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Vorwort

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Es sind die Fragen nach dem Christ-Werden, dem bewussten Christ-Sein und dem Christ-Bleiben, die die Diskussion um das »Ehrenamt« in der katholischen Kirche unterscheiden von den Ehrenamtsdiskussionen im sozialen und bürgerschaftlichen Sektor. Über Engagement und Ehrenamt in der katholischen Kirche nachzudenken, ohne diese Fragen zu stellen, verfehlt Wesentliches. Sie bilden den Horizont der Überlegungen dieses Buches, die sich dem Zusammenhang von Taufe und Lebensvollzügen, von Glauben und Engagement widmen. Dieses Zusammenspiel interessiert. Es will heute mehr denn je eröffnet, ermöglicht, unterstützt und begleitet sein. Professionell durch beruflich tätige Seelsorgerinnen und Seelsorger und – wo immer möglich – authentisch und kompetent durch engagierte Glaubenszeugen, nach dem Vorbild vieler biblischer Geschichten wie der vom jungen Samuel (1 Sam 3,1–21).

Eine Menge theologischer Fragen und Begriffe tauchen unwillkürlich auf: z.B. Berufung – Taufe – Kirchenmitgliedschaft – Gemeinde – »Laien«. Sie näher auszuführen und zu vertiefen, ist nicht Anliegen dieses Buches. Wohl aber gut mit ihnen umzugehen und mit ihnen weiterzudenken für das pastorale Handeln, besonders für das Leitungshandeln aller (Mit-)Verantwortlichen unter den »Laien«-Christen in der Gemeindepastoral vor Ort in den immer größer werdenden »pastoralen Räumen«.

Kontext dieses Buches ist der diözesane Prozess der »Perspektive 2014« im Erzbistum Paderborn, den Erzbischof Hans-Josef Becker im Jahr 2004 angestoßen hat und dem er in seinem Zwischenbericht im Jahr 2009 wesentliche Impulse gegeben hat.1 Seither sind richtungsweisend ein »Leitfaden« für die priesterlichen Leiter der neuen pastoralen Räume sowie Arbeitshilfen und Orientierungen für alle pastoralen Akteure in Haupt- und Ehrenamt entstanden oder in Entwicklung. Sie scheinen in meinen Überlegungen immer wieder durch.

Die Basis dieses Buches bilden Gespräche mit Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten im Erzbistum Paderborn, für deren Einsatz und Begleitung ich zuständig bin. Seit vielen Jahren beschäftigt mich die Frage nach einem zukunftsträchtigen Miteinander von Haupt- und Ehrenamt – ganz besonders allerdings im weiten Feld der »Gemeindepastoral«. Daher ist die nicht weniger wichtige Pastoral in den Einrichtungen, z.B. in Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäusern, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen oder Altenheimen, nicht Gegenstand dieses Buches.

In unzähligen Gesprächsanlässen mit Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten scheint die Kooperation mit den Ehrenamtlichen vor Ort immer wieder als »Thema« durch, ausdrücklich oder am Rande. Im vergangenen Jahr ist daraus meine Dissertation entstanden unter dem Titel: »Den Anderen begegnen. Zur Zukunft von Haupt- und Ehrenamt in der katholischen Kirche.« Die Seiten des nun vorliegenden Buches bieten so etwas wie eine »erweiterte Essenz« daraus: Es geht hier nicht mehr nur um ein zukunftsträchtiges Miteinander von »Haupt- und Ehrenamt«, sondern umfassender um den innovativen Umgang all derer, die in der Gemeindepastoral mit anderen Menschen von heute verantwortlich umzugehen bereit sind, ob beruflich oder ehrenamtlich.

Einen Teil dieses Buches bilden Erfahrungen von Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten, die vor Ort neue Wege im Umgang mit den alten und neuen Formen des kirchlichen Ehrenamtes suchen und gehen. Von ihnen können wir in der »Zentrale« eines Generalvikariates in besonderer Weise lernen, wie heute Sorge getragen werden kann für das Weiterleben des Glaubens und was dabei im Umgang mit den Menschen weiterführt und was nicht. Aus der Berufsgruppe möchte ich namentlich erwähnen und danke sagen: Ann-Kristin Idzik (Pastoralverbund Möhnesee), Ursula Klauke (Pastoralverbund Ruhr-Valmetal), Thomas Wendland (Pastoralverbund Bad Lippspringe-Schlangen) und Susanne Wiehen (Pastoralverbund Lippstadt-Mitte). Im Text sind ihre Beiträge im Schrifttyp hervorgehoben. Sie stehen für viele andere, die wie sie phantasievoll, ideenreich und kreativ unterwegs sind mit den Menschen von heute: getauft und engagiert. Auch ihnen möchte ich danke sagen!

Verl, im Juni 2011

Dorothea Steinebach

Getauft und engagiert

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