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1 Schizoaffektive Psychose

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Bei affektiven Störungen handelt es sich um Erkrankungen, die mit einer Störung des Affekts (Stimmungslage; lat. affectus = Gemütsverfassung) einhergehen. Diese können sich in zwei entgegengesetzte Richtungen manifestieren, als Manie oder Depression. Meine Störung war weitgehend monopolar, also schlug nur in Richtung Depression aus, die aber meist stark agitiert war, das heißt, dass ich innerlich sehr unruhig war. Bei mir sind Symptome wie eine ängstliche Grundstimmung, Antriebsstörungen, Druckgefühle, Schlafstörungen, Denkverlangsamung, Morgentief und Suizidalität aufgetreten.

Schizophrenie ist eine Erkrankung mit ebenfalls multifaktoriellen Entstehungsursachen aus der Gruppe der Psychosen mit charakteristischen Änderungen von Denken, Wahrnehmung, Leistungsfähigkeit, Psychomotorik und Affekt. Als psychopathologische Symptome traten bei mir Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen sowie Ich-Störungen und Störungen der Affektivität auf. Schizoaffektive Störungen stellen ein Mischbild zwischen schizophrenen und affektiven Psychosen dar. Es bestehen nebeneinander oder kurz nacheinander einerseits Symptome der Schizophrenie sowie andererseits depressive, manische oder manisch-depressive Beschwerden, wobei ich keine diagnostizierte manische bzw. bipolare Störung hatte (unipolarer Verlauf). Der Verlauf ist meist phasisch- rezidivierend (= in Phasen wiederkehrend), selten chronisch-progredient (= fortschreitend). Selten kommt es zu ausgesprochenen Residualzuständen. Die Prognose ist besser als bei Schizophrenien und deutlich schlechter als bei affektiven Psychosen. Die Zahlenangaben zur Häufigkeit der Erkrankung schwanken sehr. Man geht davon aus, dass bei jedem 5. bis 10. Patienten, der eine Schizophrenie oder eine affektive Psychose durchmacht, später eine schizoaffektive Psychose diagnostiziert wird. Der durchschnittliche Krankheitsbeginn wird mit 30 Jahren angegeben, kann aber in jedem Alter erfolgen. Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer. Die Diagnosestellung ist schwierig, da schizophrene Störungen häufig mit affektiven Symptomen einhergehen (F 25.1 / F 25.2) und affektive Erkrankungen z. T. wahnhafte Symptome zeigen (F32.3). Die Diagnose erhärtet sich in den meisten Fällen erst in einem längeren Verlauf, wenn zu den zunächst erkannten Symptomen einer Schizophrenie oder affektiven Störung weitere Symptome hinzutreten. Ich kann vorwegnehmen, dass bei mir zunächst die affektive Störung im Vordergrund stand und dann schizophrene Symptome phasisch hinzutraten. Nach dem ICD-10-Schlüssel bekam ich mit F 33.2, F 32.2, F 32.3, F 25.1, F 25.2 unterschiedliche Diagnosen. Das lag einerseits am Verlauf der Erkrankung, andererseits an den verschiedenen Ärzten und Therapeuten, die manchmal auch schlichtweg daneben lagen.

Mit unserem Körper fühlen wir uns im gesunden Zustand meist vertraut, der Geist ist uns ein bekannter Partner, um die alltäglichen Anforderungen mehr oder weniger zu bewältigen, nur die Seele bleibt den meisten Menschen ein fremdes Wesen. Vielleicht erahnen wir ihre Eigenart, wenn wir uns einmal übermäßig freuen oder verliebt sind. Bei psychischen Erkrankungen ist das Körpergefühl meist gestört, die kognitiven Fähigkeiten sind eingeschränkt und der Mensch macht ungewollt Bekanntschaft mit dem Eigenleben der Seele. Wie das bei mir aussah, das will ich näher anhand meiner Lebensgeschichte beschreiben.






















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