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Erich schlägt und demütigt weiter

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Im Jahre 1971 verstirbt Thomas Großvater. Thomas ist da zehn Jahre alt. Auch wenn er oft unter seinem Großvater gelitten hat, ist ihm der Tod des Opas nicht gleichgültig. Ab da ist er dann „nur“ noch den Launen seines Vaters ausgesetzt.


Thomas, der fast immer Hilfsbereit war und sich widerspruchslos einbringt, wird von Erich bei entsprechender


Laune aufs Wüsteste diskriminiert, beschimpft, geschlagen und auch zweimal bespuckt.


„Du faule Sau!“ musste der Sohn sich von seinem Vater anhören, wobei beide nicht allein waren, als diese Worte fielen. Kunden befanden sich im Raum.


Ein weiterer Ausspruch Erichs gegenüber seinem Sohn: „Der ist faul, der schafft nichts!“


Bei einer anderen Gelegenheit fielen die Worte: „Ich bringe dich lieber um, als das ich mir etwas von dir sagen lasse!“


Weiteres Zitat: „Die Kripo kann irgendwann mal die Reste von dir von der Wand ab kratzen!“


Als der Vater feststellte, das der Sohn die Hausaufgaben noch nicht erledigt hatte, bespuckte er ihn.


Auch wenn Thomas nicht ständig mit der miesen Laune seines Vaters konfrontiert wurde, hielten die Schläge aber auch die Demütigungen ihn klein.


Die in sporadisch auftretenden Abständen immer wieder kehrende Drohungen und auch das liebloses Verhalten, hinterließen tiefe psychische Wunden, so das es Thomas unmöglich war, eine normale geistige Entwicklung und Reife zu entwickeln.


Wenn ein Kind nach dem Prinzip, du bist nichts, du kannst nichts, du bist nichts wert, erzogen wird, muss er zum Außenseiter werden und in einer inneren Isolation leben.


Emelie schützte ihren Sohn kaum. Hin und wieder nahm sie ihn in den Arm, meinte: „Papa hat dich trotzdem lieb!“


Auch durfte der Junge noch bis zu seinem zwölften Lebensjahr bei der Mutter im Bett schlafen.


Bei Thomas entstand durch die Erziehung der Eltern folgender Eindruck:


„Wer mich schlägt und beschimpft, hat mich lieb!“


Bei Thomas war das ADHS mit all seinen Auswirkungen, der Unruhe, der fehlenden Konzentration, den Koordinationsproblemen vorhanden. Damit konnten die Eltern nicht umgehen.


In den sechziger und siebziger Jahren kannte man ADHS und seine Auswirkungen in keinster Weise. Für die Eltern war der Sohn ein Zappel-Philipp.

Ich, Elke B. und der Alkoholiker Thomas

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