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VORBEREITUNG UND ALLGEMEINER ABLAUF

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Wie bereits gesagt: Kinder meditieren oft auf ganz natürliche Weise. Eine der einfachsten Meditationsübungen mit Kindern kann man mit Hilfe einer Klangschale gestalten. Bitten Sie Ihre Kinder einfach, darauf zu achten, wann der Klang aufhört, und schlagen Sie dann die Klangschale an. Die Achtsamkeit, die die meisten Kinder dann an den Tag legen, ist ebenso beeindruckend wie ihr aufmerksames Lauschen, wenn wir Erwachsene schon längst nichts mehr von der Klangschale hören. Versuchen Sie es einmal, wenn Ihr Kind fragen sollte, was Meditation überhaupt sei. Machen Sie diese Übung und sagen Sie Ihrem Kind dann: Genau das, was du gerade gemacht hast, ist Meditation, ist wahre Achtsamkeit!

Diese Übung kommt schon recht nah an formale Meditation, wie sie in den unterschiedlichen mystischen Zweigen der Weltreligionen gelehrt wird, heran. Allerdings würden die meisten Kinder formaler, stiller Sitzmeditation wohl ziemlich wenig abgewinnen können – sie würden sie vermutlich einfach als stinklangweilig empfinden.

Die Seelenreisen dieses Buches sind deshalb kleine Abenteuer, Safaris durch die Welten unserer Seele, Ausflüge in die Wildnis unserer Fantasie. Genau so können Sie Ihrem Kind auch erklären, worum es geht: Es sind Abenteuergeschichten, bei denen Ihr Kind die Hauptperson ist und auf denen es viele spannende Begegnungen mit Elfen, Drachen, Zwergen, Indianern, Druiden, sprechenden Schildkröten, weißen Hirschen, Seehunden und sogar mit Großmutter Mond erleben wird.

Die meisten Reisen dauern zwischen zehn und fünfzehn Minuten, je nachdem, wie lange Sie die Pausen in den dafür vorgesehenen Abschnitten gestalten. Diese Pausen haben wir jeweils mit einem Pausenzeichen versehen. Hier sollten Sie Ihrem Kind etwas Zeit geben, um die inneren Bilder genau betrachten oder ein Zwiegespräch mit einem Wesen führen zu können, welches es auf der Reise getroffen hat.

Meist reicht eine Pause von drei bis fünf Atemzügen. Vertrauen Sie hier ganz Ihrem Gefühl: Sie werden merken, wann es Zeit ist, weiterzulesen. An manchen Stellen erwähnt das Tier oder das Fabelwesen den Namen Ihres Kindes. Diese Stellen haben wir mit _________(Name des Kindes) gekennzeichnet. Hier können Sie also Ihr Kind im Fluss des Geschehens direkt mit seinem Namen ansprechen, was die ganze Sache noch persönlicher macht.

Vorbereitend sollten Sie für eine möglichst störungsfreie Umgebung sorgen und auch selbst als Vorlesende/r ein wenig Ruhe mitbringen. Computer und Telefon sollten ausgeschaltet sein, wenn möglich auch die Türklingel. Fünfzehn Minuten können wir alle auf E-Mails, Anrufe und Besucher verzichten. In diesen fünfzehn Minuten sind nur Ihr Kind und die Erfahrungen, die es macht, wichtig.

Setzen Sie sich zu Ihrem Kind an den Ort, den es sich für die Reise ausgesucht hat. Vielleicht ist das ein Sessel im Kinderzimmer oder das Bett, vielleicht ist es auch die Couch im Wohnzimmer oder der Fußboden, auf den Sie einfach eine Decke legen. Ihr Kind entscheidet, von wo aus es seine Reise starten möchte.

Lassen Sie das Kind eine bequeme Position suchen und beginnen Sie dann langsam und deutlich vorzulesen. Vielleicht können Sie Ihre Stimme, wenn das eine oder andere Wesen auf der Reise spricht, entsprechend variieren. Das muss aber nicht sein, denn die Kinder verstehen sofort, wer zu ihnen spricht, und in ihrer Fantasie klingt Ihre Stimme dann ohnehin ganz anders.

Die Reisen starten immer mit einem Zur-Ruhe-Kommen und einem Achten auf den eigenen Atem. Das ist ein wichtiges Element, das nach und nach zu einem Signal für den Körper und den Geist wird, dass nun eine innere Reise folgt. Das macht den Zugang zu diesen anderen Welten einfacher. Es ist äußerst unterstützend, wenn der Vorlesende an dieser Stelle selbst tief durchatmet und das Kind dadurch ganz natürlich anleitet, es ihm gleichzutun.

Die Reisen können in beliebiger Reihenfolge gemacht werden, je nachdem, welche Überschrift einer Geschichte das Kind gerade anziehend findet. Einzig die Krafttiersuche und die Visionssuche sollten erst gemacht werden, wenn ein wenig Erfahrung mit den anderen Reisen gesammelt wurde. „Der heilende Kreis der Druiden“ ist für Kinder gedacht, die gerade ein bisschen krank sind, vielleicht eine Erkältung haben oder eine Magenverstimmung. „Willkommen bei den Erdwichteln“ eignet sich ganz besonders für Kinder, denen es seelisch nicht gut geht, die gerade etwas zu verarbeiten haben, bei dem sie Hilfe brauchen. Vor jeder Reise finden Sie aber auch noch einmal kurz gehaltene Hinweise, die zeigen, wozu die jeweilige Meditation besonders geeignet ist.

Nach der Reise sollten Sie sich noch etwas Zeit nehmen, um Ihrem Kind zuzuhören, falls es etwas von der Reise berichten möchte. Alles, was das Kind äußert, ist wichtig für seine Seele. Allerdings sollten Sie sich mit Deutungsversuchen zurückhalten, denn es geht ja darum, dass Ihr Kind Zugang zu seiner eigenen Weisheit findet. Hören Sie einfach zu und zeigen Sie Ihr ehrliches Interesse an den inneren Erlebnissen Ihres Kindes. Staunen Sie einfach mit ihm!

Wenn einem Kind ein Tier begegnet, das es besonders beeindruckt, kann man diese Energie für den Alltag des Kindes sichtbar machen, indem man vielleicht ein entsprechendes Kuschel-, Holz- oder Plastiktier besorgt. Das gilt besonders für die Krafttierreise, auf der sich ein Tier zeigen wird, was durch den Text nicht vorgegeben ist.

Es bietet sich auch an, dem Kind dann, wenn es möchte, mehr zu diesem Tier zu zeigen oder vorzulesen. So kann es sich stärker mit diesem Tier und den positiven Energien, die dieses Tier verkörpert, verbinden und somit auch etwas über sich selbst erfahren.

Die Reisen sollten nicht zu häufig gemacht werden. Lassen Sie Ihr Kind entscheiden, ob und wann es eine Reise machen möchte. Sie können anbieten, auch mal anstatt einer Gute-Nacht-Geschichte eine Reise mit Ihrem Kind zu machen, aber die letztliche Entscheidung trifft immer Ihr Kind. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Kinder häufig ganz von selbst nach einer Reise fragen oder die CD anhören möchten.

Auch wenn Ihr Kind die Reisen sehr mag, sollten Sie es jedoch vermeiden, zwei Reisen direkt hintereinander zu machen. Das verwirrt nur und verwischt die Eindrücke der Reisen. Besser wäre es in diesem Fall, aus den Reisen ein regelmäßiges, besonderes Ritual zu machen, wie eine wöchentliche Papa-Kind-Reise, die Sonntagmorgen-Mama-Meditation oder Ähnliches. Ihnen wird sicher ein guter Weg einfallen.

Vielleicht können Sie auch den Inhalt der Reisen, nachdem Ihr Kind „zurückgekehrt“ ist, im Rahmen eines Rollenspiels oder mit Spielfiguren, die Sie bzw. Ihr Kind bereits zuhause haben, nachspielen. Damit bietet sich dem Kind eine weitere Möglichkeit der Verarbeitung und der Verinnerlichung – und mehr Zeit mit Mama oder Papa!

Die Möglichkeiten, die diese Reisen bieten, sind so vielfältig wie die Erlebnisse, die in den Kinderseelen aufscheinen. Wir sind uns aufgrund der Erfahrungen, die wir mit Kindern und diesen Meditationen machen durften, sicher, dass die Reisen sowohl Kindern als auch den vorlesenden und begleitenden Erwachsenen guttun.

Zauberwald & Zwergenkraft

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