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2. Die Sechziger

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In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war ich

Arbeiter (vom September 1960 bis zum August 1962)

Student (vom September 1962 bis zum Juli 1967)

Absolvent (ab September 1967)

Als im Herbst 1960 im VEB Drehmaschinenwerk Leipzig mein bisheriges Wissen und Denken und die Realität der „sozialistischen Praxis“ verschärft aneinander gerieten, glaubte ich – wie andere Menschen vor mir und nach mir auch – mich mit dieser Situation in einem Tagebuch auseinandersetzen zu sollen. Wegen beträchtlicher Konflikte mit meinen SED-Kommilitonen im 1. Studienjahr Geschichte/Marxismus-Leninismus führte ich das Tagebuch danach weiter: das ganze Jahrzehnt hindurch.

Die Notizen aus den ersten Studienjahren sind bei einem westdeutschen Freund verloren gegangen, dem ich sie für die „Zeit danach“ zur Aufbewahrung mitgegeben hatte. Andere Teile des Tagebuchs, selbst durch mich heute kaum mehr entzifferbar, habe ich nach dem Tod meiner Mutter 1991 in deren Möbeln wiedergefunden. Bei ihr in Merseburg und später Halle hatte ich sie vor einer möglichen Hausdurchsuchung bei mir in Leipzig und danach Berlin verbergen wollen. Einige weitere Texte hatte nach meinem Umzug nach Berlin eine Bekannte in Leipzig auf ihrem Boden versteckt.

Wie die bereits in den „Schubladentexten aus der DDR“ von mir abgedruckten Texte stammen auch diese hier von einem höchst unwichtigen ehemaligen Bürger der DDR. Sie weisen gerade damit, glaube ich, nicht nur auf Stimmungen und Meinungen bei mir, sondern auch in dem Milieu, dem ich damals angehörte.

DDR aus der Schublade

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