Читать книгу Galileo - Dieter Pueschel - Страница 7

2. Hamburg

Оглавление

Hamburg, Deutschland, 16.01.2008 03.45 Ortszeit

»Na bravo«, schnaubte Bräuninger halblaut, seines Zeichens Hauptkommissar bei der Kripo Hamburg.

Mit einem missmutigen Blick nach oben schlug er die Tür des Golf Diesel hinter sich zu.

Dicke Regentropfen, die ihm aus dem schwarzen Nachthimmel entgegenkamen, fielen heimtückisch und völlig lautlos.

Erst bei ihrem Aufprall auf das Wagendach und auf die Blätter der umstehenden hohen Linden, die die Straße säumten, erzeugten sie ein klatschendes Geräusch.

So als wollten sie ihm Applaus spenden.

Beifall dafür, dass er sich zu solch nachtschlafenden Zeit aus dem Bett gequält hatte, um an diesem ungemütlichen und finsteren Tatort eines brutalen Verbrechens heldenhaft seine Pflicht zu tun.

»Schön wär´s«, dachte er bei sich selbst und konnte bei dem Gedanken ein etwas gelangweiltes Grinsen nicht unterdrücken. Seine fast dreißig Dienstjahre hatten ihn zwar bis zum Hauptkommissar der Hamburger Mordkommission gebracht, aber Applaus gespendet hatte ihm in dieser Zeit noch keiner.

Mit einem Anflug von Resignation stellte er fest, dass das Klatschen lauter wurde, und die Frequenz zunahm.

»So ein Scheiß, ….. « setzte er sein knurrendes Selbstgespräch fort.

»Rain in Mai ….. !«

Mit einem hilflosen Schnauben ließ den Wagenschlüssel in Tasche seiner in die Jahre gekommenen Windjacke gleiten, und klappte mit beiden Händen den Kragen hoch.

Sein geschulter Kriminalistenblick schätzte die Entfernung bis zum schützenden Hauseingang auf mindestens 80 Meter. Und 80 Meter konnten bei so einem Scheißwetter ganz schön lang werden.

Trotzig vergrub er seine Hände in den Jackentaschen und machte sich mit eingezogenem Kopf auf den Weg.

»Was haben Sie gesagt?«, kam es fragend von seiner rechten Seite.

Sven Folkerts, Kriminalassistent im ersten Dienstjahr, war an der Beifahrerseite ausgestiegen und hatte mit ein paar Laufschritten zu ihm aufgeschlossen.

Er war vor acht Wochen, frisch aus der Ausbildung, zur Kripo Hamburg gestoßen und Bräuningers Team als »Trainee on the job« zugeteilt worden.

Angesichts des stärker werdenden Regens hatte er die Kapuze seines Pullovers so weit wie möglich in die Stirn gezogen, dass die blonde Lockenpracht komplett darunter verschwand. Und sein Kinn berührte fast sein Brustbein. Mit zusammen gekniffenen Augen versuchte er mit seinem Chef Schritt zu halten.

»Max Werner, ..… eben nicht zugehört?«

In den letzten Jahren hatte Bräuninger die Gewohnheit entwickelt jeden Dienstwagen, den er benutzte, erstmal mit einer selbstgebrannten CD und vernünftiger Musik auszustatten.

Auf diesen modernen Sendern von heute wurde ihm entschieden zu viel hohles Zeug gequatscht. Das störte seine Gedankengänge und machte ihn aggressiv.

Und mit dem, was die da zwischen der nervenden Werbung als Musik verkauften, konnte er zum größten Teil auch nicht mehr viel anfangen.

Robby Williams oder Pink oder Shakira …… ist doch alles Retortenmusik von künstlich gemachten Retortensternchen.

»Von denen spricht in zehn Jahren kein Mensch mehr.

Led Zeppelin, Garry Moore oder Bruce Springsteen, das ist noch Musik!

Das kann man auch in 50 Jahren noch hören.«

Wenn diese komische Britney Spears längst als unbekanntes und verarmtes ehemaliges Popsternchen in einem drittklassigen Altersheim in Florida unter sich macht. Falls man sie nicht vorher bekifft und leblos aus irgendeiner Hotelbadewanne zieht.

Aber was versteht diese handysüchtige Fast-Food-Generation schon von Musik ….

»Falsches Schuhwerk« knurrte Bräuninger mit einem missbilligenden Blick auf Folkerts Beine und ohne auf eine Antwort zu warten.

Die Füße seines Assistenten steckten in Sportsocken und Turnschuhen. Und es war abzusehen, dass das Regenwasser der Pfützen sie erreichen würde, lange bevor sie es in den trockenen Hausflur geschafft hätten.

Er wusste natürlich dass Folkerts genau wie er dieses Wochenende Rufbereitschaft hatte und wahrscheinlich mit ganz anderem beschäftigt war als mit Mordermittlungen.

Aber Bereitschaft hieß halt Bereitschaft.

Im vorangegangenen Jahr 2007 hatte es in Hamburg laut Kriminalstatistik 44 Mordfälle gegeben. Und wenn man die über die Wochentage unterschiedliche Verteilung ignorierte und das Ganze rein statistisch betrachtete, war die Wahrscheinlichkeit, dass während einer Bereitschaft am Wochenende ein Mord geschah bei etwa 24%.

Und wenn man dann noch berücksichtigte, dass der Samstag und Sonntag natürlich viel bessere Möglichkeiten für Alkoholkonsum, Ehestreitigkeiten, Drogenhandel und andere Umstände, die sich als Grundlage für Morde eigneten, als normale Wochentage, dann war die Wahrscheinlichkeit mit Sicherheit über 40%.

Grund genug also, um auch wirklich in Bereitschaft zu sein.

»Haben Sie wenigstens ihre Hundemarke dabei?«

»Klar, wieso?« Fragte Folkerts kleinlaut.

»Na wegen dem da«. Bräuninger deutete mit dem Kinn nach vorne.

Ein paar Meter vor dem hell erleuchteten Hauseingang hatte sich ein Kollege der Schutzpolizei aufgebaut und blockierte den Bürgersteig.

Offensichtlich hatte man ihn dort platziert, um unbeteiligte Passanten oder Pressevertreter fernzuhalten, und der Blick, den er Bräuninger und Folkerts entgegenwarf, wirkte nicht einladend.

Wenn man ihn nach seinen derzeitigen Lieblingsbeschäftigungen gefragt hätte, wäre »Im strömenden Regen stehen und den Bürgersteig bewachen« garantiert nicht in den Top Ten aufgetaucht.

Folkerts kramte die Marke hervor und ersparte es damit seinem Vorgesetzten, die Hände aus der Jackentasche nehmen zu müssen.

»Moin Kollege, Mordkommission« sprach er den Uniformierten an und hielt ihm den Dienstausweis entgegen.

»Moin« gab der Angesprochene zurück und warf einen prüfenden Blick auf den entgegengestreckten Ausweis, bevor er den Weg frei gab. »Gleich da vorne rechts, immer den Feuerwehrschläuchen nach«.

»Danke« gab Folkerts zurück und beeilte sich, seinem Chef zu folgen, der den Uniformierten ohne den Schritt zu verlangsamen ignoriert hatte.

Beide erreichten sie gleichzeitig den Treppenabsatz, der in vier Stufen zur Eingangstür des Hauses führte.

Die rotierenden Blaulichter der drei Feuerwehrfahrzeuge vor dem Gebäude spiegelten sich auf dem regennassen Kopfsteinpflaster und gaben der ganzen Szene etwas Dynamisches.

»Himmelstraße 28« knurrte Bräuninger mit einem Blick auf die beleuchtete Hausnummer.

»Wirklich ein wundervoller Ort für eine Leiche. Was will man mehr?«

Aus den erleuchteten Fenstern der umliegenden Wohnungen verfolgte ein großer Teil der Nachbarschaft interessiert das Geschehen auf der Straße.

Die Sirenen der anrückenden Feuerwehr hatten die meisten aus dem Schlaf gerissen, und ein Großaufgebot der Polizei sorgte für zusätzliche Spannung.

Im Gegensatz dazu wirkten, die fünf Akteure, die in der schwarzen Uniform der Hamburger Berufsfeuerwehr, damit beschäftigt waren, ihr technisches Gerät wieder einzuräumen, eher gelangweilt.

Für sie war ein Routineeinsatz zu Ende, und dank ihrer Schutzkleidung perlte auch der Regen relativ wirkungslos an ihnen ab.

Bräuninger stieg über den auf den Stufen liegenden C-Schlauch hinweg und blieb abrupt stehen. »Verdammte Schlamperei«, schimpfte er und hob seinen Fuß betont langsam aus der trüben Pfütze, die sich auf dem untersten Absatz gebildet hatte.

»Was?«, fühlte Folkerts sich angesprochen.

»Na das hier« wetterte Bräuninger weiter und deutete mit einer Handbewegung auf die Treppenstufen.

»Jeder Treppenbauer und Fliesenleger lernt im ersten Lehrjahr, so mit Gefälle zu arbeiten, dass das Wasser von den Stufen abläuft und nicht darauf stehen bleibt.

Aber kein Wunder, gibt ja nur noch 400-Eurokräfte oder Schwarzarbeiter auf dem Bau. Richtige Facharbeiter kann ja kein Mensch mehr bezahlen …. !«

»Mmhh« Folkerts bemühte sich, Zustimmung zu signalisieren.

Er war sich nicht ganz sicher, ob ihn die kriminalistische Analytik mit der sein Chef die Wasserpfütze auf der Treppenstufe betrachtete, oder die zugegebenermaßen gewohnt schlechte Laune Bräuningers mehr beeindruckte.

Irgendwie weigerte sich sein Großhirn standhaft, zu so früher Morgenstunde schon auf Normalbetrieb hochzufahren.

Und die zwanzigminütige Fahrt vom Büro zum Tatort hatte er hauptsächlich damit gekämpft nicht wieder einzuschlafen.

Während er noch quälend langsam versuchte abzuwägen, ob es besser war, eine halbwegs intelligente Antwort zu suchen, oder vielleicht doch lieber den Mund zu halten, wurde ihm die Entscheidung abgenommen.

»Ahhh …. MoKo Bräuninger, schön dass Sie es auch einrichten konnten«.

Hauptwachtmeister Bekker, Urgestein der uniformierten Hamburger Polizei, trat im selben Moment aus der Tür und begrüßte Bräuninger mit einem etwas gequälten Grinsen.

»Und gut gelaunt wie immer.«

Mit einem Augenzwinkern nickte er Folkerts zu.

»Folgt einfach dem Schlauch nach oben. Die Kollegen von der Spurensicherung warten schon seit einer Stunde im vierten Stock auf euch.

Leider ist der Fahrstuhl außer Betrieb, hat wahrscheinlich das Löschwasser nicht vertragen. Aber ihr schafft das schon …. «

»Moin« knurrte Bräuninger zurück.

»Kein Problem. Und wer schon morgens um halb vier am Fundort einer Leiche gute Laune hat, ist meist der Hauptverdächtige … «

»Jaja«. Bekker winkte lachend zurück. Ohne sich umzudrehen, stapfte er die Treppen herunter zu seinem Wagen.

Auch für ihn war der Einsatz vor Ort zu Ende. Er würde noch zwei Streifenwagenbesatzungen zur Unterstützung zurücklassen und sich selbst im Büro schon einmal um den unvermeidlichen Schreibkram kümmern.

Von hier an übernahm die Mordkommission das Kommando und er war definitiv nicht traurig darüber. Auf seinem Schreibtisch lag genug lästiger Papierkram, und in zwei Stunden war Feierabend.

»Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich meine Gummistiefel mitgebracht« murmelte Bräuninger mehr zu sich selbst und nahm die Treppe in Angriff.

Das graubraune Löschwasser, das als kleines Rinnsal die hellen Marmorstufen hinab lief, war das Einzige, was ihnen auf ihrem Weg nach oben entgegenkam.

Und es hinterließ einen tückischen Schmierfilm in dem sonst erstaunlich aufgeräumt wirkenden Treppenhaus.

Als Hamburger Ureinwohner wusste Bräuninger, dass Wansbeck zwar nicht gerade die nobelste Adresse der Stadt war, aber auf der anderen Seite auch nicht als sozialer Brennpunkt galt.

In letzter Zeit waren viele 50er und 60er Jahre Wohnblocks von Grund auf saniert worden und einige Neubauten entstanden.

Die meisten der Gebäude wurden als Eigentumswohnung genutzt oder als Anlageobjekte vermietet. Man legte Wert auf solvente Kundschaft und tat auch etwas dafür.

Erst vor der Eingangstür der Wohnung stand wieder ein Uniformierter und grüßte die beiden mit einem Kopfnicken.

Über seine Schultern hinweg erspähte Bräuninger zwei Kollegen der Spurensicherung in ihren typischen weißen Overalls.

»Ach du Scheiße, Feldmann! Ist ja das reinste Altherrentreffen heute hier.

Eben auf der Treppe ist mir schon Bekker entgegengekommen. Und jetzt Sie. Ich dachte, Sie wären längst in Rente.«

Der Angesprochene drehte sich zur Tür und setzte ein eher gezwungenes Lächeln auf.

Anscheinend gab es die Schutzanzüge der Spurensicherung nur in einer Einheitsgröße, und er wirkte mit hundertachtundfünfzig Zentimeter Körpergröße darin eher wie ein Kind, das sich den Malerkittel seines Vaters angezogen hat.

Die blauen Schutzhandschuhe die er trug und die über den Kopf gezogene Kapuze des Overalls sorgten dafür, dass nur noch ein rundlicher Ausschnitt des Gesichts zu sehen war.

Aber durch den ziemlich großzügig dimensionierten Schnauzer und eine markant runde Nickelbrille, war er trotzdem für jeden der ihn kannte, sofort und zweifelsfrei zu identifizieren.

»Sehr witzig, Bräuninger. Erstens heißt das worauf wir uns alle freuen Pension, und zweitens sind Sie da wohl näher dran als ich, richtig?«

»Ja, könnte hinkommen«, stimmte der so Korrigierte mit dem Anflug eines Grinsens zu.

»Bei mir sind es jedenfalls nur noch ein paar Monate.

Und ob Sie es glauben oder nicht, zu nachtschlafender Zeit die Tatorte von irgendwelchen Gewaltverbrechen zu besichtigen, wird mir am wenigsten fehlen. Da bin ich sicher. Dürfen wir reinkommen?«

»Klar, nur zu« nickte der schmächtige Kriminalist mit einer einladenden Handbewegung.

»Hier vorne haben die Mitarbeiter von der 112 schon ganze Arbeit geleistet.

Da können selbst Sie mit ihrer Schuhgröße 48 nicht mehr viel kaputt treten. Hinten brauchen die Kollegen noch ein paar Minuten, aber dann gehört der Laden Ihnen.«

Bräuninger setzte seinen Fuß auf den dicken Teppichboden, mit dem der Flur ausgelegt war, und registrierte das schmatzende Geräusch das entstand, als seine Schuhsohlen das Löschwasser aus der ehemals beigen Auslegeware verdrängten.

Vorsichtig machte er noch zwei Schritte in den Flur, um sich einen Überblick zu verschaffen.

»Wauhh….«, stieß er anerkennend hervor.

»Na das nenne ich mal renovierungsbedürftig.«

Geradeaus öffnete sich der Flur in einen großen Wohnbereich, der wohl von dem Brand am meisten betroffen war. Durch die Tür erkannte er das ausgebrannte Gerippe einer Sitzgruppe.

Der Ausschnitt der Wände, den er durch die Türöffnung sah, war schwarz und kahl.

Ein auf einem Stativ angebrachter Strahler erleuchtete die Szenerie notdürftig und von Zeit zu Zeit flammte das Blitzlicht einer Kamera auf.

Er konnte den Verursacher nicht sehen, wusste aber, dass es sich um einen Kollegen Feldmanns handelte, der alles, was sie am Tatort fanden, fotografisch festhielt.

An der rechten Seite des Flurs standen zwei Türen offen.

In dem Teil, den er vom hinteren Raum erkennen konnte, sah er den Umriss eines Kühlschranks und den Teil einer Arbeitsplatte.

An der Tür konnte er Brandspuren entdecken, aber die Möbel in der Küche schienen den Brand meist schadlos überstanden zu haben. Wahrscheinlich war die Tür genau wie die davor bei Ausbruch des Feuers geschlossen.

Auf der linken Seite des Flurs waren ebenfalls zwei Türen, die beide halb offen standen. An der Entfernteren erkannt Bräuninger einen Aufkleber der den Raum dahinter als »Bad« identifizierte.

An der Tür, die ihm am nächsten war, klebten eine weibliche und eine männliche Figur, was darauf schließen ließ, dass es sich um die Gästetoilette handelte.

Er ging mit einem weiten Schritt auf die Tür zu und öffnete sie vorsichtig.

Prüfend sah er in den Raum hinein und betätigte den Lichtschalter. Entgegen seiner Vermutung, dass die ganze Wohnung stromlos war, flammte die Deckenbeleuchtung auf und gab die Sicht auf ein, selbst für Bräuningers Geschmack, ziemlich lieblos eingerichtetes Gäste-WC frei.

Für ein paar Sekunden ließ er seinen Blick über die Einrichtung schweifen und trat dann ganz in den Raum. Er schloss die Tür hinter sich und betätigte die Verriegelung.

Folkerts, der seinem Chef vorsichtig in den Flur gefolgt war, sah ihm aufmerksam zu.

In seinen acht Wochen Mordkommission hatte er gelernt zu beobachten. Und er wusste, dass genau das von ihm erwartet wurde.

Sein Chef und auch die anderen Kollegen machten es ihm nicht immer leicht, das theoretische Wissen, das er mitbrachte, mit der praktischen Tätigkeit zur Deckung zu bringen.

Aber er hatte in den zwei Monaten zumindest gelernt, dass Bräuninger über einen riesigen Erfahrungsschatz verfügte und deshalb bei seinen Mitarbeitern hohen Respekt genoss.

Und wenn manche Handlungen und Überlegungen auch anfänglich manchmal etwas unkonventionell erschienen, war seine Erfolgsquote doch überdurchschnittlich.

Folkerts hatte den Ehrgeiz möglichst viel davon zu verstehen und zu verinnerlichen.

Und was die menschliche Seite seines Chefs anbelangte, versuchte er den Ratschlägen der Kollegen im Team zu folgen und möglichst wenig von den Launen des Hauptkommissars persönlich zu nehmen.

Er wusste mittlerweile, dass Bräuninger Sarkasmus und seine ständig üble Laune wahrscheinlich aus einer eigenen Unzufriedenheit her stammten, und hatte sich daran gewöhnt. Niemand hatte den Kriminalisten je lachen gesehen und jedem war klar, dass er die letzten Tage bis zu seiner Pensionierung zählte.

Nach einer Weile war die Spülung der Toilette zu hören und fünf Sekunden später trat der Mordermittler wieder auf den Flur.

Folkerts sah ihn erwartungsvoll an und hoffte auf eine Erklärung.

»Was haben Sie gemacht?« Fragte er, als er seine Neugierde nicht mehr zügeln konnte. Es schien, als hätte sein Chef die Anwesenheit des Assistenten mittlerweile völlig verdrängt.

»Schon mal gepinkelt?« Knurrte der Angesprochene, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.

»Ja …. Ja klar …«, stotterte Folkerts ungläubig. »Aber an einem Tatort?«

Für Folkerts der frisch aus der theoretischen Ausbildung kam, war ein Tatort ein heiliger Ort. Hier hatte ein grausames Verbrechen stattgefunden und jeder einzelne Gegenstand war Zeuge dieser Straftat.

Hier wurde nach Fingerabdrücken, DNA und noch so kleinen Hinweisen gesucht, um die schrecklichste Untat aufzuklären, zu der ein Mensch fähig ist, um den Täter seiner verdienten Strafe zuzuführen.

Jede Verunreinigung oder Veränderung war natürlich so lange zu vermeiden, bis die Spurensicherung ihre Arbeit abgeschlossen hatte und kam vorher einer Entweihung gleich.

Die Einstellung seines Chefs schien allerdings wesentlich entspannter zu sein.

»Ja, ich weiß« schob er Folkerts Einwand beiseite.

»Hab ich meiner Blase ja auch erklärt. Aber bei dem vielen Regen und dem Löschwasser überall …. , da hat die Natur halt gesiegt.«

Ohne auf eine Antwort zu warten kehrte er seinem Assistenten wieder den Rücken zu und wandte sich an Feldmann.

Der war emsig beschäftigt kleine Markierungen zu verteilen, damit sein Kollege auch ja nicht vergas die entsprechenden Stellen zu fotografieren.

»Dann weih mich doch mal in deine Gedankengänge ein Feldmann und lass uns an den Erkenntnissen eurer Spurensuche teilhaben«.

Der Kriminaltechniker hielt kurz inne und sammelte seine Gedanken.

»Na ja, viel Berichtenswertes gibt es noch nicht.

Um ein Uhr vierzehn gab es den Alarm bei der Leitstelle.

Ein Passant hat Rauch und Flammen gesehen und einen Zimmerbrand gemeldet. Anschließend hat er Gott sei Dank die Bewohner aus den Betten geklingelt, so dass sich alle in Sicherheit bringen konnten.

Die Jungs von der 112 haben es ja nicht weit. Die haben dann wohl ihre C-Rohre in den vierten Stock geschleppt und ohne anzuklopfen die Tür eingetreten.

Der Truppführer sagte, der Brand wäre wahrscheinlich auch von alleine erloschen.

Es sah so aus, als ob jemand eilig ein paar Gardinen zusammen gerafft und angesteckt hätte. Aber halt nicht besonders professionell.

Dadurch, dass die Türen und Fenster geschlossen waren, ist dem Feuer wohl der Sauerstoff ausgegangen. Der Schwelbrand hat zwar die meiste Inneneinrichtung im Wohnzimmer zerstört, aber das war´s dann auch schon.

Zuerst haben sie angenommen das Opfer wäre durch die Brandgase erstickt. Aber als sie ihn umgedreht und untersucht haben, haben sie einen Einschuss gefunden. Und darin steckte das hier«.

Er zog eine kleine durchsichtige Plastiktüte aus der Seitentasche seines Overalls und reichte sie Bräuninger.

Der hielt die Plastiktüte gegen das Licht eines der aufgebauten Strahler und pfiff leise durch die Zähne.

»Ich würde sagen Kaliber 22. Klein und gemein.«

»Genau« ergänzte Feldmann. »Und dieses unscheinbare Stückchen Metall katapultiert unsere Angelegenheit hier aus der Kategorie Zimmerbrand direkt in die Königsdisziplin der Kriminalistik: Mord!«

»Na ja, Königsdisziplin ….. « winkte Bräuninger beschwichtigend ab.

»Nicht mehr?«

»Na wenn ich mir unsere jungen Nachwuchskollegen so ansehe…. Die sind mit ihren Laptops mittlerweile doch lieber mit Computerkriminalität und Datenklau beschäftigt.

Da sind wir mit unseren Mordermittlungen, glaube ich, ziemlich antiquiert«.

»Oje«, grinste Feldmann.

»Hört sich ja fast so an, als ob wir wirklich bald zum alten Eisen zählen, oder? Ein Grund mehr, sich auf die Pensionierung zu freuen«.

»Gibt´s schon was zu dem Toten?«

»Laut Führerschein den er bei sich trug ein gewisser Roland Schreiner. 38 Jahre alt. Mehr kann ich noch nicht sagen. Er ist unterwegs in die Leichenschau. Vielleicht wissen wir morgen mehr.«

»Und zum Tathergang?«

»Na ja. Auf den ersten Blick keine Einbruchsspuren an der Wohnungstür. Oder zumindest keine die nach dem Einsatz der Feuerwehr noch sichtbar wären. Wahrscheinlich hat er den oder die Täter selber hereingelassen. Er hatte aber auch noch Straßenschuhe an. Kann also eventuell zusammen mit ihnen gekommen sein.

Der Rest ist bis jetzt graue Theorie. Vielleicht ein spontaner Raub oder ein Streit.

Bis auf die Brandfolgen haben wir nichts Auffälliges festgestellt. Küche und Bad machen einen ziemlich aufgeräumten Eindruck. Typischer Junggesellenhaushalt, hat wohl alleine gewohnt.

Ein paar weibliche Accessoires im Bad und im Schlafzimmer. Sieht nach gelegentlichen Übernachtungen aus.

Hier rechts ist so eine Art Büro. Da werdet Ihr wohl am ehesten was über ihn finden.«

Feldmann öffnete die Tür, auf die er gedeutet hatte.

»Wir sind da fertig, gehört euch.«

»Also gut Folkerts, ich würde sagen Ihr erster eigener Fall.« Bräuninger drehte sich zum Angesprochenen um und wurde vom leisen Klingeln seines Handys unterbrochen.

Mit genervtem Gesichtsausdruck zog er die Störquelle aus der Innentasche seiner Windjacke.

»Ja? .... alles klar, bis gleich.«

Er ließ das lästige Gerät ohne Erklärung wieder in der Jackentasche verschwinden und fuhr ungerührt fort.

»Die Kollegen Heeren und Buhr sind auch gleich hier.

Die sollen sich erstmal um die Nachbarn kümmern. Sind ja eh alle wach, und vielleicht hat ja der ein oder andere was mitbekommen. Und wir beide fangen am besten hier im Büro an.

Also, was suchen wir als Erstes?«

Folkerts nahm Haltung an und versuchte, sein Hirn in den Kriminalistenmodus zu bringen.

»Also zuerst alles über das persönliche Umfeld würde ich sagen. Familiäre Beziehungen, Freundin, Eltern, Geschwister, Herkunft des Opfers.

Dann natürlich Arbeitgeber, berufliche Tätigkeit, Hobbys und Freunde, finanzielle Verhältnisse ….. «

»Und was noch?«

»Na ja …. , soziale Kontakte, Freizeitverhalten, Alkohol und Drogenkonsum …. «

»Na kommen sie schon Folkerts, wonach müsste ich bei Ihnen als Erstes suchen?«

»Bei mir?«

»Na klar, bei Ihnen«.

Bräuninger drehte sich wieder zu seinem Kollegen der Spurensicherung um.

»Sag mal Feldmann, habt ihr ein Handy bei dem Opfer gefunden?«

»Nee, bis jetzt noch nicht. Bei sich hatte er jedenfalls keins. Aber auf dem Wohnzimmertisch steht ein Laptop, oder zumindest das, was von ihm übrig geblieben ist. Aber ich denke, ganz viel gibt der auch nicht mehr her.«

»Ok, zur Sicherheit nehmt ihn mit in die KTU. Vielleicht können die ja noch was retten«.

»Also gut« drehte Bräuninger sich wieder seinem Assistenten zu.

»Dann fangen wir mal an Folkerts. Sie haben das Kommando.«

Gut eine Stunde später hatten die beiden das Ergebnis ihrer Durchsuchung auf einem kleinen Beistelltisch im Büro des Opfers gesammelt.

»Ich denke, das Wichtigste haben wir« resümierte Bräuninger.

»Mir fehlen zwar noch ein paar Sachen, aber wir sollten hier erstmal Schluss machen. Und ich brauche jetzt dringend einen Kaffee.«

Das Nicken seines jungen Kollegen signalisierte Zustimmung.

»Ich würde Folgendes vorschlagen,« fuhr der Hauptkommissar fort, und die Müdigkeit war ihm deutlich anzumerken.

»Wir fahren ins Büro und gönnen uns einen Kaffee.

Anschließend machen Sie von dem, was wir hier bis jetzt gesammelt haben, Kopien und legen eine Fallakte an. Schreiben sie die relevantesten Fakten raus, und noch wichtiger, machen Sie eine Liste von denen, die uns fehlen.

Heute Vormittag hab ich zwei Vernehmungen in der Taxifahrergeschichte, und am Nachmittag bin ich mit Volkmann bei Gericht. Morgen hab ich einen Untersuchungstermin in der Klinik. Das heißt also Sie haben bis Freitag Ruhe vor mir.«

»Ok« stimmte Folkerts zu und machte sich Notizen. »Bleiben Heeren und Buhr auch mit an dem Fall?«

»Bis auf weiteres ja. Wir hören gleich mal, ob die Befragungen in der Nachbarschaft was gebracht haben.

Und kümmern Sie sich vor allem auch um das Handy des Toten. Es dürfte ja nicht besonders schwer sein, seine Mobilnummer in Erfahrung zu bringen. Und was dann kommt wissen Sie ja, oder?«

»Klar, erstmal ein Ortungsversuch, und danach zusammen mit dem Provider alles sichten, was vorhanden ist. Verbindungsdaten, Aufenthaltsorte, SMS-Verkehr und so weiter.«

»Genau! Und ich möchte natürlich wissen, was zum Tatzeitpunkt hier sonst noch mobil unterwegs war. Das heißt Funkzellenabfrage und Auswertung.

Und wenn Sie Probleme mit der Bürokratie haben, wenden Sie sich an Kommissar Heeren.

Der kennt sich damit am besten aus. Auch wenn es um Facebook und diesen ganzen Kram geht, …. na Sie wissen schon.«

»Aktivitäten in sozialen Netzwerken.«

»Sag ich doch. Heeren ist da fit und kann Ihnen weiter helfen.

Und was die Bank und den Arbeitgeber angeht, die haben es immer ganz gerne mit dem Datenschutz.

Lassen Sie sich nicht abwimmeln. Kommissar Buhr kann Ihnen zeigen wie das mit den richterlichen Verfügungen und dem Schreibkram hier bei uns funktioniert. Na und das Meiste wissen Sie doch, oder?«

»Ja sicher. Das ist ja Standard.«

»Genau! Und wenn es mal nicht so klappt, dann machen Sie es wie Schimanski.«

»Schimanski?«

»Jetzt sagen Sie bloß, Tatort kennen Sie auch nicht.

Na so wie Schimanski!

Einfach mal etwas lauter sprechen und hier und da eine Tür eintreten. Sollte man viel öfter machen …. «

Zwei Tage später hatte sich der größte Teil der Mordkommission Bräuninger rund um den Arbeitsplatz ihres Chefs versammelt.

»Also gut meine Herren …. « eröffnete der die Runde. Er setzte seine dampfende Kaffeetasse auf den Schreibtisch ab und sich selbst in den dazugehörigen Drehstuhl.

»Was haben wir denn zu unserem Herrn Schreiner in Erfahrung bringen können?

Folkerts, was macht die Suche nach seinem Handy?«

»Bislang erfolglos, aber ich hab alles in der Akte zusammengefasst.«

Er deutete auf den Aktenordner, den er demonstrativ auf Bräuningers Schreibtischunterlage platziert hatte.

»Jaja, hab ich überflogen. Fassen Sie es noch einmal so zusammen, dass ein alter Mann es versteht.«

»Also Ortungsversuche haben nicht funktioniert. Laut Telekom ist das Handy circa eine Stunde vor dem geschätzten Tatzeitpunkt um exakt null Uhr zwei abgeschaltet worden. Seitdem ist es tot.«

»Genau wie sein Besitzer. Wo war es denn, als es ausgeschaltet wurde?«

»In der Wohnung oder in unmittelbarer Nähe.«

»Und was weiß die Telekom sonst noch?«

»Also die Anruflisten sind ziemlich langweilig. Ein- oder zweimal täglich seine Freundin in Köln.

Eine gewisse Gabriele Kersten. Sie studiert da BWL.

Außerdem ein Arbeitskollege, mit dem er sich ab und zu zum Badminton verabredet hat, die Firma, ein Zahnarzt, bei dem er letzte Woche einen Termin hatte, und eine Reinigung und Autowerkstatt.

Ansonsten nichts Aufregendes. Ab und zu mal eine SMS von oder an seine Freundin.«

»Was für ein Auto fährt unser Opfer, oder besser gesagt fuhr unser Opfer?«

»Porsche 911« meldete sich Kollege Möller zu Wort, mit seinen 32 Jahren der Zweitjüngste in der Runde.

In seinen vier Jahren, die er jetzt in Bräuningers Team arbeitete, wusste er, dass sein Chef kurze und knappe Informationen liebte. Nichts Unwichtiges oder Geschwafel wie er es zu nennen pflegte.

»Seit dem Tatabend ist der verschwunden. War eine Woche vorher noch zur Inspektion, und ist jetzt zur Fahndung ausgeschrieben.«

»Bezahlt?«

»Zur Hälfte, knapp 38 Tausend sind noch offen, in Raten zu 1087 Euro pro Monat.«

»Hat ja wohl auch ganz gut verdient unser Herr Schreiner.

Adam, Sie haben mit der Firma gesprochen? Irgendwas Auffälliges?«

»Nee, verdient hat er rund 4200,- netto. Da ist der Porsche schon machbar.

Hat Elektrotechnik studiert und als Programmierer gearbeitet. Irgendwas mit Raumfahrt- und Satellitenkommunikation.

Hörte sich ziemlich trocken an. War bei Kollegen eigentlich ganz beliebt.

Der Einzige, der ihn wohl nicht so besonders mochte, war anscheinend sein Chef. Der ist nämlich zufällig auch sein Schwiegervater in spe.

Er hielt wohl nicht allzu viel von seinem angehenden Schwiegersohn. Das war bei den Aussagen der Kollegen durchzuhören. Hätte wahrscheinlich lieber einen mit Golf Diesel gehabt.«

»Aha, und die Freundin?«

»Die war gestern hier,« ergänzte Kommissar Heeren mit Blick auf seine Notizen.

»Sie hat tagsüber und abends versucht, ihn zu erreichen. Stimmt mit den Anruflisten überein. Hat´s dann am darauf folgenden Morgen im Büro probiert und es von einem Kollegen erfahren.

Dann hat sie sich in den nächsten Zug gesetzt und war gestern Nachmittag hier. Ich hab mit ihr gesprochen.«

»Und?«

»Na ja, ich würde sagen so der Typ junge und gefasste Witwe.

War natürlich geschockt und etwas durcheinander, aber sonst ganz auskunftsfreudig. Zu Täter oder Motiv hatte sie null Ideen. Angeblich war er überall beliebt.

Keine komischen Freunde, kaum Alkohol, keine Drogen. Und auch in letzter Zeit überhaupt nichts Auffälliges.

Sie waren vor zwei Wochen noch zusammen ein langes Wochenende in Paris. Eigentlich alles Friede Freude Eierkuchen.«

»Hat sie ihn schon identifiziert?«

»Nein, noch nicht. Heute Nachmittag ist sie deswegen nochmal hier.«

»Ok, wenn sie da ist, will ich sie kurz sprechen. Ich hätte da auch noch ein paar Fragen an die Dame. Was haben wir sonst noch?«

»Keine auffälligen Kontobewegungen,« meldete sich Folkerts.

»840 Euro Miete, den Porsche und noch ein paar andere Kleinigkeiten per Dauerauftrag.

Ansonsten regelmäßige Barabhebungen am Automaten, und neben seinem Gehalt keine anderen Einkünfte. Kam wohl gerade so klar.«

»Und was fehlt bis auf das verschwundene Handy und den Porsche noch?«

»Na ja, die Spurensicherung in der Wohnung hat auch noch nichts Brauchbares ergeben.

Einige Fingerabdrücke, aber bisher keine Bekannten. Und es ist auch nicht feststellbar, dass etwas abhandengekommen ist.

Näheres dazu kann uns vielleicht die Freundin sagen, aber bis jetzt ist das alles ziemlich dünn.«

»Und die Nachbarn?« Bohrte Bräuninger weiter.

»Zwei aus dem Haus kannten seinen Nachnamen und den Porsche. Drei hatten ihn schon mal im Treppenhaus gesehen, und der Rest ist komplett ahnungslos«, fasste Kommissar Buhr das dürftige Ergebnis ihrer Befragungen zusammen.

»Zu Besuchern oder irgendwas anderem Brauchbaren völlige Fehlanzeige. Scheint ziemlich unauffällig gelebt zu haben unser Herr Schreiner.

Einzelkind, und beide Eltern schon vor Jahren verstorben. Da ist seine Freundin wohl noch am ehesten die, die uns weiterhelfen kann.«

»Verdammt … irgendwie ist mir das alles zu glatt«, überlegte Bräuninger laut.

»Da pingelt doch nicht nachts einer an der Tür, erschießt ihn, rafft ein paar Gardinen zusammen, steckt sie an und nimmt sich dann den Schlüsselbund und rauscht mit dem Porsche davon. So blöd kann doch keiner sein, oder?«

»Und wenn ist er bestimmt schon hinter dem Ural damit« grinste Buhr.

»Nee, nee …. Da stimmt irgendwas nicht. Aber gut, wenn wir bis jetzt nicht mehr haben, müssen wir halt noch etwas nachbohren.

Der Hauptkommissar nahm einen langsamen Schluck aus seiner Kaffeetasse und dachte einen Moment nach, bevor er die weiteren Aufgaben verteilte.

Folkerts, Sie nehmen sich die Kontobewegungen der letzten 24 Monate vor. Sprechen Sie mit Fitnessstudio, Autowerkstatt, Hausmeister und was es sonst noch so gibt. Ob irgendjemandem etwas aufgefallen ist.

Heeren, hängen Sie sich mal an den Schwiegervater. Was hatte er gegen seinen Schwiegersohn? Und was macht er selber so.

Hat er vielleicht eine Waffenbesitzkarte und zufällig eine 22er im Schreibtisch? Na Sie wissen, was ich meine. Bohren Sie mal noch etwas tiefer. Was hatte er gegen den Freund seiner Tochter und kann er vielleicht was Interessantes erzählen?

Und wenn Sie schon mal da sind, sprechen Sie mit den direkten Arbeitskollegen und seinem Badminton Partner.

Die wissen doch bestimmt das ein oder andere, was unser Herr Schreiner sonst noch so getrieben hat.

Möller und ich nehmen uns nochmal die trauende Fast-Witwe vor. Irgendwas aus seinem Privatleben wird sie uns ja wohl noch verraten können.«

Er lehnte sich zurück und rieb sich die Schläfen.

»Das ist mir alles zu viel zu glatt .... und ich wette meine Hundemarke darauf, dass unser Herr Schreiner irgendein dunkles Geheimnis hat.

Eins, das etwas mit seinem plötzlichen Ableben zu tun hat.«

Galileo

Подняться наверх