Читать книгу Kleine Outdoor-Apotheke - Dr. Claudia Rawer - Страница 7
ОглавлениеVon Kopf bis Hals
«Ich habe selbst feststellen können, dass die Echinacea
die Funktionen des Immunsystems aktiviert.»
Alfred Vogel
Probleme mit den Augen
Ihre Augen sind müde? Sie brennen oder tränen,
weil Sonne, Wind und Staub ihnen zugesetzt
haben? Die Lider sind geschwollen und gerötet?
Fünf Pflanzen, die Sie frisch verwenden können, verschaffen Erleichterung und reduzieren Rötungen sowie Schwellungen.
Feld-Ahorn
Dieser Baum ist nicht nur bei Vögeln, Bienen und Schmetterlingsraupen beliebt, er spielt auch in der Volksmedizin eine Rolle. Da der Feldahorn meistens strauchartig wächst und häufig vorkommt, ist es nicht schwer, an seine Blätter heranzukommen. Sind die Augen mitgenommen, ruhen Sie sich im Schatten aus, und legen Sie frisch gequetschte Ahornblätter auf die geschlossenen Augenlider. Das wirkt kühlend und lindert Schwellungen sowie Entzündungen. Link
Augentrost
Augentrost hilft bei vielen Augenproblemen, denn er enthält antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe. Er wirkt schmerzlindernd und heilend bei Lichtempfindlichkeit und Augenbrennen, bei Lidrand- und Bindehautentzündung. Die Pflanze ist in ganz Mitteleuropa zu finden. Ihre kleinen weissen Blüten sind auf den ersten Blick unscheinbar, doch bei näherer Betrachtung wunderhübsch. Man quetscht die frischen Blätter/Blütchen und legt sie längere Zeit (über Nacht) auf. Für Augentrosttee nehmen Sie einen Esslöffel Kraut (nicht mehr!) auf einen halben Liter Wasser. 10 Minuten in abgekochtem Wasser ziehen lassen. Absieben oder Kraut herausfischen. Wattebausch oder ein sauberes Taschentuch mit dem warmen Tee tränken, auf die Augen legen. Link
Holunder
Wenn der Schwarze Holunder seine weissen Blüten zeigt, kann man aus ihnen einen Brei machen. Das lässt Augenentzündungen abklingen und lindert Schmerzen. Ein Tee von frischen Blüten hilft als Augenbad. Übergiessen Sie vier Esslöffel frische Blüten mit einer Tasse heissem Wasser. Zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Ein sauberes Tuch damit tränken, auf die Augen legen. Link
Garstige Gerstenkörner
•Ein Gerstenkorn («Urseli») wird durch Bakterien verursacht, ist schmerzhaft und kann eitern.
•Auflagen von angequetschten Feldahornblättern wirken lindernd ( Link). Das Gleiche gilt für die Blätter des Nussbaums.
•Bitte versuchen Sie nicht, den Eiter gewaltsam auszudrücken, das verschlimmert nur die Infektion! Verbinden müssen Sie das Auge nur bei Kindern – um das Kratzen zu verhindern.
•Im fortgeschrittenen Stadium fördert Wärme die «Reifung» und Eiterbildung. Auflagen mit möglichst heissem Augentrost- oder Kamillentee tun dabei gute Dienste. Fliesst der Eiter nach einiger Zeit nicht von selbst ab, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Ringelblume
Im Garten kennt sie wohl jeder. Doch die Ringelblume wächst auch wild: Auf Wiesen und Feldern, zwischen verfallenen Mauern und auf Schotterböden. Sowohl die sonnengelb bis orange leuchtenden Blüten als auch die Knospen und Blätter wirken entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd. Man quetscht sie frisch möglichst stark, um sie feucht auf die geschlossenen Lider zu legen.
Für einen Tee übergiessen Sie zwei Esslöffel Ringelblumenblüten und/oder -blätter mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Den Tee nach 10 Minuten abseihen. Bei geröteten, wunden Augen legen Sie Gazekompressen, Wattepads oder saubere Läppchen auf, die Sie zuvor mit dem Tee getränkt haben. Link
Wegwarte
Geschwollene, entzündete und insbesondere ständig tränende Augen profitieren von den Blättern der Wegwarte, die auch Wilde Zichorie genannt wird. Das oft etwas struppige Aussehen der weit verbreiteten Pflanze wird wettgemacht durch ihre wunderschönen, blauen Blüten.
Legen Sie einige saubere, zerriebene Blätter als Breiumschlag auf die Lider, und Sie werden bald Erleichterung spüren. Link
Noch mehr Tipps für die Augen
•Brennende Augen lassen sich auch mithilfe eines bewährten Erfolgsrezepts von Alfred Vogel lindern: Bestreichen Sie ein Tüchlein oder eine Mullkompresse mit leicht geschlagenem Eiweiss und legen Sie es mit der feuchten Seite über Nacht auf die Augen. Das hilft sogar bei Überanstrengung der Augen durch Sonne, z.B. bei Bootsfahrten, oder Schnee bei Gletschertouren.
•Das häufigere Auswaschen der Augen bei geschlossenen Lidern mit Milch, der einige Tropfen Echinacea-Tinktur zugefügt wurden, beseitigt leichte Entzündungen. Vorsicht: Durch Viren verursachte Bindehautentzündungen sind sehr ansteckend. Für jedes Auge einen neuen Wattepad verwenden.
•Auch das Auflegen von feuchtwarmen Kamillenteebeuteln auf die geschlossenen Lider kann die Beschwerden mildern.
Kopfschmerzen
Sind Sie wetterfühlig? Machen
Ihnen Föhn, zu starke Sonneneinstrahlung
oder Höhendifferenzen zu schaffen?
Wind, Sonne, plötzliche Wetterumschläge oder die schnelle Überwindung von Höhenunterschieden, z.B. mit einer Seilbahn, können die Ursache von Schädelbrummen oder Schmerzen im Stirnbereich sein.
Gundermann
Der essbare Gundermann, der auch Gundelrebe genannt wird, wächst mit langen Trieben auf dem Boden kriechend oder rankt an Zäunen hoch. Zerreibt man frische Blätter zwischen den Fingern, riechen sie herb und fühlen sich leicht schmierig an. In der Volksmedizin üblich ist die Verwendung gemahlener Blätter als eine Prise Schnupftabak. So werden dumpfe, lang anhaltende Kopfschmerzen gelindert. Frische Blätter tun den gleichen Dienst: Zerreiben Sie einige Blätter so kräftig auf dem Handrücken, dass Sie den öligen Saft die Nase hinaufschnupfen können. Link
Holunder
Ein altes Hausmittel gegen leichte Kopfschmerzen sind Holunderblüten. Man taucht sie in Essig und macht einen Umschlag mit einem (Leinen-)Tuch. Auf die Stirn legen. Ein zusätzlicher Umschlag auf den Nacken wirkt unterstützend. Pflücken kann man die Blüten des Holunderstrauchs im Juni und Juli. Am wertvollsten sind sie voll erblüht. Vor Gebrauch nicht waschen, nur eventuelle Läuse oder Käferchen herausschütteln. Link
Lavendel
In wärmeren Gegenden Europas wächst Lavendel an sonnigen, trockenen Standorten wild. Im Sommer sind die hellblauen bis violetten Blüten nicht nur ein Dufterlebnis, sondern auch ein probates Mittel gegen Kopfschmerz. Man zerreibt die frischen Blüten zwischen den Fingern und trägt das ätherische Öl auf die Schläfen auf. Link
Pfefferminze
Pfefferminzblätter enthalten krampflösende ätherische Öle. Bei Kopfweh zerreiben Sie gequetschte frische Blätter auf den Schläfen. Klappt übrigens ähnlich gut mit frischen Basilikumblättern ( Link)!
Wildwachsende Pfefferminze findet man kaum. (Bei Minzen treten schnell Kreuzungen auf.) Als Ersatz können z.B. Ross- oder Wasserminze dienen, auch wenn sie deutlich weniger «Minzgeruch» aufweisen. Link
Akupressur-Tipps bei Kopfweh
•Die Mitte des Nasenrückens mit Daumen und Zeigefinger pressen.
•In die Vertiefungen hinter den Ohrläppchen pressen.
•Über den Augenbrauen die Stirn mit kräftigem Druck massieren.
•Die Kuppen der beiden Mittelfinger mit den Daumen drücken, bis der Schmerz verschwunden ist, maximal 15 Minuten.
Infekte und Entzündungen
Irritiert Sie eine Entzündung im Mund? Ist der
Hals rau? Bahnt sich eine Infektion
der Atemwege an oder zeigen sich erste
Schnupfensymptome?
Der von den Schleimhautzellen unserer Atemwege produzierte Schleim schützt vor Staub, Fremdkörpern und Krankheitserregern. Ist die Schleimhaut schlecht durchblutet oder zu trocken, können Bakterien und Viren leicht eindringen. Die Folge sind oft Schnupfen, Halsschmerzen, Entzündungen in Mund und Rachen.
Als Erste Hilfe für unterwegs eignen sich so viele frisch gepflückte Pflanzen, dass Sie zu fast jeder Jahreszeit und in jeder Region fündig werden können.
Braunelle
Die Blätter der immergrünen Kleinen Brunelle oder Braunelle schmecken leicht bitter und etwas salzig. Bei Irritationen und Schleimhautentzündungen im Mund kaut man einige Blätter frisch. Sie wirken bakterientötend und zusammenziehend. Link
Erdbeere
Die Gerbstoffe in den Blättern der Walderdbeere wirken leicht entzündungshemmend und antibakteriell.
Für einen Tee übergiessen Sie zwei gehäufte Teelöffel zerkleinerte Blätter mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Nach 15 Minuten abseihen und den Mund damit ausspülen bzw. im Hals gurgeln.
Auch wer auf Erdbeeren allergisch reagiert, verträgt den Erdbeerblättertee in aller Regel gut. Link
Gänsefingerkraut
Bei Entzündungen des Rachens und der Mundschleimhaut wirkt Gänsefingerkraut entzündungshemmend, schmerzstillend und beruhigend. Es enthält zudem viel Vitamin C. Mit einem abgekühlten, starken Tee kann man gurgeln oder den Mund spülen. Nehmen Sie einen Esslöffel zerkleinerte Blätter auf eine Tasse heisses Wasser. 10 Minuten ziehen lassen. Bei Halsbeschwerden schwören viele auch auf einen Milch-Aufguss: Gänsefingerblätter mit sehr heisser Milch übergiessen, ziehen lassen, abseihen und heiss trinken.
Wer unter einem Reizmagen leidet, sollte auf Gänsefingerkraut-Zubereitungen verzichten. Link
Gundermann
Heilsam bei Schnupfen: Den frischen Saft der zerriebenen Blätter die Nase hinaufschnupfen.
( Link Kopfschmerzen.) Link
Himbeerblätter
Himbeerblätter enthalten viele Gerbstoffe und eignen sich daher zur Behandlung von Schluck- und Halsbeschwerden sowie Entzündungen im Mund. Tee: Zwei Teelöffel Blätter mit 150 ml heissem Wasser aufgiessen, 10 Minuten ziehen lassen. Zum Gurgeln mehrmals täglich den lauwarmen Tee verwenden. Link
Bei Schnupfen: Hausmittel Zwiebel
•Tauchen Sie eine frische Scheibe Zwiebel in ein Glas heisses Wasser, das Sie schluckweise trinken. Das Laufen und Triefen der Nase wird sich bald bessern.
•Bekommen Sie nachts schlecht Luft, legen Sie eine aufgeschnittene Zwiebel neben den Schlafplatz. Sie werden über die prompte Wirkung staunen.
Mädesüss
Das Grosse oder Echte Mädesüss ist in manchen Gegenden eher unter den Namen (Wiesen-)Geissbart oder Spierstaude bekannt.
Bei Erkältungen wird seine fiebersenkende, schmerzlindernde und schleimhautabschwellende Wirkung geschätzt.
Wegen seines Gehalts an Salicin (Salicylsäure) gehört es zu den natürlichen Schmerzmitteln. Wer unter einer Allergie gegen Salicylsäure (Aspirin) leidet, muss leider auf die Pflanze verzichten.
Mädesüsstee eignet sich bei Erkältungen und grippalen Infekten. Vorzugsweise aus den weissen Blütenrispen, die besonders abends einen Mandel-Honig- Geruch ausströmen, aber auch aus den jungen Blättern bereitet man einen angenehm schmeckenden Tee. Nehmen Sie auf eine Tasse (150 ml) heisses (nicht kochendes) Wasser zwei Teelöffel Blüten oder Kraut. Nach 10 Minuten abseihen und schluckweise zwei bis drei Tassen pro Tag trinken. Link
Odermennig
Odermennig ist Ihnen kein Begriff? Einige mögen ihn (als Agrimony) aus der Bachblütentherapie kennen. Die Pflanze mit ihren gefiederten Blättern, den von Juni bis September an einer langen Ähre sitzenden gelben Blüten und ihrer Grösse bis zu einem Meter kommt in ganz Europa häufig vor.
Der hohe Gerbstoffanteil des Odermennigs hilft bei Mundhöhlenentzündungen, Aphten (kleinen Gechwüren) und Rachenkatarrh.
Zum Gurgeln und Trinken bereitet man Tee: Einen gestrichenen Teelöffel Blätter oder Spross-Spitzen mit einer Tasse (150 ml) kochendem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen. Dreimal täglich eine Tasse frisch zubereiteten Tee trinken. Link
Ringelblume
Ringelblumentee hilft bei entzündeter Mund- und Rachenschleimhaut. Überbrühen Sie zwei gehäufte Teelöffel mit 150 ml kochendem Wasser. Nach 10 Minuten absieben und dreimal täglich eine Tasse Tee trinken sowie hin und wieder mit dem Tee spülen und gurgeln. Link
Salbei
Den Echten Salbei, den wir als aromatische Gewürzpflanze kennen, findet man wild wachsend rund ums Mittelmeer und in Kleinasien.
In Griechenland ist eine besondere Art häufig, die einen starken, eukalyptusähnlichen Geruch hat. Sowohl der Echte als auch der Griechische Salbei wirken kraftvoll bei Entzündungen dank der schleimhautzusammenziehenden und Viren, Bakterien sowie Pilze abtötenden Inhaltsstoffe.
Der Wiesensalbei hingegen ist in weiten Teilen Europas bis in eine Höhe von 1600 Metern verbreitet. Er ist weniger wirksam, kann aber ebenfalls verwendet werden, wenn die effektiveren Brüder nicht zur Hand sind.
Bei Entzündungen des Rachens, Zahnfleischs, der Mundschleimhaut oder bei Bronchitis kochen Sie einen gehäuften Esslöffel Salbeiblätter mit einer Tasse (150 ml) Wasser ab. 15 Minuten ziehen lassen, abseihen. Tee trinken und damit gurgeln. Können Sie kein heisses Wasser auftreiben, zerkauen Sie einfach gründlich ein frisches Blatt – ist keine reine Gaumenfreude, verschafft aber Linderung. Link / Link
Was Sie unterwegs noch tun können
Bei Atemwegsinfektionen empfehlen sich zusätzlich diese einfachen Massnahmen:
•Viel trinken (lauwarmes Wasser, heissen Salbeitee) und den Speichelfluss mit Bonbons oder Kaugummi anregen.
•Salzwasserdampf inhalieren.
•Den Hals warm halten, am besten mit einem Wollschal. Das fördert die Durchblutung und damit die Heilung.
•Wickel mit warmem Öl über die Bronchien legen.
•Ist Ihre Reiseapotheke umsichtigerweise mit Echinacea-Tinktur bestückt, nehmen Sie bei den ersten Anzeichen einer Erkältung oder Entzündung sofort – und später noch einige Male – 30 Tropfen in wenig Wasser ein. Die Erkältung wird nicht ausbrechen oder milder verlaufen.
Husten und Heiserkeit
Der Hals kratzt, die Stimme ist belegt,
Sie kriegen kaum noch einen Ton heraus?
Heiserkeit geht oft mit einer Erkältung einher, kann aber auch durch kalte Zugluft und Überanstrengung der Stimmbänder entstehen. Hält die Heiserkeit länger als drei Wochen an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Köniqskerze
Die wohlriechenden Blüten der Echten oder Kleinblütigen Königskerze wirken reizlindernd, schleimlösend, auswurffördernd und leicht fiebersenkend. Das macht sie zu einem ausgezeichneten Mittel bei Husten, Katarrhen der Atemwege und chronischer Bronchitis. Drei bis vier gehäufte Teelöffel zerkleinerter Blüten (ohne Kelche) mit einer Tasse (150 ml) kochendem Wasser übergiessen. Nach 10 Minuten absieben. Trinken Sie täglich drei Tassen Tee, den Sie mit Honig süssen dürfen. Link
Wilde Malve
Hustenreizlindernde Malven sind Bestandteil vieler Hustentees, werden aber selten allein angewandt. Das ist bedauerlich, denn gerade dann spürt man die weiche Wirkung in Mund und Rachen besonders deutlich.
Die ausserordentlich schleimstoffhaltige Blume überzieht das entzündete Gewebe im Rachen mit einem Schutzfilm. Bei rauer Stimme, Heiserkeit und Kehlkopfentzündung verschafft Malventee schnelle Besserung.
Dafür überbrüht man zwei gehäufte Teelöffel Malvenblüten mit einem Viertelliter warmem Wasser (nicht kochend). Nach frühestens 15 Minuten abseihen. Mit dem Tee gurgeln und/oder ihn mit Honig gesüsst trinken. Man kann den Blüten-Wasser-Ansatz auch stundenlang ziehen lassen und dann abseihen. Link
Spitzwegerich
Dem allgegenwärtigen, unscheinbaren Spitzwegerich werden Sie in diesem Ratgeber noch öfter begegnen, denn er hat viele heilende Qualitäten. Spitzwegerichtee gehört zu den bekanntesten Hustenmitteln. Er wirkt reizlindernd, zusammenziehend und antibakteriell. Die Schleimstoffe schützen vor neuen Infektionen und erleichtern das Abheilen der Entzündung.
Pflücken Sie einige Spitzwegerichblätter, waschen und zerkleinern Sie sie. Übergiessen Sie zwei gehäufte Teelöffel davon mit einer Tasse kochendem Wasser. Nach 10 Minuten abseihen. Trinken Sie pro Tag drei Tassen frisch zubereiteten, mit Honig gesüssten Tee. Link
Weisstanne
Dass der Saft der hellgrünen, zarten Tannenspitzen gut und süss schmeckt, wissen Kinder und Erwachsene von entsprechenden Hustensirups. Vor allem im Winter und im zeitigen Frühjahr, wenn sonst noch nichts wächst und blüht, ist man froh über dieses natürliche Husten- und Katarrhmittel.
Sammeln Sie einige zarte Knospen, und kauen Sie auf Ihrer Wanderung oder Skitour eine nach der anderen langsam und gründlich. Die gleiche Hilfe erfahren Sie mit Knospen von Lärchen, Fichten und Legföhren. Link
Ohrenschmerzen
Tun die Ohren weh?
Spüren Sie einen ungewohnten Druck?
Schmerzt oder klopft es im Ohr?
Lassen Sie diese Symptome nicht anstehen. Entzündungen im Ohr darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die hier vorgeschlagenen Massnahmen sind nur eine Erste Hilfe. Die Konsultation eines Arztes/ Therapeuten ersetzen sie keinesfalls.
Königskerze
Die Auflage gequetschter frischer Blüten der Kleinblütigen (Gemeinen) Königskerze kann Ohrenschmerzen lindern. Link
Spitzwegerich
Legen Sie einige saubere, gequetschte Spitzwegerichblätter auf die Ohrmuschel des wehen Ohres, und halten Sie sie mit einem Tuch, Schal oder Stirnband fest. Link
Was Sie sonst noch gegen Ohrenschmerzen tun können
•Bei gleichzeitigem Schnupfen vermeiden Sie starkes Schneuzen, denn dadurch wird zusätzlich Schleim in die Ohren gepresst. Ohrenärzte empfehlen vielmehr das Hochziehen der Nase und anschliessendes Schlucken: Dies erzeugt einen Unterdruck, der den Schleim aus dem Nasen-Ohren-Kanal zieht.
•Zwiebelwickel (warm oder kalt) wirken antiseptisch und antibiotisch. Hinter dem Ohr auflegen.
•Eine in Gaze eingewickelte Knoblauchzehe vorsichtig in den Gehörgang legen (bis zu mehreren Stunden).
•Einen Wattebausch mit lauwarmem Olivenöl tränken und sehr behutsam ins Ohr stecken.
Nasenbluten
Haben Sie beim Toben mit den Kindern einen
heftigen Stups auf die Nase erwischt?
Haben Sie zu kräftig geschneuzt? Oder blutet
Ihre Nase wie aus heiterem Himmel?
Nasenbluten entsteht durch ein geplatztes Blutgefäss in der Schleimhaut und ist meistens harmlos. Trotzdem ist man natürlich froh, wenn man die Blutung so rasch wie möglich stillen kann.
Hirtentäschel
Das aus dem Mittelmeergebiet stammende Hirtentäschel ist auf der ganzen Welt verbreitet (mit Ausnahme von Polynesien) und sehr häufig. Seine Inhaltsstoffe wirken blutstillend, zusammenziehend, reinigend und wundheilend. Mit dem Pflanzensaft aus den Blättern getränkte Watte stoppt das Nasenbluten. Link
Labkraut
Nasenbluten wird schnell gestillt, stopft man ein paar zerquetschte Blüten ins Nasenloch. Die winzigen gelben Blüten der häufigen Wiesenpflanze haben einen angenehmen, honigartigen Geruch. Labkraut wächst buschig und kann bis zu einem Meter hoch werden. Link
Vogelknöterich
Blätter und Blüten so stark zerreiben, dass möglichst viel Saft austritt. Mit dem kleinen Finger oder einem Ohrenstäbchen den frischen Saft auf die Schleimhaut des betroffenen Nasenflügels streichen. Verengt die Gefässe und ist so ein ausgezeichnetes Mittel bei geplatzten Äderchen in der Nase. Link
Was sonst noch bei Nasenbluten hilft
•Ruhig hinsetzen (nicht hinlegen). Mindestens 10 Minuten sitzen bleiben.
•Mit Daumen und Zeigefinger die Nasenflügel gut zusammendrücken (etwa 10 Minuten).
•Ein kalter Umschlag (Wasser, Eis) im Nacken zieht die Blutgefässe zusammen und hilft, die Blutung zu stoppen.
Zahnfleischprobleme und Zahnschmerzen
Stören Sie wunde Stellen im Mund? Fühlen
Sie sich unwohl wegen des entzündeten
oder gar blutenden Zahnfleischs? Tut selbst das
Zähneputzen weh?
Manchmal ist eine schlechte Mundhygiene schuld an den Problemen, manchmal sind bakterielle Infektionen die Ursache. Eventuell ist aber auch eine kleine Verletzung schuld, etwa durch knuspriges Brot. Die Natur hält heilende Pflanzen bereit, die derartige Störungen gut in den Griff kriegen.
Brombeere
Die Wildfrüchte sind eine gute Quelle für die Vitamine A und C, sie enthalten Kalium, Magnesium und das Spurenelement Kupfer. Junge Brombeerblätter zu kauen, festigt das Zahnfleisch. Wegen ihrer zusammenziehenden Gerbstoffe eignen sich sowohl die Beeren als auch die Blätter, wunde Stellen im Mund und Zahnfleischentzündungen zu bessern.
Gurgeln mit Brombeerblättertee ist ganz allgemein eine gute Mundspülung und lindert selbst Soor (Befall der Mundschleimhaut mit dem Hefepilz Candida albicans). Link
Goldrute
Von Juli bis September erscheinen die gelben Blüten der Echten Goldrute. Sie wirken entzündungshemmend und wundheilend. Das Auflegen der frisch zerquetschten blühenden Triebspitzen hilft selbst bei Zahnfleischgeschwüren. Link
Heidelbeere
Bei irritiertem Zahnfleisch, wunden Stellen oder Bläschen kauen Sie frische Heidelbeerblätter und/oder essen zweimal täglich eine Tasse Früchte. Dies hat eine keimabtötende und zusammenziehende Wirkung. Link
Salbei
Frische Blätter der drei (im Pflanzenteil beschriebenen) Salbeisorten zu kauen, lindert Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündungen und selbst Zahnschmerzen. Die Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, keimabtötend und beruhigend. Salbeitee (Rezept Link), ein ideales Gurgel- und Mundspülmittel, wirkt unterstützend. Link
Schafgarbe
Die Schafgarbe ist eine in Mitteleuropa allerorts weit verbreitete Pflanze, die in keiner Wiese fehlt. Man findet sie vom Tal bis in die Hochalpen. Das ganze blühende Kraut wirkt unter anderem antibakteriell und desinfizierend. Für Tee werden zwei Teelöffel zerkleinerte Schafgarbenblätter/-blüten mit einer Tasse (150 ml) heissem Wasser überbrüht und nach etwa 10 Minuten durch ein Sieb gegeben. Lauwarm oder abgekühlt ist der Tee ein wirksames Spül- und Gurgelmittel bei Zahnschmerzen sowie Zahnfleisch- und Mundentzündungen. Link
Aus der Reiseapotheke
Tragen Sie mehrmals einige Tropfen unverdünnte Sonnenhut-Tinktur (Echinacea purpurea) mit sauberen Fingern auf die wunden und blutenden Stellen am Zahnfleisch auf. Sie werden staunen, wie rasch das Bluten gestoppt wird und das Zahnfleisch abheilt.
Lippenbläschen und Herpes
Kribbelt und prickelt es an einer bestimmten
Stelle der Lippe, weil Sie unter Stress
stehen oder zu wenig Sonnenschutzmittel
aufgetragen haben?
Herpes-Viren, die Verursacher der Lippenbläschen, werden meist aktiv, wenn man unter einem gewissen Stress steht, sei es aus Anstrengung oder Freude. Auch zu viel Sonne kann die Fieberbläschen hervorlocken.
Wundklee
Zerquetschen Sie einfach ein Blatt leicht, und drücken Sie es auf die betroffene Stelle oder massieren Sie den Blättersaft leicht ein. Link
Zitronenmelisse
Für die wundheilende Wirkung der Melisse sind, neben dem ätherischen Öl, die für die Pflanzenfamilie der Lippenblütler typischen Gerbstoffe verantwortlich. Drücken Sie beim ersten Kribbeln zerquetschte Blätter bzw. deren Saft auf die Stelle an der Lippe. Link
Was sonst noch bei Lippenbläschen hilft
•Angefeuchtete Seife auf die Bläschen tupfen. Das kann den Juckreiz mindern und die Bläschen austrocknen.
•Auch Zahnpasta trocknet die Bläschen aus und kühlt.
•Entzündungshemmende Wirkstoffe aus dem Roten Sonnenhut (Echinacea purpurea) hindern beim sofortigen Auftragen nach dem ersten Kribbeln die Entstehung von Fieberblasen. Die Einnahme von Tinktur oder Tabletten aus der frischen Pflanze stärkt das Immunsystem und beugt Rückfällen vor.
•Das wiederholte Betupfen der Lippen mit Salbeitee fördert die Schorfbildung.