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SPIRITUALITÄT UND MEDITATION

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In nahezu jeder spirituellen Tradition der Welt spielt die Meditation oder Kontemplation in der einen oder anderen Weise eine wichtige Rolle. Seit jeher versenken sich Menschen in sich selbst und das Göttliche, welches sie in ihrem Inneren vorfinden und welches sie mit verschiedenen Namen benennen. Klarheit des Geistes, Ruhe und Ausgeglichenheit und vor allem eine Verbindung zur spirituellen Welt, zu den Göttern und Göttinnen, zu den Tier- und Pflanzengeistern und zu den Ahnen sind Erfahrungen, die jeder Meditierende ungeachtet seiner religiösen Ausrichtung machen kann.

Wir können zu der tiefsten Ebene vordringen, auf der wir mit allen Wesen, mit allem Sein und auch seiner zugrundeliegenden Quelle verbunden sind. Dort finden wir unsere Menschlichkeit ebenso wie unsere Göttlichkeit. Dort finden wir unsere Verletzlichkeit, unsere Stärke, unsere Sanftheit, unsere innere Wildnis und unsere tiefste Wahrheit. Wir finden unser pochendes Herz und unsere Lebendigkeit, die uns in der Welt wirken lässt.

Meditation dient dazu, diese unsichtbare Qualität der Verbindung erfahrbar zu machen, sie uns wirklich als etwas namenlos Schönes und Gutes spüren zu lassen. Dann können wir alles, was ist, mit einem frischen und unverstellten Geist betrachten, in dem jeder Moment neu ist, in dem jeder Moment eine Ewigkeit währt.

Das alles klingt vielleicht sehr abgehoben oder auch theoretisch. In Wirklichkeit ist alles viel einfacher, denn die Praxis der Meditation ist im Grunde simpel: Wir kommen zur Ruhe, fühlen uns in unseren Körper ein, spüren ihn vielleicht zum ersten Mal richtig, achten auf unseren Atem, lassen die Gedanken vorüberziehen wie Wolken am Himmel und gönnen unserem Geist eine kleine Pause von unseren üblichen Grübeleien. Diese Pause ist äußerst wichtig, da unser Geist nicht nur ständig mit neuen Dingen, Ideen, Theorien und Vorstellungen zu tun hat, sondern dabei auch stets um sich selbst kreist, alles auf sich bezieht, uns selbst höchst ungnädig bewertet, Urteile spricht, in der Vergangenheit festklebt oder in die Zukunft starrt. Die Meditation ist ein gutes Mittel, um aus diesem Hamsterrad unseres eigenen Geistes einmal für eine Weile auszusteigen und uns wirklich zu entspannen. Gleichzeitig ist es viel mehr, als nur zu entspannen: Meditation erlaubt es uns, für einen Moment beiseitezutreten und zum ersten Mal die Gegenwart wahrzunehmen und wirklich da zu sein, anwesend zu sein. Hier in diesem Moment, in dem die Probleme der Vergangenheit keine Rolle spielen und die Probleme der Zukunft noch nicht auftauchen, gewinnen wir eine seltene Klarheit über uns selbst. Probleme, die vorher unüberwindbar schienen, werden nun in das rechte Licht gerückt, mit ein wenig Abstand betrachtet und nicht mehr ganz so wichtig genommen. Sie bekommen den ihnen gebührenden Stellenwert zugewiesen.

So hilft uns Meditation, Ruhe zu finden. Eine tiefe Ruhe, in der unsere Intuition – oder wenn wir so wollen, unser höheres Selbst – die Möglichkeit hat, sich zu melden und auch wirklich gehört zu werden.

Wenden wir eine geführte Meditation an – wie die Fantasiereisen, die wir für dieses Buch geschrieben haben –, wird unser Geist, nachdem er langsam in die Ruhe geführt wurde, in dieser Offenheit mit positiven Bildern „gefüttert“, während die Passagen der Reisen, die uns frei „sehen“ lassen, was vor sich geht, Raum dafür bieten, unserer eigenen Weisheit auf die Spur zu kommen und ihr mehr und mehr zu vertrauen.

So bekommen wir Zugang zu uns selbst, zu tieferen Regionen unserer Seele, die auf diese Weise durch Bilder mit uns kommuniziert. Unsere Seele verfügt dadurch über eine Sprache, die wir verstehen können.

Im Grunde ist jede Form der Spiritualität ein Weg, uns zu erinnern. Alles ist schon in uns vorhanden, wir müssen nur Zugriff darauf bekommen. Dazu benötigen wir keinen Kult, keine Priester, keinen Guru, keine Kirche … Die Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen im Leben kann uns niemand außer uns selbst geben.

Diese innere Weisheit ist es, die wir mit der Meditation erreichen, und die zu uns durch Bilder, Worte und Visionen oder auch durch eine tiefe Stille sprechen kann.

Auch unsere Kinder besitzen diese innere Weisheit – vielleicht noch in einem viel stärkeren Maße als wir Erwachsene – und es ist sowohl für die Kinder selbst als auch für eine lebenswerte Zukunft, die von diesen Kindern mitgestaltet werden wird, eine wichtige und durch und durch gute Sache, diese Verbindung zum eigenen Herzen zu stärken.

Zauberwald & Zwergenkraft

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