Читать книгу Vampirärger - Elias Reich - Страница 4

Kapitel 2

Оглавление

Schweigend stand ich in der Küche und briet Speck und Eier in der Pfanne. Nach einer erholsamen Nacht war ich früh aufgewacht, hatte mich angezogen und war hinunter in die Küche gegangen. Mein Magen hatte geknurrt. Wir Werwölfe haben einen gewissen Kalorienbedarf, weshalb ich nun auch ein extra großes Frühstück zubereitete. Neben den Eiern und dem Speck, hatte ich auch noch Brötchen aufgebacken und den Tisch gedeckt. Es würde noch etwas dauern, bis Violetta aufstand. Sie war eine Langschläferin. Guter Dinge werkelte ich weiter und kurz darauf war das Essen fertig. Ich stellte alles auf den Tisch und wartete. Einige Minuten vergingen, dann kam Violetta aus ihrem Zimmer im zweiten Stock. Sie sah vom Schlaf noch etwas verwüstet aus. Ihre schwarzen Haare waren ein einziges Chaos und ihre Äuglein noch ganz klein und verschlafen. Außerdem trug sie noch die Sachen in denen sie geschlafen hatte, ein weites schlabber-T-Shirt und eine Schlafhose. Ich lächelte. “Guten Morgen. Setzt dich doch. Hast du gut geschlafen?“ Sie grummelte irgendwas, was entfernt an ein >ganz gut< erinnerte und ließ sich auf den Platz mir gegenüber plumpsen, dann nahm sie sich ein Glas Orangensaft und trank einen großen Schluck. Aus Höflichkeit hielt ich noch einen Moment inne, bis sie es sich bequem gemacht hatte, bevor ich anfing, wie ein Bauarbeiter das Essen in mich reinzuschaufeln. Violetta knabberte an einem Käsebrötchen und lehnte sich zurück.

Noch ein wenig müde musterte sie Oskar, wie er sein Essen verschlang. Da kommt der Werwolf zum Vorschein, dachte sie und lächelte. Violetta ließ ihren Blick über ihn wandern. Seine kurzen, straßenköter blonden Haare waren verwuschelt, was nicht an seinem Modebewusstsein lag, sondern an seiner Faulheit sich nicht die Haare zu kämmen. Ein dunkelgrünes T-Shirt spannte über seinem muskulösen Oberkörper, mit seinen breiten Schultern, starken Armen und seiner schmalen Taille. Unwillkürlich seufzte Violetta. Unter seinen Klamotten verbargen sich Oskars zahlreiche Narben, die eine Folge seines harten Lebens, als Werwolf waren. Auch in seinem Gesicht zeigte sich, dass er durchaus zulangen und auch ordentlich einstecken konnte. Narben durchzogen seine Augenbrauen und auch seine Nase hatte mit der Zeit etwas gelitten. Trotzdem fand Violetta ihn mitnichten hässlich. Nur sehr kernig und rau. Sie biss einen großen Happen von ihrem Brötchen ab und kaute. “Danke, fürs Frühstück.“ Er winkte ab. “Keine Ursache. Ich mache ja sowieso essen, damit ich nicht verhungere oder anfange die Möbel anzunagen.“ Leise kicherte sie. “Na dann. Das du das Sofa frisst, wollen wir ja auch nicht.“ Oskar schmunzelte und schaufelte weiter Essen in sich rein. Violetta nahm noch einen Schluck Organgensaft. “Haben wir irgendwelche Pläne für heute? Irgendwas erwähnenswertes?“ Er schüttelte den Kopf. “Nicht das ich wüsste. Mal gucken, ob ich eine Nachricht gekriegt habe.“ Er holte sein Handy raus und schaute auf das Display. Augenblicklich schossen seine Augenbrauen in die Höhe. “Sieht so aus, als wäre der Ton aus gewesen. Jovana hat letzte Nacht 3 mal versucht anzurufen.“ “Dann scheint es wohl wichtig gewesen zu sein“, sagte Violetta. “Ruf am besten direkt zurück.“ Noch bevor sie ausgesprochen hatte, rief Oskar Jovana an und hielt sich das Handy ans Ohr. Leise murmelte er: “Es klingelt, es klingelt... Und keiner geht dran!“ “Und jetzt?“, fragte Violetta. “Willst du weiter versuchen, sie anzurufen oder fährst du hin?“ Oskars Kiefermuskeln straften sich. Für einige Sekunden starrte er ins Leere und Violetta war es, als könnte sie die rasenden Gedanken in seinem Kopf durch seine Augen huschen sehen. “Wahrscheinlich ist es nichts“, sagte er. “Aber nur um auf Nummer sicher zu gehen, fahre ich vorbei. Laut der Uhrzeit der verpassten Anrufe hat Jovana zu der Zeit noch gearbeitet. Bei der Kneipe schaue ich als erstes nach dem Rechten, danach bei ihr Zuhause.“ “Okay. Soll ich mit?“ Er winkte ab. “Bleib du ruhig hier und mach dich in Ruhe fertig. Da wird schon nichts ernstes sein. Das ist nur meine Überfürsorgliche und leicht paranoide Art. Am Ende wird Jovana sich wieder darüber lustig machen, was ich doch für ein Spinner bin. Das wäre nicht das erste mal.“ Nun trat ein kleines Lächeln auf Oskars Gesicht, welches aber sofort wieder durch ein Stirnrunzeln und den Ausdruck von Sorge ersetzt wurde. Er stand auf. “Ich gehe jetzt los. Falls irgendwas ist, melde dich. Dieses mal habe ich auch den verdammten Ton an meinem Handy an.“ “Alles klar. Melde du dich aber auch, wenn irgendwas ist!“ Er nickte und verließ die Küche. Kurz darauf rief er ihr von der Haustür aus zu, dass er jetzt gehen würde, dann war er weg. Violetta seufzte und aß weiter. Hoffentlich ist da alles in Ordnung.

Vampirärger

Подняться наверх