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Wie Gelenkpflege richtig funktioniert
ОглавлениеWenn man etwas für seine Gelenke tun will, damit sie möglichst lange gesund bleiben und gut funktionieren, dann muss man zuerst wissen, was ein Gelenk im Einzelnen alles braucht für die ganz natürliche Pflege seiner vielen Bestandteile. Denn wenn man dem Körper die richtigen „Pflegemittel“ zur Verfügung stellt, dann bringt er sie schon ganz von selbst an die richtigen Stellen im Gelenk – wenn man ihn lässt. Und das ist Punkt eins in der Merkliste der Gelenkpflege: Man muss dem Körper die Gelegenheit bieten, dass er seine Gelenke versorgen kann. Denn ganz von allein läuft das leider nicht. Es ist nicht wie zum Beispiel bei den inneren Organen des Körpers, die alle gut mit Gefäßen durchzogen sind und durch die der Körper tagtäglich frisches, nährstoffreiches Blut hindurchpumpt, damit es den Organen an nichts fehlt. Gelenke haben keine Gefäße! Und das ist von der Natur auch gut gemacht, denn Adern in Gelenken wären hochgefährdet, bei der häufigen Bewegung kaputtzugehen und die Gelenke durch Blutungen womöglich zu schädigen.
Also muss der Körper an dieser Stelle auf eine andere Versorgungsart als die Durchblutung zurückgreifen. Und die basiert genau auf dem, was Gelenke tun sollen – sich bewegen! Denn nur durch die Bewegung von Gelenken wird die in der Gelenkhöhle und vor allen die im Gelenkspalt liegende Synovialflüssigkeit kräftig durchmischt und unter Druck gesetzt. Sie fließt innerhalb der Gelenkhöhle hin und her und wird durch den Druck zugleich in den Knorpel hineingepresst. So gelangt zum Beispiel die Synovia, die vorher im Gelenkspalt war, in die äußeren Teile der Gelenkhöhle und dort bis an die Kapselwand. Und auch umgekehrt bewegt sich die Synovia von der Kapselwand in den Spalt hinein. Das Wichtge ist: Die innere Kapselwand ist mit Blutgefäßen durchzogen, hier sind die Nährstoffe, die das Gelenk haben will! Diese innerste Schicht der Gelenkkapsel ist es auch, die die Synovia bildet. Hier findet also der Austausch statt, der Nährstoffe in das Gelenk bringt. Doch das passiert eben nur, wenn die Synovia durch Bewegung gut durchmischt wird. Sonst wird von diesen Kapselzellen fleißig frische Gelenkschmiere gebildet, aber sie kommt von der inneren Kapselwand nicht weg, weil das Gelenk nicht bewegt wird. Dann kann auch keine frische Synovia in den Knorpel gepresst werden, obwohl der ständig frische Nährstoffe braucht. Er „verhungert“ buchstäblich! Er wird mehr abgenutzt, als die bei ihm abgestandene, alte Synovia an neuen Baustoffen liefern kann. Er wird schmaler, wird brüchig und kann seinen Dienst nicht mehr tun. Und leider kommt es noch schlimmer: Der Knorpel produziert ständig Abrieb und „Stoffwechselmüll“. Normalerweise werden diese Abfallprodukte ebenfalls bei der Durchmischung der Synovia bei Bewegung nach außen „weggespült“. Gibt es jedoch keine ausreichende Bewegung, bleiben diese Stoffe im Gelenkspalt liegen. Und sie fangen mit der Zeit an, Probleme zu bereiten. Vielleicht sorgen sie sogar für noch mehr Abrieb am Gelenkknorpel oder führen im schlimmsten Fall sogar zu Entzündungen! All das kann jeder Mensch verhindern, wenn er seine Gelenke jeden Tag immer wieder bewegt!