnen. Halb ungläubig, halb angefixt scrollte er durch die Bilder. Er vermutete einen Scherz seiner Kollegen. Er war der einzige Single im Junior Management des Call Centers. Frauen, also Telefonistinnen, gab es genug in der Firma, doch sie waren ihm entweder zu alt oder zu hässlich. Sie achteten nicht darauf, weiblich zu wirken, hatten teigige Gesichter mit kleinen Augen, stammten aus den umliegenden Gemeinden und waren ihm so vertraut und einerlei wie die zu Wellenbrechern geschichteten Steine am Strand. Unter ihnen eine Freundin zu suchen wäre so ähnlich gewesen, als hätte sich der Aufseher einer Textilfabrik vor hundert Jahren in eins der farblosen Wesen an den Webstühlen verliebt.

Die ukrainischen Mädchen waren anders. Jamie klickte und studierte. Er wäre wohl mit Fantasien von einer Orgie mit all diesen schönen Unbekannten schlafen gegangen. Mehr nicht, sagte er, denn es waren zu viele Gesichter, Dekolletés und lange Beine, als dass er sich hätte entscheiden können. So dachte er, bis er Julia fand, im hinteren Drittel der Auswahl. »Beautiful girl from Odessa«, stand unter ihrem Porträt. Der Name der Stadt klang exotisch. Jamie glaubte, ihn schon einmal gehört zu haben, war sich aber nicht sicher. Hätte man beim Pub-Quiz die entsprechende Frage gestellt, hätte er zur Antwort gegeben, die Stadt sei eine Legende, längst untergegangen. Ein Atlantis des Ostens.

Dank seines Webbrowsers stellte er fest, dass Odessa noch existierte. Zweitausenddreihundert Kilometer südöstlich von seinem Dorf. Julia wohnte am Meer, an der Südküste ihres Landes. So etwas schaffte Verbindung. Er las ihre Angaben durch, studierte die Ganzkörperfotos und Close-ups und fühlte dabei eine immer stärkere Sehnsucht in sich aufsteigen. Ein Schicksalsgefühl, sagte er, schwer zu beschreiben aber verdammt intensiv. Mit einunddreißig hatte er eigentlich noch Tonnen von Zeit, bis er heiraten musste, und im Grunde, auch das gab er zu, scheute er die Konsequenzen wahrer Intimität: die Gefahr, dass die Frau neben ihm im Bett einmal furzen könnte. Dass sie morgens schlecht aus dem Mund roch wie er selbst. Dass sie ein Baby verlangen würde von ihm. All das war ihm schon einmal passiert, mit seiner Ex aus dem Nachbardorf, und seitdem war er vorsichtig geworden.

»I love sea«, schrieb Julia in ihrem Profil. »I want to meet man of my dreams for true love.«

Das klang sympathisch, wenn auch nicht besonders konkret. Doch welches seriöse Mädchen gab im Netz schon zu viel von sich preis? Besser, man hielt sich an die Fotos. Julia war erst zwanzig und auf ihre Weise ein rassiger Typ, ohne südländisch zu wirken. Sie hatte bestimmt keine Haare an den Armen wie die Spanierin, die Jamie im letzten Urlaub kennengelernt hatte. Sie war hellhäutig und trotzdem nicht blass. Ihre Augen waren orientalisch angeschrägt und wunderbar blau, mit einem starken Zug ins Türkis, was sie besonders zum Strahlen brachte, zumindest auf dem Computerbildschirm. Ihr Körper war schlank und trotzdem sehr weiblich, mit den richtigen Rundungen an den vorgesehenen Stellen.

Jamie schlief über die Sache. Am nächsten Tag nach der Arbeit, wo er eruiert hatte, dass sich niemand einen Scherz gemacht hatte mit ihm, las er im Informationsteil von Hot Ukrainian Brides die Liste der häufig gestellten Fragen durch. Die Antworten machten ihm Mut. Er war gerade mal elf Jahre älter als Julia, rauchte nicht und trank für englische Verhältnisse nicht viel, verfügte über ein geregeltes Einkommen und solide Absichten. Denn das hatte er beschlossen: dass er es ernsthaft versuchen müsse. Sonst lohnte der Aufwand nicht. Ukrainerinnen, hieß es in den Informationen, störten sich nicht an Altersunterschieden. Sie befürworteten eine traditionelle Rollenverteilung in Ehe und Haushalt, auch wenn sie eine Hochschulbildung genossen hatten. Sie kochten ausgezeichnet, was dem Mann schmeckte, waren kinderlieb und stärkten ihrem Ernährer den Rücken. Hinzu kamen ihre außergewöhnliche Schönheit und Weiblichkeit. Jeder Gentleman auf der Welt durfte sich glücklich schätzen, einer solchen Lady des Ostens zu begegnen.

Jamie hielt den Duktus für altmodisch, das beschriebene Rollenmodell für aus der Zeit. Seine Zukünftige sollte auch arbeiten gehen und sich verwirklichen, sagte er mir, und wenn sie mal keine Lust hätte zum Kochen, würde er das erledigen. Oder man bestellte Pizza. Er war gegen eine strenge Aufgabenteilung im Haushalt und gegen Hierarchien in der Liebe. Er fand sie unnötig, denn mit der richtigen Frau, glaubte er, gab es keine Probleme.

Er registrierte sich offiziell auf der Webseite und bekam die Erlaubnis, Julia zu schreiben. Jeder Brief, wie die Agentur die Mails nannte, kostete eine Gebühr von zehn amerikanischen Dollar, denn er wurde für Julia ins Russische übersetzt. An seinem ersten Brief formulierte Jamie ganze Abende lang. Er kam sich plötzlich langweilig vor, nicht attraktiv genug für ein Mädchen wie Julia. Nicht klug genug für eine Studentin wie sie. Sie hatte sicher viele Bewerber. Vor allem aus den USA, denn auf der Webseite gab es einen langen Abschnitt über Brautvisa und Einreisebestimmungen dorthin. Er schlussfolgerte, dass er als Engländer nur eine Nebenzielgruppe sei. Nicht erste Wahl. Wie sollte er sich mit reichen Anwälten aus New York und Ärzten aus Florida messen? Nicht mit Geld, sagte er sich. Auch nicht mit Lügen. Sondern am besten mit einer Geschichte, die Julia zu Herzen ging. Er mailte ihr ein Foto, das ihn am Ufer der Dorflagune zeigte, im Hintergrund Schwäne und Schilf, und schrieb von der Anemone, die im brackigen Wasser lebte. Kaum zwei Zentimeter lang war sie und fast nicht zu finden, grub sich still und stumm durch den Schlamm. Nirgends sonst auf der Welt kam sie vor. Sie war einsam, selten, bedroht und laut den Theorien mancher Forscher sogar schon ausgestorben. Genau wie die wahre Liebe, die jeder Mann sucht.

Ich gebe zu, ich verdrehte ein bisschen die Augen, als mein Mitfahrer mir das erzählte. Gesagt habe ich nichts. Es war seine Romanze. Er hatte die Mail auf den Weg geklickt. Und fing an zu warten. Würde er Antwort erhalten? Er hoffte es wie verrückt, wie auf einen Sieg von Portsmouth über Southampton. Im Licht dieser Hoffnung klangen auch manche Formulierungen der Webseite weniger altbacken als zuvor. Odessa, das war vielleicht eine besondere Stadt. Die Ukraine an sich aber war ein armes, vom Kommunismus und seinem Erbe geschundenes Land. Wer den Menschen dort half, verdiente sich Dankbarkeit. Also musste auch Julia dankbar sein, indem sie Jamie wenigstens ein paar Zeilen schrieb.

Er hatte Recht. Nach zwei Tagen blinkte es in der Mailbox. Julia schrieb nett und mit Interesse; ihr Englisch mit den kleinen Fehlern war einwandfrei zu verstehen.

»The true love in this days is hard to find.«

Der Briefwechsel kam ins Rollen. Jamie schrieb täglich, und täglich kam Antwort. So lernten sie einander kennen. Nach ein paar Wochen war ihm Julia überhaupt nicht mehr fremd. Er mochte ihre Bereitschaft, ihm zuzuhören, ihn aufzubauen, wenn er schlecht drauf war, ihren Humor. Er schickte ihr weitere Bilder vom Dorf: die alte Zollbrücke, auf der er als Junge mit seinem Vater geangelt hatte, seinen Lieblingspub, mit dessen Wirt er zur Schule gegangen war, die Hütten am Strand, von denen eine seiner Familie gehörte und in der er, was er allerdings nur mir gegenüber erwähnte, als Teenager seine Unschuld verloren hatte.

Auch von der Arbeit im Call Center berichtete er: von seiner Verantwortung als Junior Co-Supervisor so vieler Frauen, von den Trainings mit ihnen, die er durchführen musste, vom Mithören der Kundengespräche und den anschließenden Auswertungen, bei denen auch mal Tränen flossen, wenn er scharf ins Gericht ging. Ich bekam eine gute Vorstellung von seinem Beruf. Man hätte mich jagen können damit. Er war genau das, was ich immer gemieden hatte und weshalb ich nie aufstieg ins Management von Oxfam oder anderen Organisationen. Ich arbeitete am liebsten an der frischen Luft, mit meinen Händen, und ich hatte am Ende des Tages gern ein Ergebnis vor mir. Eine neue Maispflanzung, ein verlegtes Trinkwasserrohr, ein Vater, der dem Schulbesuch der Tochter zugestimmt hatte. Jamie Durham atmete die Abluft von Computern, Kopierern und Druckern. Er ging in Hemd und Krawatte über graue Auslegeware, brühte sich Tee in winzigen Teeküchen und berührte den ganzen Tag lang nur totes Material: Telefonhörer, Headsets, Tastaturen und Bildschirme. Er führte Statistiken zur Qualität der Kundenansprechhaltung und anderen Quatsch, lachte über Witzeclips, die Kollegen ihm mailten, aß Sandwiches aus Plastik-Lunchboxen.

Seine Freizeit schien besser. Er wohnte am Meer. Das allein kann eine Seele vor Schaden bewahren, auch wenn der Kanal im Vergleich zum, sagen wir, Indischen Ozean vor Sansibar eine triste Affäre ist. Jamie hatte Kindheitsgefährten im Ort, seine Eltern, Verwandte. Er grüßte mit Lichthupe, wenn er in seinem kleinen Toyota umherfuhr, kannte jeden Kreidefels im Umkreis von Kilometern, ging manchmal noch alte Lehrer besuchen. Er war nie wirklich rausgekommen, abgesehen von kurzen Pauschaltrips nach Spanien, die er Urlaub nannte, doch das störte ihn nicht. Er war zufrieden in seiner Sesshaftigkeit, und das war ein Punkt, in dem man neidisch sein konnte auf ihn.

Die Romanze mit Julia blühte. Er verliebte sich online, obwohl er so etwas nie für möglich gehalten hatte. Er erzählte seinen Kollegen von diesem Mädchen, richtete ihr Foto als Startscreen und Bildschirmschoner ein, stand plötzlich als jemand Besonderes da in der Firma. Eine Freundin in Odessa, das hatte nicht jeder. Inzwischen kostete ihn diese Freundschaft auch einiges. Jede Mail, die hin oder her ging, war zu bezahlen. Vierhundert Pfund und mehr kamen im Monat zusammen. Die Agentur schrieb dafür Punkte gut, genannt Credits. Auch die Blumen, die Jamie im Geschenksortiment der Seite auswählte und Julia schicken ließ, die Pralinen, Obstkörbe, Plüschtiere und Schreibblöcke für ihr Studium wurden gezählt.

Anfang Juni schlug er vor, sie zu besuchen. Er bot Termine an, bat um ihre Telefonnummer, damit man sich absprechen könne. Er hatte lange gezögert, sagte er mir, denn irgendwie machte es ihm auch Angst, wenn ein Geschöpf, das er nur schriftlich und von Fotos kannte, eine Stimme bekam. Natürlich war Telefonieren sein täglich Brot. Schon als Schüler hatte er im Call Center gejobbt und Tausende Kundengespräche geführt, Befragungen und Beratungen unterschiedlichster Art. Das Bequeme an ihnen war, dass man dem Leitfaden folgte. Mit Julia würde man improvisieren müssen. Eine Dolmetscherin würde neben ihr sitzen, und man wusste ja, wie schnell sich beim Übersetzen Missverständnisse einschleichen konnten.

Auf jeden Fall war es aufregend. Er machte den Vorschlag, doch Julia ging nicht darauf ein. Sie schrieb weiter von der Akazienblüte am Schwarzen Meer und ihrer Sehnsucht, wenn sie auf die blauen Wellen hinausblickte. Anstatt ihre Telefonnummer zu verraten, fragte sie nach dem englischen Wetter und anderem Unsinn. Jamie wunderte sich. Was war da los? Er mailte den Administratoren der Webseite. Man schickte ihm eine Art Kontoauszug und teilte mit, dass ihm noch Credits im Wert von eintausend US-Dollar fehlten. Vorerst sei deshalb kein persönlicher Kontakt zu Julia möglich.

Er fiel aus allen Wolken. Der Urlaubsplan in der Firma war abgesprochen, seine Woche im Juli stand fest! Ihm blieb keine Zeit, sein Konto mit Credits zu füttern. Und wozu überhaupt? Was waren das für beschissene Regeln? Er buchte Flug und Hotel, wollte die Sache vor Ort klären. Er war in Julia verliebt, und er würde sich nicht abhalten lassen von bürokratischen Hürden. Im Nutzerforum von Hot Ukrainian Brides wandte er sich an einen Kanadier, der dort über seine Traumheirat mit einer Lady aus Donetsk schwärmte. Der Mann gab ihm den Tipp, auf anderen Seiten nach Julia zu suchen. Es war angeblich üblich, dass Mädchen sich bei mehreren Agenturen registrierten. Was nur verständlich war, denn sie wollten raus aus ihrer Misere im Osten. Jamie sollte die Steckbriefe vergleichen, vielleicht hatte er Glück.

Er verbrachte Nächte vor dem Computer. Eine Woche vor Abflug fand er Julia tatsächlich ein zweites Mal, auf einer Webseite namens Odessa Romance. Die Fotostrecke war eine andere, doch er erkannte Julia wieder und auch die Angaben passten. Mit Briefeschreiben fing er nicht wieder an. Es gab einen besseren Weg. Odessa Romance bot die Adressen der Frauen zum Kauf an. Billig waren sie nicht, aber preiswerter als die Credits der Konkurrenz. Jamie kaufte Julias Daten, steckte den Zettel in seine Brusttasche und flog von London über Budapest nach Odessa. Es sollte eine Überraschung werden. Das war viel cooler als ein angekündigter Besuch, nicht wahr? Denn wo gab es das noch, dass man einfach aufkreuzte vor einer fremden Tür und auf den Klingelknopf drückte?

Ich lächelte still, während die Taxiheizung meine Zehen anblies. Ich konnte mir denken, wie sich mein Mitfahrer in Gedanken ans Schwarze Meer projiziert hatte: der Held aus dem Westen, der die arme Schaumgeborene rettet. In Wahrheit ging die Anreise nicht unbedingt glatt. Schon im Flugzeug wurde ihm komisch im Bauch, sagte Jamie, was am Kontrast zwischen seiner Nervosität und der eintönigen Landschaft unter ihm liegen mochte. Plötzlich tauchte das Meer auf, als hätte selbstder Pilot nicht damit gerechnet oder den Abzweig verpennt. Die Maschine kippte zur Seite, bis ihre Tragflächen senkrecht zwischen Wolken und Wasser standen, und flog eine atemberaubende Wende zurück Richtung Festland. Jamie sah Wellenkämme unter sich funkeln, Strandbuchten, Dächer.

Gott sei Dank, die Landung gelang. Die Rollbahn zum Flughafengebäude war mit Teerstopfen geflickt. Das hüpfte und holperte, und in Jamies Bauch ging es immer mehr durcheinander. In der Ankunftshalle stempelte eine Schnauzbärtige in grüner Uniform seinen Pass. Draußen lauerten Taxifahrer. Kerle wie Schränke. Einer von ihnen riss Jamie den Rollkoffer aus der Hand und lief los, zu seinem Auto. Zwanzig Dollar sollte der Transfer ins Stadtzentrum kosten, doch als das Auto an der Deribasov Street hielt, waren es plötzlich vierzig. Jamie bezahlte, fand das kleine Schild in der Einfahrt. Black Sea Hostel. Sein Hotel. Er hob den Koffer über die Schwelle, stolperte durch das Halbdunkel und musste sich erst einmal setzen. Nicht, weil er wie ich unter einer bösen Erinnerung litt. Sondern weil er Bauchkrämpfe hatte. So hatte er sich die Ankunft nicht vorgestellt.

Die Reise des Guy Nicholas Green

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