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1 Durch den Rotwildpark Schlösser, Seen, Sehenswürdigkeiten
ОглавлениеDie Natur bietet hier markante Baumgestalten, und der Mensch hat für kulturelle Sehenswürdigkeiten wie Schloss Solitude und das Bärenschlössle gesorgt. Auch die Seen sind nicht natürlichen Ursprungs, sondern wurden vor langer Zeit angestaut, was man ihnen aber nicht mehr ansieht – von den Staudämmen einmal abgesehen. Die Natur selbst zeigt sich hier von ihrer wilden Seite mit unzähligen riesigen, uralten Bäumen, die stehen bleiben durften, weil der Wald einst als königliches Jagdgebiet nicht forstlich genutzt wurde.
Tourencharakter
Rundwanderung durch eines der schönsten Waldgebiete um Stuttgart. Sie führt auf festen Wegen und ohne große Steigungen von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit.
Ausgangs-/Endpunkt
Solitude, Parkplatz Biegel (487 m)
Anfahrt
Auto: L 1180, zwischen Stuttgart und Leonberg abzweigen in Richtung Solitude; noch vor dem Solitude-Parkplatz liegt der Parkplatz Biegel. GPS: 48.781380, 9.090331
Bus & Bahn: Bus bis Solitude, dann die Tour dort beginnen
Einkehr
Schloss Solitude, Bärenschlössle
Karten
Wanderkarte des Schwäbischen Albvereins/Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) 1:25000, W228 Stuttgart; NaturNavi Wanderkarte mit Radwegen 1:25000, Blatt 50-539 Stuttgart Südwest
Information
Hinweis
Empfehlenswert ist eine Besichtigung von Schloss Solitude. Dann sollte man sich aber vorher nach den Zeiten erkundigen und sich überlegen, ob man für die Führung Zeit genug hat bzw. die Wanderzeit danach einrichten.
Vorbei am See zu Schloss Solitude Am Parkplatz Biegel nehmen wir den mit dem blauen Punkt markierten Gerlinger Weg, der uns gleich in den Wald führt. Kurz darauf können wir auf einem Pfad einen kurzen Abstecher nach rechts machen: Nach dem Wald liegt hier in den Wiesen ein idyllischer Weiher. Danach folgen wir dem Weg weiter, biegen aber am nächsten Weg rechts ab. Nach dem Wald wandern wir über die Wiesen zu den Kavaliershäusern, die Schloss Solitude umgeben; hier stoßen wir auch auf das als Museum genutzte Wohn- und Atelierhaus des Bildhauers Fritz von Graefenitz. Wir halten uns links und wandern in die Anlage von Schloss Solitude hinein.
In der Mitte des Schlosses gibt es links einen Durchlass zwischen den Häusern. Hier können wir Ausschau nach einem Kunstobjekt halten: An der Hausecke ist ein Schild angebracht, das auf die Installation »Neumond« vom Micha Ullmann verweist. Man findet die kleinen Ausfräsungen in den Pflastersteinen, wenn man von der Hausecke aus auf das Schloss zugeht. Danach laufen wir zwischen den Häusern, vorbei an den WC-Anlagen, hindurch.
Wenn man Glück hat, kann man einen der Hirsche im Gehege aus der Nähe bewundern.
Durch den Wald zum Bärensee Wir spazieren zwischen den Wiesen – die einst ein prächtiger Park waren – auf den Wald zu und geradeaus in ihn hinein. Bald überqueren wir die L 1180 und kommen zum Kleinen Stern. Hier geht es auf dem unmarkierten Weg weiter, der rechts vom geradeaus weiterführenden Weg abzweigt. Nach einem querenden Asphaltweg wandern wir mit dem Wanderzeichen roter Punkt in der Küchenallee ebenfalls asphaltiert geradeaus weiter in Richtung Gerlinger Kopf. Wo der Asphaltweg nach rechts abzweigt, folgen wir dem Schotterweg geradeaus weiter. Vor der Holzskulptur einer Eule weisen die Radwegschilder nach rechts – wir folgen aber dem Weg noch kurz geradeaus. Gleich darauf beschreibt er eine Linkskurve und steigt nun vorübergehend an.
Oben angekommen, treffen wir auf den mit dem roten Hufeisen markierten Weg. Ihm folgen wir nach rechts und bis zu einer Wegspinne, wo rechts die Bärenseeallee einmündet. Hier biegen wir links ab und wandern an der nächsten Kreuzung an einer Schutzhütte (Planhaus) mit Rastplatz vorbei. Nun ändert auch der Wald sein Aussehen: Sind wir am Anfang durch einen vor allem von mächtigen Eichen und Buchen geprägten Forst gewandert, sehen wir jetzt einen Mischwald, der auch Fichten, Birken, Kiefern und andere Baumarten enthält. Immer geradeaus gehend queren wir das Kaufhausträßchen und erreichen das Schild, das auf das »Naturschutzgebiet Rot- und Schwarzwildpark mit Pfaffenwald« hinweist. Nun wandern wir im Krucksweg weiter und erreichen bald die kleine Krucksbiegelhütte. Um sie herum stehen einige markante Baumriesen. Wir queren hier die Bruderhausallee und gehen jetzt etwas abwärts. Bald queren wir das Bernhardsbachsträßchen, wo es nach rechts zum Bärensee ginge. Ihn sehen wir aber später noch von oben.
Herbstliche Wanderfreuden im Rotwildpark
Zum Bärenschlössle Wir gehen nun auf dem Damm zwischen den beiden Weihern in der Sibyllengraballee weiter. Nach den Weihern steigt der Weg an, und wir zweigen rechts in den Wapitiweg ab. Nach etwas bergauf wandern wir links an einer Lichtung vorbei; auch hier finden wir mächtige Bäume, und am Ende der Lichtung steht linker Hand ein Denkmal. Hinter der querenden Bärenstraße kommen wir zu einer Grillhütte und sehen rechts auf der Lichtung einen kleinen Spielplatz und eine Grillstelle. Hier biegen wir rechts ab und gehen auf das Bärenschlössle zu. Wo der Wald aufhört, können wir uns eine Besonderheit ansehen: Wir gehen am Waldrand kurz nach links, dann führt eine Treppe hinab in den Wald, wo wir auf ein Steinhaus treffen, das wie ein italienisches Trulli (Rundhaus) wirkt – für Kinder eine willkommene Spielgelegenheit.
Zum Glemsbrunnen Nach einer Rast gehen wir hinter dem Bärenschlössle geradeaus hinab zum Damm zwischen Bärensee (rechts) und Neuem See (links). Nach ihm folgen wir dem Bärensträßle nach links bis zum Damm und gehen dort geradeaus auf dem Diebsteigweg weiter. Bald sehen wir rechts einen Kanal, der zu den Anlagen der künstlich angelegten Stauseen gehört. Am Ende des Neuen Sees biegen wir links ab auf den Damm und folgen auf der anderen Seite bei der Verzweigung links dem Calwer Sträßchen. An der nächsten Kreuzung gehen wir geradeaus weiter und kommen, vorbei an einer Lichtung, zum Römischen Haus. Wir gehen links an der Ruine vorbei und gelangen zum Glemsweiherweg, hinter dem wir den kleinen Glemsweiher sehen. Hier halten wir uns rechts und erreichen bald das Glemssträßchen, das uns nach links zu einer Lichtung bringt, der Glemswiese. Hier sehen wir links die Glemsquelle, rechts einen historischen Futterpavillon und das Hirschgehege.
Vor Schloss Solitude stehen riesige Baum-Methusalems.
Die Parkseen sind von mächtigen Bäumen umstanden.
Rückweg entlang des Hirschgeheges Wir wandern mit dem Zeichen rotes Kreuz links am Futterpavillon vorbei und folgen dem Zaun des Hirschgeheges. An der querenden Pappelallee biegen wir links ab und gehen bis vor eine Lichtung. Hier halten wir uns mit dem roten Kreuz rechts, überqueren bald die Straße und folgen danach kurz der Tannengärtlesallee. Gleich danach biegen wir links ab in den Weg Am Rötelberg. Er zieht bald darauf nach rechts und mündet in den Jägerweg, der uns in wenigen Minuten zurück zum Parkplatz Biegel bringt.
Einsame Schönheit
Schloss Solitude wurde 1763–1767 als »Maison de Plaisance« von Herzog Carl Eugen im Rokokostil erbaut. Ihn beeindruckte wohl die markante Lage mit der weiten Sicht über das Unterland. Da es hier damals weit und breit keine andere menschliche Siedlung gab, war seine Einsamkeit garantiert und so auch der Name Solitude bald festgelegt. Das Schloss besteht aus einem wuchtigen Sockelgeschoss mit flachbogigen Arkaden und einem verzierten Oberbau. An den beiden Längsseiten führen breite Treppen hinauf. In der Mitte befindet sich eine kuppelförmig gedeckte Rotunde. Das Innere des Schlosses kann mit einer Führung besichtigt werden. Auf der Südseite ist es von einem im flachen Bogen geführten Gebäudezug flankiert, und seitlich stehen die Kavaliershäuschen, in denen die Lehrer der späteren Militärakademie wohnten.