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KAPITEL EINS

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„Bist du bereit?” fragte Alan Reidigger leise, während er das Magazin der schwarzen Glock in seiner dicken Faust überprüfte. Er und Null standen mit dem Rücken gegen eine Sperrholzstruktur gelehnt, versteckten sich in der Dunkelheit. Es war fast zu dunkel, um etwas zu sehen, doch Null wusste, dass es gleich hell wie ein Feuerwerk würde.

„Immer bereit”, flüsterte Null zurück. Er hielt eine Ruger LC9 in seiner linken Hand, eine kleine, silberne Pistole mit einem Magazin aus neun Kugeln, während er die Finger seiner rechten Hand beugte. Er musste weiterhin die Verletzung von vor zwei Jahren beachten, als ein Stahlanker seine Hand zerquetschte, bis sie nutzlos war. Drei Operationen und mehre Monate Physiotherapie später funktionierte sie zwar fast wieder ganz, doch es bestand bleibender Nervenschaden. Er konnte eine Waffe schießen, aber er zielte dabei nach links, ein kleines Ärgernis, das er durch Übungen bewältigen wollte.

„Ich gehe nach links”, erklärte ihm Reidigger, „und sichere den Damm. Du gehst nach rechts. Halt die Augen offen und schau auch hinter dich. Ich bin mir sicher, dass da ein oder zwei Überraschungen auf uns warten.”

Null grinste. „Ach, jetzt gibst du hier also die Anweisungen, du Halbtagskraft?”

„Versuch einfach nur, mit mir mitzuhalten, alter Mann.” Reidigger erwiderte das Grinsen, seine Lippen zogen sich hinter dem dicken Bart, der die untere Hälfte seines Gesichtes versteckte, hoch. „Fertig? Los dann.”

Mit diesem einfachen, geflüsterten Befahl stießen sich beide von der Sperrholzfassade hinter ihnen ab und trennten sich. Null hielt die Ruger hoch, ihr Lauf folgte seiner Sichtlinie, als er um eine dunkle Ecke in eine enge Gasse hineinschlich.

Zuerst war alles nur still und dunkel, kaum ein Geräusch war an dem höhlenartigen Ort zu vernehmen. Null musste seine Muskeln daran erinnern, sich nicht zu verspannen, locker zu bleiben und nicht seine Reaktionszeit zu verlangsamen.

Dies ist genau wie die ganzen anderen Male, sage er sich selbst. Du hast das schon zuvor getan.

Dann explodierten Lichter zu seiner Rechten, eine grelle und aufrüttelnde Reihe von Blitzen. Mündungsfeuer, begleitet von dem ohrenbetäubenden Knall von Schüssen. Null warf sich nach vorn und ließ sich abrollen, kam auf einem Knie an. Die Figur war kaum mehr als eine Silhouette, doch er konnte genug erkennen, um zwei Schuss abzufeuern, welche die Silhouette in ihrem Zentrum traf.

Ich kann’s immer noch. Er kam jetzt auf die Beine, aber blieb geduckt, bewegte sich in der Hocke voran. Augen hoch, achte auf deine Rückendeckung... Er wirbelte gerade rechtzeitig herum, um eine weitere dunkle Figur zu erblicken, die sich in sein Blickfeld schlich und ihm den Weg hinter ihm abschnitt. Null ließ sich zurückfallen, landete auf seinem Hintern, während er weitere zwei Schuss abfeuerte. Er hörte, wie Geschosse über seinem Kopf vorbeizischten, fühlte fast, wie sie sein Haar aufwirbelten. Beide seiner Schüsse trafen, einer in den Oberkörper, der andere in die Stirn der Figur.

Von der anderen Seite der Struktur aus erklangen drei schnell aufeinanderfolgende Schüsse. Dann Stille. „Alan”, zischte er in seinen Ohrhörer. „Gesichert?”

„Warte mal kurz”, erklang die Antwort. Eine Salve von Maschinengewehrfeuer zerriss die Luft und anschließend hörte man zwei krachende Schüsse der Glock. „Alles gesichert. Wir treffen uns an der Seite.”

Null schritt schnell mit dem Rücken gegen die Wand voran. Das raue Sperrholz rieb an seiner schusssicheren Weste. Er bemerkte Bewegung vor sich, auf dem Flachdach der Struktur. Ein einzelner, gutgezielter Schuss in den Kopf beendete die Bedrohung.

Er erreichte die Ecke und hielt inne, atmete tief ein, bevor er sie sicherte. Als er mit der Ruger in der Hand blitzschnell um die Ecke trat, stand er plötzlich vor Reidigger.

„Ich habe drei erwischt”, sagte ihm Null.

„Zwei auf meiner Seite”, brummte Alan. „Was bedeutet...”

Null blieb keine Zeit für einen Warnschrei, als er sah, wie die menschenförmige Figur hinter Alan ins Blickfeld trat. Er hob die Pistole an, zielte über Alans Schulter und feuerte zwei Mal.

Doch er war nicht schnell genug. Als Nulls Schüsse trafen, schrie Alan auf und hielt sich sein Bein fest.

„Ach verdammt!” stöhnte Reidigger. „Nicht schon wieder.”

Null zuckte zusammen, als helles Neonlicht plötzlich angeschaltet wurde und den ganzen Innentrainingsparcours erleuchtete. Absätze schallten gegen den Zementboden und einen Moment später kam Maria Johansson um die Ecke. Ihre Arme waren über ihrem weißen Blazer verschränkt und die Winkel ihres mit Lippenstift geschminkten Mundes waren heruntergezogen.

„Was ist denn los?” beschwerte sich Reidigger. „Warum hören wir auf?”

„Alan”, tadelte ihn Maria, „vielleicht solltest du deine eigenen Ratschläge beachten und hinter dich schauen.”

„Was, das hier?” Alan zeigte auf seinen Oberschenkel, wo ein grüner Paintball auf seinem Hosenbein geplatzt war. „Der hat mich ja kaum gestreift.”

Maria schnaubte verächtlich. „Das wäre eine Oberschenkelblutung gewesen. Binnen neunzig Sekunden wärst du tot.” Zu Null fügte sie hinzu: „Gute Arbeit, Kent. Du bewegst dich wieder so wie früher.”

Null grinste Alan an, der ihm verstohlen den Stinkefinger zeigte.

Die Fabrikhalle, in der sie sich befanden, war einst ein Großhandelsverpackungszentrum, bis die CIA es kaufte und zu einer Trainingsanlage umwandelte. Der Parcours selbst war das Produkt des exzentrischen Agenturingenieurs Bixby, der sein Bestes gegeben hatte, um eine nächtliche Razzia zu simulieren. Das ,Lager’, dass sie gestürmt hatten, war aus Sperrholzstrukturen gebaut, während das Mündungsfeuer Stroboskoplichter waren, die über den Parcours verteilt waren. Die Schüsse wurden digital abgespielt und auf hochauflösenden Lautsprechern übertragen. Sie hallten durch den riesigen Raum und klangen in Nulls trainiertem Ohr fast wie wirkliche Schüsse. Die menschenähnlichen Figuren waren Dummies, die aus Ballistik-Gel hergestellt waren und die auf Schienen bewegt wurden, während die Paintball-Waffen automatisiert waren. Man hatte sie programmiert, zu schießen, wenn ihre Bewegungssensoren aktiviert wurden.

Das einzig Echte an der Übung war die scharfe Munition, die sie verwendeten. Deshalb trugen sowohl Null als auch Reidigger schusssichere Westen - und die Trainingshalle stand nur Spezialeinsatzagenten zur Verfügung, was Null wieder geworden war.

Nach dem Fiasko in Belgien, bei dem die beiden den russischen Präsidenten Aleksandr Kozlovsky konfrontierten und den geheimen Pakt entblößten, den er mit dem US Präsidenten Harris hatte, wäre es eine monumentale Untertreibung gewesen, zu behaupten, dass Null und Reidigger ein paar Problemchen hatten. Sie wurden dabei zu internationalen Flüchtigen, die in vier Ländern gesucht wurden, da sie mehr als ein Dutzend Gesetze gebrochen hatten. Doch sie hatten mit der Verschwörung recht und es schien nicht gerecht, dass die beiden den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen sollten.

Als ließ Maria all ihre Beziehung spielen und streckte ihren eigenen Hals ganz weit für ihre ehemaligen Teamkollegen und Freunde heraus. Es war ein wirkliches Wunder, dass sie es irgendwie schaffte, die ganze Angelegenheit nachträglich wie einen hochgeheimen Einsatz unter ihrer Leitung aussehen zu lassen.

Im Gegenzug mussten sie dafür natürlich wieder zur CIA zurückkommen.

Obwohl Null es nicht laut zugegeben hätte, fühlte es sich für ihn wie ein Heimkehren an. Den letzten Monat über hatte er hart gearbeitet, war ins Fitnessstudio gegangen, legte täglich Zieltraining auf dem Schießplatz ein, boxte und sparrte mit Gegnern, die fast die Hälfte seiner vierzig Jahre alt waren. Das Gewicht, das er in den eineinhalb Jahren Abwesenheit zugelegt hatte, war verschwunden. Seine Zielgenauigkeit mit seiner verletzten rechten Hand hatte sich verbessert. Maria hatte recht, er war fast wieder so wie früher.

Alan Reidigger hingegen hatte sich bei jedem Schritt widersetzt. Die letzten vier Jahre seines Lebens hatte die Agentur gedacht, er wäre tot. Er lebte unter dem Alias eines Mechanikers namens Mitch. Das Letzte, was er wollte, war zur CIA zurückzukehren. Da er aber nur die Wahl zwischen der Agentur und einem Loch in H-6 hatte, willigte er widerstrebend Marias Bedingungen ein - doch eher als eine Ressource anstatt eines voll angeheuerten Agenten, weshalb Null ihn des Spaßes halber als ,Teilzeitkraft’ bezeichnete. Alans Einbeziehung fände nur dann statt, wenn er gebraucht würde. Dann würde er Unterstützung bieten und dabei helfen, jüngere Agenten einzuarbeiten.

Doch das bedeutete, dass die beiden zuerst wieder in Kampfform gebracht werden müssten.

Reidigger wischte an der grünen Farbe auf seiner Hose und verschmierte sie damit nur noch breitflächiger über seinen Oberschenkel. „Ich mache das schnell sauber und dann fangen wir von vorne an”, sagte er Maria.

Sie schüttelte ihren Kopf. „Ich verbringe nicht meinen ganzen Tag an diesem stickigen Ort und schaue dir dabei zu, wie du immer wieder erschossen wirst. Wir machen nach dem Feiertag weiter.”

Alan brummte, aber nickte dennoch. Er war damals ein exzellenter Agent gewesen und selbst jetzt bewies er sich immer noch als schneller Denker und nützlich bei einem Kampf. Trotz seines Übergewichts war er schnell. Doch er war schon immer ein Magnet für Kugeln gewesen. Null konnte sich nicht daran erinnern, wie oft Reidigger während seiner Karriere schon angeschossen wurde, doch es musste wohl eine zweistellige Zahl sein - besonders, seit er bei ihrem belgischen Abenteuer an der Schulter getroffen wurde.

Ein junger Techniker fuhr einen Stahlwagen für ihre Ausstattung heraus, während ein Team aus drei anderen den Parcours wieder herstellten. Null nahm die Kugel aus der Kammer der Ruger, ließ das Magazin herausschnappen und legte alle drei auf den Wagen. Dann zog er an den Klettverbandverschlüssen der schusssicheren Weste und zog sie über seinen Kopf aus, fühlte sich plötzlich mehrere Pfund leichter.

„Also, hast du noch mal drüber nachgedacht?” fragte er Alan. „Über Thanksgiving. Die Mädchen würden dich so gerne wiedersehen.”

„Und ich würde sie gerne wiedersehen”, erwiderte er, „aber das wird nichts. Die brauchen ein wenig Zeit allein mit dir.”

Alan erklärte nichts weiter, das brauchte er auch gar nicht. Nulls Beziehung zu Maya und Sara war während der letzten eineinhalb Jahre sehr angespannt. Doch jetzt hatte Sara die letzten paar Wochen bei ihm gewohnt, seit er sie am Strand in Florida gefunden hatte. Er und Maya sprachen immer mehr am Telefon - sie wäre fast in das erste Flugzeug gesprungen, nachdem sie gehört hatte, was ihrer jüngeren Schwester geschehen war, doch Null hatte sie beruhigt und überzeugt, bis zum Feiertag in der Schule zu bleiben. Diese Woche wäre das erste Mal seit ziemlich langer Zeit, dass die drei wieder unter einem Dach weilten. Und Alan hatte recht, es gab immer noch viel zu tun, um den Schaden wiedergutzumachen, der sie für so lange trennte.

„Außerdem”, grinste Alan, „haben wir alle unsere Traditionen. Ich für meinen Teil werde ein ganzes gegrilltes Huhn verzehren und den Motor eines zweiundsiebziger Camaro wiederherstellen.” Er blickte hinüber zu Maria. „Wie steht’s mit dir? Verbringst du Zeit mit dem guten alten Herrn Papa?”

Marias Vater, David Barren, war der Direktor der nationalen Nachrichtendienste, im Grunde genommen der einzige Mann, abgesehen vom Präsidenten, dem der CIA Direktor Shaw Rechenschaft schuldig war.

Doch Maria schüttelte ihren Kopf. „Mein Vater wird in der Schweiz sein. Er ist Teil eines diplomatischen Attachés im Auftrag des Präsidenten.”

Alan runzelte seine Stirn. „Dann wirst du an Thanksgiving allein sein?”

Maria zuckte mit den Schultern. „Das ist nicht weiter schlimm. Ich liege ein bisschen mit dem Papierkram hinten dran, weil ich so viel Zeit mit euch beiden Idioten hier verbracht habe. Ich werde mir ein paar Jogginghosen anziehen, einen Tee machen und mich darauf konzentrieren...”

„Nein”, unterbrach Null sie streng. „Auf keinen Fall. Komm und iss mit mir und den Mädchen.” Er sagte es, ohne es zuvor richtig zu durchdenken, doch er bedauerte das Angebot nicht. Wenn überhaupt, dann spürte er ein wenig Schuld, denn sie war ja nur wegen ihm allein an Thanksgiving.

Maria lächelte dankbar, doch ihre Augen blickten zweifelhaft. „Ich bin mir nicht so sicher, dass das eine gute Idee ist.”

Sie hatte damit nicht ganz unrecht, denn ihre Beziehung endete kaum mehr als einen Monat zuvor. Sie hatten zuvor für mehr als ein Jahr zusammengelebt als... naja, er war sich nicht sicher, was sie waren. Verliebt? Er konnte sich nicht daran erinnern, sie auch nur seine Freundin genannt zu haben. Es klang einfach zu seltsam. Doch letztendlich war es egal, denn Maria hatte zugegeben, dass sie eine Familie wollte.

Falls Null das noch einmal täte, dann gäbe es niemanden in der Welt, mit dem er es lieber als mit Maria täte. Doch als er sich wirklich tief innerlich die Frage stellte, merkte er, dass er das nicht wollte. Er hatte selbst Arbeit zu tun, er musste die Beziehungen zu seinen Töchtern wieder herstellen, die Dämonen aus seiner Vergangenheit verbannen. Und dann war die Dolmetscherin, Karina, in einer allzu kurzen Liebesgeschichte in sein Leben getreten. Es war schwindelerregend und gefährlich und wundervoll und tragisch. Sein Herz schmerzte immer noch von dem Verlust.

Trotz allem hatten Maria und er eine sagenumwobene Vergangenheit, nicht nur romantisch, sondern auch professionell und platonisch. Sie hatten verabredet, befreundet zu bleiben. Keiner der beiden wollte es anders. Doch jetzt, wo er wieder ein Agent war, wurde Maria zur Deputy Direktorin der Spezialeinsätze befördert - was bedeutete, dass sie seine Chefin war.

Es war kompliziert, um es gelinde auszudrücken.

Null schüttelte seinen Kopf. Es musste nicht kompliziert sein. Er musste daran glauben, dass zwei Menschen Freunde sein konnten, ganz gleich der Vergangenheit oder ihrer gegenwärtigen Verbindungen.

„Es ist eine tolle Idee”, sagte er ihr. „Ich lasse kein nein zu. Iss mit uns.”

„Nun...” Marias Blick sprang von Null auf Reidigger und wieder zurück. „In Ordnung”, gab sie nach. „Es klingt gut. Ich sollte mich schätzungsweise besser jetzt schon um den Papierkram kümmern.”

„Ich schreibe dir eine SMS”, versprach Null, während sie mit laut klackenden Absätzen auf dem Beton die Fabrikhalle verließ.

Alan zog seine eigene schusssichere Weste mit einem langen Knurren aus und zog sich dann wieder die schweißbefleckte Fernfahrermütze über sein zerzaustes Haar, bevor er gelassen fragte: „Ist das ein Trick?”

„Ein Trick?” schnaubte Null. „Wozu? Um Maria zurückzubekommen? Du weißt, dass ich nicht darüber nachdenke.”

„Nein. Ich meine ein Trick, damit Maria als Prellbock zwischen ihnen und dir steht.” Für einen Geheimagenten, der die letzten vier Jahre unter einer anderen Identität gelebt hatte, war Alan so brutal aufrichtig, dass es manchmal schon fast beleidigend schien.

„Natürlich nicht”, erwiderte Null fest. „Du weißt, dass ich mir nichts sehnlicher wünsche, als dass die Dinge wieder so werden, wie sie mal waren. Maria ist eine Freundin. Kein Prellbock.”

„Na klar”, stimmte Alan zu, doch er klang zweifelnd. „Vielleicht war ,Prellbock’ einfach nicht das richtige Wort. Vielleicht mehr wie ein...” Er blickte auf die schusssichere Weste, die auf dem Stahlwagen vor ihm lag und zeigte dann darauf. „Na, ich kann gerade an keine bessere Metapher denken.”

„Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst”, beharrte Null und versuchte, nicht die Hitze in seiner Stimme zu zeigen. Er war nicht verärgert darüber, dass Alan ehrlich war, doch er fand die Andeutung irritierend. „Maria hat es nicht verdient, an Thanksgiving allein zu sein und die Dinge mit den Mädchen sind viel besser, seit sie seit mehr als einem Jahr waren. Alles läuft gut.”

Alan hob beide Hände geschlagen hoch. „OK, ich glaube dir. Ich passe nur auf dich auf, das ist alles.”

„Ja, ich weiß.” Null schaute auf seine Uhr. „Ich muss los. Maya kommt heute an. Gehen wir am Freitag ins Fitnessstudio?”

„Ganz bestimmt. Grüß die Mädchen von mir.”

„Mache ich. Genieße dein Hühnchen und den Motor.” Null winkte, als er sich auf die Tür zubewegte, doch jetzt überschwemmten Zweifel seine Gedanken. Hatte Alan recht? Hatte er unbewusst Maria eingeladen, weil er Angst hatte, allein mit den Mädchen zu sein? Was, wenn ihr Zusammentreffen sie erneut daran erinnerte, warum sie überhaupt gegangen waren? Oder noch schlimmer, was, wenn sie dasselbe wie Alan dachten, dass Maria als eine Art Schutzbarriere zwischen ihm und ihnen diente? Was, wenn sie dachten, dass er es nicht ernsthaft versuchte?

Alles läuft gut.

Das war zwar überhaupt kein Trost, doch zumindest war seine Fähigkeit, zu lügen so überzeugend wie eh und je.

Attentäter Null

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