Читать книгу Attentäter Null - Джек Марс - Страница 11

KAPITEL VIER

Оглавление

Jonathan Rutledge wollte nicht aufstehen.

Er musste zugeben, dass es ein wunderbares Bett war. Riesig, bequem, wie für einen König, auch wenn es für einen Präsidenten geschaffen war.

Er stöhnte, als er sich umdrehte und instinktiv nach dem leeren Platz neben sich griff. Komisch, dachte er, wie er auf seiner Seite des Bettes blieb, obwohl Deirdre auf Reisen war. Er war erstaunt darüber, wie schnell sie sich an ihre neue Position gewöhnt hatte. Momentan war sie auf Reise durch den mittleren Westen, um finanzielle Unterstützung für Kunst- und Musikprogramme an öffentlichen Schulen zu bewerben. Er hingegen drückte sein Gesicht tiefer in sein Daunenkissen, als ob er so den Lärm übertönen könnte, von dem er wusste, dass er gleich käme.

Und schon klingelte das Telefon auf seinem Nachtisch erneut.

„Nein”, sagte er ihm. Es war Thanksgiving. Heute musste er nur einen Truthahn begnadigen, für ein paar Bilder mit seinen Töchtern posieren und dann ein nettes, persönliches Essen mit ihnen genießen. Warum nervten sie ihn schon so früh an einem Feiertag?

Ein lautes Klopfen an der Tür erschreckte ihn. Rutledge setzte sich auf, rieb sich die Augen und fragte laut: „Ja?”

„Mr. Präsident.” Eine weibliche Stimme schwebte durch die dicke Tür des Hauptschlafzimmers des Weißen Hauses zu ihm. „Tabby hier. Darf ich eintreten?”

Tabitha Halpern war seine Stabschefin. Sie konnte so früh keine guten Nachrichten bringen und bestimmte keinen Kaffee.

„Wenn es sein muss”, murmelte er.

„Sir?” Sie hatte ihn nicht gehört.

„Kommen Sie rein, Tabby.”

Die Tür ging auf und Halpern kam rein. Sie war vornehm in einem dunkelblauen Hosenanzug mit einer frisch weißen Bluse gekleidet. Sie tat zwei flinke Schritte voran und hielt dann genauso plötzlich inne, blickte hinunter auf den Teppich und fühlte sich anscheinend unangenehm dabei, sich über den Präsidenten zu lehnen, während dieser noch in Seidenpyjamas im Bett lag.

„Sir”, teilte sie ihm mit, „es gab einen... Vorfall. Sie werden im Krisenraum erwartet.”

Rutledge runzelte die Stirn. „Was denn für ein Vorfall?”

Sie schien zu zögern. „Ein vermutlich terroristisches Attentat in Havanna.”

„An Thanksgiving?”

„Es geschah letzte Nacht, aber... technisch gesehen schon, Sir.”

Rutledge schüttelte seinen Kopf. Was für Monster planten ein Attentat an einem Feiertag? Außer...

„Tabby, feiert man Thanksgiving in Kuba?”

„Sir?”

„Egal. Habe ich Zeit für einen Kaffee?”

Sie nickte. „Ich lasse Ihnen sofort einen hochschicken.”

„Super. Sagen Sie Ihnen, dass ich in zwanzig Minuten da bin.”

Tabby machte auf dem Absatz kehrt und marschierte aus dem Schlafzimmer, schloss die Tür hinter sich und überließ es Rutledge, leise darüber zu grummeln, wie ungerecht doch alles war. Schließlich schwang er sich barfuß aus dem Bett und stand auf, streckte sich und stöhnte erneut und wunderte sich vermutlich schon zum zehntausendsten Mal, wie es dazu gekommen war, dass er im Weißen Haus lebte.

Die technische Antwort war einfach. Fünf Wochen zuvor war Rutledge der Sprecher des Hauses - und ein verdammt guter, wenn er das so sagen durfte. Über den Lauf seiner politischen Karriere hatte er einen Ruf als Mann gewonnen, der nicht käuflich war, der sich an seinen Moralcode hielt und nicht von seinen Überzeugungen abzubringen war.

Doch dann kamen die Nachrichten über die Beteiligung des ehemaligen Präsidenten Harris an dem russischen Plan, die Ukraine zu annektieren. Aufgrund des unbestreitbaren Beweises in Form einer Aufnahme durch die Dolmetscherin war das Amtsenthebungsverfahren rasend schnell. Dann, kurz vor Harris’ sicherer Amtsenthebung, hatte der Präsident es darauf abgesehen, das Urteil zu mildern, indem er seinen eigenen Vizepräsidenten der Mitwissenschaft anklagte. Vizepräsident Brown gab sofort nach und plädierte im Sinne der Anklage, dass er über Harris’ Verwicklung mit Kozlovsky und den Russen informiert war.

All das war an einem Tag geschehen. Bevor Rutledge überhaupt die Abschrift von Browns Aussage fertig gelesen hatte, war Harris’ Amtsenthebung durch den Senat genehmigt und der Vizepräsident, der noch auf ein Verfahren wartete, trat zurück. Das erste Mal in der Geschichte der USA nahm der Dritte in der Reihenfolge, der Sprecher des Hauses, den Platz im Oval Office ein - das war der Demokrat Jonathan Rutledge.

Er wollte das Amt nicht. Er hatte angenommen, dass es die Spitze seine Karriere wäre, das Repräsentantenhaus anzuführen, er hatte nicht das Ziel, noch höher zu gelangen. Und er hätte auch einfach die sechs kleinen Worte sagen können, die alles ganz anders gemacht hätten - „Ich lehne es ab, zu dienen” - doch damit hätte er seine ganze Partei enttäuscht. Der amtierende Präsident des Senats war ein Republikaner aus Texas, er stand etwa so weit rechts im politischen Spektrum, wie man es in einem demokratischen System überhaupt konnte.

Und so wurde der Sprecher Rutledge zum Präsidenten Rutledge. Sein nächster Schritt wäre es, einen Vizepräsidenten zu nominieren, den der Kongress wählen müsste, doch vier Wochen waren seit seines Amtsantritts vergangen und er hatte es, trotz des steigenden Drucks und der zunehmenden Kritik, noch nicht getan. Man musste eine sehr gründliche Wahl treffen - und nach dem, was die letzten zwei Verwaltungen angestellt hatten, stand niemand Schlange für den Job. Er dachte an jemanden, die intelligente Senatorin aus Kalifornien, Joanna Barkley, doch seine Zeit im Amt war bisher so turbulent gewesen, dass es schien, als ob Kontroversen und Überprüfungen ihn um jede Ecke erwarteten.

Jeden Tag stand er kurz davor, aufzugeben. Und er war sich nur zu bewusst, dass dies eine Möglichkeit war. Rutledge könnte Barkley als seine Vizepräsidentin nominieren, das Zustimmungsvotum des Kongresses einholen und dann zurücktreten, was Barkley zur ersten weiblichen Präsidentin der Vereinigten Staaten machen würde. Er könnte es mit dem Wirbelwind von Ereignissen rechtfertigen, die geschahen, als er das Amt antrat. Man würde ihn dafür loben, oder zumindest stellte er sich das vor, eine Frau in das Weiße Haus zu bringen.

Es war verlockend. Besonders, wenn man wegen Nachrichten von terroristischen Attentaten am Tag von Thanksgiving aufgeweckt wurde.

Rutledge knöpfte sich das Hemd zu und knotete eine blaue Krawatte, doch entschied sich dazu, kein Jackett anzuziehen und rollte stattdessen die Hemdsärmel hoch. Eine Hilfskraft rollte einen Wagen mit Kaffee, Zucker, Milch und Kaffeestückchen herein, doch er goss sich einfach nur eine Tasse schwarzen Kaffee ein und nahm sie mit auf dem Weg zum Krisenraum, während zwei stoische Geheimagenten still hinter ihm hergingen.

Auch an die ständige Begleitung musste er sich gewöhnen. Er wurde ständig bewacht, war niemals wirklich allein.

Die beiden Agenten in dunklen Anzügen folgten ihm eine Treppe hinunter und den Gang entlang, wo drei weitere Geheimagenten Wache standen, jeder nickte ihm zu und grüßte ihn mit einem gemurmelten: „Mr. Präsident.” Sie hielten vor einer Doppeltür aus Eiche inne. Einer der Agenten ging neben der Tür mit vor sich gekreuzten Händen auf seine Stellung, während der andere Rutledge die Tür öffnete, damit er in den John F. Kennedy Konferenzsaal, gemeinhin als der Krisensaal bekannt, ein fünfhundert Meter großes Zentrum für Kommando und Geheiminformation im Keller des westlichen Flügels des Weißen Hauses, eintreten konnte.

Die vier schon anwesenden Personen erhoben sich, als er um den Tisch ging, um sich an seinem Kopf zu setzen. Links von ihm war Tabby Halpern und neben ihr der Verteidigungssekretär Colin Kressley. Der Staatssekretär und Direktor der nationalen Geheimdienste waren bemerkbar abwesend, da sie nach Genf geschickt wurden, um bei den Vereinigten Nationen über einen fortlaufenden Handelskrieg mit China zu reden, und wie dieser europäische Importe beeinträchtigen könnte. Statt ihnen waren der Direktor der CIA, Edward Shaw, anwesend. Er war ein streng aussehender Mann, den Rutledge noch nie zuvor hatte lächeln sehen. Und neben ihm stand eine blonde Frau, Ende dreißig, professionell, doch kaum atemberaubend. Ein Blick auf ihre schiefergrauen Augen entfachte ein Fünkchen Wiedererkennung. Rutledge hatte sie zuvor kennengelernt, vielleicht bei seinem Amtsantritt, doch er konnte sich nicht an ihren Namen erinnern.

Er konnte es nicht fassen, wie sie sich alle so schnell versammelt hatten und dabei einwandfrei gekleidet und anscheinend so wachsam waren. Quietschfidel, wie seine Mutter zu sagen pflegte. Rutledge fühlte sich plötzlich lotterig mit seinen hochgekrempelten Hemdsärmeln und der lose gebundenen Krawatte.

„Bitte, nehmen Sie Platz”, sagte Rutledge, während er sich auf einen schwarzen Lederstuhl setzte. „Wir wollen dieser Angelegenheit die Aufmerksamkeit geben, die sie verdient, doch wir wären heute alle lieber an anderen Orten. Lasst uns also gleich beginnen.”

Tabby nickte Shaw zu, der seine Hände auf dem Tisch faltete. „Mr. Präsident”, begann der Direktor der CIA, „letzte Nacht, um ein Uhr morgens, geschah ein Ereignis in Havanna, in Kuba, in der Nähe der nördlichen Hafenküste in einer Gegend, die sich Malecón nennt. Das ist ein beliebter Touristenort. In einem Zeitraum von etwa drei Minuten verspürten mehr als hundert Menschen verschiedene Symptome, die von Schwindel und Übelkeit bis hin zu permanentem Gehörverlust, Blindheit und, in einem unglückseligen Fall, Tod reichten.”

Rutledge starrte unverständig. Als Tabby von einem vermutlichen Terrorattentat sprach, hatte er angenommen, dass eine Bombe explodiert wäre oder jemand an einem öffentlichen Ort geschossen hatte. Was bedeutete all das mit den Symptomen und dem Gehörverlust? „Entschuldigen Sie bitte, Direktor, aber ich bin mir nicht sicher, dass ich Sie verstehe.”

„Sir”, sagte die blonde Frau neben ihm. „Deputy Direktorin Maria Johansson, CIA, Spezialeinsatzgruppe.”

Johansson, stimmt. Rutledge erinnerte sich plötzlich daran, wie er sie am Tag seines Amtsantritts kennenlernte.

„Was Direktor Shaw beschreibt”, fuhr sie fort, „weist auf eine Ultraschallwaffe hin. Diese Art von Konzentration auf eine begrenzte Örtlichkeit in einer solch kurzen Zeit schafft Parameter, die eng genug sind, damit wir annehmen, dass es sich um ein gezieltes Attentat handelt.”

Doch das erklärte Routledge gar nichts. „Entschuldigung”, wiederholte er und fühlte sich wie der Dummkopf im Raum. „Haben Sie Ultraschallwaffe gesagt?”

Johansson nickte. „Ja, Sir. Ultraschallwaffen werden für gewöhnlich als nicht-tödliche Abwehr verwendet. Die meisten unserer Marineschiffe haben sie. Kreuzschiffe verwenden sie als Verteidigung gegen Piraten. Doch aufgrund dessen, was wir über den Vorfall in Kuba wissen, stellte es sich heraus, dass diese hier viel stärker und größer als die Waffen ist, welche unser Militär verwendet.”

Tabby räusperte sich. „Die Polizei in Havanna sammelte Aussagen von mindestens drei Augenzeugen, die angeben, dass sie eine Gruppe von maskierten Männern dabei beobachtete, wie sie einen ,seltsamen Gegenstand’ nach dem Attentat auf ein Boot luden.”

Rutledge rieb sich die Schläfen. Eine Ultraschallwaffe? Es klang wie etwas aus einem Science Fiction-Film. Die kreativen Arten, die Menschen sich erträumten, um sich gegenseitig zu verletzen und zu töten, hörten nie auf, ihn zu faszinieren und gleichzeitig zu besorgen.

„Ich nehme an, dass Sie nicht glauben, dass es sich hier um einen isolierten Vorfall handelt”, sagte Rutledge.

„Das würden wir sehr gerne annehmen, Sir”, erwiderte Shaw, „doch das können wir einfach nicht. Die Waffe und die Leute, die hinter ihr stecken, sind irgendwo da draußen auf freiem Fuß.”

„Und die Art des Attentats”, fuhr Johansson fort, „scheint willkürlich. Wir können kein Motiv erkennen, Havanna oder ein touristisches Ziel anzugreifen, abgesehen davon, dass man einen einfachen Zugang und Fluchtweg hat. Bei einem Fall wie diesem, bedeutet das normalerweise, dass es sich um Proben hält.”

„Proben”, wiederholte Rutledge. Er hatte nie Militärdienst geleistet und war auch nie bei Geheimdiensteinsätzen gewesen, doch er war sich komplett bewusst, worauf die Deputy Direktorin anspielte. Dies war das erste Attentat und es gäbe noch weitere. „Und vermutlich sollte ich auch annehmen, dass einige der Opfer Amerikaner waren.”

Tabby nickte. „Das stimmt, Sir. Zwei erlitten permanente Erblindung. Und der einzige Todesfall war eine junge, amerikanische Frau...” Sie schaute in ihre Aufzeichnungen. „Ihr Name war Megan Taylor. Aus Massachusetts."

Rutledge war nicht gewappnet, damit umzugehen. Es war schon schlimm genug, dass er noch nicht seinen Vizepräsidenten nominiert hatte. Er hatte die Entscheidung vor sich hergeschoben, denn er vertraute sich selbst nicht, sofort zurückzutreten. Es war schon schlimm genug, dass er aufgrund der Fehltritte seiner zwei Vorgänger unter die Lupe genommen wurde, nicht nur von den Medien, sonder praktisch von der ganzen Welt. Es war schon schlimm genug, dass Chinas neuer und scheinbar irrationaler Anführer einen Handelskrieg mit den USA ausgelöst hatte, indem er stetig steigende Tarife auf die riesigen Mengen Exporte erhob, die dort hergestellt wurden. Experten prognostizierten eine sprunghafte Inflation, die langfristig die amerikanische Wirtschaft destabilisieren könnte.

Es war schon schlimm genug, dass es Thanksgiving war, verdammt noch mal.

„Sir?” forderte Tabby ihn sanft auf.

Rutledge hatte nicht bemerkt, dass er in seinen eigenen Gedanken verloren war. Er riss sich zusammen und rieb sich die Augen. „Na gut, lasst uns direkt zur Sache kommen: haben wir Grund zu glauben, dass die Vereinigten Staaten ein Ziel werden könnten?”

„Derzeit”, antwortete Direktor Shaw, „sollten wir unter der Annahme handeln, dass die USA ein Ziel werden. Etwas anderes können wir uns nicht leisten.”

„Gibt es irgendwelche Informationen, wer dahinter steckt?” fragte Rutledge.

„Noch nicht”, erwiderte Johansson.

„Aber das hier passt irgendwie nicht mit der Arbeitsweise unserer Freunde im Nahen Osten zusammen”, brachte General Kressley dar. „Müsste ich wetten, dann würde ich mein Geld auf die Russen setzen.”

„Wir können keinerlei Annahmen machen”, entgegnete ihm Johansson streng.

„In Anbetracht unserer jüngsten Geschichte”, argumentierte Kressley, „würde ich es eine auf Erfahrung gestützte Vermutung nennen.”

„Wir sind eine Nachrichtenagentur”, schoss Johansson über den Tisch zurück und hatte sogar ein dünnes Grinsen dabei auf den Lippen. „Als solche sammeln wir Informationen und arbeiten mit Fakten. Nicht Vermutungen oder Annahmen.”

Plötzlich mochte Rutledge die schlanke blonde Frau vor sich, die sich weigerte, sich von einem knurrenden Vier-Sterne-General einschüchtern zu lassen, sehr. Er wandte sich an sie und fragte: „Was schlagen Sie vor, Johansson?”

„Unser Top-Ingenieur arbeitet derzeit an einer Methode, um diese Art von Waffe zu orten. Nach dem Anschlag auf Havanna zu urteilen, würde ich sagen, dass die Täter wahrscheinlich in der Nähe des Meeres bleiben und eine Küstengegend anzielen. Mit ihrer Erlaubnis, Sir, würde ich gerne ein Spezialeinsatzteam losschicken, um sie zu finden.”

Rutledge nickte langsam - ein CIA-Einsatz klang viel besser, als wegen eines möglichen Attentats Alarm zu schlagen. Halte es klein, halte es geheim, dachte er. Dann ging ihm blitzschnell ein Licht auf.

„Johansson”, fragte er, „einer Ihrer Agenten ist der Typ, der die Kozlovsky Affäre aufgedeckt hat, oder? Er fand die Dolmetscherin und die Aufnahme?”

Johansson war seltsam zögerlich, doch sie nickte einmal. „Ja, Sir.”

„Wie hieß er doch gleich?”

„Er... nun, sein Abrufzeichen ist Null. Agent Null, Sir.”

„Null, stimmt.” Rutledge rieb sich über das Kinn. „Er. Setzen Sie ihn auf diesen Fall an.”

„Äh, Sir... momentan ist er noch nicht ganz einsatzbereit. Er wechselt gerade zurück zur Einsatzarbeit.”

Der Präsident wusste nicht, was das bedeutete, doch es klang wie eine Ausrede oder ein Euphemismus in seinen Ohren. „Es ist ihre Aufgabe, ihn vorzubereiten, Deputy Direktorin.” Man konnte ihn nicht mehr umstimmen, Rutledge wusste, dass dies die richtige Entscheidung war. Der Agent hatte eigenhändig den ehemaligen Präsidenten Pierson vor einer Ermordung gerettet und den geheimen Pakt zwischen Harris und den Russen aufgedeckt. Wenn überhaupt jemand die Täter und diese Ultraschall-was-auch-immer-sie-war finden konnte, dann war er es.

„Darf ich einen Vorschlag machen?” legte Johansson ein. „Die CIA verfügt über einen der besten Spurensucher der Welt. Ein ehemaliger Ranger und ebenfalls ein hochdekorierter Agent -”

„Fantastisch”, unterbrach sie Rutledge, „schicken Sie ihn auch los. So bald wie möglich.”

„Ja, Sir”, stimmte Johansson leise zu, starrte dabei auf den Tisch.

„Gibt es sonst noch was?” fragte er. Niemand sprach, weshalb Rutledge aufstand und die vier weiteren Personen im Krisenraum es ihm gleichtaten. „Dann halten Sie mich auf dem Laufenden und, äh... versuchen Sie, den Feiertag zu genießen.” Er nickte ihnen zu und schritt aus dem Konferenzsaal, wo die beiden Geheimdienstagenten sofort hinter ihm hergingen.

Immer unter Beobachtung. Niemals wirklich allein.

Doch eigentlich stimmte das nicht, bemerkte er. In diesem Moment fühlte er genau das Gegenteil - egal wie viele Leute um ihn waren, ihn berieten, ihn beschützten, ihn in eine Richtung oder die andere schubsten, er fühlte sich wirklich einsam.

Attentäter Null

Подняться наверх