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Einführung Entstehung und Hintergrund

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„Das Gebetbuch der Bibel. Eine Einführung in die Psalmen“ ist Dietrich Bonhoeffers letztes, zu seinen Lebzeiten veröffentlichtes Buch.1 Es war eine Auftragsarbeit des MBK-Verlags, Verlag für Missions- und Bibel-Kunde in Bad Salzuflen, und erschien dort 1940 als Heft 8 der Reihe „Hinein in die Schrift“. Nach dem Krieg ist das Büchlein immer wieder neu aufgelegt worden. 2014 erschien es in Kooperation mit dem MBK-Verlag Bad Salzuflen im Brunnen Verlag Gießen in der 20. Auflage. Der Verlag in Bad Salzuflen gehörte den Mädchenbibelkreisen. Es war klar, dass Bonhoeffer deshalb in einer auch für junge gebildete Laien verständlichen Sprache formulieren musste. Beim Vergleich mit seiner Dissertation und Habilitation fällt auf, dass er, wie schon in der „Nachfolge“ und im „Gemeinsamen Leben“, sich eines neuen Sprachduktus bedient: Er schreibt nicht länger für andere wissenschaftliche Theologen, sondern für die christliche Gemeinde.

Die genaue Entstehungszeit des Buches lässt sich nicht angeben, zumal das Manuskript nicht erhalten geblieben ist. Da Bonhoeffer sich jedoch während der Zeit des letzten Kurses der Sammelvikariate in Hinterpommern intensiv mit der Auslegung von Psalm 119 beschäftigte,2 ist zu vermuten, dass er die Schrift über die Psalmen Anfang 1940 verfasst hat. Im März 1941 erhielt Bonhoeffer Schreib- und Publikationsverbot.3 Bereits im September 1940 hatte er erfahren, dass ein Reichsredeverbot wegen „volkszersetzender Tätigkeit“ über ihn verhängt worden war.4

Bonhoeffer hat sich kontinuierlich mit den Psalmen befasst. Er liebte die Psalmen-Vertonungen von Heinrich Schütz. Im Sommer 1935 referierte er vor dem ersten Vikarskurs im Predigerseminar der Bekennenden Kirche in Finkenwalde bei Stettin über „Christus in den Psalmen“.5 Die Bibelarbeit über „König David“, die er am gleichen Ort im Oktober desselben Jahres hielt, steht inhaltlich dazu in engem Zusammenhang.6 Bonhoeffer will zeigen, dass Christus bereits in David präsent war und daher die Davidspsalmen Christusworte sind. Aus dem Gefängnis schreibt Bonhoeffer an seinen theologischen Freund und Gesprächspartner Eberhard Bethge, dass sich die Psalmen als geistliches Grundnahrungsmittel in schwierigen Zeiten für ihn bewährt hätten.7

Die Psalmen

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