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Reines Protein – der Motor der Dukan-Diät
ОглавлениеDie Dukan-Diät besteht aus vier Phasen. Wer diese erfolgreich durchgestanden hat, wird sein Wunschgewicht erreicht haben und, wenn er den Rest seines Lebens diszipliniert bleibt, auch nie mehr Gewichtsprobleme haben.
So funktioniert die Dukan-Diät:
• Sie beginnt mit einer strengen Blitzdiät, bei der Sie rasch abnehmen, was sie bestimmt ermutigt, nicht aufzugeben.
• In der zweiten Phase nehmen Sie langsamer ab als in der ersten, haben aber an deren Ende Ihr Wunschgewicht erreicht.
• Die dritte Phase dient der Stabilisierung des hart erkämpften Wunschgewichts; sie dauert zehn Tage pro Kilo verlorenes Gewicht.
• Die vierte Phase dauert Ihr ganzes Leben lang und garantiert Ihnen den Erhalt Ihres Wunschgewichts, wenn Sie die drei von mir empfohlenen, einfachen und äußerst wirksamen Regeln streng einhalten: Jeden Donnerstag ist Proteintag; an diesem Tag dürfen Sie also nur Proteine zu sich nehmen und müssen außerdem drei Esslöffel Haferkleie essen.
Zudem benützen Sie nie einen Aufzug.
Sie sehen, dass die Ziele in jeder Phase andere sind. Proteine spielen in allen vier eine wichtige Rolle, weil ich überzeugt davon bin, dass sie die ideale Ernährung für jemanden sind, der abnehmen will.
In der Angriffsphase ernähren Sie sich ausschließlich von ihnen, für die darauffolgende Aufbauphase empfehle ich abwechselnd ausschließliche Proteinmahlzeiten und Mahlzeiten, die aus proteinreichen Lebensmitteln und Gemüse zusammengesetzt sind. In der dritten, der Stabilisierungsphase, kommen dann zunehmend auch andere Lebensmittel auf Ihren Speiseplan. Danach ist nur noch donnerstags Proteintag, das aber Ihr ganzes Leben lang.
Die Angriffsphase dauert – je nachdem, wie viel Sie abnehmen möchten – zwischen zwei und sieben Tagen, an denen Sie sich ausschließlich von Proteinen ernähren. Der Erfolg wird Sie überraschen!
In der Aufbauphase kommt dann viel Gemüse zu den Proteinen. Danach haben Sie endlich Ihr Idealgewicht erreicht!
Auch in der anschließenden Stabilisierungsphase spielen Proteine noch eine wichtige Rolle in Ihrer Ernährung.
Erst danach dürfen Sie endlich essen, was Sie wollen, abgesehen von einem einzigen Tag in der Woche, der Ihnen ein Leben lang den Erhalt Ihres Idealgewichts garantiert, wenn Sie meine drei einfachen Empfehlungen konsequent beachten.
Im Zentrum meiner Vier-Phasen-Diät stehen 72 proteinreiche Lebensmittel mit geringem Fettgehalt.
Welche Proteine darf ich essen?
Proteine sind die Bausteine allen Lebens, von Menschen, Tieren und Pflanzen, weswegen sie auch in fast allen gängigen Lebensmitteln enthalten sind. Für eine wirklich effiziente Proteindiät genügt es aber nicht, sich nur von proteinreichen Lebensmitteln zu ernähren. Sie kann nur Erfolg haben, wenn der Abnahmewillige sich eine Zeit lang ausschließlich von fast reinen Proteinen ernährt. Abgesehen von Eiweiß besteht aber kein Nahrungsmittel ausschließlich aus Proteinen.
Pflanzen enthalten zwar viele Proteine, die aber in der Natur nur in Verbindung mit Kohlenhydraten vorkommen. Das gilt für alle Getreide- und Mehlprodukte, verschiedene stärkehaltige Lebensmittel und auch für Hülsenfrüchte, einschließlich unbehandelter Sojabohnenkerne, deren Proteine zwar qualitativ sehr hochwertig sind, die aber zu viele Fette und Kohlenhydrate enthalten. Bei manchen Soja- und Getreideprodukten, zum Beispiel bei Tofu und Seitan, wurden die enthaltenen Proteine isoliert und anschließend wieder in konzentrierter Form zugefügt, weshalb ich sie in die Liste der empfohlenen Lebensmittel aufgenommen habe. Andere proteinreiche Getreideprodukte und Hülsenfrüchte habe ich wegen ihres hohen Kohlenhydratgehalts nur in die Liste der für abnahmewillige Vegetarier empfohlenen Lebensmittel aufgenommen, die außer Eiern und Milchprodukten keine tierische Nahrung essen.
Ähnlich verhält es sich bei einigen tierischen Lebensmitteln, die zwar mehr Proteine enthalten als pflanzliche, aber zu fett sind, um empfohlen werden zu können.
Dazu gehören Schweine- und Schaffleisch, fettes Geflügel wie Ente und Gans und manche Stücke von Rind und Kalb.
Die wichtigsten Proteine in der Dukan-Diät
Die Hauptrolle in meinem Diätprogramm spielen folgende tierische Lebensmittel, die fast ausschließlich aus Proteinen bestehen:
• Rindfleisch, ausgenommen Entrecote, Kotelett und alle zum Braten geeigneten Stücke sowie Suppenfleisch
• zum Grillen geeignete Stücke vom Kalb
• Geflügel, ausgenommen Ente und Gans
• alle Fische, einschließlich solcher mit rotem Fleisch, deren Fett sehr gesund für Herz und Gefäße ist, weshalb ich sie trotz ihres hohen Fettgehalts empfehle
• Schalentiere und Muscheln
• Eier, deren Eiweiß reines Protein ist, während der Fettgehalt des Eigelbs ihren Wert etwas beeinträchtigt
•magere Milchprodukte, denen ihr Fett fast vollständig entzogen wurde. Sie sind sehr proteinreich. Obwohl sie in geringer Menge Milchzucker und damit Kohlenhydrate enthalten, habe ich sie in meine Liste empfohlener proteinreicher Lebensmittel aufgenommen, auch weil sie ausgezeichnet schmecken
Wie wirken Proteine?
Alle Tiere ernähren sich von Nahrungsmitteln, in denen die drei bekannten Hauptnährstoffe – Proteine, Fette und Kohlenhydrate – in unterschiedlicher Mischung enthalten sind. Die ideale Zusammensetzung der Ernährung ist aber für jede Gattung verschieden. Die menschliche Ernährung sollte idealerweise aus fünf Teilen Kohlenhydrate, drei Teilen Fett und zwei Teilen Proteinen bestehen, was annähernd der Zusammensetzung der Muttermilch entspricht. Wer diese Regel bei der Zusammenstellung seines Speiseplans beachtet, muss allerdings damit rechnen, dass er leicht zunimmt. Denn Verdauung und Kalorienverwertung funktionieren dann optimal.
Umgekehrt gilt: Will man die Kalorienverwertung verschlechtern, muss man die optimale Ernährungszusammensetzung verändern. Maximal verschlechtert wäre sie, wenn man sich nur von einem einzigen Nährstoff ernähren würde.
Eine Diät, bei der man sich ausschließlich von Kohlenhydraten oder Fetten ernährt, wäre praktisch nur schwer durchführbar und hätte auch gravierende Folgen für die Gesundheit. In den USA kamen aber auch schon solche Diäten auf den Markt.
Ein Beispiele dafür sind die Beverly-Hills-Diät, bei der man sich ausschließlich von exotischen Früchten ernähren soll, und die auf Fette reduzierte Eskimodiät. Wer zu viele Kohlenhydrate isst, riskiert, an Diabetes zu erkranken. Zu viel Fett führt zu Gefäßverengung. Derartig einseitige Diäten zwingen den Organismus, die Proteindepots in seinen Muskeln anzugreifen.
Aus diesen Gründen ist eine nur auf einen einzigen Nährstoff reduzierte Diät nur mit Proteinen vorstellbar, die nicht nur gut schmecken, sondern auch keine Gefäßverengung verursachen. Ebenso besteht dann keine Gefahr von Proteinmangelerscheinungen.
Ein Organismus, dem ausschließlich Proteine zugeführt werden, muss hart kämpfen, um sie zu verarbeiten. Er kann ihren Kaloriengehalt nicht in vollem Umfang verwerten, weil er dafür nicht geschaffen ist. Es geht ihm wie dem Zweitaktmotor eines Rollers oder Bootes, der für eine Mischung aus Benzin und Öl konstruiert wurde und dem plötzlich nur Benzin gegeben wird. Erst fängt er an zu stottern, und schon bald funktioniert er überhaupt nicht mehr. Auch der menschliche Organismus, dem ausschließlich Proteine zugeführt werden, nimmt nach kurzer Zeit nur noch die zum Überleben und Funktionieren seiner Organe nötigen Proteine aus der Nahrung und verwertet die übrigen ihm zugeführten Kalorien nur schlecht oder gar nicht.
INFO
Je höher der Proteingehalt eines Lebensmittels, umso geringer sein Kalorienwert.
Beim Abbau von Proteinen verbraucht der Organismus viele Kalorien
Diese Tatsache macht meine Diät so effizient. Um sie besser zu verstehen, muss man die spezifisch-dynamische Wirkung (SDW) von Nahrungsmitteln betrachten.
Sie ist der Energiebetrag, den der Organismus zur Verarbeitung der ihm zugeführten Nahrungsmittel verbraucht. Er muss sie in ihre Bausteine zerlegen und in körpereigenes Material umbauen, damit es vom Blut aufgenommen werden kann.
Dabei hat er je nach Konsistenz und Molekülaufbau des gegessenen Nahrungsmittels mehr oder weniger Arbeit zu leisten.
Wenn Sie 100 Kalorien Haushaltszucker zu sich nehmen, erfolgt der Umbau sehr rasch, denn Haushaltszucker ist der „schnelle“ Kohlenstoff schlechthin, weil er aus einfachen, untereinander nur schwach verbundenen Molekülen besteht.
Ihn zu verarbeiten kostet den Organismus nur 7 Kalorien, sodass dem Körper 93 verwertbare Kalorien verbleiben. Deshalb beträgt die spezifisch-dynamische Wirkung von Kohlenhydraten sieben Prozent.
Wenn Sie 100 Kalorien Butter oder Öl zu sich nehmen, hat der Organismus etwas mehr Arbeit zu leisten. Um sie zu verarbeiten, verbraucht er 12 Kalorien, weshalb von den 100 dem Körper zugeführten Kalorien nur 88 für ihn verwertbare verbleiben. Die spezifisch-dynamische Wirkung von Fetten beträgt demnach zwölf Prozent.
Um 100 Kalorien reines Protein (Eiweiß, magerer Fisch oder magerer Frischkäse) abzubauen, muss der Organismus sehr viel mehr arbeiten, denn Proteine bestehen aus sehr langen Molekülketten, deren einzelne Kettenglieder, die Aminosäuren, wie durch sehr festen Beton miteinander verbunden sind. Um sie umzubauen, verbraucht er 30 Kalorien, weshalb am Ende des Stoffwechselvorgangs nur 70 für ihn verwertbare Kalorien bleiben. Die spezifisch-dynamische Wirkung von Proteinen beträgt demnach 30 Prozent.
Die harte Arbeit des Umbaues von Proteinen führt zur Freisetzung von Wärme und einer Erhöhung der Körpertemperatur. Dies ist auch der Grund, warum immer wieder davon abgeraten wird, sofort nach einer proteinreichen Mahlzeit in kaltem Wasser zu baden, denn das kann zu einem Ohnmachtsanfall führen.
So lästig das für Menschen sein mag, die sich nach dem Essen am liebsten sofort ins Wasser stürzen würden, so segensreich ist diese Eigenschaft von Proteinen für Übergewichtige, die ja besonders gute Kalorienverwerter sind. Sie bietet ihnen ein willkommenes Sparpotential, dank dem sie sich gelegentlich etwas gönnen können, ohne sofort dafür bestraft zu werden.
Von 1500 Kalorien an gegessenen Proteinen bleiben nach der Stoffwechselarbeit nur 1000 im Körper! 1500 Kalorien sind schon eine ganz beachtliche Menge.
Hierin liegt einer der Schlüssel für den großen Erfolg meines Diätprogramms. Es ist aber nicht der einzige.
Reines Protein ist ein Appetitzügler
Süße oder fettige Nahrungsmittel sättigen zwar schnell, weil der Organismus sie rasch verarbeiten kann. Das hält aber nicht lange vor. Schon bald darauf meldet der Hunger sich erneut. Neuere Studien haben gezeigt, dass stark kohlenhydrathaltige Süßigkeiten oder fetthaltige Knabberwaren den Hunger ebenso rasch wiederkommen lassen, wie sie ihn stillen, und man bei der nächsten Mahlzeit nicht weniger isst, nur weil man kurz zuvor etwas Süßes oder Fetthaltiges gegessen hat. Proteinreiche Gerichte zügeln dagegen den Appetit nachhaltig, sodass man erst später wieder hungrig wird und dann auch weniger isst.
Außerdem produziert ein Organismus, dem ausschließlich proteinreiche Lebensmittel zugeführt werden, Ketonkörper. Sie sind natürliche Appetitzügler und sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Nachdem Sie sich zwei oder drei Tage ausschließlich von Proteinen ernährt haben, werden Sie keinen Hunger mehr verspüren.
INFO
Eine proteinreiche Ernährung begünstigt die Wasserausscheidung über den Urin und entzieht dem Gewebe Wasser. Das empfinden vor allem Frauen als angenehm, weil sie ja vor der Periode und während der Menopause oft stark unter Wassereinlagerungen im Gewebe leiden.
Reines Protein verhindert Ödeme und Wassereinlagerung
Bei vielen Diäten lagert sich nach kurzer Zeit Wasser im Gewebe ein, sodass man sich aufgeschwemmt wie ein mit Wasser vollgesogener Schwamm fühlt. Das gilt ganz besonders für solche, bei denen man nur pflanzliche Lebensmittel, also viel Obst und Gemüse, sowie Mineralsalze essen soll.
Von allen mir bekannten Diäten stimuliert meine für die Angriffsphase empfohlene ausschließliche Proteindiät die Wasserausscheidung am stärksten.
Das ist besonders für Frauen von Vorteil. Männer werden dick, weil sie zu viel essen, und tragen dann bald ein nicht zu übersehendes Fettbäuchlein vor sich her.
Warum Frauen dick werden, ist dagegen nicht so leicht zu beantworten. Unter anderem hat es mit Wassereinlagerung im Gewebe zu tun, die den Erfolg einer Diät stark vermindern kann.
Viele Frauen, besonders übergewichtige, wissen ein Lied davon zu singen. Morgens ist das Gesicht stark verquollen; die Ringe wollen sich einfach nicht von den Fingern lösen; die Beine fühlen sich schwer und wie mit Wasser vollgesogen an; die Knöchel sind geschwollen, der Bauch aufgebläht. Oft beginnt es vier oder fünf Tage vor der Periode. Aber auch in Stressphasen, während der Pubertät, zu Beginn der Menopause und während der sogenannten besten Jahre kann dieses auch mit hormonellen Veränderungen zusammenhängende Phänomen Frauen quälen, zumal es oft mit einem Gewichtsanstieg verbunden ist. Meist tritt es zum Glück nur vorübergehend auf. Es kann aber auch chronisch werden. Viele versuchen es dann mit einer Diät und müssen erstaunt feststellen, dass sie weniger abnehmen als bei früheren Diäten.
Gerade in diesen gar nicht so seltenen Fällen wirkt die für die Angriffsphase empfohlene ausschließliche Proteindiät fast sofort Wunder. Schon nach wenigen Tagen, ja manchmal wenigen Stunden, fühlen sich die betroffenen Frauen wohler und leichter, weil sich ihr zuvor stark aufgeschwemmtes Gewebe entwässert hat, was auch die Waage sofort anzeigt.
Das verstärkt wiederum die Motivation, die Diät fortzusetzen.
Proteinreiche Nahrung erhöht die Widerstandskraft des Organismus
Das wissen nicht nur Ernährungswissenschaftler. Irgendwann macht wohl jeder in seinem Leben diese Erfahrung. Bevor es gelang, die Tuberkulose mit Antibiotika erfolgreich zu bekämpfen, verschrieb man Tuberkulosekranken oft eine sehr proteinreiche Mastkur – man ließ sie sogar Tierblut trinken. Proteinreiche Ernährung wird nicht nur heutigen Leistungssportlern empfohlen, sondern auch in der modernen Medizin eingesetzt, um die Widerstandskraft gegen Infektionen zu erhöhen, die Vernarbung von Wunden zu verbessern und bei Anämie.
Auch bei Schlankheitskuren sollten wir uns die Vorteile einer proteinreichen Ernährung zunutze machen, denn Abnehmen schwächt den Körper. Das steht außer Frage. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass meine Patienten in der Angriffsphase, in der sie sich ausschließlich von Proteinen ernähren, besonders energiegeladen und manchmal geradezu euphorisch sind. Viele empfinden sich schon nach dem zweiten Tag der Diät physisch und geistig positiv verändert.
Bei einer Proteindiät nimmt man ab, ohne dass Muskeln und Haut schlaff werden
Das ist nicht überraschend, wenn man weiß, dass das elastische Gewebe der Haut und alle Muskeln im Wesentlichen aus Proteinen bestehen. Wenn dem Organismus zu wenig Proteine durch die Ernährung zugeführt werden, ist er gezwungen, sie sich aus den Depots in seinen Muskeln und seiner Haut zu holen. Dadurch verliert die Haut natürlich ihre Elastizität, und die Knochen werden brüchig – ein Problem, mit dem viele Frauen während der Menopause zu kämpfen haben. Eine proteinarme Ernährung führt dazu, dass die äußere Erscheinung schlaff und verwelkt wirkt. Hier liegt einer der Gründe, warum so viele Schlankheitskuren vorzeitig abgebrochen werden. Ich verspreche Ihnen: Mit meiner Proteindiät können Sie abnehmen, ohne allzu sehr zu altern!
Das mag jungen, strahlenden Frauen mit glatter Haut unwichtig erscheinen. Für Frauen um die fünfzig kurz vor oder in der Menopause, aber auch für zarte, schwache Frauen ist es dagegen sehr wichtig.
Meiner Meinung nach sind heute viel zu viele Frauen allein auf ihre schlanke Linie fokussiert. Strahlende, glänzende Haut, straffes Gewebe und ein elastischer Körper sind für das gute Aussehen einer Frau aber genauso wichtig wie ein schlanker Körper!
Während der Proteindiät viel Wasser trinken!
Über die Frage, wie viel Wasser man trinken soll, sind sich die Fachleute nicht einig. Ständig kursieren neue Theorien, leider auch zahlreiche pseudowissenschaftliche. Was gestern noch als richtig galt, wird morgen schon wieder verworfen. Wegen des großen Wirbels, der in den Medien, von Ärzten und nicht zu letzt von dem riesigen Industriezweig, der mit Wasser sein Geld verdient, um dieses Thema gemacht wird, sind viele Menschen mittlerweile so verwirrt, dass sie das Trinken nicht mehr wichtig genug nehmen. Gerade während einer Diät muss man aber unbedingt genügend trinken!
Oft hört man, es käme beim Abnehmen vor allem darauf an, Kalorien zu verbrennen. Das stimmt zwar, aber nur durch das Verbrennen von Kalorien nimmt man nicht ab. Genauso wichtig ist es, Wasser auszuscheiden. Eine Diät, bei der man nicht genug Wasser trinkt, ist eine schlechte Diät. Sie wird den gewünschten Erfolg nicht bringen und führt zur Ansammlung von schädlichen Stoffwechselprodukten im Körper.
Wasser reinigt und erhöht den Diäterfolg
Je mehr Sie trinken und auf die Toilette gehen müssen, umso besser können Ihre Nieren die beim Verbrennen der Nahrung anfallenden Abfallprodukte ausscheiden.
Wasser ist deshalb das beste natürliche entwässernde Mittel. Daran gibt es keinen Zweifel. Umso erstaunlicher ist es, dass nur sehr wenige Menschen ausreichend trinken. Im Alltag vergisst man häufig, dass man Durst hat, und irgendwann hat man dann tatsächlich keinen mehr. Dabei ist Durst ein wichtiges Alarmsignal für eine drohende Dehydrierung.
Da Frauen eine kleinere und empfindlichere Blase haben als Männer, trinken sie oft weniger, um nicht ständig auf die Toilette zu müssen, was besonders im Beruf und auf Reisen störend ist. Viele scheuen auch den Gang zur öffentlichen Toilette.
Unter normalen Umständen mag das noch hingehen, während einer Diät kann es aber keinesfalls toleriert werden. Zwar ist der hygienische Standard öffentlicher Toiletten heute sehr hoch. Doch ich habe wenig Hoffnung, Menschen davon zu überzeugen, die das einfach nicht glauben wollen. Gegen das folgende Argument wird aber niemand etwas einwenden können:
Abnehmen zu wollen, ohne ausreichend zu trinken, ist nicht nur Gift für den Organismus, es führt auch dazu, dass man trotz strenger Einhaltung der Diätgebote nach einer gewissen Zeit nur noch wenig oder gar nicht mehr abnimmt.
Nicht ausreichend zu trinken, kann also alle Ihre Bemühungen zunichtemachen!
Bei der Verbrennung von Fetten bleiben Abfallprodukte im menschlichen Organismus übrig, die sich im Körper ansammeln, wenn sie nicht regelmäßig über die Nieren ausgeschieden werden. Früher oder später hört der Organismus dann auf, Fette zu verbrennen. Ergebnis: Trotz strenger Diät werden Sie nicht weiter abnehmen.
Der Motor eines Autos, dessen Auspuff verstopft ist, macht es auch nicht anders.
Und wenn man vor dem Anzünden eines Ofens die Asche nicht aus dem Brennraum entfernt, wird man vergeblich auf ein loderndes Kaminfeuer warten. Beim Auto wie beim Kamin geht das Feuer aus, weil zu viel Abfall den Brennvorgang stoppt.
Wer sich trotz Übergewicht schlecht ernährt und zu wenig trinkt oder falsche Diäten macht, muss sich nicht wundern, wenn seine Nieren irgendwann träge werden und schlecht arbeiten. Um ihre Ausscheidungsorgane wieder in Schwung zu bringen, sollten Übergewichtige deshalb mehr als gesunde, schlanke Menschen trinken. Zu Beginn mag das unangenehm sein, besonders im Winter, aber mit der Zeit wird es wieder zur Gewohnheit, ja fast zum Bedürfnis, und irgendwann möchte man das angenehme Gefühl nicht mehr missen, das sich nach dem Trinken einstellt: Man fühlt sich innerlich gereinigt und schlanker.
Wasser und eine proteinreiche Ernährung gegen Zellulitis
Zellulitis ist eine nur bei Frauen aufgrund hormoneller Einflüsse auftretende Veränderung des subkutanen Fettgewebes, die besonders häufig an den Oberschenkeln und im Gesäßbereich zu beobachten ist. Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass selbst sonst so störrisch Widerstand leistende Körperstellen wie die Innenseite der Knie, der Po und die Oberschenkel, die auf andere Diäten überhaupt nicht ansprechen, durch meine ausschließliche Proteindiät in Verbindung mit einer salzarmen Ernährung und dem Trinken von viel mineralarmem Wasser zum Abnehmen gebracht werden können.
Das wurde mir von vielen meiner Patientinnen bestätigt, die bereits andere Diäten gemacht hatten. Der Grund dafür liegt in der proteinreichen Ernähung, die in Verbindung mit hohem Wasserkonsum die Nierenfunktion anregt.
Wann soll man Wasser trinken?
Früher glaubte man, Wasser müsse außerhalb der Mahlzeiten getrunken werden, damit es nicht an die Nahrungsmittel gebunden wird. Diese inzwischen widerlegte Behauptung spukt leider nach wie vor in den Köpfen herum. Zu den Mahlzeiten nichts zu trinken, ist nicht nur falsch, sondern geradezu schädlich. Wer bei einer Gelegenheit, bei der es angenehm und leicht ist zu trinken, nichts trinkt, riskiert, dass sich der Durst später während des Tages überhaupt nicht mehr meldet und er das Trinken einfach vergisst.
Während der Dukan-Diät, besonders in der Angriffsphase, in der Sie sich ausschließlich von proteinreichen Lebensmitteln ernähren, müssen Sie unbedingt zwei Liter möglichst mineralarmes Wasser, Tee, Kaffee oder Kräutertee trinken. Eigentlich sollten das alle Menschen tun. Nur wer wegen hormoneller Störungen oder Niereninsuffizienz an vermehrter Wassereinlagerung im Gewebe leidet, sollte nicht so viel trinken.
Eine Kanne Tee zum Frühstück, ein großes Glas Wasser im Laufe des Vormittags, zwei zum Mittagessen, eine Tasse Kaffee danach, ein weiteres Glas Wasser nachmittags und zwei zum Abendessen – schon haben Sie problemlos die vorgeschriebenen zwei Liter getrunken. Oft höre ich von meinen Patientinnen, dass sie sich angewöhnt haben, direkt aus der Flasche zu trinken, weil es ihnen so leichter fällt, auf die nötige Menge zu kommen. Das ist zwar nicht gerade stilvoll, aber wenn es hilft, ist jedes Mittel recht.
Welches Wasser soll man trinken?
• Während der ausschließlichen Proteindiät in der Angriffsphase sollten Sie ein besonders mineralarmes Mineralwasser trinken, das eine leicht entwässernde und abführende Wirkung hat.
• Wenn Sie gerne Leitungswasser trinken, können Sie das auch weiterhin tun.
Viel wichtiger als die genaue Zusammensetzung des Wassers ist es, dass Sie ausreichend trinken, um die Nierenfunktion anzuregen.
• Das Gleiche gilt für Kräutertee, Schwarztee und Grüntee. Wenn Sie gerne ab und zu etwas Warmes trinken und nicht auf das lieb gewonnene Ritual eines gelegentlichen Tässchens Tee verzichten möchten, können Sie das auch während der Diät genießen.
• Alle „leichten“ kohlensäure- und koffeinhaltigen Erfrischungsgetränke, auch Softdrinks genannt, sind meine Verbündeten im Kampf gegen Übergewicht.
Marktführer ist Coca-Cola light. Es ist gut geeignet, das Bedürfnis nach Süßem zu stillen, und trägt gleichzeitig zur konsumierten Flüssigkeitsmenge bei. Zucker- und Kaloriengehalt der Light-Getränke sind praktisch gleich null. Immer wieder höre ich von meinen Patientinnen, dass ihnen diese leichten Softdrinks während der Diät ein großer Trost waren und ihnen geholfen haben, der Lust auf Süßes nicht nachzugeben.
Nur Kinder und Jugendliche sollten möglichst gar keine leichten Softdrinks zu sich nehmen. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei ihnen durch Ersatzsüßstoffe die Lust auf Süßes nur unwesentlich verringern lässt. Wenn man sie diese leichten Erfrischungsgetränke uneingeschränkt konsumieren lässt, können sie leicht die schlechte Angewohnheit annehmen, sie ständig aus reiner Lust zu trinken, ohne wirklich Durst zu verspüren. Damit legt man möglicherweise den Grundstein für spätere, viel besorgniserregendere Abhängigkeiten.
Wasser ist ein natürliches Sättigungsmittel
In der Umgangssprache wird Appetit oft als Synonym für Hunger gebraucht, was nicht ganz falsch ist. Das zu einer Mahlzeit getrunkene Wasser vermischt sich mit den verzehrten Lebensmitteln und vergrößert das Gesamtvolumen des Mageninhalts, was zu einer Magenerweiterung und einem Gefühl von Fülle führt, dem ersten Anzeichen von Sättigung. Dies ist ein weiterer Grund, warum man beim Essen trinken sollte. Erfahrungsgemäß stellt sich dasselbe Gefühl aber auch ein, wenn man außerhalb der Mahlzeiten ein großes Glas Wasser trinkt, was besonders in der gefährlichen Zeit zwischen 17 und 20 Uhr zu empfehlen ist. Allein dadurch, dass man sich irgendetwas zum Mund führt, und sei es nur ein Glas Wasser, lässt sich ein leichtes Hungergefühl oft schon wirkungsvoll bekämpfen.
In den reichen westlichen Ländern gibt es heute eine neue Art von Hunger: den selbst kreierten Hunger, verursacht durch die unüberschaubare Fülle an ständig verfügbaren Lebensmitteln. Überall locken kulinarische Versuchungen, die aber krank und alt machen.
Es ist schon merkwürdig. Wir leben in einer Zeit, in der unzählige Forschungsinstitute und große Pharmalabors daran arbeiten, den besten und wirksamsten Appetitzügler auf den Markt zu bringen.
Aber die meisten von denen, die ihn bitter nötig hätten, wissen entweder nicht, dass Wasser der einfachste und bewährteste Appetitzügler ist, oder, was noch schlimmer ist, weigern sich, zu diesem Mittel zu greifen.
Eine salzarme Ernährung sollte die Regel sein
Salz ist lebensnotwendig. Es ist in unterschiedlicher Menge in allen Lebensmitteln enthalten, weshalb es immer überflüssig ist, zusätzlich zu salzen. Salz verbessert lediglich den Geschmack eines Gerichts und regt den Appetit an. Häufig werden Gerichte sogar nur aus reiner Gewohnheit zusätzlich gesalzen.
Man sollte eigentlich sein ganzes Leben lang salzarm essen. Menschen, die herzkrank sind, an Niereninsuffizienz oder Bluthochdruck leiden, essen immer salzarm, ohne deshalb jemals Mangelerscheinungen zu haben.
Nur Menschen mit niedrigem Blutdruck sollten ihr Essen vorsichtig salzen. Eine zu salzige Ernährung, verbunden mit hohem Wasserkonsum, kann bei ihnen zur Erhöhung der Blutfiltrierung und zu Blutwäsche führen. Dadurch verringert sich das Blutvolumen. In der Folge kann es dann wiederum zu einem weiteren Absinken des Blutdrucks kommen und damit zu Müdigkeit sowie zu Schwindelgefühlen beim Aufstehen.
Sie sollten deshalb lediglich darauf verzichten, ihr Essen nachzusalzen, und nicht mehr als anderthalb Liter Wasser pro Tag trinken.
In warmen Ländern gibt man Arbeitern regelmäßig Salztütchen, damit sie in der Hitze nicht austrocknen. Viele Frauen, vor allem solche, deren Hormonhaushalt kurz vor der Periode, in der Schwangerschaft und zu Beginn der Menopause verrückt spielt, leiden darunter, dass sie sich in dieser Zeit an zahlreichen Körperstellen stark aufgeschwemmt und aufgedunsen fühlen. Gerade bei diesen Frauen ist meine entwässernde Diät besonders wirksam, wenn sie mit einer sehr salzarmen Ernährung kombiniert wird. Dann kann das getrunkene Wasser schneller durch den Organismus fließen. Auch bei Kortisonbehandlungen wird übrigens aus demselben Grund empfohlen, besonders salzarm zu essen.
INFO
Durch zu salzige Ernährung wird Wasser im Körper gespeichert. Es kommt in der Folge zu einer Wassereinlagerung im Gewebe.
Salz bindet Wasser im Körper
Häufig hört man, dass jemand erzählt, er habe ein oder sogar zwei Kilo zugenommen, nachdem er einen einzigen Abend „gesündigt“, also eher unmäßig gegessen und getrunken habe. Untersucht man dann genauer, wie viel der- oder diejenige tatsächlich zu sich genommen hat, stellt sich meist heraus, dass das Essen alleine nicht an dieser sprunghaften Gewichtszunahme schuld sein kann. Wer zwei Kilo zunimmt, müsste vorher 18 000 Kalorien zu sich genommen haben. So viele Kalorien kann sich aber kein Mensch an einem einzigen Abend durch Essen und Trinken zuführen. Es stellt sich dann immer heraus, dass der Betreffende lediglich zu salzig gegessen und zu viel Alkohol getrunken hat.
Zusammen bewirken Salz und Alkohol, dass die getrunkene Wassermenge länger im Körper bleibt. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass ein Liter Wasser ein Kilogramm wiegt und neun Gramm Salz einen Liter Wasser einen oder zwei Tage im Körper halten.
Wenn Sie also während Ihrer Diät an einem Familienfest oder einem beruflichen Essen teilnehmen müssen und deshalb einmal nicht alle Diätvorschriften einhalten, versuchen Sie zumindest, Ihr Essen nicht übermäßig zu salzen und nicht zu viel Wasser zu trinken! Und steigen Sie vor allem am nächsten Morgen nicht auf die Waage, denn was Sie da zu sehen bekommen werden, wird Sie nur entmutigen und Ihre Entschlusskraft, Ihre Diät fortzusetzen, schwächen. Wiegen Sie sich erst zwei Tage später wieder! Halten Sie sich weiter streng an Ihre Diätregeln! Trinken Sie viel mineralarmes Wasser und salzen Sie Ihr Essen nur wenig! Ich versichere Ihnen, die Waage wird schon bald wieder das Gewicht anzeigen, das Sie vor diesem Ausrutscher hatten.
INFO
Salz wirkt appetitanregend. Salzreduktion verringert den Appetit.
Salz heizt den Appetit an
Gesalzene Speisen steigern die Speichelproduktion und vermehren die Säureproduktion im Magen, was den Appetit anregt. Umgekehrt gilt: Schwach gesalzene Speisen stimulieren die Ausschüttung von Verdauungssäften im Magen nur wenig und wirken sich nicht auf den Appetit aus. Leider macht salzarme Kost auch nicht durstig, weshalb Sie sich in den ersten Tagen meiner Diät dazu zwingen sollten, sehr viel zu trinken, um das natürliche Durstgefühl wieder zu wecken.
Zusammenfassung:
Meine Vierphasendiät – Das Wichtigste in Kürze
Die ausschließliche Proteindiät, mit der mein Diätprogramm beginnt und die der eigentliche Antriebsmotor meiner Vierphasendiät ist, unterscheidet sich grundsätzlich von anderen Diäten, weil sie als einzige Reduktionsdiät nur maximal proteinhaltige Lebensmittel empfiehlt.
Bei meinem Diätprogramm müssen Sie niemals Kalorien zählen.
Es macht kaum einen Unterschied, ob Sie von den erlaubten Lebensmitteln viel oder wenig essen. Wichtig ist nur, dass Sie sich ausschließlich von empfohlenen Nahrungsmitteln aus der Liste (siehe > bis >) ernähren.
Das Erfolgsgeheimnis der ersten zwei Phasen meiner Diät, in denen Sie stark abnehmen, liegt gerade darin, dass Sie viel essen sollen. Sie sollen essen, bevor Sie Hunger bekommen. Denn wenn Sie erst etwas essen, wenn Sie Hunger haben, könnte es leicht sein, dass Sie unkontrolliert zu essen beginnen und es nicht mehr schaffen, sich nur an die erlaubten, proteinreichen Lebensmittel zu halten.
Nur wenn Sie sich bei Ihrer Ernährung streng an die erlaubte Lebensmittelauswahl halten, kann ich Ihnen versprechen, dass Sie so viel abnehmen, wie Sie möchten. Schon die geringste Übertretung dieser Vorschrift werden Sie sofort an der Waage merken.
Dann müssen Sie leider wieder anfangen, Kalorien zu zählen.
Man kann meine Diät nur ganz oder gar nicht machen. Einen halben Erfolg gibt es bei ihr nicht. Das ist auch eines ihrer Erfolgsgeheimnisse. Damit entspricht sie kongenial der Persönlichkeitsstruktur Übergewichtiger, die ebenfalls nach dem Gesetz „Alles oder nichts“ leben und zu Extremen neigen.
Wie Asketen können sie all ihre Kräfte mit großer Willensstärke auf ein Ziel konzentrieren, das sie unbedingt erreichen wollen. Sie können sich aber auch ganz plötzlich wieder hemmungslos gehen lassen, wenn sie aus irgendeinem Grund keine Lust mehr haben, sich ständig zu disziplinieren. Meine Diät ist ideal für sie, weil sie die Motivation, weiterzumachen, langfristig aufrechterhält.
Die Übereinstimmung zwischen der Persönlichkeitsstruktur Übergewichtiger und der Struktur meines Diätprogramms mag Außenstehenden schwer verständlich erscheinen, ist aber für seinen praktischen Erfolg entscheidend, weil sie sie aus diesem Grund besonders gut annehmen und durchhalten. Das kommt vor allem in ihrer letzten, lebenslangen Phase zum Tragen und ist ein nicht zu unterschätzender Erfolgsgarant. Wer schon immer zum Dickwerden neigte und sein Leben lang dagegen ankämpfen musste, akzeptiert leichter als andere Menschen eine lebenslange Reglementierung – vor allem, wenn sie in einem einzigen, wenn auch strengen Diättag pro Woche besteht, auf den er sich im Vorhinein einstellen kann.