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Ich komme zu meiner Menschenfamilie

Als ich größer wurde, wurde mir es bald zu eng bei meinen Geschwistern. Ich wollte unbedingt die Welt entdecken und vor allem freute ich mich schon auf mein neues Zuhause. Einige meiner Geschwister wurden schon von ihren Menschenfamilien abgeholt.

„Wann kommt meine Menschenfamilie?“, fragte ich mich. Endlich, endlich war es dann so weit, meine Menschen kamen. Ich war so froh und gleichzeitig sehr gespannt, wie nun mein Leben weitergehen würde.

Sie hatten ein Halsband und eine Leine mitgebracht und ich freute mich so sehr, als die Frau mich wieder in ihre Arme nahm. Ich verabschiedete mich noch von meinen Geschwistern und meiner Hundemama, und dann ging es los. Doch was war das? So hatte ich mir die Welt nicht vorgestellt. Ich wurde in einen viereckigen Kasten auf Rädern gebracht.

„Was? Das soll mein neues Zuhause sein?“ Nein, so hatte ich es mir nicht gedacht. Die Frau stieg ein und plötzlich gab es ein Brummgeräusch und der Kasten setzte sich in Bewegung. „Hey, was soll das? Das mag ich aber nicht.“

Mein neues Zuhause setzte sich lautstark in Bewegung und ich bekam Panik, da ich mich nun überhaupt nicht mehr auskannte. Ich hatte noch nie ein Auto gesehen und wusste nicht, was das sein soll. So fing ich lautstark an zu protestieren. Es gab zwar eine Decke, die die Frau vor einer Woche gebracht hatte und die noch nach meiner Hundefamilie roch, doch das half mir auch nicht. Ich hatte einfach Angst. Plötzlich weg von meiner Hundefamilie, in dieses komische Fahrzeug, nein, davon hatte ich sicherlich nicht geträumt.

Der Sohn der Frau hielt mich ganz liebevoll in seinen Armen und versuchte, mich zu beruhigen, doch ich musste mich erst von diesem Schrecken erholen. So ging es die ganze Fahrt. Ich hatte noch immer schreckliche Angst. Unterwegs machten wir eine kurze Rast, wo mich die Frau herausnahm und mich in ihre Arme nahm.

„Tut das gut“, dachte ich. Ich war augenblicklich ruhig. Wir gingen ein wenig auf dem Parkplatz spazieren und ich musste mein kleines Geschäft verrichten. Dann ging es nochmals ins Auto und ich musste wieder winseln, weil es mir noch immer nicht geheuer war. Jede Autofahrt geht ja einmal zu Ende, so auch diese.

Als wir zu Hause angekommen waren, hatte ich mich schon etwas an die Autofahrt gewöhnt. Es war ja vielleicht alles gar nicht so schlimm. Nun waren wir da. Mein neues Zuhause. Endlich. Ich hatte mich schon so darauf gefreut. Es gab einen großen Garten und hier roch es sehr gut, ich konnte den Geruch einer anderen Hündin wahrnehmen. Die Nachbarin hatte eine Schäfermischlingshündin. „Ach, wie schön“, dachte ich mir. „Dann bin ich doch gar nicht so alleine.“

Nach der Autofahrt musste ich natürlich sofort mal mein Geschäft verrichten. Hier hatte ich ja genügend Platz. Weiter ging es ins Haus, wo mir mein Frauchen alles genau zeigte. Es gab ein schönes Bettchen für mich, wo sie mich reinlegte. Ach, das fühlte sich weich und fein an. Ich kuschelte mich sofort hinein und schlief gleich ein, um ein wenig zu träumen. Ich musste mich von dem Schrecken der Autofahrt erholen. Ich träumte gleich von meinem neuen Leben und meinen Abenteuern bei dieser Familie.

Als ich aufwachte, wurde ich zuerst hinausgebracht, damit ich mein Geschäft erledigen konnte. Meine Blase war ja noch ganz klein, so musste ich sehr oft hinaus. Dann, als ich wieder nach oben gebracht wurde, roch es ganz vorzüglich nach Futter. Ich aß ein wenig, es schmeckte wirklich gut, und ich trank ein wenig von dem Wasser, welches sie mir hingestellt hatten. Doch vor dem Wassernapf hatte ich Angst. Immer wenn ich Angst hatte, versuchte ich zu winseln, zu bellen oder zu jaulen, alles, was ich als kleiner Welpe so konnte. Es klang eher wie Affengeschrei. Aber den Wassernapf konnte ich damit beeindrucken. Mein Frauchen räumte ihn weg und gab mir eine kleine Schüssel. Ja, vor der hatte ich keine Angst. Die war mir viel angenehmer.

Am Nachmittag kam ein Gast und ich durfte gleich mit ins Wohnzimmer, wo ich mich erst einmal hinlegte. Es gab noch so viel zu entdecken und für den ersten Tag im neuen Heim war es etwas zu viel für mich. Ich war schon wieder müde, aber ich wollte nicht schlafen. Ich fühlte mich so wohl und ich vermisste meine Hundemama gar nicht mehr so sehr. Ich hatte mir eine freundliche, nette Menschenfamilie ausgesucht und ich wusste, dass diese gut für mich sorgen und mir ein liebevolles Zuhause geben würde. Die Frau, ihr Sohn und der Gast diskutierten gerade über meinen Namen. Ja, wie sollte ich heißen? Dann hatten sie einen Namen und sie sagten zu mir: „Merlin, ja, so soll er heißen.“

„Merlin. Ach, das ist ein schöner Name“, dachte ich mir und freute mich.

In der ersten Nacht durfte ich natürlich im Schlafzimmer in meinem Hundebett schlafen. Sobald ich nur einen Ton von mir gab, wurde ich sanft herausgenommen und hinuntergetragen, da sich das Schlafzimmer im ersten Stock befand.

Es war Juni und sehr warm und so war es kein Problem, wenn ich öfter mal hinausgebracht werden musste. Ich lernte sehr schnell und innerhalb einer Woche war ich bereits stubenrein. Es war nicht schwer. Ich hatte ja sofort kapiert, dass die Geschäfte draußen zu erledigen sind. Wenn ich dies tat, bekam ich immer ein dickes Lob von meinem Frauchen und das freute mich auch sehr.

Mit der Zeit lernte ich sogar die Treppen zu steigen, doch mein Frauchen trug mich so oft wie möglich noch die Stiegen hinunter. Am nächsten Tag freundete ich mich mit den weiteren Haustieren an. Es gab noch einen Hasen und einen Zwerghamster. Der Hase war recht groß und zuerst hatte ich Angst vor ihm. Der Zwerghamster war sehr süß und es war für mich lustig, ihn zu beobachten, wenn er in seinem Käfig so hin und her lief. Es gab noch andere Haustiere, die sich im Garten in einem Art Gehege befanden. Es waren Enten.

Mein Frauchen nahm die Leine und es ging schon wieder ins Auto. „Nein, nicht schon wieder! Ich will nicht noch mal in das Auto steigen“, dachte ich. Doch es half alles nichts. Ich begann wieder lautstark zu protestieren. Als wir ausstiegen, ging es in ein Geschäft. Wir kauften Hundespielzeug und noch andere Sachen. Hier war alles sehr aufregend. Es gab noch einen anderen Hund im Laden und wir konnten ein wenig miteinander spielen. Er war auch noch ein Welpe. Nachdem mein Frauchen die ganzen Sachen ins Auto gepackt hatte, ging es wieder nach Hause.

Mein Frauchen hatte eine Hundebürste gekauft. Sie probierte, mich zu bürsten, doch das mochte ich gar nicht. Mein Fell braucht doch nicht gebürstet zu werden. „Was soll das? Bitte lass das“, dachte ich mir. Frauchen schien meine Gedanken zu lesen und hörte mit dem Bürsten auf.

Wir tollten gemeinsam im Garten herum und ich versuchte, mit meinem neuen Spielzeug ein wenig zu spielen. Mein Spielzeug war eine kleine, braune, weiche Spielzeugmaus. Ich konnte auf ihr nach Herzenslust herumkauen, was sehr angenehm war. Durch das viele Herumkauen wurde ich wieder müde und legte mich gleich auf den Teppich, um ein wenig zu schlafen. Diesen Nachmittagsschlaf hatte ich mir wohlverdient und ich genoss ihn sehr.

Merlin, der Tierfreund

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