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1 Grundausstattung


1.1 Banken

Zunächst braucht ein Anleger eine gute Basis - das sind Online- oder Direkt-Banken. Such Dir Deinem Anlegerverhalten entsprechend solche aus, die

 anbieten, was Du brauchst und

 wenig oder gar keine Gebühren verlangen.

Scheue Dich nicht, Konten bei mehreren Banken zu haben. Manche bieten gute Bedingungen für Girokonto oder Tagesgeld, andere für Depotleistungen an. Such Dir für jeden Zweck die aus, die am besten passt. Eine kostenlose Kreditkarte ist auch willkommen – es muss ja nicht immer die AMEX-Gold sein.

Sein Geld auf mehrere Banken zu verteilen ist sinnvoll, da im Falle eines Crashs pro Bank Einlagen nur bis zu einer bestimmten Größe durch so genannte Einlagen­sicherungsfonds abgesichert sind.

Achte auf jeden Fall auf die Bonität der Bank, der Du Dein Geld anvertraust. Oft haben die großen Banken Online-Ableger. Wenn Du den Namen nicht kennst, finde im Internet heraus, wer sich hinter ihm verbirgt.

Die Eröffnung eines neuen Bankkontos ist heute leicht per Internet möglich. Nachdem Du Deine persönlichen Daten eingegeben hast, gehst Du mit dem POSTIDENT Ausdruck und Deinem Personalausweis zur Post und lässt die Identifizierung machen. Nach ein paar Tagen ist das Konto betriebsbereit.

Überweisungen von einem auf ein anderes Konto sind ebenfalls einfach und schnell.

1.2 Internet Links

Lege in Deinem Internet-Browser Links an, die

 Dich schnell zum online Login Deiner Banken führen,

 jederzeit die wichtigsten Aktienindizes (DAX, Dow Jones), Währungen, Zinsen zeigen,

 Überblick und Vergleiche über Produkte (Tagesgeld, Festgeld, Aktien, Anleihen, Zertifikate, etc.) geben

1.3 Sparerfreibetrag

Nutze den Freibetrag - auch Sparerpauschbetrag genannt - der Dir vom Finanzamt zugestanden wird und verteile ihn auf Deine Banken. Damit zieht Dir die Bank nicht von jedem Gewinn gleich

 25% Abgeltungssteuer

 Solidaritätszuschlag (5,5% von der Abgeltungssteuer)

 Kirchensteuer (je nach Bundesland 8% oder 9% von der Abgeltungssteuer)

ab. Verteile ihn nur auf die Banken, bei denen Du Gewinne erwartest, nicht auf die, bei denen Du nur ein Girokonto hast. Die Banken bieten Online-Formulare an, mit denen Du den Freibetrag pro Bank festlegen kannst. Achte darauf, dass die Summe über alle Banken den Gesamtfreibetrag nicht überschreitet.

Bei einzeln steuerlich Veranlagten liegt der Freibetrag 2016 bei 801 Euro, bei Zusammenveranlagung beträgt er 1.602 Euro.

Um den Freibetrag optimal zu verteilen, lege Dir eine Tabelle an, in der Du zunächst für jede Bank abschätzt, wie hoch Deine Zinseinnahmen im Jahr sein werden. Nimm dazu das durchschnittliche Guthaben, das auf jeder Bank ist und multipliziere es mit dem erwarteten Zinssatz. Damit hast Du ein ungefähres Bild, wie sich die Zinsen verteilen. Dann musst Du nur noch den Freibetrag bei jeder Bank entsprechend an­passen. Mach diese Rechnung jedes Jahr neu.

Beispiel, wie ein Single die 801 EUR verteilen könnte:


Von den 543 EUR Zinsen werden Steuern nur aus 88 EUR berechnet. Das wären dann


Ohne die eingerichteten Freibeträge würden Dir die Banken rund 150 EUR abziehen. Rechne es nach. Du kannst dazu die im Vorwort erwähntenTabellenkalkulationen verwenden.

Bei Bank D hast Du vergessen, einen Freibetrag einzurichten, bei anderen hast Du zuviel. Hättest Du 100 EUR weniger bei Bank B und 100 EUR mehr nach Bank D verteilt, würden gar keine Steuern abgezogen. Also immer wieder nachkontrollieren und anpassen. Der Aufwand lohnt sich.

Aber keine Sorge: Wenn Du das mit dem Freibetrag nicht machst, kannst Du ihn bei der nächsten Steuererklärung anwenden und damit die von der Bank zu viel ab­geführte Steuer zurückholen.

1.4 Überblick über die Finanzen

Wenn Du Dich ein bisschen mit Tabellenkalkulation auskennst, lege Dir eine Tabelle an, in der Du genau sehen kannst, was Du jeden Monat an Aus­gaben hast. Mach das für jede Deiner Banken, dann weißt Du genau, welchen Betrag Du auf Deinem Konto bereitstellen musst, damit Du bei den Abbuchungen nicht in’s Minus gerätst.


Eventuell kannst Du die Ausgaben noch aufspalten in Abbuchungen


- zur Monatsmitte und

- zum Monatsende.


Trage jede neue Rechnung, die Du bezahlen musst ein und nimm auch sonstige Ausgaben mit Durchschnittswerten in die Tabelle auf.


Wenn Du dann Deine Einnahmen gegenüberstellst, siehst Du, wie viel Du in jedem Monat noch übrig hast – zum Leben und zum Anlegen.

Sinnvoll ist auch eine Vermögensübersicht, wo Du auf einer Seite Dein Guthaben (Konten und Depots, Bargeld, auch Devisen zum aktuellen Kurs umgerechnet, Kapitalversicherungen) und Besitztümer (eigenes Häuschen mit Grundstück, Auto, Paddelboot, usw.) und auf der anderen Deine Darlehens- und noch nicht bezahlten Kreditkartenschulden auflistest.


Sei dabei realistisch und bewerte alles, was nicht Bargeld oder Guthaben auf Konten ist, mit dem Preis, was Du zum Zeitpunkt der „Vermögensaufstellung“ bekommen würdest. Dein Auto, das Du vor 5 Jahren für 30.000 EUR gekauft hast, ist heute vielleicht nur noch 15.000 EUR wert. Das Depot bewertest Du mit den aktuellen Kursen Deiner Wertpapiere im Depot, das Haus mit dem Verkehrswert. Bei Versicherungen setzt Du den Rückkaufwert ein - den Wert, den Du bei Auflösung bekommen würdest.

Wenn Du das öfters oder zumindest am Jahresende machst, siehst Du, wenn Du beide Seiten saldierst, wie gut Du beim Anlegen bist. Das macht zwar ein bisschen Arbeit, aber der Aufwand lohnt sich.

Jetzt kann es losgehen.

Der kleine Anleger

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