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Insekten


«Es sind die kleinen Reize, welche die enorme

Kraft der Pflanzenmedizin ausmachen.»

Alfred Vogel

Insektenabwehr

Man fuchtelt herum, schlägt nach hier und dort – und

trifft meist doch nicht. Vor Insekten und

ihren Stichen ist im Sommer und Spätsommer

kaum jemand gefeit.

Manche der stechenden Plagegeister sind so winzig, dass man sie kaum sieht, und so fix, dass man sie nie erwischt. Gegen Bienen, Wespen oder Hornissen sollte man nicht die Hand erheben oder sie durch wildes Fuchteln in die Flucht zu schlagen versuchen. Hier heisst der beste Rat: ruhig bleiben.

Normale Reaktionen auf die von den Insekten abgegebenen Giftstoffe, die die Gefässe erweitern und die Blutgerinnung verzögern, sind Schwellungen, Rötungen und Juckreiz.

Bei Stichen grösserer Insekten wie Wespen, Bienen und Hornissen tut es immer gut, die Einstichstelle zu kühlen. Um eine bakterielle Infektion zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Stelle mit Wasser und Seife zu reinigen. Spezielle Desinfektionsmittel sind gut, Essig tut es zur Not auch.

Stiche in Lippen, Mund und Rachen sollten Sie gleich mit kaltem Wasser oder Eiswürfeln kühlen. Entsteht eine grössere Schwellung, ist ein sofortiger Arztbesuch unerlässlich. Auch wenn allergische Reaktionen wie Atemnot, Übelkeit oder Kreislaufprobleme auftreten, müssen Sie schnellstmöglich in ärztliche Behandlung.

Pflanzensäfte und -öle helfen bei der Insektenabwehr, doch dauert ihre Schutzwirkung meist nicht sehr lange.

Oft ist angepasste Kleidung (lange Ärmel, Strümpfe), besonders in den Abend- und Morgenstunden, in denen viele Insekten sehr aktiv sind, die sicherere Lösung. Helle Kleidung soll angeblich Insekten verscheuchen, die in der Dämmerung und nachts unterwegs sind.

Hornissen sind schon durch ihre Grösse furchtein- flössend. Ein Stich der (meist friedlichen) Hornisse ist aber nicht giftiger als der anderer Wespenarten.

Bei Stichen von Bienen muss der giftabsondernde Stachel so schnell wie möglich entfernt werden. Ziehen Sie ihn mit den Fingern oder einer Pinzette heraus oder kratzen Sie ihn mit dem Fingernagel weg.

Wespen stechen, wie Bienen, meist nur, wenn man nach ihnen schlägt, sie also in Panik geraten.

Bremsen oder Bremen attackieren Menschen, Rinder und Pferde im Schwarm. Die Stiche sind schmerzhaft. Zurück bleiben riesige rote, entzündete Hautpartien. Manchmal entwickeln sich daraus Quaddeln.

Stechmücken (auch: Schnaken, Staunzen oder Gelsen) werden vor allem durch das mit der Atemluft abgegebene Kohlendioxid angezogen, aber auch durch die Wärme des Körpers, Schweiss und Geruchsstoffe, die durch Hautbakterien produziert werden. Diese Signale locken die (weiblichen) Mini-Vampire über längere Distanzen an.

Bei der natürlichen Insektenabwehr schwören manche auf das Einreiben mit pflanzlichen Ölen wie Niembaum-, Teebaum-, Kokos-, Eukalyptus- oder Zedernöl; andere mögen den fettigen Film auf der Haut nicht und bevorzugen pflanzliche Einreibungen.

Basilikum

Basilikumblätter auf der Haut zu zerreiben, ist eine wirksame Insektenabwehr gegen Fliegen und Stechmücken. Auch andere Insekten mögen die ätherischen Öle des Küchenkrauts nicht. Nördlich der Alpen ist wildwachsendes Basilikum allerdings kaum zu finden. Link

Um die lästigen Folgen von Insektenstichen

zu mildern, bieten sich in der Natur

so viele Pflanzen an, dass man eigentlich

immer fündig werden kann.

Holunder

Übergiesst man eine Hand voll Holunderblätter und zwei Hand voll Schafgarbe ( Link) mit einer grossen Tasse kochendem Wasser und lässt das Ganze eine Stunde lang ziehen, erhält man ein Elixier zum Einreiben, das Insekten nicht nur abschreckt, sondern auch dann helfen soll, wenn die lästigen Biester schon gestochen haben. Link

Zitronenmelisse

Diese köstlich nach Zitrone und Minze riechende Heil- und Gewürzpflanze wird meist in Gärten kultiviert. Mit etwas Glück findet man sie verwildert an sonnigen, windgeschützten Plätzen, beispielsweise auf Wegen, Schuttplätzen oder zwischen Hecken und alten Gemäuern. Wild wächst sie im östlichen Mittelmeerraum. Vor Insektenstichen schützt das Verreiben der Blätter auf der Haut. Link

Feld-Ahorn

Frische Blätter gut zwischen den Fingern zerreiben und den Saft auf den Stich drücken. Das kühlt und wirkt abschwellend. Link

Giersch

Der Giersch ist Heilpflanze, essbares Wildkraut und gehasstes Gartenunkraut zugleich. Da er dort, wo er wuchert, kaum auszurotten ist, und lange Zeit im Jahr zur Verfügung steht, dürfte es kein Problem sein, an Giersch heranzukommen. Im Mittelmeerraum kommt er nicht vor. Zur Bekämpfung der Nachwirkungen von Insektenstichen benutzt man das zerquetschte Kraut als Auflage. Link

Lavendel

Das Zerreiben von Lavendelblüten und -blättern auf der Haut wirkt bei Stichen lindernd und abschwellend. Link

Wilde Malve

Die zerquetschten frischen Blätter und Blüten der schönen Malve kann man von April bis Oktober auf Insektenstiche auflegen. Ein Breiumschlag wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und heilend. Link

Ringelblume

Frische Blätter und Blüten quetschen bzw. auspressen. Der Saft lässt die unangenehmen Reaktionen auf Insektenstiche rascher abklingen. Der Heilungsprozess wird beschleunigt. Link

Was Sie sonst noch beachten sollten

•Um Schmerzen zu lindern und Schwellungen zu verhindern, auf die Bienen- und Wespenstiche eine dicke Zwiebelscheibe pressen; die im Zwiebelsaft enthaltenen Schwefelöle wirken entzündungshemmend. Auch Einreiben mit einer Knoblauchzehe desinfiziert und lindert den Juckreiz.

•Der Saft, der aus den angeschnittenen Blättern der Aloe oder der Hauswurz austritt, ist ebenfalls ein ausgezeichnetes Mittel zum Bestreichen von Insektenstichen. Diese Pflanzen können Sie aber nur nutzen, wenn sie Ihnen gehören. In der freien Natur stehen sie unter Schutz!

•In einem Garten können Sie Insektenstiche mit gequetschten Blättern der Schwarzen Johannisbeere oder der Kapuzinerkresse einreiben.

•Düfte von Parfüm, Haarspray, Rasierwasser und Sonnencreme locken Insekten an, aber auch Schweiss riecht für sie anziehend.

•Haben Sie Rote Sonnenhut-/Echinacea-Tinktur zur Hand, reiben Sie den Stich öfter damit ein: Juckreiz und Entzündung verschwinden schnell, und Sie haben den Stich bald vergessen.

Insektenstiche

Sauerklee

Der Sauerklee heisst so, weil seine Blätter denen des Wiesenklees gleichen und säuerlich schmecken. Er ist aber mit dem Wiesenklee nicht verwandt. Vielmehr wächst er im Wald, wo er ganze Teppiche bilden kann. Die kleinen gequetschten Blättchen wirken kühlend und abschwellend. Link

Spitzwegerich

Die überall auf Wegen und an Wiesenrändern zu findende Heilpflanze lindert die Folgen von Insektenstichen sofort. Man nimmt einige saubere Blätter, zerreibt sie und trägt die Masse auf die betroffene Stelle auf. Schon kurze Zeit später lässt der Juckreiz nach, die Schwellung bildet sich in ganz kurzer Zeit erheblich oder gar vollkommen zurück. Link

Zitronenmelisse

Das Auftragen zerriebener Melissenblätter auf die verstochenen Hautpartien ist ein wunderbares Erste- Hilfe-Mittel gegen Insektenstiche. Vor der Blüte enthalten die Blätter das meiste ätherische Öl, das die schmerzstillende und beruhigende Wirkung hat. Link


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