Читать книгу Mein Kampf gegen Prostatakrebs, Prostatitis, Inkontinenz und Impotenz und mein Sieg - Dieter A. Vötsch - Страница 6
Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, chirurgische Universitätsklinik
ОглавлениеAbteilung Urologie mit Poliklinik, ärztlicher Direktor Universitätsprofessor Dr. H. Sommerkamp Termin 26.08.1996
Nachfolgend der Bericht vom 27.08.1996
Sehr geehrter Herr Voetsch,
ich berichte über Befunde, die wir bei Ihnen ambulant am 26.08.1996 erhoben haben.
Sie lieferten eine Reihe von Voruntersuchungen an, die folgende Diagnose zulassen:
Prostatakarzinom Tumorstadium T3 NX MO G2b. 1
Bei Ihnen war ein ansteigender PSA-Wert auf 14.9 ng/ml gesichert worden. Die Biopsie hatte ein infiltrierendes 2 Prostatakarzinom aufgedeckt mit einem kleinen Anteil extraprostatischer 3 Ausbreitung. Das Knochenszintigramm war unauffällig bezüglich einer Metastasierung. Ein Computertomogramm oder Kernspintomogramm des Beckens lag nicht vor.
Bei der klinischen Untersuchung tastet man bei Ihnen auf der linken Seite einen flachen Indurationsbezirk 4 , der von der Basis bis zu Spitze der Prostata reicht. Im transrektalen Ultraschall bestätigt sich der klinische Befund: Es lässt sich links apikal 5 beginnend eine randbildende Raumforderung nachweisen, die dem biotisch gesicherten Tumor entspricht. Ein kaspelüberschreiten des Tumors ist hinreichend gesichert.
Wir besprachen die therapeutischen Optionen unter dem besonderen Aspekt der Potenzerhaltung. Bei der Radikaloperation ist mit etwa 80% Wahrscheinlichkeit mit einem Potenzverlust zu rechnen, zumal bei Ihnen das linke sogenannte neurovaskuläre 6 Bündel geopfert werden muss. Eine Strahlentherapie zieht auch in mindestens 40% eine Impotenz nach sich.
In Ihrem Falle könnte eine sogenannte interstitielle 7 Strahlentherapie mit Iridium 192 eingesetzt werden, die eine recht hohe Sicherheit der lokalen Tumorzerstörung ermöglicht. Ich erläuterte Ihnen, dass diese Form der Strahlentherapie in zwei Sitzungen mit jeweils 3-tägigem Aufenthalt vorgenommen werden kann. Nachteilig bei diesem genannten Verfahren, das rein perkutan 8 durch Nadelapplikation ausgeführt wird, ist die Unkenntnis eines eventuellen Lymphknotenbefalls. Es sei denn, man würde dies in einem separaten operativen Eingriff überprüfen. Beiden Verfahren kann zur Größenminderung des Tumors ein sogenanntes hormonelles Down-Staging vorausgeschickt werden, das in einer 3-monatigen Androgenblockade 9 besteht. Dies würde jedoch einen Zeitraum mit völligem Potenzverlust bedeuten, so dass Sie sich diesem Vorschlag wohl kaum anschließen werden.
Ich hoffe Ihnen bei Ihrer Entscheidungsfindung geholfen zu haben und verbleibe
mit freundlichem Gruß
Prof. Dr. H. Sommerkamp