Читать книгу Anwendung von Prüfverfahren zur Ermittlung von transgenerationaler Kriegstraumatisierung - Dr. phil. Ilona Hündgen - Страница 5

Vorwort

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Ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit ist das Ziel der meisten von uns. Wir denken, dass wir unsere eigenen Gedanken denken und unsere eigenen Gefühle fühlen. In der modernen Welt sind wir daran gewöhnt, wir selbst zu sein und uns selbst zu verwirklichen. Die Werbung trägt ihres dazu bei, uns zu suggerieren, was wir (angeblich) brauchen, um als unverwechselbare Individuen zufrieden und glücklich zu sein.

In Krisensituationen zeigt sich jedoch häufig, dass auch ganz andere Faktoren eine Rolle spielen und dass wir vielfach nicht wirklich die HerrscherInnen im eigenen Haus sind. Warum gelingen uns manche Dinge nicht, obwohl wir uns so sehr bemühen? Warum erleben wir vieles, das wir genau NICHT wollen? Warum werden wir krank? Warum träumen wir bestimme problematische Dinge - und manche davon immer wieder? Warum zweifeln wir an uns selbst und an unseren Lebensumständen? Warum sind wir manchmal unzufrieden, unsicher und innerlich zerrissen? Warum fühlen wir uns blockiert und nicht "im Flow"? Was sind unsere wirklichen Ziele im Leben? Wie finde ich heraus, was zu mir passt?

Wer weiter fragt, kommt unweigerlich zu der Frage: "Wer bin ich wirklich?". Diese Frage ist vermutlich die wichtigste, die man sich im Leben stellen kann. Ein ganzes Leben reicht kaum aus, diese Frage zu beantworten. Sich selbst zu erkennen, ist ein langer und intensiver Prozess, der nie ganz abgeschlossen ist, da wir uns stetig verändern. Leben ist Veränderung.

Träume und systemische Aufstellungen zeigen, dass die meisten von uns durch eigenes Erleben vielfach traumatisiert sind. Kleine und größere Traumata können kumulieren und das Stresslevel in einem Menschen insgesamt erhöhen (Stressphysiologie). Bei schweren Traumata können unbewusste Prozesse so maßgeblich bestimmend werden, dass Betroffene vorübergehend die Kontrolle über das eigene Leben verlieren.

Was bedeutet dies für die von uns postulierte Freiheit des Denkens und Fühlens? Sind wir durch Traumata ein Produkt unserer Eltern, der Gesellschaft und insgesamt des Milieus, in dem wir aufgewachsen sind? Wie stark bestimmen uns unsere Gene?

Um zu uns selbst zu finden, ist es erforderlich, das loszulassen, was wir NICHT sind, was nicht zu uns gehört und was uns in unserer Entwicklung behindert.

Wie Psychotherapie, die Auflösung von Traumata, die Arbeit mit Träumen und andere Verfahren dazu beitragen können, fremde Energien in uns zu erkennen und uns von diesen zu befreien, um letztlich uns selbst zu begegnen, ist Gegenstand meiner Buchreiche "Trauma, vererbtes Kriegstrauma, transgenerationale Traumatherapie".

Band 1 zeigt am Beispiel einer von mir entwickelten und durchgeführten Einzelfallstudie zu einem ehemaligen Flüchtlingskind auf, an welchen typischen Merkmalen transgenerationales Kriegstrauma erkennbar ist und wie es sich auf das Leben auswirken kann. Band 2 der Reihe stellt Prüfverfahren vor, mit denen jeder für sich oder für andere selbst herausfinden oder von Experten der jeweiligen Fachrichtungen herausfinden lassen kann, ob transgenerationale Kriegstraumatisierung und/oder sonstige Formen von Traumatisierung vorliegen. Band 3 zeigt mögliche Zusammenhänge auf, die zwischen alten - direkten und vererbten - Traumata einerseits und zwischen Traumatisierung durch Infekterkrankungen wie COVID-19 sowie durch Corona-Maßnahmen andererseits bestehen können. Meine Leitthese: Da Deutschland durch die beiden großen Weltkriege noch immer kollektiv kriegstraumatisiert ist, sind die Deutschen, wie z.B. auch Flüchtlinge aus Kriegsländern, in der Corona-Krise besonders leicht (re)traumatisierbar und in hypnoseähnlichen Zuständen in der Masse medial beeinflussbar. Das Buch beschreibt ausgewählte Prüfverfahren, mit denen sich subjektives Wissen zur Corona-Krise generieren und dadurch in der Krise Autonomie gewinnen lässt. Band 4 enthält 150 unkonventionelle Fragen zur Corona-Krise und zu vergleichbaren Krisengeschehen. Die Fragen sollen zum Weiterdenken und zum Stellen eigener weiterführender Fragen anregen. Band 4 eignet sich insbesondere für alle, die gerade anfangen, sich für die Hintergründe der Corona-Krise zu interessieren. Alle Bände dieser Reihe liefern eine fundierte Einführung in die Themenbereiche "Trauma", "vererbtes Kriegstrauma" und "transgenerationale Traumatherapie". Alle Bücher der Reihe "Trauma, vererbtes Kriegstrauma, transgenerationale Traumatherapie" können unabhängig voneinander gelesen werden.

Anwendung von Prüfverfahren zur Ermittlung von transgenerationaler Kriegstraumatisierung

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