Читать книгу Anwendung von Prüfverfahren zur Ermittlung von transgenerationaler Kriegstraumatisierung - Dr. phil. Ilona Hündgen - Страница 9

4. Fallbeschreibung

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Die Probandin meiner Studie Hündgen 2020 ist volljährig und stammt aus einem Kriegsland. In ihrem Heimatland war Frau A. täglich direkt lebensgefährlichen potentiellen Bedrohungen (fast täglichen Geräuschen von Alarmsirenen und fernen Bombendetonationen, nächtlichen Aufenthalten im schützenden Keller, Flucht) ausgesetzt. In der Kindheit floh meine Probandin mit ihrer Mutter und mehreren Geschwistern nach Deutschland. Die Familie lebt seit langer Zeit in Deutschland. Beide Eltern meiner Probandin sind schwer kriegstraumatisiert und leiden unter Traumafolgestörungen (PTBS, Depression). Dies ließ mich vermuten, dass die psychosomatischen Reaktionen bei meiner Probandin auch durch indirekt-transgenerationale Kriegstraumatisierung verursacht oder zumindest mitverursacht gewesen sein könnten. Frau A. leidet nach ihrer eigenen Aussage insbesondere an Selbstbewusstseinsproblemen, an Prüfungs- und allgemein an Versagensangst, an einer diagnostizierten Arbeitsstörung und bei Belastung an zahlreichen psychosomatischen Symptomen (s. Hündgen 2020). Da meine Probandin entgegen meinen Vermutungen angab, aus ihrer Sicht weder direkt noch indirekt-transgenerational kriegstraumatisiert zu sein, hatte ich die Idee zu dem vorliegenden Leitfaden. Mit diesem Leitfaden kann meine Probandin nun eine mögliche transgenerationale Kriegstraumatisierung mit erweiterten Mitteln selbst überprüfen oder aber von Spezialisten für die jeweiligen Verfahren überprüfen lassen. Der vorliegende Leitfaden soll nicht nur meiner Probandin, sondern allen Menschen, die sich in ähnlichen Situationen befinden oder sich für transgenerationale Kriegstraumatisierung interessieren, die Möglichkeit geben, sich in das Thema „transgenerationale Kriegstraumatisierung“ einzuarbeiten.

Anwendung von Prüfverfahren zur Ermittlung von transgenerationaler Kriegstraumatisierung

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