Читать книгу Der Grossvater und seine Enkelin - Dominique Lara Belleda - Страница 4

Aufbruch

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„Wir holen sie nächste Woche wieder ab“, erklärte die Mutter. Lilly war wieder bei ihren Großeltern. Ihre Familie würde in die Ferien fahren und sie würde hier bleiben. Das war immer so und Lilly war es ganz recht.

„Sie hat so viele Bücher mitgenommen, dass kaum noch Platz für was anderes in der Tasche war. Aber ich denke, die Kleider werden für eine Woche reichen. Sonst habt ihr ja unseren Hausschlüssel.“

Mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedete sich die Mutter von Lilly. Großvater nahm ihr die schwere Tasche ab und stellte sie ins Gästezimmer.

„Pack schon mal aus. Bald gibt’s Mittagessen“, rief die Großmutter aus der Küche. Fragend sah Lilly Großvater an. Der lächelte sein geheimnisvolles Lächeln und schüttelte sacht den Kopf. Lilly nickte und ging ins Gästezimmer, um sich ein Buch aus ihrer Tasche zu holen.

„Immerzu lesen“, meckerte die Großmutter, als sie alle um den Tisch herum saßen. Es gab Pasta mit Tomatensauce.

„Das kann einfach nicht gut tun. Da kann ja nichts Gutes bei rauskommen.“ Lilly legte ihr Buch vorsichtig neben sich auf die Eckbank. Sie verstand nicht, was an Büchern so schlimm sein sollte. Verstohlen blickte sie zu Großvater hinüber, der ihr zuzwinkerte. Ohne etwas zu sagen wandte sie ihre Aufmerksamkeit der Pasta zu.

Nach dem Essen verzog sich Lilly ins Gästezimmer, um zu lesen. Sie hatte sich ein paar Kekse mitgebracht und ein Glas Milch, um sie hinunter zu spülen.

Da klopfte es auf einmal leise an der Tür. Lilly stand auf und ging hin, um zu sehen wer es war. Es war Großvater.

„Es ist soweit, Kleine. Du hast doch noch nicht ausgepackt, oder?“ Lilly schüttelte den Kopf und bedeutete ihrem Großvater, sich zu ihr hinunter zu beugen. „Wo ist Großmutter?“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Einkaufen gegangen“, flüsterte Großvater zurück. Lilly nickte zufrieden und wandte sich um. Sie brachte das leere Glas in die Küche zurück und steckte ihr Buch in die Tasche. Großvater griff sie sich und trug sie in den Flur hinaus.

„Ich habe noch etwas für dich. Es wartet unten im Bus auf dich.“ Lilly nickte und Großvater half ihr, sich die Schuhe und die Jacke anzuziehen. Dann setzte er ihr ihre Kappe auf den Kopf und gab ihr die Hand. Mit der anderen machte er die Tür auf, packte ihre Tasche und die beiden machten sich still und leise auf den Weg.

In der Tiefgarage war es noch immer düster, doch Lilly kam es vor, als leuchtete der Bus schon von weitem. Neugierig lugte sie durch eines der hinteren Fenster hinein, während Großvater die Tür aufschloss.

Der Kofferraum war vollgepackt mit Taschen. „Wofür ist denn diese rote Tasche da?“, wollte sie neugierig wissen. Großvater drehte sich zu ihr um und lächelte sein geheimnisvolles Lächeln. „Das wirst du schon sehen, wenn wir unterwegs sind.“ Damit öffnete er die Tür zum Beifahrersitz und half Lilly einzusteigen. Schnell schnallte sie sich an. Im Bus war es warm. Sie zog die Jacke und die Mütze aus und warf sie nach hinten.

„Brauchst du noch etwas aus deiner Tasche?“, wollte Großvater wissen. Lilly nickte und kramte das Buch hervor, in dem sie zuvor gelesen hatte. Sie konnte hören, wie Großvater die Tür zum Kofferraum öffnete und ihre Tasche verstaute. Dann kam er noch einmal zurück. Er hielt etwas hinter dem Rücken versteckt. Mit geheimnisvoller Miene zog er die Hand nach vorne und hielt ihr ein Plüschtier hin. Es war ein kleiner Löwe, in den man mit der Hand hinein schlüpfen und ihn bewegen konnte. „Das ist Leo. Er wird uns begleiten.“ Vorsichtig nahm Lilly den Löwen in die Hand und setzte ihn sich auf den Schoss.

Großvater machte die Tür zu, ging um den Bus herum und setzte sich schließlich auf den Fahrersitz.

Erwartungsvoll sah Lilly ihn an. Er lächelte. „Es kann losgehen.“ Und er startete den knatternden Motor.

Der Grossvater und seine Enkelin

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