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Zweite Märzhälfte (im Westen)

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Wenn die westdeutsche Hausfrau nicht Geld genug hat, die vielen schönen Sachen in den Läden zu kaufen, so findet die ostdeutsche Hausfrau nicht schöne Sachen genug in ihren Läden, für die es sich lohnt, Geld auszugeben.

Beide deutschen Staaten streiten sich, der einzig rechtmäßige zu sein. Und dabei sind beide Kinder des „Tausendjährigen Reiches“.

Sah heute den amerikanischen Film „Verdammt sind sie alle“. Ja, verdammt zum Untergang ist die kapitalistische Ordnung. Aber es ist keine bessere da. Oder besinnt sich der östliche Kommunismus auf die positiven Traditionen der Arbeiterbewegung? Schwitzt er die Krankheit des Stalinismus aus? Nach dem XX. KPdSU-Parteitag erhoffte man das. Es wurden aber nur die schlimmsten Eiterbeulen gestochen. Hoffen wir auf eine positivere Entwicklung.

Die Überlegenheit der westdeutschen über die ostdeutsche Wirtschaft beruht darauf, dass ein Läufer, der an den Freund Blut spenden muss, nun einmal weniger Leistungskraft besitzt als der, der von seinem Freund Dextropurspritzen bekommt.

Es ist merkwürdig, dass zur Macht gekommene Diener gerade die unsinnigsten Gewohnheiten ihrer Herren nachahmen. Wollte ein Adliger im Feudalismus seine Bedeutung zeigen, so zählte er sämtliche Titel und Adelsprädikate auf, über die er verfügte. Wird ein kommunistischer Führer öffentlich angekündigt, werden alle Funktionen und Mitgliedschaften in Komitees, Räten, Kommissionen, Körperschaften aufgerufen.

Die Grundlage des allgemeinen Wohlstandes in der Bundesrepublik soll der Kredit sein, den jeder jedem gewährt.

Nach 1945 gingen in beiden Teilen Deutschlands gewaltige Veränderungen vor sich. Im Westen blieb der Inhalt, und die Form änderte sich. Im Osten änderte sich der Inhalt. Und die Form blieb.

DDR aus der Schublade

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