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Blitze der Liebe

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Blitze der Liebe

Annie sah die Aufregung vor der Schule und wunderte sich, was dort los sei. Widerwillig drängte sie sich in die vorderste Reihe. Ein langer Konvoi weißer Limousinen und nachfolgender Cateringfahrzeuge stand direkt vor den Toren ihrer Schule. Muskelbepackte Männer in schwarzen Anzügen überwachten das Geschehen auf den Bürgersteigen und hielten mit ihren überheblichen Blicken die Menge zurück, die näher an die schönen, teuren Wagen heran wollte. Annie sah einen rotblonden Schopf inmitten des Treibens und obwohl ihr Herz anfing, heftig zu pochen, überkam sie doch gleichzeitig eine unbändige Wut. Wie konnte er es wagen!? Was sollen denn ihre Schüler von ihr denken!? Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken als David aufreizend langsam die Treppe zum Schuleingang hinaufging und mit frech grinsendem Gesicht auf sie zukam. Mit gerötetem Gesicht versuchte sie, an ihm vorbei zu schauen, musste aber feststellen, dass dies alles nur noch schlimmer machte. Sie fühlte die Blicke der Schüler und der dazu gekommenen Lehrer, die das Schauspiel neugierig beobachteten und kam sich vor wie ein Kaninchen in der Falle. Nun sah sie, dass David einen kleinen Blumenstrauß vor sich hielt und offensichtlich tief Luft holte, als er vor ihr zum stehen kam.

„Ich habe Sie nicht vergessen, das war mir gar nicht möglich! Jeden Tag sah ich Ihr Bild vor meinen Augen, sah die Grübchen und die blauen Augen, die mich gerade anschauen, als ob sie mich fressen wollen. Bitte tun Sie es nicht! Lassen Sie mich ausreden, denn das, was ich Ihnen sagen möchte, fällt mir schwer genug!“

Abwartend sah sie ihn an.

„Ich habe Sie vor ein paar Wochen kennengelernt und mich, mag es auch unglaubwürdig klingen, in Sie verliebt. Ich bin hier, um es Ihnen zu sagen. Leider bin ich zur Zeit sehr beschäftigt und muss auch gleich zum nächsten Termin, so gerne ich auch hier und jetzt Zeit mit Ihnen verbringen würde. Ich bitte Sie, mir eine Chance zu geben und Sie bald wieder besuchen zu dürfen. Ich will sie wiedersehen. Darf ich!?“

Während der ganzen Ansprache blickte David ihr intensiv in die Augen und sie fühlte eine Art von Vertrautheit mit diesem Mann in sich aufsteigen, die es ihr leicht machte, seine Bitte zu erfüllen. Sie nahm den kleinen Strauß zarter, roter Rosen, den er ihr hinhielt und bemerkte ein kleines Kästchen, sorgfältig in den Rosenstängeln versteckt.

„Öffnen Sie es später!“, flüsterte er, als er ihren fragenden Blick sah. Verlegen betrachtete sie ihre Füße und nickte stumm, unfähig, auch nur irgendetwas zu sagen. Dann hob sie den Kopf, schaute David fest in die Augen und antwortete mit einem festen: „Ja!“

David schien erleichtert und lächelte. „Ich freue mich und werde bald wieder hier sein.“, versprach er, drehte sich um, lief die Treppe hinunter und stieg in die letzte der Limousinen ein. Der Konvoi setzte sich in Bewegung. Annie konnte nicht recht glauben, was gerade geschehen war. Ihre Freundin Margaret war mittlerweile neben ihr und jauchzte:

„Wow, was für ein Mann. Wo hast du denn den so lange versteckt?“

Annie war wie betäubt. Wie in Trance lenkte ihr Unterbewusstsein sie sicher die Treppe zum Schulgebäude hoch und durch die Eingangstür. Ihr Kopf rauschte, verstärkt durch das Gejohle und Gegröle der Schüler. Er ist in mich verliebt. Er ist in mich verliebt. Er ist in mich verliebt, in mich verliebt. In MICH verliebt. Die Worte wie ein Mantra vor sich hinmurmelnd setzte sie sich im erstbesten Klassenraum auf einen Stuhl und starrte den Strauß an. Nein, das war gerade nicht passiert. Langsam kam Annie wieder zu sich. Vorsichtig löste sie das kleine Kästchen aus den Stängeln und öffnete es vorsichtig. Zwei entzückend filigrane Ohranstecker als fächerförmige Orchideenblüten (Bulbophyllum annandalei), in Gold gefasst mit eingelegten hell-violetten Amethysten lagen auf schwarzem Samt.

„Oh mein Gott, sind die schön!“, rief Margaret, die Annie unbemerkt gefolgt war.

„Ja. Aber ich kann sie doch nicht annehmen.“

„Bist du verrückt? Da kommt ein absoluter Traum von einem Mann daher, erzählt dir vor ihm unbekannten Menschen, dass er in dich verliebt sei, schenkt dir diese ungewöhnlichen Ohrstecker und du willst sie nicht annehmen!? Du musst krank sein, wenn du glaubst, dass ich das auch noch zulasse!“

Annie musste wider Willen schmunzeln, als Margaret sich so aufregte.

„Nun gut, ich behalte sie.“

„Na und ob du sie behältst und wenn ich sie dir persönlich ans Ohr tackern muss!“

Annie bemerkte Margarets empörte Miene und musste lachen.

„Lach mich nur aus! Das wird dich nicht davon erlösen, mir jetzt gefälligst von diesem Mann zu erzählen!“

„Aber ich weiß doch kaum etwas über ihn!“, prustete Annie, „Ich habe ihn nur zwei mal getroffen!“

Annie erzählte Margaret alles, was bei ihren Treffen mit David passiert war und als sie endete, bemerkte sie verwundert, dass Margaret kicherte.

„Was ist denn so komisch?“

„Deine Regengeschichte!“, schmunzelte Margaret. Jetzt mussten sie beide herzhaft lachen. Als sie wieder Luft bekamen, beschlossen sie, die Schule zu verlassen und in das Café um die Ecke zu gehen. Dort redeten sie ausgiebig über die guten Neuigkeiten.

Inzwischen war David mit der Autokolonne unterwegs nach New Jersey zu einem neuen Drehort. Die bekannte Schauspielerin Esther Lerner, die so freundlich war, ihn in ihrem Wagen mitzunehmen, musterte den stillen Mann. Soviel Romantik, wie sie hier gerade erleben durfte, kannte sie sonst nur aus Filmen. Sie war beeindruckt. Sie kannte David schon lange und hatte ihn bereits mit der einen oder anderen Schönheit zusammen gesehen. Doch diese Frau entsprach so gar nicht dem Schönheitsideal, das David normalerweise mochte. Nicht, dass die Frau hässlich gewesen wäre, ganz und gar nicht. Esther gefielen die dunkelblonden Locken der gutgebauten Frau und sie hatte für einen kurzen Moment die blauen Augen bewundern dürfen, in die David bei seiner Ansprache tief versunken war. Sie war älter als die Dummchen, die er sonst ausführte und sie schien intelligent zu sein. Immerhin arbeitete sie als Lehrerin an jener Schule. Esther fand, dass diese Frau ausnehmend gut zu David passte und drückte ihm im Geiste die Daumen, dass alles gut verlaufen würde.

Zwei Wochen später rief David bei Annie an und lud sie zu einem Essen bei sich zu Hause ein. Er würde eine kleine Gesellschaft für gute Freunde geben. Aufgeregt überlegte Annie, was sie anziehen sollte und kam zu dem Schluss, dass sie sich so wenig wie möglich verstellen wollte. Sie entschied sich für eine dunkle Jeans und eine seidige, blaue Bluse, die ihre Augenfarbe betonte. Mit ein wenig Makeup und einer saloppen Bouclé Jacke aus Dupion Seide, die sie sich lässig über die Schulter warf, stieg sie in das eigens für sie bestellte Auto. Auf der Fahrt genoss sie den warmen Wind durch die offenen Fenster des Wagens. Es war ungewöhnlich warm in jenem April, erinnerte sie sich viele Jahre später.

Der Wagen hielt vor einem alten Haus in der Nähe des Central Park und ein Türsteher eilte herbei und ließ sie ein. Dann begleitete er sie zum Hauseingang, um ihr auch dort die Türen zu öffnen. Annie schaute sich kurz in dem Hauseingang um und bemerkte den schönen, gepflegten Marmorboden unter ihren Füßen. Ein kleines Mosaik an der rechten Wand schien einen Pan darzustellen, der gerade seine Flöte blies. Blüten verschiedener Blumen schienen unter seinen Hufen davon zu stieben und eine holde Maid schaute, hinter einem Baum versteckt, dem kleinen Hörnerträger beim spielen zu. Die Treppe und der Empfang, hinter dem ein weiterer Bediensteter stand, waren aus dunklem Holz und glänzten edel. Annie betrat eine andere, für sie neue Welt. Tief beeindruckt grüßte sie den Bediensteten am Empfang.

„Zu David Bentin bitte.“

„Jawohl Madam“, antwortete der Mann und führte sie zum Fahrstuhl um die Ecke. Sie stieg ein, er drückte den Knopf zum fünften Stock und ging zu seinem Platz zurück. Als Annie dem Fahrstuhl entstieg, stand sie im hell erleuchteten Flur zur Penthouse Suite. Leise Musik war hinter der noch verschlossenen Tür zu hören, vor der ein weiterer Bediensteter stand. Hoffentlich hat er mehr Gäste als Bedienstete, dachte Annie, als dieser ihr auch schon die Tür öffnete. Oh, ein waschechter Butler, schoss es ihr durch den Kopf, als ein Mann im vollendeten Smoking auf sie zutrat und nach ihrem Namen fragte.

„Sarah-Ann Wailey“, stammelte sie, etwas aus ihren Gedanken aufgeschreckt.

„Ich werde dem Hausherren Bescheid geben, darf ich schon mal Ihre Jacke an mich nehmen?“

Sie übergab dem Butler ihre Jacke und wartete.

„Ah, ein neues Gesicht!“, rief ein Mann ihr von der Tür aus zu. „Kommen Sie, kommen Sie! Bis dieser stocksteife Ristorn wiederkommt, können wir uns ja schon mal bekannt machen!“

Nur leicht widerstrebend ließ sich Annie von der tiefen Stimme locken, gehörte sie doch Cornell Belt, dem bekannten Schauspieler, den sie schon lange bewunderte.

„Hallo, ich bin Cornell, mit wem habe ich das Vergnügen?“

„Ich bin Annie Wailey und es ist mir eine Freude, Sie kennen zu lernen!“

„Ja klar, das sagen die hübschen Frauen immer, wenn sie mich sehen und am Ende bin ich ein Stückchen ärmer!“

Er grinste sie mit funkelnden braunen Augen über seine kleine runde Brille an.

„Aber keine Sorge, ich mache gerade Brautfangpause!“

„Das ist aber schade!“, gab Annie zurück, „ich dachte gerade kurz nach, ob ich eine kleine Aufbesserung meiner Finanzen gebrauchen könnte. Jetzt muss ich mir wohl ein anderes Opfer suchen. Wüssten Sie jemanden, der passen könnte?“

Mit schmollendem Mund schaute sie Cornell fragend an. Als David an die Tür kam, sah er Annie und Cornell lachend im Eingang stehen.

„Ah David, wo hast du nur diese Frau gefunden? Ich sag' dir was, wenn du nicht aufpasst, schnapp' ich sie dir glatt weg!“

„Du hast doch Brautfangpause, schon vergessen, wie viel dich deine letzte Frau gekostet hat? Komm Annie, dieser alte Lustmolch ist nichts für dich!“

Er zog Annie vom schallend lachenden Cornell weg in ein neben dem Eingang liegendes Zimmer.

„Ich bin so glücklich, dass du gekommen bist. Die zwei Wochen waren eine Ewigkeit für mich Annie.“

Er hob ihren Kopf ein wenig an und gab ihr zärtlich einen Kuss. Annie bekam weiche Knie, als sie vorsichtig den Kuss erwiderte. David wurde nun fordernder und Annie konnte nicht widerstehen, ihre Arme um seinen Nacken zu legen, um in seinen weichen Haaren zu wühlen. Sie waren beide erregt, doch die Vernunft gewann und sie trennten sich schwer atmend.

„Wir müssen zur Party, sonst fragen sich meine Gäste noch, wo ich geblieben bin und suchen mich. Ich glaube, es wäre nicht so gut wenn sie uns hier im stillen Kämmerlein fänden.“

Annie musste tief Luft holen, bevor sie ihm antworten konnte.

„Ja gehen wir!“ Verschmitzt schaute sie ihn von schräg unten an. „Das stille Kämmerlein kann uns im Gegensatz zu deinen Gästen nicht davon laufen.“

David rollte stöhnend mit den Augen und wünschte sich eine kalte Dusche.

„Versprich nicht, was du später nicht halten kannst“, flüsterte er ihr ins Ohr und strich ihr sanft über das Kinn. Annie nickte kurz und drehte sich zur Tür.

„Niemals. Komm, deine Gäste warten!“

Ein sanftes Lächeln begleitete das kurze Aufleuchten der Augen als sie bemerkte, dass David sich nur schwer beherrschen konnte. Außer Ristorn sah niemand die beiden aus dem Zimmer treten und als guter Butler verlor er natürlich kein Wort darüber.

Ristorn verehrte seinen Herrn, obwohl er das natürlich niemals zugegeben hätte. Ein Butler hat seinen Dienst zu tun, Gefühle sind da nicht gefragt. Gleichwohl fiel ihm auf, dass er seinen Herrn noch nie so gesehen hatte, als er ihn nun mit der unbekannten Frau aus dem Zimmer kommen sah. Das strahlende Gesicht und die leuchtenden Augen, die mit verzauberter Zärtlichkeit in das Gesicht der zuletzt gekommenen Besucherin blickten, sprachen Bände. Ristorn erlaubte sich, diese Frau etwas näher zu betrachten und fand, dass sie trotz der etwas unpassenden Jeans recht ansehnlich war. Ihr dunkelblondes Haar fiel weich um ihr ovales Gesicht, ihr sinnlicher Mund und die großen blauen Augen mit den leichten Lachfältchen strahlten anziehend. Die leicht stupsige Nase nahm dem Gesicht die Strenge, die es sonst durch das recht ausgeprägte Kinn vielleicht gehabt hätte. Sie war eine Frau, die wusste, was sie wollte, aber ohne dafür über Leichen gehen zu wollen. Die Augen schauten intelligent, freundlich, manchmal auch ein wenig verträumt. Also so gar nicht der Typ Frau, den David Bentin bisher bevorzugt hatte. Ristorn gefiel, was er sah und er fragte sich insgeheim, ob sein Herr endlich die Frau gefunden hatte, nach der er, Ristorns Ansicht nach, lange und vergeblich unter den falschen Damen gesucht hatte.

Bei den anderen Gästen angekommen, stellte David seine Begleiterin vor. Er sah erfreut, wie Annie sofort und ohne Probleme mit jedem plaudern konnte und war froh, sie in guter Gesellschaft zu wissen, während er sich um das Essen kümmerte. Als David in die Küche ging, sah Jonas Annie und staunte über die unbeschwerte Sicherheit, mit der die neue Flamme seines Bruders mit den vielen berühmten Gästen plaudern konnte. David hatte ihm von Annie erzählt und nun war er natürlich neugierig, welche Frau David dazu brachte, in solch ungewohnter Form zu schwärmen.

„Du mußt sie kennenlernen, ich bin sicher, du wirst sie mögen. Ich habe mich auf den ersten Blick verliebt. Ich fühle mich wie ein Schuljunge und würde am liebsten jeden Tag unter ihrem Fenster ein Ständchen für sie singen!“

David war völlig aus dem Häuschen, als er Jonas von Annie erzählte. Jonas konnte es bald nicht mehr hören, Annie dies, Annie das, selbst Karen versuchte, David aus dem Weg zu gehen, nur um sich seine Schwärmerei nicht mehr anhören zu müssen. Das musste ja eine Wunderfrau sein. Doch als Jonas jetzt zum ersten Mal die Gelegenheit hatte, Annie zu betrachten, konnte er kaum glauben, dass sie diejenige war, von der David redete, als wäre sie die Frau seines Lebens. Das hatte er nun schon zu viele Male getan und immer wieder hatte sich die 'Frau des Lebens' als totaler Flop entpuppt. Ja, Annie war völlig anders und zum ersten Mal glaubte Jonas seinem Bruder. Er wünschte, Karen wäre hier und könnte Annie sehen. Endlich hatte Jonas sich einen Weg durch die Menge gebahnt und lauschte nun dem Gespräch, das Annie gerade mit Esther Lerner führte.

„... und ich denke auch, dass die Kinder mit dem Überangebot, das sie heute durch das Internet bekommen, völlig überfordert sind. So viele Informationen, die zu unserer Kinderzeit gar nicht zur Verfügung standen, darunter jede Menge Infomüll oder noch schlimmer, gezielte bösartige Falschinformationen, überschwemmen nun Gehirne, deren Fähigkeiten dafür noch nicht ausreichen. Ich will damit nicht sagen, dass das Internet schlecht ist, aber es trägt auch sein Teil zur abnehmenden Konzentrationsfähigkeit der Kinder bei. Wenn Schulen das Medium Internet weiterhin nutzen wollen, dann sollte man sich überlegen, wie man den Kindern ein sinnvolles Verarbeiten der darin vorhandenen Informationen näher bringt. Ich gebe meinen Kindern, zum Beispiel bei der Informationsbeschaffung, vor, welche Seiten sie ausschließlich benutzen dürfen. Das gibt ihnen Orientierung und schließt verwirrende Desinformation aus. Bücher sind nicht out und ich versuche, meinen Schülern Liebe zu Büchern zu vermitteln, auch zu ausländischen. Im vergangenen Jahr bin ich mit ihnen 'Nils Holgerssons wundersame Reise' durchgegangen, ein wunderbares Werk, das Selma Lagerlöf über ihr Land und seine Bewohner geschrieben hat. Anfangs haben die Kinder gemurrt, aber als wir das Leben in der damaligen Zeit, das Lagerlöf beschreibt, mit der heutigen Zeit verglichen, wurde doch noch eine spannende Zusammenarbeit daraus.“

Garreth Britt, ein Jungstar aus einer Fernsehserie meldete sich zu Wort.

„Ich habe Nils Holgersson nur als Zeichentrickserie gesehen!“

Annie schmunzelte: „Ich kenne die Serie und habe sie ausschnittweise den Kindern vorgeführt. Obwohl sie für damalige Verhältnisse nett gemacht ist, zeigt sie meiner Meinung nach nur ansatzweise, was Lagerlöf uns in ihrem Buch beschrieben hat.“

„Das klingt, als sollte man das Buch unbedingt gelesen haben“, warf nun Iris Konkin, eine junge, noch unbedeutende Schauspielerin, die gerade ihre erste Rolle ergattert hatte, in die Runde.

„Auf jeden Fall!“, gab Annie zurück, „sofern man sich dafür interessiert, wie Menschen ihr Land erleben.“

Du großer Gott, dachte Jonas, eine Intellektuelle! Das kann ja heiter werden.

„Na ja“, meinte Iris, „es gehört ja irgendwie zu unserem Beruf, sich mit anderen Kulturen auseinander zu setzen, finde ich, aber manchmal ist es schwer, herauszufinden, welche Werke konkrete und korrekte Informationen liefern.“

„Letztendlich ist es gar nicht wichtig, ob die Geschichten, die Schriftsteller einem erzählen, auch wahr sind, denn die Art und Weise, wie sich jemand ausdrückt, sagt dem aufmerksamen Leser bereits sehr viel über die Kultur, aus der dieser stammt. Ein französischer Schriftsteller wird in seinen Büchern durch seine Wortwahl immer auch französische Kultur darstellen, ein irischer würde dieselbe Geschichte auf irische Weise erzählen und so weiter.“

„Hm, so hab' ich das noch nie gesehen, das würde ja bedeuten, dass 'Der Spieler' von Dostojewski ganz anders klingen würde, wenn er zum Beispiel von Emile Ajar erzählt worden wäre.“

„Ja, ganz bestimmt, weil die Herkunft eines Schrifstellers unbewusst und völlig natürlich auch in seinen Texten aufscheint.“

„Was meinen Sie? Ließe sich das auch auf Filme ausweiten?“ fragte nun Esther die sich neugierig geworden zu der Gruppe hinzugesellte.

„Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, aber wenn Sie so fragen, stelle ich mir gerade vor, dass sich das bestimmt auf fast jede Form von Kunst übertragen lässt. Ein gutes Beispiel ist der Film 'Drei Männer und ein Baby'. Das amerikanische Remake hatte einen völlig anderen Charme als das französische Original. Eigentlich beide gleich und doch so anders.“

Annie grinste über das ganze Gesicht. „Sie haben mich gerade auf eine Idee gebracht, das wäre ein hervorragendes Thema für meinen Unterricht. Damit könnte ich leicht ein ganzes Schuljahr füllen!“

„Oh, was unterrichten Sie denn?“, fragte Iris.

„Sozialkunde und Kunst“, erklärte Annie und stimmte in das ausbrechende Gelächter ihrer Zuhörer ein.

„Da haben wir ja was angerichtet!“, prustete Garreth, „sagen sie den Kleinen bloß nicht, dass sie die Idee von uns haben. Die schauen sich schon aus Protest nie wieder einen Film von uns an!“

„Oh doch, wenn ich Sie als Thema aufgebe, schon!“, schmunzelte Annie.

Nun musste auch Jonas in das Gelächter einstimmen. Er empfand Annie als erfrischend und als entschieden zu gut für seinen lausigen Bruder, der viel zu lange gebraucht hatte, um diese Frau zu finden. Er begab sich in die Küche zu David und fand ihn in einer alten Kochschürze vor dem Anrichtetisch, fein säuberlich frische Garnelen auf Teller legend. Die Schürze kannte er doch? Sie erinnerte ihn an Weihnachtsgans und geröstete Kastanien, an graues Haar, streng zu einem Dutt gebunden und an zärtlich geschwungene Kochlöffel, die auf ihre Hände sausten, wenn er und seine Geschwister die Finger mal wieder zu tief zum naschen in die Schüsseln gesteckt hatten, verbunden mit der leicht strengen, aber immer auch lächelnd hervorgebrachten Mahnung, dass sie sich durch zu häufiges naschen den Magen verderben würden. Es war eindeutig Großmutters Schürze. Wo hatte er die denn ausgegraben? David sah den leicht irritiert dreinblickenden Bruder mit fragenden Augen an.

„Na, soll ich dir eine Schüssel zum naschen hinstellen?“ Jonas ging nicht auf das verlockende Angebot ein.

„Du willst dich doch damit nicht etwa bei deinen Gästen sehen lassen? Die werden an deiner geistigen Gesundheit zweifeln, wenn sie dich in Großmutters Schürze erblicken!“

„Ich habe Annie versprochen, bei unserem nächsten Treffen für sie in dieser Schürze zu kochen!“

„Ach so, ich dachte schon, du seist jetzt völlig verrückt geworden!“

„Ja, mein Bruder, ich bin völlig verrückt nach Annie!“

„Dann sag ich dir jetzt was David: wenn du es dir mit diesem Mädel verdirbst, lasse ich dich mitsamt dieser verrückten Schürze einweisen!“

Er musste grinsen, als er aus den Augenwinkeln das verdutzte Gesicht seines Bruders sah während er die Küche verließ. Als David seine Überraschung überwunden hatte, freute er sich über die brüderliche, wenn auch ungewöhnliche Bestätigung, die richtige Frau getroffen zu haben. Jetzt musste er nur noch diesen Kochschürzenauftritt überleben. Jonas ging direkt zu Annie.

„Hallo, Sie müssen die Wunderfrau sein, die meinen Bruder dazu bringt, Großmutters Schürze zu tragen. Er hat sogar die Spitzen bügeln lassen!“

„Ich hab ihm nur gesagt, dass ich nicht glaube, dass er so etwas hat. Nun bin ich aber gespannt!“

„Sie wollen ihn doch damit nicht im Ernst aus der Küche kommen lassen?“

„Aber ich habe doch noch nie eine taubengraue Schürze mit einem Kochtopf drauf und Spitzen dran gesehen. Das wollen Sie mir doch nicht etwa vorenthalten?“

Dem spitzbübischen Lächeln in Annies Gesicht konnte nun auch Jonas nicht widerstehen und lachte herzhaft.

„Sie haben recht, diese Schürze hat Seltenheitswert und sollte unbedingt allen gezeigt werden!“

„Ah, die Schürze! Da kommt sie schon mit meinem Bruder zur Tür herein!“

David betrat das Zimmer mit einer Platte hors d'oeuvre, über dem schwarzen Anzug eine taubengraue Schürze, auf der ein riesiger Kochtopf mit leicht geöffnetem Deckel prangte. Eine Languste streckte ihre Fühler aus dem Topf, als ob sie entkommen wollte. Doch die beiden Kochlöffel rechts und links neben dem Topf sahen gnadenlos aus. Als Annie und Jonas die angesichts dieser recht ungewöhnlichen darstellenden Kunst erstaunten Gesichter der übrigen Besucher sahen, prusteten sie los. Davids empörtes Gesicht gab ihnen den Rest. Sie konnten sich kaum noch halten vor Lachen. Einige der Besucher schmunzelten und es war nicht eindeutig zu erkennen, ob über die Schürze oder die beiden, die so hemmungslos lachten. Ungerührt stellte David die Platte ab und wandte sich seinen Besuchern zu.

„Wie Sie sehen, trage ich heute zu Ehren meiner Großmutter ihre Lieblingsschürze. In Gedenken an sie und weil mich eine gewisse Person dazu herausgefordert hat, serviere ich Ihnen heute eine Auswahl kleiner Leckereien, deren Zubereitung ich einst von Großmutter gelernt habe. Guten Appetit!“

Er drehte sich nonchalant um und verschwand wieder in die Küche. Noch bevor der Applaus seiner Gäste verebbte, ertönte schallendes Gelächter aus der Küche.

„Also Schürze hin oder her, ich habe Hunger!“, rief Cornell Belt und füllte sich einen kleinen Teller mit verlockend duftenden Speisen. Garreth Britt sah noch etwas irritiert aus, griff aber ebenfalls entschlossen zu.

„Ich hoffe, die Languste hat es inzwischen in die Freiheit geschafft“, witzelte Iris, „und liegt nicht hier auf der Platte.“

„Ich fände es nicht schlimm“, meinte Esther, „ich liebe Langusten, aber den Kochlöffeln möchte ich nicht begegnen!“

Sie drehte sich zu David um, der gerade mit der nächsten Platte reinkam.

„Oh David, ich muss schon sagen, dieses grau steht Ihnen wirklich gut. Sie sollten sich einen Anzug in dieser Farbe machen lassen. Allerdings ohne die Spitzen!“

Als Annie sich vorstellte, wie David wohl darin aussehen würde, musste sie wieder lachen.

„Gute Idee Esther Darling, ich habe nächste Woche einen Termin bei meinem Schneider, dann werde ich so einen Anzug in Auftrag geben!“ David amüsierte sich königlich.

Es war ein wundervoller Abend und Annie wurde bewusst, dass sie sich schon lange nicht mehr so gut unterhalten hatte. Trotzdem konnte sie das Ende der Party kaum erwarten. Immer wieder fühlte sie Davids heiße Blicke im Gesicht und hatte ständig Angst, zu erröten.

Als endlich der letzte Gast gegangen und auch Ristorn schon längst zu Hause war, setzte Annie sich in einen der gemütlichen Sessel auf der Terrasse und bestaunte die Lichter der Stadt.

„Und ich habe immer gedacht, dass mir Spitzen besonders gut stehen würden.“

David war leise neben sie getreten und betrachtete andächtig die Schürze, die er in den Händen hielt. Annie nahm die Schürze nochmal in Augenschein.

„Aber nicht mit dieser Schürze. Ich stelle mir eher eine Spitzenkrawatte auf grauseidenem Hemd vor.“

„Warum habe ich nur das dumme Gefühl, du willst mich vor dieser Welt lächerlich machen?“

„Nein, will ich nicht,“ beteuerte Annie. „im Gegenteil, ich will dich in einem besseren Licht zeigen. Stell dir mal vor, das würde der große Moderenner werden, dann wärest du doch ein Vorreiter. Das ist doch etwas, oder?“

„Eher der große Vorspinner.“ David legte seine Hände auf Annies Schulter und massierte sie sanft.

„Vorreiter, Vorspinner, egal, Hauptsache vor.“

Annie legte ihren Kopf in den Nacken und lächelte David an. Langsam senkte er seinen Kopf und küsste sie sanft. Immer fordernder erforschte er mit seiner Zunge ihren aufreizenden Mund. Annie zitterte, sie konnte nicht sagen, ob mehr vor Kälte oder vor Lust. Als David ihre Erregung bemerkte, unterbrach er den Kuss und zog sie vorsichtig aus dem Stuhl.

„Komm Annie, hier draußen ist es kalt geworden.“

Willig ließ sie sich in das warme Zimmer ziehen.

Audon war schon lange vor den anderen ins Hinterland gezogen. Immer mehr von ihnen siedelten sich in dem kleinen Tal an, weit entfernt von den großen Städten. Sie alle flüchteten, obwohl sie nie verfolgt wurden. Doch die anderen Fenrys fühlten sich in ihrer Gegenwart unwohl. Nicht nur ihre Fellfarbe war anders, sondern auch die Dinge, die sie konnten. Da die Fenrys von Natur aus friedliebende Wesen waren, wollten sie Problemen lieber aus dem Weg gehen. Audon sah, wie immer mehr von ihnen ihm folgten und er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er gehörte nach wie vor dem Hohen Rat an. Als er bei der letzten Sitzung erschienen war, hatte er ein ehrfürchtiges Staunen bei seinen Ratskollegen bemerkt und ihr Flüstern gehört. Er war sich nicht sicher, wie er damit umgehen sollte und bemühte sich daher, es zu ignorieren. Trotzdem war ihm nicht wohl bei der Sache.

„Warum sind wir so anders, Großvater?“ riss ihn die Stimme seines Enkels Beldin aus den Gedanken. Sorgenvoll betrachtete er das blaue Fell des Jungen.

„Das kann ich dir nicht sagen. Niemand kann sagen, warum wir so sind, wie wir sind. Unsere Fähigkeiten machen anderen Angst, aber sie würden uns nie etwas antun. Wir sind hierher gezogen, um herauszufinden, wie wir unsere ungewöhnlichen Fähigkeiten in den Griff bekommen können. Niemand macht es Spaß, wenn du ihm plötzlich in den Gedanken herumschnüffelst oder Gegenstände vor seiner Nase herumfliegen. Sandron kann ein Schutzschild um sich herum aufbauen und alle stoßen sich daran. Bolgen umflattern ständig kleine Feuerblitze. Zu mir kommen die anderen, wenn sie verletzt sind. Ja und du, du kannst schweben. Wohin soll das noch führen? In ihrer Güte hat die große Weisheit uns Gaben geschenkt und manch einer von uns fängt an, diese Gaben zu seinem Vorteil zu nutzen. Ich glaube nicht, dass das richtig ist. Der Zeitpunkt, an dem wir wissen, welche Aufgaben wir lösen müssen, wird kommen. So lange lernen wir und warten auf den Tag unserer Bestimmung.“

Still setzte sich Beldin neben seinen Großvater und blickte in das grüne Wasser des Sees vor ihnen. Sanfte Hügel umgaben den von blauen Wäldern umsäumten See. Bunte Grimmeln schwirrten hoch über den Bäumen auf der Suche nach Nahrung. Das Pfeifen eines Brag, ein kleiner Ball mit vier Flügeln, scheuchte eine kleine Herde Beasylts auf, die auf der anderen Seite des Sees friedlich zum trinken zusammen standen. Die Beasylts hatten gerade ihre langen Hälse, auf denen ein runder Kopf mit bunten Federn saß, in das Wasser gesenkt, als der Pfiff des Brag ertönte. Schnell sprangen sie mit ihren kurzen aber kräftigen Beinchen auf. Der Brag hatte hoch oben in den Ästen des Sringgarbaumes einen Hevinkli gesehen. Der noch recht junge Räuber hatte ebenfalls Durst und näherte sich der Wasserstelle. Mit ploppenden Geräuschen schlossen sich die Blütenblätter der Kaltiblüten, als die flüchtenden Beasylts vorbei rannten. Ihre feinen Sensoren, die dazu dienten, kleine Insekten zu fangen, spürten die Erschütterung der flüchtenden Tiere. Der Hevinkli schaute den davon sprintenden Beasylts gleichgültig hinterher. Das Blut an seiner Brust zeigte den aufmerksamen Beobachtern, dass er bereits Beute geschlagen hatte und nicht mehr hungrig war. Laut brüllte er der Herde hinterher, wie um ihnen zu sagen, dass er sich später um sie kümmern wolle, dann knickte er seine langen Vorderläufe ein und senkte seinen, mit Federn geschmückten Kopf, tief ins Wasser und trank. Immer wieder hielt er inne, um mit seinen roten Augen, die sich seitlich am länglichen Schädel befanden, die Umgebung zu beobachten. Sein blaues Fell verschmolz mit den Farben der Wälder. Die Muskeln seiner hinteren Sprungbeine blieben stets angespannt. Da er kaum größer als die etwa einen Meter hohen Beasylts war, musste er die größeren Räuber des Waldes genau so fürchten, wie die Beasylts ihn. Bald hatte der Hevinkli genug getrunken und das Blut auf seiner Brust war vom Wasser des Sees weggewaschen. Langsam stand er auf und lief wieder in den Wald hinein. Die zartrosa Kaltiblüten öffneten sich ganz vorsichtig wieder und der Brag kehrte zurück auf seinen Ausguck ganz oben auf dem Sringgarbaum.

Der zweite Mond auf Fenry war gerade angebrochen. Noch brach sich das Licht der grünen Sonne in den weißen Wolken über ihnen, als Audon und Beldin sich schweigend auf den Weg nach Hause machten. Belgan hatte bereits das Essen fertig und nach einer kurzen Danksagung an die große Weisheit aßen sie stillschweigend ihre Mahlzeiten. Belgan, Audons zweite Frau, hatte ein leuchtend gelbes Fell. Sanft kräuselten sich kleine Fellsträhnen über ihre stets Freude ausstrahlenden, grünen Augen. Audon war dankbar dafür, dass seine zweite Frau mit ihm gekommen war. Seine erste Frau konnte sein blaues Fell nicht ertragen und hatte sich einen zu ihrem orangefarbenen Fell besser passenden Mann gesucht. Audon war nach einer Nacht, die er draußen im Wald verbracht hatte, mit blauem Fell aufgewacht. Tief verstört kam er damals nach Hause und sah den Ekel in Barkas Augen, als sie ihn erblickte. Als nach einigen Wochen, in denen er sich mehreren Untersuchungen unterzog, feststand, dass er die blaue Farbe nie mehr loswerden würde, zog Barka aus und nahm die Kinder mit.

In den nachfolgenden Monaten stellte Audon fest, dass Wunden, die er sich bei der Jagd oder zu Hause zuzog, schnell heilten. Auch war ihm so, als ob er die Gedanken seiner Freunde hörte oder dass er empfand, was sie empfanden. Jahre vergingen und Audon war nun in der Lage, andere Fenrys und Lebewesen durch auflegen seiner Pfoten mit den langen Fingergliedern zu heilen. Hatte einer eine Schnittwunde, war sie plötzlich bei ihm an der gleichen Stelle zu sehen. Dort heilte sie dann. Auch Krankheiten konnte er so heilen. Immer wieder kamen auch Schwerkranke zu ihm und obwohl er wusste, welchen Schmerzen er sich mit ihrer Behandlung aussetzte, zögerte er nie und nahm die Krankheiten auf sich. Eines Tages wurde Belgan zu ihm gebracht. Sie hatte sich bei einem Sturz mehrere Knochen gebrochen und innere Verletzungen erlitten. An ihrer Heilung wäre Audon fast gestorben, doch die geheilte Belgan blieb an seiner Seite und pflegte ihn gesund. Nie zuvor hatte sich jemand darum gekümmert, wie es ihm bei der Heilung anderer erging. Er war Belgan genau so dankbar für ihre Anteilnahme, wie sie ihm für ihre Heilung. Auch seine Fellfarbe war für sie überhaupt kein Problem und bald verliebten sie sich ineinander. Das lag nun schon mehrere Jahrzehnte zurück und Audon und Belgan bereuten nie, dass sie ein Paar geworden waren. In dieser Zeit hatten nicht nur sie, sondern auch andere Paare blaufellige Kinder bekommen .

Irgendwann beschloss der Hohe Rat, dass es besser sei, wenn sich jemand dieser Kinder annehmen würde, da einige ihrer Eltern Probleme hatten, mit ihnen fertig zu werden. Audon und Belgan machten den Vorschlag, eine andere Siedlung in der Nähe des Songangebirges zu eröffnen und die problematischen Kinder mitzunehmen. Das Tal, das sie sich aussuchten, lag an einem malerischen, eiskalten See inmitten schneebedeckter Gebirgszüge. Die Wahl des Siedlungsortes stieß auf Zustimmung und wurde genehmigt. So entstand Songani, wie sie ihre neue Siedlung nach den umgebenden Bergen nannten. Dort unterrichtete Audon die Kinder darin, ihre Fähigkeiten zu beherrschen und Belgan, die zuvor schon als Lehrerin gearbeitet hatte, in allem anderen. Auch die Eltern, die weniger Probleme mit ihren außergewöhnlichen Kindern hatten, folgten bereitwillig. Der Hohe Rat und die zurückgebliebenen Fenrys aber waren froh, ein unbequemes Problem auf solch friedliche Weise gelöst zu haben.

Sternenfrau Eve

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