Читать книгу Morgen ist woanders - Elisabeth Etz - Страница 25

Flughafen

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Ich begleite Gustavo zum Check-in und zum Eingang zur Security und winke ihm nach, bis ich ihn nicht mehr sehe.

Tue genau das Gleiche wie die Leute neben mir auch.

An jedem anderen Freitag müsste ich jetzt in die Schule fahren. Heute nicht, unsere Schule hat uns einen schulautonomen Tag spendiert. An jedem anderen Freitag hätte ich mich darüber gefreut. Hätte lang geschlafen, wäre rüber zu Lukas, irgendwelche Games spielen.

Diesmal fühlt es sich anders an. Der ganze Tag liegt vor mir und will gefüllt werden. Nur womit?

In der Schule hätte ich wenigstens etwas zu tun und warm wäre es auch.

Egal, Jeremy findet sich schon was. Ich spaziere durch das Flughafengebäude und beschließe, mir ein Frühstück zu gönnen. Im Terminal 1 setze ich mich in ein Café und studiere die Karte, in der der Unterschied zwischen den verschiedenen Wiener Kaffeesorten genau erklärt wird. Das meiste davon ist auch für mich neu. Schließlich entscheide ich mich für einen Franziskaner, einen kleinen schwarzen Kaffee mit viel Milch, Schlagobershaube und Schokopulver.

Danach streife wieder durch das Flughafengelände, aber irgendwann wird das langweilig. Mit einem Seufzer lasse ich mich auf eine der Sitzgelegenheiten sinken, so richtig bequem sind die jedoch nicht. Ich könnte wieder nach Wien reinfahren, überlege ich. Aber dann wohin? Wenn es warm wäre, könnte ich mich in einen Park legen, aber obwohl die Sonne scheint, merkt man der Luft an, dass es Ende Oktober ist. Ich sehe auf die Uhr. Noch sieben Stunden, bis ich zu OMG it’s me kann.

Ich merke, wie ich langsam grantig werde. Ich bin müde und meine linke Schulter tut weh, vermutlich vom langen Rucksackschleppen. Was für eine blöde Idee, die Nacht auf heute noch bei Gustavo zu bleiben. Das habe ich jetzt davon, dass ich zu faul war, mir einen host für eine Nacht zu organisieren. Ich schaue auf die Uhr. Noch immer sieben Stunden, die Zeit zieht sich wie in der schlimmsten Schulstunde nicht.

So soll es nicht sein, so war das nicht gedacht. Jeremy soll Spaß haben in dieser fremden Stadt und nicht blöd herumwarten an Orten wie diesen.

Ein kleines Kind stellt sich vor mich und sieht mich mit offenem Mund und großen Augen an. Genervt drehe ich mich weg. Nur weil es süß schauen kann, braucht es nicht zu glauben, dass ich jetzt lächle.

Aber plötzlich ist mein Grant wie weggeblasen und es hat nichts mit dem Kind zu tun. Sondern damit, dass ich eine Idee habe, wo ich den Nachmittag verbringen könnte. An einem Ort, der mich an meine Kindheit erinnert. Wo es Betten gibt, in die ich mich legen kann. Und Fleischbällchen. Und Kartoffelpüree. Und Mandeltorte.

Morgen ist woanders

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