Читать книгу Böse - Dieter Weißbach - Страница 7
ОглавлениеMittwoch
Paulig hatte von saunierenden Nonnen geträumt, keine jünger als achtzig. Entsprechend dankbar wachte sie auf. Vom Joggen zurück lag eine Nachricht auf ihrem Handy: ›Schäfer-Kaan Verpasster Anruf‹
Sie duschte, schob eine Tasse unter den Siebträger der Espressomaschine und rief zurück.
»Yasmin? Was gibt’s?«
»Morgen, Christine. Wir haben vermutlich eine Leiche. In der Nähe von IKEA. Auf einer Baustelle, in einem Container.«
»Was heißt vermutlich?«, fragte Paulig nach.
»Der Kranführer hat nur einen Arm erkannt. Der Rest ist mit einer Plane zugedeckt.«
»Wieso der Kranführer?«
»Der Container hängt an einem Kran.«
»Welcher IKEA?«
»Brunnthal-Dreieck. Vermutlich ein Kind.«
»Bin so gut wie unterwegs. Adresse?«
Beide hatten es vermieden, den Namen des vermissten Jungen von letzter Woche auszusprechen. Vielleicht eine Art Schutzzauber, der sich in die Neuzeit hinübergerettet hat. So lange man etwas nicht ausspricht, ist es nicht in der Welt.
Diesmal musste ihr niemand den Weg weisen. Kleine Gruppen von Arbeitern beobachteten gebannt, wie das eckige Baustellenmöbel langsam Richtung Boden schwebte. Keiner sprach. Jeder wusste, dass es sich um ein Kind handelte. Die Kollegen der Kriminaltechnik nahmen es in Empfang, schossen ein paar Totalen und traten zur Seite. Sabine Englmacher verglich das Gesicht mit dem Fahndungsfoto des kleinen Schweden und diktierte erste Eindrücke. Paulig wandte sich an die Arbeiter.
»Meine Herren, bevor Sie an Ihre Arbeit zurückkehren, denken Sie bitte darüber nach, ob Ihnen etwas aufgefallen ist, das uns vielleicht weiterhelfen könnte. Und gleich vorab, wir sind die Mordkommission. Wir sind hier, um ein Tötungsdelikt aufzuklären, nicht, um uns Ihre Papiere anzuschauen. Haben Sie also keine Angst, mit uns zu sprechen. Diejenigen, die mich verstehen, übersetzen das bitte.«
Einer der Männer hielt Kontakt zum Kranführer. Sie ließ sich das Sprechfunkgerät erklären und übernahm.
»Hallo? Hier Hauptkommissarin Paulig.«
»Ja, bitte?«, knarrte es zurück.
»Können Sie mir sagen, wie lange der Container da schon hängt?«
»Seit Donnerstag.«
Es klang, als hätte er die Frage erwartet.
»Ununterbrochen?«
»Ja. Da ist Werkzeug drin, das wir am Freitag nicht gebraucht haben.«
»Und warum hängt man das auf?«
»Da ist die Kreissäge mit drin«, gab der Mann leidenschaftslos Auskunft. »Kreissägen sind sehr beliebt.«
»Um welche Uhrzeit haben Sie den Container hochgezogen?«
»Kann ich Ihnen genau sagen. Siebzehn Uhr fünfzehn. Seitdem war da keiner mehr dran.«
»Und was haben Sie am Freitag gemacht? Hatten Sie frei?«
»Schön wär’s.« Zum ersten Mal kam etwas Leben in die Stimme. »Ich war an dem anderen Kran. Dem mit dem SÜWOBAU-Schild. Wie gesagt, an dem hier war seit Donnerstag keiner dran. Warum auch.«
Warum auch. Vielleicht um den Container herunterzulassen, eine Leiche hineinzulegen und dann wieder hochzuziehen?
»Ist es schwer, so einen Kran zu bedienen?«
»Wenn man weiß wie, nicht. Und schwindelfrei muss man halt sein. Aber da war keiner dran. Da ist nichts verstellt. Und zugesperrt war auch.«
»Haben Sie den Container am Donnerstag selbst hochgezogen?«
»Ja.«
»Und da haben Sie nichts bemerkt?«
»Nein. Da war die Plane ja noch nicht verrutscht. Wissen Sie, auch wenn’s unten absolut windstill ist, da heroben bläst’s immer mehr oder weniger. Was meinen Sie«, drückte der Mann auf seine Stimmritzen, »wie oft ich denen da unten sag, macht die Plane gescheit fest. Aber da kann ich reden, bis ich schwarz werd. Und sich dann wundern, wenn alles schwimmt.«
»Wo ist der Container gestanden?«
»Sehen Sie das Gebüsch? Hinter Ihnen. Rechts. Richtung Tanke. Von da hab ich ihn hochgezogen. Dann hab ich den Kran aus dem Wind gedreht und bin runter.«
Paulig deutete auf die Stelle, drei Beamte zäunten sie ein.
»Danke. Ich denke, das wars erst mal. Kommen Sie dann bitte runter? Ein Kollege nimmt ihre Personalien auf.«
»Jetzt gleich?«
»Ja.«
»Ich könnte Ihnen ein Selfie schicken.«
»So weit kommt’s noch.«
Würfel und Özokan waren rechtzeitig eingetroffen, um mitzuhören. Özokan übernahm die Tankstelle, Würfel blieb bei Paulig.
»Was denkst du? Warum lädt einer eine Leiche in einem Industriegebiet ab? Wo direkt hinter der Baustelle der Wald beginnt. Und das auch noch tagsüber.«
»Vielleicht war genau das der Plan«, antwortete Würfel. »Ein einzelner Wagen im Wald ist viel auffälliger als einer in einem Industriegebiet. Hier wimmelt es nur so von Autos. Und ständig lädt irgendjemand was ein oder aus. Noch dazu in der Nähe von IKEA.«
»Aber bei der toten Nonne hat auch niemand was gesehen. Und warum wartet er nicht wenigstens, bis es dunkel ist?«
»Mit einer Leiche im Wagen? Die Nerven hat nicht jeder.«
»Aber die Nerven, ihn am helllichten Tag in einen Container zu legen.« Paulig beugte sich zu Englmacher. »Kannst du schon was sagen?«
»Blond, blauäugig, dünn, auffällig groß für sein Alter. Keine offensichtlichen Abwehrverletzungen, keine Verletzungen im Afterbereich. Erwürgt. Todeszeit könnte Donnerstag gewesen sein.«
Die Rechtsmedizinerin gab den Leichenträgern das Zeichen zum Abtransport des Jungen, ging zur Seite und schlüpfte aus ihrem Overall.
»Siehst du eine Verbindung zu dem Nonnenmord?«, fragte Paulig weiter.
»Du meinst, erwürgt, selber Tag, selbe Gegend? Bis jetzt noch nicht.«
Würfel hatte sich ebenfalls Richtung Tankstelle aufgemacht.
»Also dann«, verabschiedete sich Paulig, erfasste mit einer unauffälligen Körperdrehung noch einmal den Tatort und lief hinterher.
Özokan lehnte am Fenster und plauderte mit einer Frau, die nicht aussah wie eine Servicekraft, eher nach dem Inhalt des Porsches vor der Tür. Als er die beiden bemerkte, sagte er etwas, sie nickte, wischte ihren Schlüssel vom Tisch und enteilte leichtfüßig.
Über Würfels Gesicht legte sich ein bewundernder Glanz.
Auch Paulig hatte Probleme, dem Anblick der langbeinigen Blonden zu widerstehen.
»Wie wär’s mit einem Cappuccino und einem Croissant? Ötzi? Würfel? Dreimal.«
Die pausbäckige Thekenkraft nickte eifrig und fragte: »To go?«
Paulig schüttelte den Kopf.
»Nein. Zum hier. Sagen Sie, waren Sie am Donnerstag auch da?«
»Ja. Der Kollege hat mich schon befragt. Aber ich hab nichts gesehen. Sie sehen ja, ich mach hier alles alleine. Dass ich da auch noch schau, wer wann was in welchen Container tut, dafür hab ich wirklich keine Zeit.«
»Was denkst du, Ötzi«, wiederholte Paulig ihre Frage von vorhin. »Warum legt einer eine Leiche in einem Container ab? Und nicht zum Beispiel im Wald?«
»So wie die Nonne. Du denkst aber nicht, dass beide Fälle was miteinander zu tun haben?«
»Was wäre das Motiv?«
»Bei der Nonne keine Ahnung. Aber bei dem Jungen. Entweder Missbrauch oder Geld.«
»Missbrauch scheidet erst mal aus«, stellte Paulig fest. »Und eine Entführung? Warum bringt er ihn um, bevor er die Kohle hat?«
»Um kein Risiko einzugehen?«
»Möglich. Aber dann kann er kein Lebenszeichen mehr vorweisen.«
»Aus Versehen?«, riet Özokan weiter.
»Sabine meint, der Täter hat ihn erwürgt. Klingt nicht nach Versehen.«
»Kann man so nicht sagen«, mischte sich Würfel ins Gespräch. »Vielleicht wollte er ihm Angst einjagen oder ruhigstellen. Dabei hat er’s übertrieben. Denk an die Nonne.«
»Möglich. Geht ihr hernach zurück zur Baustelle? Ich denke, die können Unterstützung gebrauchen. Ich lauf ein bisschen durchs Gelände. In einer Stunde wieder hier?«
»Gerne«, mampfte Würfel. »Bei den Croissants.«
Eine Lücke im Gebüsch weckte Pauligs Neugier. Sie führte zu einem Forstweg. Im Norden lag Ottobrunn, im Süden querte die Autobahn. Sie entschied sich für die Autobahn und trabte an. Erst einen Kilometer durch Wald, dann durch eine kleine Siedlung mit Vogelnamen, nach weiteren fünfhundert Metern stand sie an der A99. Aber nirgendwo ein Autobahnzubringer, was die Wahrscheinlichkeit eines durchreisenden Mörders wenigstens nicht erhöhte. In Sichtweite schmiegte sich eine Anhäufung von landwirtschaftlichen Großbetrieben in die künstliche Hügellandschaft eines Golfressorts. Sie unterquerte die Autobahn, begutachtete das Gelände und trabte zurück zur Tankstelle, wo Würfel und Özokan einen Arbeiter befragten, der mal hierhin, mal dorthin deutete und immer wieder zum Container.
»Sein Gesicht hab i nix g’sehn, aber seine grüne Landrover. Aber was am Container wollen, weiß i nix. Hab i nix g’sehn. Nur dass Bauleiter. Und dass kurz vor sechs.«
In dem Augenblick fuhr ein schwarzer VW Passat auf die Baustelle.
»Ist Bauleiter.«
»Das ist aber kein Landrover«, entschied Paulig.
»Nein. Aber Bauleiter drin.«
Die drei Beamten trabten zum Wagen. Paulig und Özokan nahmen ihn in die Zange, Würfel ging direkt auf ihn zu, zückte den Dienstausweis, der Fahrer, er hatte wohl Übung mit der Staatsmacht, seine Papiere.
»Sind Sie der Bauleiter?«
»Ja. Wegen dem toten Buben. Ich weiß Bescheid.«
Würfel überflog den Ausweis und reichte ihn weiter an einen der uniformierten Kollegen.
Martin Eringer, dreiundvierzig Jahre, deutscher Staatsangehöriger, wohnhaft in Öd, ausstellende Behörde Deggendorf.
»Und da fahren Sie jeden Tag den weiten Weg?«
Mit der Tür ins Haus zu fallen, war nicht seine Art.
»Nein«, antwortete Eringer und lehnte sich gegen die Motorhaube. »Während der Woche wohn ich in Öd, bei meiner Schwester. Das ist da unten, Richtung Rosenheim. Keine halbe Stunde von hier.«
»Das verstehe ich jetzt nicht«, stutzte Würfel. »In Ihrem Ausweis steht Öd, Landkreis Deggendorf. Kollege? Kann ich noch mal …«
»Es gibt zwei Öden«, lächelte der Baustellenleiter. Auf Nase und Wangen tummelten sich Sommersprossen, fliegende Bananensträuße auf seinem Hemd. Er schob sich seinen Strohhut ins Gesicht und kniff die Augenlider zusammen. »In einem wohnt meine Schwester, das andere ist mein Elternhaus. Während der Woche wohn ich bei meiner Schwester. Nur am Wochenende fahr ich heim.«
»Zufälle gibt’s. Aber familienfreundlich klingt das nicht gerade.«
Wer Oberkommissar Würfel so sah, beide Hände in der Hosentasche, den Blick ins Ungefähre gerichtet, beging fast zwangsläufig den Fehler, ihn zu unterschätzen. Vielleicht weil bei ihm immer echtes Interesse im Spiel war, besonders wenn es um die Familie ging.
»Das stimmt. Schön ist das nicht.«
»Herr Arci meinte, er hätte Donnerstag gegen sechs Ihren Landrover gesehen. Stimmt das?«
»Der Arci? Ich? Auf der Baustelle? Gegen sechs? Nein.«
»Und wo waren Sie?«
»Daheim, bei meiner Schwester.«
»Die kann das bestätigen?«, nickte Würfel.
»Wenn’s sein muss.«
»Muss«, wunderte sich Würfel. »Was heißt schon muss. Gibt’s noch andere Zeugen?«
»Nein. Ich glaub nicht. Einen Landrover, haben Sie gesagt? Da fällt mir ein, am Donnerstag auf dem Heimweg ist mir so einer entgegengekommen. Der gleiche, den ich fahre, ein grüner Defender 90.«
»Und da erinnern Sie sich genau?«
»Ja«, antwortete Eringer fest. »So viele fahren ja nicht herum von der Sorte. Die meisten fahren ja heute diese Edeljeeps. Cayenne, Touareg, Audi.«
»Und wo?«
»Wann sagen Sie? So um sechs?«
»Keine Ahnung«, gab Würfel launig zurück. »Ich weiß ja nicht, wann Sie dem begegnet sind.«
»Dann sag ich mal viertel nach fünf, halb sechs vielleicht.«
»Sicher?«
»Ja. Brauch ich ja nur nachrechnen. Um fünf mach ich Schluss. Eine gute halbe Stunde brauch ich heim. Je nach Verkehr natürlich. Eine viertel Stunde später der Jeep. Oder ein bisserl mehr. Zwanzig Minuten vielleicht. Aber später nicht. Wissen Sie, sonst kommt man ja nie heim. Wenn man da nicht strikt ist, wenn man einmal anfängt …«
»Und wo haben Sie den jetzt genau gesehen?«, unterbrach Würfel sanft.
»Wo genau? Lassen Sie mich nachdenken. Ich würde sagen zwischen Siegertsbrunn und Egmating.«
»Würden Sie sagen, oder sind Sie sich sicher?«
»Sicher, also schon ziemlich.«
»An das Kennzeichen können Sie sich aber nicht erinnern?«
»Nein. Darauf hab ich nicht geachtet. Aber ich erinnere mich, dass auf dem Beifahrersitz jemand gesessen hat.«
»Wie hat dieser Jemand ausgesehen?«
»Schwierig.« Eringer kratzte sich am Hinterkopf, wodurch der Strohhut noch weiter ins Gesicht rutschte. »Von der Größe her könnte es ein Junge gewesen sein. Ich glaub blond. Aber sicher bin ich mir nicht. Ging ja auch alles viel zu schnell. Aber zurück zu dem, was der Arci da gesehen haben will. Ich sag mal so, wenn der die Schaufel aus der Hand legt, Alkohol lässt grüßen.«
»Und der Fahrer?«, forschte Würfel weiter.
»Komisch, an den erinnere ich mich gar nicht.«
»Und Ihr Landrover? Wo ist der eigentlich?«
»In der Werkstatt. Wissen Sie, er wird schon immer ganz schön rangenommen. Und er ist ja auch nicht mehr der Jüngste.«
»Und was fehlt ihm?«
»Diesmal hat’s den Querlenker erwischt. Ich bin aufgekommen. Bei der Gelegenheit bekommt er auch gleich einen Satz Reifen spendiert.«
»Würden Sie uns bitte die Telefonnummer der Werkstatt geben?«, bat Würfel und wandte sich an Özokan. »Ötzi, rufst du bitte an? Dass die nicht die Reifen entsorgen. Und schick jemand von der KTU. Die sollen ihn holen. Und Sie, Herr Eringer, würde ich bitten, mitzukommen.«
Würfel war bei seinem beiläufigen Ton geblieben, der plötzlich überhaupt nicht mehr übereinstimmte mit dem Inhalt, sodass Eringer das Gefühl hatte, überrumpelt worden zu sein, und damit gar nicht einmal so falsch lag.
»Was? Jetzt? Und meine Baustelle?«
»Rufen Sie bitte jemanden an, der Sie vertritt.«
»Und wie lange wird das dauern?«
»Nicht lange«, beschwichtigte Würfel. »Wir müssen das nur alles in Ruhe aufnehmen. Reine Formsache. Und das mit dem Wagen dauert auch keine Ewigkeit. Wenn Sie mir dann jetzt die Adresse Ihrer Schwester geben? Was meinen Sie, ist sie daheim?«
»Meine Schwester?«, schluckte Eringer. »Wollen Sie da jetzt rausfahren? Ich weiß nicht …«
»Sagen Sie mir einfach, wo wir sie erreichen können. Keine Angst, wir sind diskret.«
»Ach so. Nein. Ist schon in Ordnung«, stammelte Eringer. Es war nicht zu übersehen, wie es in ihm arbeitete. »Sie ist daheim. Ich hab ja ihren Wagen. Es ist nur so, dass sie etwas, wie sag ich das jetzt … Wissen Sie, wir leben sehr zurückgezogen da draußen. Nicht dass sie sich unnötig aufregt.«
»Keine Sorge. Wir wollen nur Ihr Alibi überprüfen. Dauert keine fünf Minuten.«
»Es ist vielleicht trotzdem besser, wenn ich sie auf Ihren Besuch vorbereite.«
»Nein, das denke ich nicht.«
Nachdem Würfel hatte, was er wollte, fuhren sie los. Ökokan mit Eringer ins Präsidium, Würfel und Paulig nach Öd.
»Komischer Typ«, unterbrach Paulig die aktuelle Ansage ihres Navigationssystems. »Wie ist dein Eindruck?«
»Eigentlich ganz gut. Ich versteh nur nicht, warum er sich so dagegen gewehrt hat, dass wir seine Schwester befragen. Wie es herschaut, ist sie doch sein einziges Alibi.«
»Sehe ich genauso. Und was hältst du von dem Landrover, den er gesehen haben will? Vor allem, was soll der ihm bringen?«
»Spricht dann eher wieder dafür, dass er ihn wirklich gesehen hat.«
»Langsam sollten wir da sein.«
Paulig suchte nach einem Hinweisschild.
Würfel schaltete in den Übersichtsmodus und las: »Aying, Oberschopf, Elendskirchen. Links Hub, rechts Haus.«
»Haus? Für mich sieht das eher nach Bauernhof aus.«
»Rechts! Du hättest rechts fahren müssen.«
»Nach Haus? Aber das Navi hat nichts gesagt.«
»Aber angezeigt.« Würfel deutete aufs Display. »Durch Haus und dann weiter nach Öd.«
»Kein Problem. Kehr ich eben wieder um … So. Da jetzt links rein?«
»Dann sofort wieder rechts.«
»Jetzt?« Paulig riss das Lenkrad in die geforderte Richtung. »Aber wieso sagt das Navi nichts?«
»Keine Ahnung.«
›Bitte rechts abbiegen. Jetzt bitte rechts abbiegen‹.
»Na also. Geht doch.« Paulig setzte den Blinker, fuhr dann aber doch geradeaus. »Rechts geht’s in den Stall. Ich glaub nicht, dass das unsere Richtung ist.«
›Bitte rechts abbiegen. Jetzt bitte rechts abbiegen. Bei nächster Gelegenheit bitte wenden.‹
»Vergiss es«, zischte Paulig und deutete auf ein kleines Haus mit Kinderecke und Gemüsegarten, fünf Laufmetern Brennholz, einer Reihe altersmüder Birken und einer Wildsträucherhecke. Zwischen Haus und Pool die obligatorische Edeltanne, mehr Familienmitglied als Baum. Der abgewetzte Pumpschwengel im Zentrum des Gemüsegartens zeugte von der Ernsthaftigkeit seines Betreibers, ein mannshoher Zaun vom ständigen Kampf gegen Mutter Natur und deren Zöglinge.
Eine Frauenstimme sang: »Kommen Sie herein, die Türe ist offen.«
Paulig folgte der Stimme und steckte ihren Kopf in den offenen Flur.
»Frau Eringer?«
»Jaha«, sang es zurück. Die Küchentüre schwang auf. »Nein, sagen Sie nichts. Zeugen Jehovas …? Johanniter …? Forst? Nein?«
»Kriminalpolizei. Mein Name ist Paulig. Mein Kollege Würfel.«
»Kriminalpolizei? Kein Scherz?«
»Nein, kein Scherz. Aber keine Angst, wir müssen nur was überprüfen. Es geht um Ihren Bruder.«
»Oh Gott.« Das Lachen erstarrte und bröckelte dann langsam ab. »Um meinen Bruder? Sie meinen … Martin?«
»Ja, aber keine Sorge«, wiegelte Würfel ab. »Es geht nur um eine Zeugenaussage.«
»Es geht ihm gut?«
»Ja, ja. Er ist nur ein Zeuge. Wir wollen nur seine Aussage absichern.«
»Sonst nichts?«
»Nein. Sonst nichts. Nur ein paar Fragen.«
Frau Eringer, eine Mischung aus Rita Pavone und Biene Maja, drehte ihr Gesicht zur Decke, schüttelte den Kopf und ließ ein aufgedrehtes Lachen ertönen.
»Sie können einen aber auch erschrecken. Na, dann kommen Sie mal rein.«
Es ist immer wieder erstaunlich, wie Menschen reagieren, wenn sie auf so eine Achterbahn der Gefühle geschickt werden. Selten, dass sie eine Punktlandung hinlegen wie Frau Eringer, die das Alibi ihres Bruders verzögerungsfrei bestätigte, nur bei der Uhrzeit korrigierte sie. Am Donnerstag wäre er schon um fünf Uhr zu Hause gewesen. Wegen des Werkstatttermins für den Landrover. Danach habe Martin den Grill angeworfen. Nach dem Essen hätten sie die Kinder ins Bett gebracht, noch ein wenig gemeinsam ferngesehen, dann er Zeichentisch und sie Bett.
Paulig wies Frau Eringer noch einmal auf den Ernst der Lage hin, und wie wichtig es sei, dass sie bei den Zeiten nichts durcheinanderbrächte. Würfel ging zum Wagen und informierte Özokan.
»Das Einzige, was nicht zusammenpasst, ist, dass seine Schwester sich sicher ist, dass er bereits um fünf Uhr zu Hause war. Also hat er um viertel nach fünf nicht dem Landrover begegnen können. Ist er noch bei dir?«
»Ja. Werd ich gleich noch mal nachhaken. Übrigens, die Gasteltern von dem Kleinen waren eben da. Sie haben ein Foto von dem Rennrad mitgebracht, mit dem er unterwegs war. Die Kollegen fahren noch mal raus und schauen, ob es irgendwo liegt. Und morgen kommen seine Eltern. Die sind irgendwo in Afrika auf Safari.«
Frau Eringer hatte ein Tablett mit Limonade, Kuchen und drei Gläsern auf die Terrasse gestellt, was Würfel nicht entgangen war. Er legte auf, setzte sich dazu und verputzte das ihm zugedachte Stück. Bei der Frage, ob es sehr unhöflich wäre, die Gastegeberin nach einem zweiten zu fragen, blieb er hängen. Denn die Möglichkeit, dass diese rosafarbene Nudel – Jogginganzug, Haarklammer, Flipflops, Zehennägel, alles rosa – von selbst auf die Idee kommen würde, war gering. Wenn sie nicht redete, lachte sie. Erst als Paulig sich nach ihrem Mann erkundigte, machte sie zu.
»Haben wir abgeschafft. Wir kommen ganz gut alleine zurecht, meine zwei und ich.« Frau Eringer klatschte in die Hände und machte ein entschlossenes Gesicht, die in die Stuhllehnen gestemmten Arme signalisierten Tatendrang. »Jetzt muss ich aber wieder. Der Garten will und will sich einfach nicht von alleine machen.« Ihr Kopf ruckte von einem zum anderen wie ein aufgeregter Spatz, dann schlug sie sich gegen die Stirn. Ein wenig überkandidelt vielleicht, aber nicht unpassend. »Jetzt hab ich doch glatt vergessen, zu fragen, ob Sie nicht lieber einen Kaffee gehabt hätten. Jetzt, wo Sie Ihren Kuchen gegessen haben. Wissen Sie, ich selber hab’s ja nicht so mit Kaffee. Drum hab ich wohl auch nicht daran gedacht. Beim nächsten Mal dann. Wenn Sie mal wieder in der Gegend sind. Ich würd mich freuen.«
»Kein Problem.« Paulig stand auf. »Limo zum Kaffee, äh Kuchen, mal was anderes. Auf Wiedersehen, Frau Eringer. Sie haben uns sehr geholfen. Und Ihrem Mann, äh Bruder, auch. Wenn Sie wollen, tippen wir Ihre Aussage ab und schicken Sie Ihnen zu. Dann müssen Sie nicht extra zu uns kommen. Ist das in Ordnung für Sie?«
»Ja. Danke. Sehr praktisch. Und wenn Sie Martin sehen, grüßen Sie ihn bitte von mir. Auf Wiedersehen.«
»Auf Wiedersehen, Frau Eringer.«
Sie waren bereits eine halbe Stunde unterwegs, als Würfel endlich aufhörte, aufs Navi zu glotzen und Paulig bat, rechts ranzufahren.
»Jetzt gleich? Aber da ist weit und breit kein Baum.«
»Wieso ein Baum? Ich muss nicht, ich möchte dir nur was zeigen. Genau an dieser Kreuzung sind wir am Freitag schon mal gestanden. Wenn wir nach links fahren, kommen wir an die Stelle mit der toten Nonne. Man kann es fast sehen. Und wenn wir dann weiterfahren, auf die Verbindung von Eringers Baustelle nach Öd.«
»Das ist also der Grund, warum wir nicht die Autobahn …?«
In ihre Antwort klingelte Würfels Handy. Er lehnte sich zurück und nahm ab.
»Ötzi? … Sitzt der immer noch bei dir? … Was? … Danke für die Info.«
Er legte auf, Paulig setzte den Blinker und fuhr wieder an.
»Alles klar mit Eringer?«
»Ja.«
»Und warum hat das so lange gedauert?«
»Ötzi hat gesagt, nachdem seine Schwester ihm ein Alibi für den Rest der Zeit gegeben hat, hat Eringer einfach gemeint, dass er sich wohl mit der Uhrzeit vertan hätte, könne ja jedem passieren.«
»Du meinst, er war ihm ein wenig zu flapsig.«
»Genau. Deshalb hat er sich noch einmal beschreiben lassen, was er genau gesehen haben wollte. Da hat er angefangen, herumzustöpseln. Hat gemeint, ein blasser Junge, blond, könnte aber auch braun gewesen sein. Den Fahrer konnte er immer noch nicht beschreiben. Ötzi hat ihm dann klargemacht, dass er ihm kein Wort glaubt und dass er ihn deswegen auch nicht gehen lassen kann. Darauf hat Eringer zugegeben, dass er überhaupt keinen Landrover gesehen hat. Dass er das alles nur erfunden hat, um nur ja keinen Verdacht auf sich zu lenken.«
»Blöder geht’s nicht?«
»Nun ja.« Würfel nachdenklich. »Ganz so blöd finde ich das gar nicht. Dieser Arci hat schließlich behauptet, einen Landrover gesehen zu haben. Also hat Eringer schnell einen erfunden. Eigentlich gar nicht blöd.«
»Ich weiß nicht. Würdest du so reagieren? Noch dazu wenn du ein Alibi hast? Warum soll ich mir eine Geschichte ausdenken, wenn’s jemanden gibt, der mein Alibi bestätigen kann. Und was ich mich immer noch frage, warum wollte er partout nicht, dass wir seine Schwester befragen. Ich hab weiß Gott was gedacht, was das für ein Hascherl ist. Hat er was zu den Reifenabdrücken gesagt?«
»Die KTU meint, am Container war nichts zu holen. Da ist nichts zuordenbar.«
Paulig hatte sich entschieden, weiter über die Dörfer zu fahren. Das Wetter war traumhaft, Eringer draußen. Warum in Hektik verfallen. Sie sandte Schäfer-Kaan eine SMS, ob sie mit ihr Mittag essen gehen wolle. Würfel brauchte sie nicht zu fragen, er hatte sein Wurstbrot.
Die Antwort kam prompt: ›Sorry, kann nicht weg. Haben hohen Besuch. SS.‹
Paulig überlegte einen Augenblick. »Tilman, weißt du, wer SS ist?«
»Vor fünfundsiebzig Jahren hätt ich’s dir sagen können. Aber jetzt? Keine Ahnung.«
Paulig schrieb zurück: ›Schade. Wer ist SS?‹
›Staatssekretär‹
Statt Würfel die Lösung des Rätsels mitzuteilen, steckte sie ihr Handy weg und konzentrierte sich wieder auf die Straße.
»Noch mal zurück zu dem, was du auf der Baustelle gesagt hast«, durchbrach sie die entstandene Stille. »Du hast schon recht. An einem einzigen Tag zwei erwürgte Tote im Umkreis von zehn Kilometern. Wenn’s überhaupt so viele sind. Was hältst du von Ötzis Idee mit der Entführung und dem Lösegeld?«
»Und wie passt die Nonne da rein?«
»Lass mich überlegen. Er entführt das Kind, wird von der Nonne überrascht und gerät in Panik. Er bringt die Nonne um und schleppt sie in den Wald. Das Kind fängt an zu schreien. Er bringt es ebenfalls um. Plötzlich hat er zwei Menschen auf dem Gewissen. Er dreht durch, will nur noch raus aus der Nummer und entsorgt ihn in dem Container. Natürlich lässt er auch die Lösegeldforderung fallen.«
»Du vergisst, dass der Junge aus Schweden ist.«
»Stimmt. Aber wenn der Täter auch aus Schweden ist? Vielleicht ist er ihm nachgefahren.«
»Im Ernst?«
»Ein Scherz.«
Würfel kannte die Angewohnheit seiner Chefin, übereifrige Kollegen erst in die Irre und dann auflaufen zu lassen. Neu war ihm, dass er anscheinend auch in diese Kategorie geraten war.
»Das verstehe ich nicht«, wehrte er sich. »Du hast doch damit angefangen. Ich wollte uns nur die räumliche Nähe vor Augen führen. Dazu die zeitliche, dieselbe Tötungsart. Welche Schlüsse wir daraus ziehen, ist eine andere Sache. Soweit ich weiß, habe ich keine gezogen.«
Erst schwiegen sie vor sich hin, dann schaltete Würfel das Radio ein, und das war eigentlich gar nicht sein Ding.
Der wird doch jetzt nicht beleidigt sein? Da half wohl nur noch Themenwechsel.
»Du, Tilman. Hättest du was dagegen, wenn ich heute eher Schluss mache? Ich würde gerne zu meinen Eltern rausfahren. Wer weiß, wie lange das Wetter hält.«
»Ich muss eh noch die Aussage von Frau Eringer abtippen.«
»Bist ein Schatz. Dafür bring ich dir eine Cola mit.«
»Wenn du meinst.«
»Ja, ich meine«, grummelte sie freundlich.
Sie hätte auch einfach sagen können, dass sie froh ist, dass sie ihn hat. Oder etwas in der Art.
Aber Würfel verstand auch so.
»Scheiß Neuwahlen«, knurrte er zurück und drehte dem Nachrichtensprecher den Strom ab. »Immer wenn die Sozis sich auf Neuwahlen einlassen, geht’s in die Hose. Dass die nie daraus lernen.«
Englmacher und Schäfer-Kaan winkten, und der Gummibaum ließ erschrocken sein letztes Blatt fallen, was aber nur Paulig auffiel, weil sie gemeinsam eine Erinnerung hüteten, die sie immer mit dem gleichen Dreisatz niederrang: Scheiß Weihnachtsfeier, Scheiß Chef. Scheiß Du. In der damaligen Zeit so ein schnelles Du. Und so ging’s weiter: Ein Schlückchen in Ehren kann niemand verwehren. Auf einem Bein steht sich’s schlecht. Aller guten Dinge sind drei. Lauter Trinkweisheiten, die ich von meinen Eltern kannte, und genauso hab ich mich gefühlt. Die Unschuld vom Lande, umsorgt von einem väterlichen Vorgesetzten. Dieser Mistkerl hat genau gewusst, wie es geht. Abfüllen, zuquatschen und dann ab in die Kiste. Und am nächsten Tag? Als wäre nichts gewesen. Das Beste wäre sowieso, ich würde mich versetzen lassen, am besten zum Mord, da würde gerade was frei werden. Wenigstens hat er nie erfahren, dass er mich …
»Hi, Yasmin. Ich hab gedacht, du kannst nicht. Wegen deinem Besuch.«
»Der ist gerade weg. Aber war ganz schön anstrengend mit dem.«
»Arrogantes Arschloch, meinst du wohl«, giftete Englmacher. »Will mir sagen, wie ich meine Arbeit zu machen habe. Soweit kommt’s noch. Aber was anderes, wegen dem toten Jungen. Es bleibt dabei, keine weiteren Verletzungen. Und bevor du fragst, die blonden Haare, die wir bei der Nonne gefunden haben, gehören nicht zu ihm. Und auch sonst zu keinem Datensatz.«
»Hab ich da was nicht mitbekommen?«, fragte Schäfer-Kaan. »Welche blonden Haare?«
Die Rechtsmedizin erklärte, Paulig arbeitete sich durch den Salat und hörte zu. Bis ein Champignonkopf ihre Aufmerksamkeit einforderte. Nach dem dritten Versuch gab sie auf und nahm die Finger. Dabei fiel ihr wieder der Schwammerlsucher ein. Wie hatte er gesagt? Er wäre schon sein ganzes Leben im Wald unterwegs und habe noch nie eine Leiche gefunden. Unglaublich, über was man sich alles beschweren kann. Wie ihre Mutter, wenn sie nicht mindestens jedes zweite Wochenende zu Hause aufschlug. Als wäre das eine Selbstverständlichkeit.
Pfingsten wäre es wieder so weit gewesen. Aber da hatte sich überraschend ihr jüngerer Bruder angesagt, gemeinsam mit seinen eingebildeten Schwiegereltern. Gerade diesmal hatte sie sich darauf gefreut. Vormittags eine kleine Bergtour, nachmittags Kaffeetrinken und abends zu Nico, ihrem Stammitaliener. Mit dem friedlichen Plätschern der Loisach einschlafen und leise vor sich hin bimmelnden Kuhglocken aufwachen. Nichts Großes, einfach ein langes Wochenende daheim in den Bergen. Ihre Mutter hatte nichts gesagt, als sie absagte, sogar Verständnis geäußert. Was aber wohl eher daran lag, dass es ihr zu viel werden könnte. Außerdem hatte sie jetzt einen Trumpf in der Hand, den sie ihr bei passender Gelegenheit unter die Nase halten konnte. Auch ein Grund, warum Christine den Besuch umgehend nachholte.
Erst wurde gebetet, dann gegessen, aufrecht sitzend und schweigend. Um Nachschlag zu bitten, war in Ordnung, nicht aufzuessen nicht. Gerne Tomatensuppe. Er verabscheute Tomatensuppe. Um den Geschmackssinn auszutricksen, hielt er sich die Nase zu, mit der anderen Hand löffelte er so schnell er konnte die orangerote Brühe. Den leeren Teller stellte er auf die Anrichte. Dann passierte, was noch nie passiert war. Von sich aus füllte die Aufsichtsschwester den Teller erneut und schickte ihn zurück an seinen Platz. Er hielt sich die Nase zu und legte erneut los. Nach dem ersten Löffel erhielt er eine kräftige Ohrfeige und den Befehl, die linke Hand flach auf den Tisch zu legen. Nach der Hälfte musste er sich übergeben. Die Schwester nahm seinen Kopf in beide Hände und tauchte ihn in die heiße Brühe. Als sein Zucken anzeigte, dass er kurz davor war zu ersticken, ließ sie los, gab ihm ein paar Ohrfeigen, drückte ihm einen Lappen in die Hand und ließ ihn alles aufwischen.
»Das habe ich nie verstanden.«
»Aber das ist doch ganz einfach. Gottes Gaben würgt man nicht einfach herunter. Man würdigt sie.«
»Und es war Ihnen nicht möglich, mir das mit Worten zu erklären?«.
»Das haben wir getan. ›O Gott, von dem wir alles haben, wir danken dir für diese Gaben. Du speisest uns, weil du uns liebst. O segne auch, was du uns gibst.‹ Nennst du das dem Herrgott danken, dir die Nase zuzuhalten beim Essen?«
»Aber wir waren Kinder.«
»Das erklärt, aber es entschuldigt nicht. Und was Worte wert sind, hat sich oft genug gezeigt. Sie gehen in ein Ohr hinein und aus dem anderen wieder hinaus. Schläge nicht. Die Lektion, die mit ihnen verbunden ist, vergisst man sein Leben nicht. Der beste Beweis bist wiederum du selbst. Du erinnerst dich noch heute an diese Geschichte. Ob du dich heute noch an Worte erinnern würdest, bezweifle ich.«
»Richtig. An ihren Taten sollst du sie erkennen.«
»Ich nehme an, du meinst Matthäus Kapitel 7: ›An ihren Früchten sollst du sie erkennen.‹ Wenn du schon zitierst, dann bitte sauber.«
»Stimmt. Das ist auch viel schöner.«