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24.6.

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Wir hatten schlecht geschlafen. Sicher waren die vielen Anstiege am Vortag sowie das Schieben auf dem Schotter zu kraftraubend gewesen, denn an den 72 gefahrenen Kilometern kann es nicht gelegen haben, das war normaler Durchschnitt.

Als alles ein- und aufgepackt war und wir loswollten, hatte der Campingplatz seine Tore noch nicht geöffnet und auch die Office war noch verwaist. Also konnten wir nicht, wie geplant auf die Straße, sondern mussten auf der Gegenseite durch den Wald und wieder auf die miserable alte Bahnstrecke mit nur einer Spur, die vielleicht für Reiter, nicht aber für bepackte Räder geeignet war. Trotzdem kein Grund sich zu ärgern, schließlich hatten wir für Übernachtung und ausgiebiges Duschen am Morgen keinen Knopf bezahlt. Außerdem erreichten wir auch bald die Fahrstraße Nr. 3, sie führte aber nicht wie die Trasse direkt nach Penticton, sondern nach Süden, nach Keremeos, von wo wir dann am nächsten Tag hoch nach Penticton wollten.

Die Berge beidseitig der Straße waren gewaltig, viele mit riesigen Schuttkegeln vom Silberabbau. Doch was war das? Was klebte da ganz oben am Steilhang, unmittelbar neben einer fast senkrecht erscheinenden Schlucht? Martin holte das Teleobjektiv aus der Vorderradtasche, und jetzt bestätigte es sich: Hütten – hoch oben klebten mehrere Indianerhütten förmlich am Hang. Vom Gipfel kommend war eine Art Weg zu erkennen, der im Zickzack zu den Hütten führte. Entweder täuschte es oder einige von ihnen hingen tatsächlich schräg am Abhang. Wie war so etwas nur möglich? Wie konnte man da oben Hütten bauen, um dann dort auch noch zu leben? Was mag der Grund gewesen sein, dass sich die Indianer so weit aus der Zivilisation zurückgezogen hatten?

Seit dem frühen Morgen strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel, und im Laufe des Tages war es wieder ausgesprochen heiß geworden. Aber die Strecke ließ sich sehr gut fahren, sodass wir nach 78 Kilometern auf dem Eagle R.u.V.-Park in Keremeos noch nicht ausgelastet waren. Folglich untersuchten wir während einer kleinen Wanderung noch einen Schutthang, aber leider haben wir kein Silber gefunden.

Radwanderung in Kanada

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