Читать книгу Original Reiki-Handbuch des Dr. Mikao Usui - Dr. Mikao Usui - Страница 10
Vorwort
ОглавлениеDiesmal möchte ich euch, liebe Reiki-Freunde, wieder etwas „Neues“ aus dem Ursprungsland des Reiki anbieten: den praktischen Teil des Usui-Reiki-Ryoho-Hikkei, in dem Dr. Usui seine Handstellungen für die Behandlung bestimmter Körperteile und Krankheiten detailliert beschreibt. Als meine Frau Chetna und ich das Handbuch neben ein paar anderen historischen japanischen Reiki-Schriften im Sommer 1997 von Tsutomu Oishi erhielten, hatten wir uns entschieden, diesen Teil erst nach weiteren gründlichen Nachforschungen zu veröffentlichen. Auch wollten wir warten, bis wir persönlich ausreichend Erfahrungen mit diesen für uns neuen Aspekten der Reiki-Arbeit gemacht hatten.
Jetzt möchte ich sie euch nicht länger vorenthalten.
Die in Dr. Usui’s Handbuch beschriebenen Handstellungen sind wesentlich umfangreicher als diejenigen, die wir im Westen benutzen und zu lieben gelernt haben.
Mit der Herausgabe dieses Buches möchte ich die zwölf westlichen Handstellungen aber nicht als „falsch“ darstellen. Sie bleiben als Basis für eine Ganzkörperbehandlung bestehen. Besonders für Anfänger auf dem Reiki-Weg sind sie sicherlich hilfreich und wichtig. Das vorliegende Buch soll uns einerseits zu den Wurzeln des Reiki zurückführen und andererseits als Zusatz und zur Vertiefung unseres Verständnisses der Reiki-Kraft dienen.
Dr. Usui’s Handbuch umfaßt eine wundervolle Vielfalt an Informationen, die meiner Meinung nach in ihrer ganzen Kraft nur dann erfaßt werden können, wenn sie auch visuell vorgestellt werden.
Deshalb beschlossen Chetna und ich, Fotos der Handstellungen sowie Zeichnungen der beschriebenen Körperpartien hinzuzufügen, um euch allen ein klares und leicht umsetzbares Handbuch vorzulegen, das ihr in eurer Reiki-Praxis um Rat befragen könnt. Die ersten fünf Kapitel, „Die buddhistischen Hintergründe des Reiki“, „Die drei Säulen des Reiki“, „Der Atem“, „Der Tanden“ und „Die Heiltechniken“, sind von mir dazugefügt worden, um euch ein möglichst komplettes Bild der Grundlagen von Dr. Usui’s Arbeit zu präsentieren. Die darin enthaltenen Informationen stammen aus dem Interview mit Dr. Usui, das in meinem letzten Buch veröffentlicht wurde, aus Gesprächen zwischen Shizuko Akimoto und Fumio Ogawa sowie aus weiteren japanischen Reiki-Quellen.
Unter Dr. Usui wurde Reiki sehr intuitiv gelehrt und gelernt, man traf sich einmal pro Woche, meditierte, praktizierte zusammen und übte den Körper so lange zu „scannen“ (zu durchleuchten), bis es gelang, zu einer Art energetischen Diagnose zu kommen. War dies der Fall, behandelte man sofort den/die betreffenden Körperteil(e). Manchen Reiki-Schülern gelingt dies sofort, anderen erst nach ein paar Wochen, Monaten oder Jahren. Natürlich sucht sich die Reiki-Kraft ihren eigenen Weg, genau dorthin wo sie gebraucht wird, was aber nicht ausschließt, daß der Behandelnde seiner Eingebung mit den Händen folgt. Eine westliche Reiki-Behandlung ist eine Art Breitbandbehandlung, die japanische, intuitive Behandlung ist gezielt: je genauer man arbeitet, desto besser sind natürlich auch die Resultate.
In Japan wird der Reiki-Weg als ein Lebensweg gesehen, der über viele Jahrzehnte bis zum Lebensende gegangen wird. Manchmal erlangte ein Schüler in Japan den zweiten Reiki-Grad erst nach zehn oder zwanzig Jahren der Übung. Und der Großteil der Schüler erreichte niemals die höheren Ränge. Man war und blieb immer ein Schüler.
Bei uns im Westen hat Reiki sich in eine Richtung entwickelt, die mehr der westlichen Kultur entspricht. Man trifft sich an einem Tag oder Wochenende, um den ersten Grad zu erlernen, hat jedoch oft nicht genug Zeit, seinem Körper, seinen Händen und seiner Intuition zuzuhören. Das ist zwar schade, aber vielen westlichen Reiki-Schülern und -Lehrern ist es einfach nicht anders möglich, mit dieser Energie in Kontakt zu kommen. Das Leben auf der Überholspur der westlichen Zivilisation – und da zähle ich die moderne japanische Lebensart ebenfalls dazu – ist einfach zu rasant geworden. Viele von uns haben keine Zeit mehr und wollen das, worauf sie ihr Auge geworfen haben, sofort, in diesem Augenblick.
Ich möchte nicht vorschlagen, die Zeit zurückzudrehen. Wir müssen uns den Anforderungen der Gegenwart stellen. Und gerade dafür sind die zwölf Handstellungen ein wichtiges, schnell zu erlernendes Werkzeug. Mit ihrer Hilfe kann jeder zu Hause ohne Anleitung und ohne Angst, etwas „falsch“ zu machen, an sich selbst üben. Diese Handstellungen decken das gesamte System der endokrinen Drüsen, sowie alle inneren Organe ab. Auf mehreren Ebenen wird der Mensch gleichzeitig energetisiert:
• auf körperlicher Ebene durch die Wärme der Hände,
• auf mentaler Ebene durch die Gedanken oder Reiki-Symbole,
• auf emotionaler Ebene durch die mitfließende Liebe und
• auf energetischer Ebene durch die Präsenz des Eingeweihten sowie die Reiki-Kraft an sich.
Ein weiterer Vorteil der zwölf Handstellungen liegt darin, daß der Praktizierende durch die tägliche Eigenbehandlung den Umgang mit der Reiki-Energie erlernt. Wer schon einmal eine Ganzkörperbehandlung von liebevollen Händen erhalten oder sich selbst über einige Wochen behandelt hat, wird diese Erfahrung so schnell nicht vergessen.
Anders das intuitive Reiki des Dr. Usui: es erwartet von uns, daß wir uns von Regeln freimachen. Regeln sind als Hilfestellungen gedacht. In dem Moment, wo sie beginnen uns zu behindern, verfehlen sie ihren Zweck.
Am besten beginnt ihr die in diesem Buch beschriebenen Techniken und Informationen nach und nach in eure Reiki-Praxis zu integrieren – und die Klienten werden eure Hände lieben.
Viele von euch haben sicherlich schon lange auf intuitive Weise gearbeitet, und ich freue mich für und mit euch, daß wir nun endlich sozusagen die offizielle Erlaubnis von Mikao Usui persönlich dafür haben!
Ich wünsche euch allen von Herzen viel Spaß und Freude beim Lesen und beim praktischen Erkunden dieser neuen wunderbaren Möglichkeiten. Denn dafür sind sie gedacht!
Das alte Reiki-Symbol, wie es vor 1940 geschrieben wurde
Eine Kalligrafie von Shunyu Chikai, geboren 1950, im Jahr 1973 zum Shingon-Mönch geweiht. Er begründete den Shakya-Yoga-Ashram in Marugame, Shikoku, Japan – wo er Adepten in Yoga, Meditationstechnik und Reiki einweiht.