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6. Kapitel

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»Du siehst übernächtigt aus“, stellte Erik fest, als Anke das Büro betrat. „Warst du gestern aus?«

»Klar! Ich war in der Disco und habe die ganze Nacht getanzt.«

»Entschuldige, es geht mich nichts an. Hier, ich habe dir Tee gekocht.«

Auf Ankes fragenden Blick fügte er unsicher an: »Du trinkst doch Tee, oder bist du wieder auf Kaffee umgestiegen?«

»Nein, nein. Du hast das schon richtig erkannt. Ich staune nur über deine Fürsorge.«

»Das ändert sich, sobald das Kind da ist.« Erik wurde ganz verlegen und wollte sich geschwind davon machen, als Anke ihn aufhielt: »Ist bei der Nachbarschaftsbefragung etwas Interessantes herausgekommen?«

»Gut, dass du mich daran erinnerst. Heißt deine Hebamme Susi Holzer?«

Anke nickte.

»Diesen Namen haben wir gestern erfahren. Eine Nachbarin erzählte uns, dass Susi Holzer und Sybille Lohmann vor einem halben Jahr heftigen Streit bekommen haben. Der Grund des Streits soll ein Baby gewesen sein. Könntest du versuchen, Näheres herauszufinden?«

»Klar, ich werde Susi einfach fragen«, stimmte Anke zu, fühlte sich allerdings nicht wohl bei dem Gedanken, ihre Hebamme könnte in den Fall verwickelt sein. Bei ihrer Entbindung brauchte sie eine Begleitung, der sie blind vertrauen konnte.

»Außerdem ist uns Sven Koch entkommen«, unterbrach Erik ihren Gedankengang. »Forseti fordert momentan einen Durchsuchungsbefehl für sein Haus an. Ich warte nur noch auf den Marschbefehl.«

»So ein Mist«, schimpfte Anke. »Ich habe eine andere Spur und wollte dich bitten, mir zu helfen.«

Erstaunt schaute Erik sie an.

»Ich möchte aber noch nichts von meinem Plan sagen«, gestand Anke.

»Du kannst auf mich zählen«, sprach Erik die Worte aus, auf die sie gewartet hatte.

Fast im gleichen Augenblick betrat Forseti das Zimmer.

»Ich habe den Durchsuchungsbefehl von Staatsanwalt Foster bekommen. Anke, Sie muss ich bitten, den Bericht über die Befragung zu schreiben. Die Unterlagen finden Sie in der Ablage im Büro der Kollegin Fanroth. Wir machen uns auf den Weg zum Haus von Sven Koch.«

Anke konnte es nicht fassen. War sie inzwischen zur Schreibkraft degradiert worden? Oder passte es ihrem Chef nicht, dass sie eine Spur verfolgte, während er nur im Dunkeln tappte? Sie probierte den Tee, den Erik ihr gekocht hatte. Es war Apfeltee, er schmeckte fantastisch.

Bevor sie sich an die unliebsame Arbeit machte, versuchte sie ihre Hebamme zu erreichen. Aber sie hatte kein Glück. Es meldete sich nur der Anrufbeantworter. Zerknirscht nahm sie die Unterlagen zur Nachbarschaftsbefragung und begann, alles niederzuschreiben. Als das Telefon klingelte, war sie erleichtert über die Abwechslung. Zu ihrer Überraschung war Norbert Kullmann am Apparat.

»Was gibt es?«

»Anke, mir ist etwas eingefallen. Ich weiß nicht, inwieweit dir das bei deinen Ermittlungen weiterhelfen kann. Aber ich bin der Überzeugung, dass du auf jeden Fall informiert sein sollst.«

Anke stutzte. Das hörte sich nicht gut an,.

»Deine Hebamme heißt Susi Holzer, stimmt das?«

Anke schluckte. Das hörte sie an diesem Morgen schon zum zweiten Mal. »Ja!«

»Als du mir den Namen genannt hast, bin ich nicht sofort darauf gekommen. Erst im Laufe der Nacht habe ich mich an den Fall erinnert.«

»Mach es bitte nicht so spannend«, drängte Anke, wobei sie an Eriks Worte denken musste.

»Susi Holzer arbeitet nebenbei noch als Babysitterin. Eines Abends sollte sie die Nichte von Sybille Lohmann, ein Mädchen namens Gina Koch, betreuen. Das Kind starb in dieser Nacht. Als Todesursache wurde plötzlicher Kindstod festgestellt.«

Anke wurde schlecht.

»Es gab nicht den kleinsten Hinweis, dass mehr dahintersteckte. Aber damit war die Sache nicht erledigt. Sybille hatte Susi die Schuld an dem Tod des Kindes gegeben«, berichtete Kullmann weiter, während Anke sich immer unwohler fühlte. »Kurze Zeit später starb ganz überraschend auch die Mutter des Kindes, Tanja Koch. Sie war die jüngere Schwester von Sybille und drogenabhängig.«

»Waren die Anschuldigungen von Sybille berechtigt?« Diese Frage interessierte Anke am meisten.

»Nein! Es war, wie von Anfang an festgestellt wurde, ein plötzlicher Kindstod. Das hätte jedem Babysitter passieren können. Susi Holzer traf keine Schuld.«

»Wie lange liegt dieser Fall zurück?«

»Ein halbes Jahr.«

»Warum weiß ich nichts davon?«, staunte Anke.

»Wir bearbeiteten den Fall der Polizistenmorde, wie du dich wohl erinnerst. Der plötzliche Kindstod wurde nur vom Rechtsmediziner bearbeitet und anschließend vom Amtsleiter Wollny abgeschlossen. Da wir genug zu tun hatten, übernahm Wollny diese Angelegenheit.«

»Du meinst, dass die Drohanrufe von jemandem kommen, der über diesen alten Fall informiert ist?«

»Oder jemand, der betroffen ist«, spann Kullmann den Faden weiter.

»Wer war der Vater von Gina Koch?«

»Ich glaube, ein wenig musst du noch selbst machen. Alles weiß ich nämlich nicht mehr so genau. Ich wünsche dir noch gutes Gelingen und besuch uns bald wieder. Der gestrige Abend war schön und wir freuen uns schon auf das nächste Mal.«

Nun wusste Anke, warum Sybille und Susi Streit hatten. Aber mit diesem Wissen fühlte sie sich alles andere als wohl. Darüber musste sie mit ihrer Hebamme sprechen, weil sie sich ganz sicher sein musste, ob Susi wirklich die Richtige für ihre Entbindung war. Einerseits sollten Menschen mit einer Vergangenheit wie Susi eine neue Chance bekommen, aber musste ausgerechnet sie es sein, die ihr diese Chance gab? Sie fertigte den Bericht und versuchte aufs Neue, Susi telefonisch zu erreichen. Aber wieder ohne Erfolg. Dieses Gespräch musste warten, was Anke nicht gut in den Kram passte.


*


Fast hätten die Beamten Sybilles Haus verfehlt. Es lag weit von der Hauptstraße zurückgesetzt und Bäume und Sträucher säumten die Auffahrt. braunes, rotes und gelbes Laub klebte nass vom Regen am Boden, wodurch es gefährlich glatt wurde. Vorsichtig gingen die Beamten über die Zufahrt zum Haus. Putz bröckelte von der Fassade ab.

Der Wind blies heftig. Regen klatschte auf ihr Ölzeug, das sie sich zum Schutz vor der nassen Witterung angezogen hatten. Die Haustür war alt und brüchig, weil sie schutzlos dem Wetter ausgesetzt war. Auf ihr Klingeln öffnete niemand.

Forseti bat Erik den Nachbarn hinzuzurufen, der trotz des kalten Windes nur im T-Shirt in der Tür seines Hauses stand und das Aufgebot an Polizei beobachtete. Er erklärte sich sofort bereit zu helfen, wo er konnte. Dass ihn dabei am meisten die Neugier antrieb, war den Polizeibeamten nur zu deutlich. Sie öffneten die Haustür und traten ins Innere. Geruch von Staub und Moder schlug ihnen entgegen. Das Licht beleuchtete den Flur nur spärlich, so dass die Beamten ihre Taschenlampen zur Hilfe nehmen mussten. Das angrenzende Wohnzimmer zeigte eine Verwahrlosung, die unwillkürlich Mitleid hervorrief. Wie konnten Menschen unter solchen Bedingungen leben? Der Tisch war unter dem Durcheinander, das sich darauf stapelte nur zu vermuten, die Sessel und die Couch waren zerschlissen und stellenweise schaute das Innenfutter und einige Federn heraus. Die Tapete war vergilbt, die Schränke teilweise notdürftig repariert. Das Geschirr, das sich durch die Öffnungen, die nicht mehr zu schließen waren, abzeichnete, war gesprungen und voller brauner Flecken. Eine alte Stereoanlage stand auf einem Sideboard, aber ohne Kabel. Mehrere Schallplatten ohne Hüllen verteilten sich um den Schrank, die Schranktür stand halb offen und ließ Zigarettenpackungen erkennen.

»Kein Geld, aber Rauchen«, stellte Erik fest. »Wie verträgt sich das?«

»Das mit dem Geld wollen wir herausfinden. Wenn er es wirklich auf die Lebensversicherungssumme abgesehen hat, müsste ein Hinweis darauf zu finden sein«, bestimmte Forseti mit angeekeltem Gesichtsausdruck. Eine Wanduhr schlug im gleichen Augenblick die volle Stunde, so dass beide erschreckt zusammenzuckten.

Erik ging weiter in die Küche, die seine Vorstellung an Unordnung übertraf. Verschmutztes Geschirr lag in der Spüle, ein benutzter Teller stand noch auf dem kleinen Tisch, eine leere Bierflasche daneben. Stubenfliegen versammelten sich dort trotz der kalten Jahreszeit und labten sich an den Abfällen. Der Geruch in diesem Zimmer war noch unerträglicher. Erik war dankbar für die Handschuhe, die sie bei Durchsuchungen tragen mussten. Der Ofen war ein alter Gasofen. Auf einer Platte stand ein Kessel voller Wasser. Der Kessel war sauber. Neugierig drehte Erik an den Gasknöpfen. Bis auf eine Platte funktionierten alle. Vorsichtig öffnete er alle Schubläden, die klemmten oder ganz herausfielen, so dass sich der Inhalt auf dem Boden verteilte. Er eilte hinaus und stieg vorsichtig die alte Treppe hinauf ins Obergeschoss. Jede Stufe knarrte beängstigend unter seinen Füßen. Das Schlafzimmer wirkte aufgeräumt, das Bett war ordentlich gemacht, der Zustand des Schranks war gut. Aber er war fast leer. Nur vereinzelte Kleidungsstücke hingen dort. Die Kommoden waren ebenfalls leergeräumt. Erik erinnerte sich daran, dass sich in Sybilles Wagen Koffer befunden hatten, weil sie verreisen wollte. Trotz des aufgeräumten Zustandes drang der unangenehme Modergeruch auch in dieses Zimmer. An den Tapeten entdeckte Erik dunkle Flecken, die den Eindruck hinterließen, dass das Dach nicht dicht war; Wasser drang durch die Wände. Im benachbarten Zimmer befanden sich die gleichen dunklen Flecke und der gleiche Geruch. Mit Sicherheit befand er sich nun im Zimmer von Sven Koch. Dieses Zimmer war tadellos eingerichtet und aufgeräumt. Eine Frisierkommode stand in einer Ecke neben dem Fenster. Die Kleiderschränke waren ordentlich eingeräumt und enthielten gute, sogar teure Anzüge, die in diesem Ambiente fehl am Platz wirkten. Ein Durchgang führte von diesem Zimmer in ein kleines Badezimmer, das eine Menge über Sven Kochs Gewohnheiten verriet. Hier erst erkannte Erik, wie es für den jungen Mann möglich war, in diesem Haus zu leben und einen gepflegten Eindruck zu hinterlassen. Sorgfältig durchsuchte er alles, aber ohne Ergebnis. Enttäuscht fuhr er zurück zur Dienststelle.


*


Schnell huschte Erik in Ankes Büro und meinte: »Wir haben freie Bahn. Forseti ist immer noch bei der Hausdurchsuchung.«

Anke lachte über Eriks spitzbübisches Verhalten und fragte: »Was erhofft er sich, dort zu finden? Das besagte Feuerzeug?«

»Ich weiß es nicht. Vielleicht vermutet er Sven Koch unter den Bodendielen«, spekulierte Erik grinsend.

»Aber schon filetiert und eingetütet«, trieb Anke den Spott weiter.

»Hoffentlich vererbst du diesen rabenschwarzen Humor nicht an dein Kind weiter. Aber nun zu deinem Plan. Hier stehe ich dir voll und ganz zur Verfügung. Was hast du vor?«

Anke berichtete von dem Gespräch mit Annette Fellinger, Rita Rech und Susi Holzer, wobei sie ihre neueste Information über Susi Holzers Vergangenheit anfügte.

»Und was soll ich dabei tun?«

»Mich begleiten. Ich habe den Eindruck, dass Rita und Annette oberflächlich waren, als ich ihnen meine Fragen stellte. Ihr Gekicher zeigte mir, dass sie die Situation nicht ernst nehmen. Ich möchte wetten, dass sie sich anders verhalten, wenn ein Mann dabei ist.«

»Nun gut, dann sollten wir uns auf den Weg machen, bevor der Chef zurückkommt«, schlug Erik vor.


*


Die Neuhauser Straße war wieder frei, die Arbeit der Spurensicherung beendet. Als sie die Unfallstelle erreichten, hielten sie an. Sie stiegen aus, überquerten die Straße und betrachteten sich den schmalen abschüssigen Streifen zwischen Bäumen und Sträuchern, den Abgrund, den das Auto hinuntergestürzt war. Es war schon erstaunlich, dass der Wagen genau an dieser Stelle von der Straße abgekommen war, weil es nur an dieser Stelle möglich war, bis ganz hinunter zu fallen. Heute erinnerte nur noch ein dunkler Rußfleck auf der Erde daran, dass dort ein schweres Unglück geschehen ist.

»Welche Rolle spielt Emil Tauber in dieser Sache?«, fragte Erik.

»Das ist eine gute Frage. Rita, Annette und Susi waren über seinen Besuch nicht gerade erfreut – um nicht zu sagen erschrocken.«

»Erschrocken?«

»Ja, das ist das Erstaunliche. Das könnte doch bedeuten, dass Emil etwas gesehen hat und die drei damit unter Druck setzt«, spekulierte Anke.

»Du hältst es also für möglich, dass Emil Rita, Susi und Annette erpresst?« Erik klang skeptisch.

Anke zögerte, bevor sie die Schultern zuckte: »Ich glaube, ich habe mich wirklich in etwas verrannt.«

»Das werden wir noch feststellen. Zunächst einmal möchte ich die Frauen kennen lernen.«

Sie stiegen ins Auto.

»Es gibt in Saarbrücken und Umgebung mehr Natur, als ich vermutet habe. Ich dachte immer, hier sei die Hochburg an Stahlwerken und Hochöfen«, dachte Erik laut, während er in ruhigem Tempo durch die kurvenreiche Straße weiter fuhr.

»Das war einmal. Im Saarland gab es früher noch mehr Stahlindustrie. Viele Stahlwerke mussten schließen, weil die Produktion nach der Stahlkrise stagnierte. In Saarbrücken gibt es noch die Halberger Hütte. In Völklingen gab es die Röchling-Hütte. Sie bestand aus einem Hochofen, einer Gebläsehalle und einem Pumpenhaus, wurde 1980 stillgelegt und zu einem Museum umfunktioniert – das Weltkulturerbe. Die Hütte in Neunkirchen ist auch nur noch teilweise in Betrieb, der andere Teil wurde ebenfalls zu einem Museum umfunktioniert.«

»Mir gefällt in dieser Stadt die Gegensätzlichkeit von dörflichem Charakter in beschaulicher Idylle und Großstadthektik. So abwechslungsreich ist es nicht in Köln. Dort herrscht überwiegend Großstadthektik. Wenn man Natur sehen will, muss man hinausfahren zum Grünen Ring, der die gesamte Stadt einrahmt, oder zu den Parkanlagen. Aber die sind nicht natürlich entstanden, sondern angelegt worden.«

In Walpershofen angekommen, passierten sie die ersten Häuser, fuhren unter der Bahnunterführung durch und bogen in die Herchenbacher Straße ein. Sie trafen Rita und Annette gemeinsam bei Annette zu Hause an. Die Wohnung lag in einem großen schmucklosen Doppelhaus in der ersten Etage mit Balkon auf der Rückseite, der eine Aussicht über den Ort Riegelsberg bot. Große Fenster ließen viel Licht herein, helle Möbel und viele Spiegel ließen die Lichtflut noch deutlicher zur Geltung kommen. Die ganze Einrichtung war modern. Am Eingang befand sich eine Garderobe, die aus einem kunstvoll geformten Chromgestell bestand. Die Möbel wiesen ungewöhnliche Formen auf. Kein Stück glich dem anderen. Dekorative Accessoires wie kleine Vitrinen, Glastische und Halogenlampen setzten besondere Akzente in diesem raffiniert ausgestatteten Ambiente. Die Küche war groß und an einer langen Seite komplett mit hellgrauen Schränken ausgestattet. In der Mitte stand ein ovaler, schwarzer Tisch eingerahmt von verchromten Stühlen, die zwar passend aber ungemütlich aussahen. Dort bat Annette ihre Besucher, Platz zu nehmen. Als Anke sich in einem der Stühle niederließ, spürte sie, wie er nach hinten wippte. Sie erschrak und wollte aufspringen, doch Annette meinte ganz gelassen: »Keine Sorge, da passiert nichts. Darüber ist schon manch einer erschrocken.«

Anke beschloss, diese Unterhaltung ihrem Kollegen zu überlassen, während sie sich umsah.

»Wir müssen uns noch einmal über Samstagnacht unterhalten«, erklärte Erik den Grund ihres Besuches.

Rita begann zu lachen, was Erik und Anke staunen ließ. Darauf meinte sie: »Sie reden von Samstagnacht, als sei es die Apokalypse gewesen. Dabei waren wir auf einer Party, wo es total lustig zuging.«

Annette sprang auf, eilte zu einer Schublade der Küchenzeile und nahm einige Fotos heraus. Sie zeigte sie Erik, ohne Anke zu beachten und fügte an: »Schauen Sie sich die Fotos an. Wie Sie sehen, war es eine echte Superparty. Schade, dass Sie nicht dabei waren. Ein Mann wie Sie hätte dort gerade noch gefehlt.«

Erik schaute sich die Fotos genau an und versuchte, Emil Taubers Gesicht darauf zu erkennen. Ohne Erfolg.

»War Emil Tauber nicht auf der Party?«

»Nein! Den lädt keiner ein, weil ihn keiner leiden kann«, winkte Annette ab.

»Warum?«

»Er ist lästig. Mögen Sie es, wenn ständig jemand in Ihrer Nähe steht, immer nur zuhört, als wollte er kein Wort verpassen, aber nicht ein einziges Mal den Mund aufmacht?«, fragte Annette zurück.

»Nein«, gab Erik zu. »Warum verhält er sich so?«

»Das wissen wir nicht«, wandte nun Rita ein. »Wir wissen nur, dass Emil sich schon immer so verhalten hat. Er ist genauso alt wie wir, mit uns schon in den Kindergarten und später in die Grundschule gegangen. Danach haben sich unsere Wege getrennt. Allerdings taucht er immer da auf, wo wir sind. Deshalb wundert es uns nicht, dass er Samstagnacht hinter uns hergefahren ist.«

»Sie wollen damit sagen, dass Emil vor dem Haus, in dem die Party stattfand, auf Sie gewartet hat und Ihnen gefolgt ist ohne mit Ihnen zu sprechen?« Erik staunte.

»Genau das«, stimmten Annette und Rita gleichzeitig zu, was erneut einen Lachanfall auslöste.

Erik amüsierte sich über das Verhalten der jungen Damen, die den Eindruck machten, als seien sie durch nichts zu erschüttern.

»Das würde bedeuten, dass Emil bestens Bescheid darüber wusste, dass Sie zu dritt in dem Auto saßen«, überlegte er weiter.

Fragend schauten ihn Annette, Rita und Anke an.

Erik erhob sich von seinem Stuhl und ging in der großen Küche langsam auf und ab. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass es wieder begonnen hatte zu regnen. Er drehte sich um und sah, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren. Sie warteten darauf, dass er endlich seinen Gedankengang erklärte.

»Ist außer Susi Holzer noch jemand von Ihnen mit Drohanrufen belästigt worden?«

Annette und Rita schüttelten die Köpfe.

»Also kann Emil nicht der Anrufer gewesen sein.«

Rita lachte laut los: »Emil doch nicht. Niemals! Den hätte Susi sofort an seiner Stimme erkannt.«

»Und warum kam Emil Sie gestern bei Susi zu Hause besuchen?«

»Das wissen wir nicht.«

»Natürlich nicht, Sie haben ihm ja gar keine Gelegenheit gegeben, den Anlass seines Besuches zu erklären«, schaltete sich Anke ein.

»Warum sollten wir. Wie schon gesagt: er ist lästig. Wir wollen ihn nicht in unserer Nähe haben«, wehrte sich Annette.

»So lästig, dass Sie fluchtartig davonrennen?« Anke zweifelte.

Rita und Annette schwiegen.

Eine Weile war es so still, dass deutlich der heftige Wind und der prasselnde Regen zu hören waren. Als Anke zum Fenster schaute, sah sie in der anbrechenden Dunkelheit, wie einige Bäume sich bogen. Es tobte ein heftiger Sturm.

»Als Emil in Susis Haus eintraf, hatte ich nicht den Eindruck, dass er unbeliebt ist«, sprach Anke in die Stille.

»Sondern?«

»Es sah so aus, als hätten Sie Angst vor ihm.«

Wieder lachten die beiden Frauen. Erik, der immer noch in einiger Entfernung stand, räusperte sich und murrte: »Es ist nicht alles lustig, was hier gesprochen wird.«

Sofort verstummten Rita und Annette. Annette stand auf, stellte sich dicht neben Erik. Sie taxierte ihn und fragte: »Warum bist du wirklich hier?«

»Für Sie bin ich immer noch Herr Kriminalkommissar Tenes und möchte mit Sie angesprochen werden«, stellte Erik die Verhältnisse unmissverständlich klar.

Annette verzog enttäuscht ihr Gesicht.

Erik setzte sich auf seinen Stuhl und schaute Rita dabei an, während er sprach: »Wir müssen ausschließen können, dass Sybille Lohmann durch einen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht gestorben ist, bevor wir diesen Fall als Tötungsdelikt behandeln.«

»Tötungsdelikt?«, staunte Rita. Ihr Gesicht wurde kalkweiß. »Sie reden von Mord?!«

»Genau das! Wenn Susi versehentlich ein Fahrzeug von der Straße abgedrängt hat, ohne sich dessen bewusst zu sein, kann Ihnen nichts passieren, wenn Sie es jetzt zugeben. Deshalb bitte ich Sie, sich zu erinnern, was auf dem Nachhauseweg passiert ist!«

Annette setzte sich neben ihre Freundin.

»Es fällt mir schon schwer genug, mir vorzustellen, dass Sybille wirklich tot ist«, meinte sie mit betroffener Miene. »Wir haben uns immer gut verstanden. Rita hatte Sybille sogar die Arbeit auf dem Gesundheitsamt besorgt, wo sie aber leider nicht lange geblieben ist.«

»Das beantwortet unsere Frage nicht.« Anke ließ sich nicht ablenken.

Vielsagend schauten die beiden sich an, bis Rita murrte: »Wir sind uns keiner Schuld bewusst. Ein Fahrzeug von der Straße abzudrängen wäre doch mit quietschenden Reifen, Klirren und Krachen verbunden. Aber da war absolut nichts.«

»Und die angebliche Sternschnuppe?«, hakte Anke nach.

»Das war so ein Idiot auf der Gegenfahrbahn, der das Fernlicht nicht ausgeschaltet hatte.«

Erik und Anke bedankten sich und traten hinaus in das unfreundliche Herbstwetter. Schnell stiegen sie ins Auto ein.

»Was hältst du davon?«, fragte Anke, kaum dass sie die Autotür zugeschlagen hatte.

»Ich bekomme das Gefühl nicht los, dass diese unbeschwerten Damen uns zum Narren halten. So viel Fröhlichkeit bringt doch den einfältigsten Trottel zum Zweifeln.«

»An wen denkst du da speziell?«, hakte Anke nach.

»An Emil.«

»Also, worauf warten wir noch? Fahren wir zu Emil und hören uns seine Version der Geschichte an.«


*


Es war ein flaches, altes Haus dicht an der Hauptstraße. Links von einer Scheune und recht von einem größeren, gepflegten Gebäude flankiert. Die Fassade wirkte vernachlässigt. Der Putz bröckelte an vielen Stellen ab. Die Haustür war klein und baufällig. Über der Tür befanden sich im Steinrahmen unverständliche Schriftzeichen, die aussahen, als wollte der Bewohner des Hauses böse Geister fernhalten. Als Erik klingelte, hörten sie fast gleichzeitig ein lautes Krachen aus dem Hausinneren. Schnell eilte Erik an die Scheune und versuchte, durch das Holztor einen Blick hineinwerfen zu können.

»Das ist keine Scheune mehr, wie es aussieht. Darin steht nämlich ein Auto », rief er Anke zu. »Ich gehe um die Scheune herum zur Rückseite des Hauses, um nachzusehen, ob es noch einen anderen Eingang gibt.«

Sofort rannte Erik los. Anke blieb allein vor der Haustür stehen. Sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass sich etwas Schlimmes darin abspielen könnte. Zum Glück dauerte es nicht lang, da öffnete Erik die Haustür.

»Was hat das zu bedeuten?«, fragte sie ganz überrascht.

»Komm herein und sieht es dir an.«

Anke betrat einen dunklen Flur. Die Luft roch abgestanden und muffig, wie sie es aus Häusern kannte, in denen schon seit langer Zeit nur alte Menschen gelebt hatten. Die Tapete an den Wänden war dunkel und vergilbt, die Farben nicht mehr erkennbar. Der Boden knarrte unter ihren Füßen. Die Fenster zur Straßenseite waren alle mit alten Holzläden verschlossen. Am Ende des Flurs gab es etwas Licht. Darauf ging Anke zu und fand sich sogleich in einem hellen Zimmer, an dessen Rückseite mehrere kleine Fenster waren, die Tageslicht hereinließen. Abgenutzte Sessel und Sofas standen dort, ein kleiner Tisch und eine kleine Kommode, auf der altes Porzellan stand. Der Teppichboden war ausgetreten, das Tapetenmuster schon lange aus der Mode. Von der Decke hing eine schäbige, kleine Lampe herunter, die nicht den Eindruck hinterließ, dass sie genügend Licht spenden konnte. Es roch nach altem Schweiß und anderen Körperausdünstungen. Anke musste sich beinahe übergeben. Emil saß auf dem alten Sofa mit rot verquollenem Gesicht. Seine Brille lag neben ihm und war stark verbogen. Mit einem feuchten Tuch kühlte er die vielen Blutergüsse und Platzwunden in seinem Gesicht.

»Meine Güte, was ist denn mit Ihnen passiert?«, fragte Anke.

»Ich bin die Treppe heruntergefallen«, log Emil.

»Das muss aber eine komische Treppe gewesen sein«, stellte Erik fest, worauf Emil heftig protestierte: »Was geht euch das alles an. Wie kommt ihr überhaupt hier herein. Ich habe euch nicht hergebeten. Jetzt verschwindet und lasst mich in Ruhe!«

»Wenn Sie uns sagen, wer Sie so zugerichtet hat und warum, können wir vielleicht verhindern, dass er zurückkommt«, schlug Erik vor.

»Ich will eure Hilfe nicht, also verschwindet.«

So leicht ließ Erik sich nicht abwimmeln. Er ging von Zimmer zu Zimmer, schaltete überall das Licht ein, um etwas erkennen zu können und sah sich in aller Ruhe um. Emil beobachtete ihn ganz erstaunt, hinderte Erik aber nicht an seinem Tun.

»Ist das hier das Haus Ihrer Eltern?«, fragte Anke und ließ ihren Blick durch das ungepflegte Ambiente wandern.

»Das Haus meines Vaters. Meine Mutter hat uns sitzen lassen, da war ich noch ganz klein. Mein Vater kam nie darüber hinweg. Hat sich tot gesoffen.«

Eine Weile herrschte Stille, bis Anke endlich das fragte, was sie wirklich beschäftigte: »Kannten Sie Sybille Lohmann?«

»Ja! Hier im Dorf kennt jeder jeden.«

»Mochten Sie sie gern?«

»Sybille machte mit jedem Mann rum, nur mit mir nicht. Deshalb weiß ich nicht, ob ich sie mochte«, antwortete er nach einigem Zögern.

»Saßen Sie zusammen mit Sybille Lohmann im Unfallwagen?«

»Nein«, brauste Emil plötzlich auf. »Wie kommen Sie darauf? Ich saß in meinem eigenen Auto.«

»Sie haben den Unfall erst von zu Hause aus gemeldet«, stellte Anke klar. »Wer sagt uns, dass Sie wirklich mit Ihrem eigenen Wagen unterwegs waren?«

Emil schnaufte.

»Wissen Sie jetzt, warum wir hier sind?«

»Nein! Ich habe nichts getan.« Er blieb stur.

»Wir sind hier, weil wir die ganze Wahrheit wissen wollen. Außer uns scheint es ja noch jemanden zu geben, der das wissen will. Und dieser Jemand geht dabei nicht so nett mit Ihnen um.«

»Warum sollte ich mit Sybille Lohmann in einem Auto fahren?«, fragte er immer noch schmollend. »Sie wollte von mir nichts wissen.«

»Sybille Lohmann war schon lang alleinstehend. Wer weiß, vielleicht - suchte sie einfach einen Menschen, den sie in ihrer Nähe haben wollte«, spekulierte Anke blind darauf los.

»Sybille war nie allein. Sie hatte immer einen Mann.«

»Wer war der Glückliche?«

»Ich weiß es nicht.«

»Sybille Lohmann ist auf keinen Fall allein im Auto gesessen, als der Unfall passierte«, erklärte Anke. »Kann es also sein, dass sie mit einem neuen Mann unterwegs war?«

»Ganz sicher! Allein hat Sybille nie etwas gemacht.«

»War dieser Mann hier bei Ihnen?«

Emil verschränkte seine Arme vor seiner Brust, womit er demonstrierte, dass er nicht antworten wollte. Das gab Anke zu denken.

»Gibt er Ihnen die Schuld an Sybilles Unfall?«

Emil änderte seine Haltung nicht mehr.

Erik hatte alles aus sicherer Entfernung beobachtet. Als er bemerkte, dass Anke mit ihren Fragen in einer Sackgasse gelandet war, mischte er sich ein: »Wenn Sie es sich doch anders überlegen sollten, dann rufen Sie uns an.«

Er legte Emil eine Karte mit seiner Dienstnummer auf den Tisch. Emil wischte die Karte von dem Tisch, als handelte es sich um ein ekelhaftes Insekt.

Wortlos verließen Erik und Anke das Haus.


*


Erst als sie wieder im Auto saßen, meinte Erik: »Mein Instinkt sagt mir, dass wir in die richtige Richtung ermitteln, nur leider finden wir nicht den geringsten Hinweis. Susi wird bedroht, vermutlich weil sie am Unfallort gesehen wurde. Emil wird ebenfalls bedroht – nur etwas heftiger – dabei wissen wir inzwischen, dass er sich ganz in der Nähe der drei Frauen aufgehalten hat. Das könnte bedeuten, dass er auch gesehen wurde.«

»Wer macht sich die Mühe, jemanden zu bedrohen, den er zur falschen Zeit am falschen Ort gesehen hat?«

»Das müssen wir herausfinden.«

Sie fuhren zurück zum Landeskriminalamt.

Als sie sahen, dass in Forsetis Zimmer noch Licht brannte, murmelte Erik: »So ein Mist, ich hatte gehofft, dass er schon weg ist, bis wir zurückkommen. Was machen wir jetzt? Gehen wir in die Höhle des Löwen?«

»Wie wär’s, wenn wir zunächst in Rosis Kneipe, ehemals Marthas Kneipe, gehen, eine Tasse Tee trinken und uns überlegen, was wir sagen?«

Dem Vorschlag stimmte Erik zu. Sie fuhren mit dem Dienstwagen die kurze Strecke bis zu der kleinen Kneipe, stellten dort den Wagen ab und eilten durch den immer stärker werdenden Regen hinein.

Rosi, Marthas Schwester, war ebenfalls eine kleine, rundliche Frau, die mit Leib und Seele diese kleine Kneipe weiterführte. Sie empfing sie mit einer Herzlichkeit, die wohltuend war. Dabei fragte sie sofort nach Ankes Befinden.

Erik und Anke suchten sich einen Tisch, der etwas abseits stand, damit sie sich ungestört unterhalten konnten.

»Also, so etwas kenne ich nicht!«

»Was?«, fragte Anke stutzig.

»Bei uns in Köln geht es in den Kneipen nicht so familiär zu. Im Gegenteil: Da ist man als Gast nur gern gesehen, wenn man genug säuft und den Umsatz steigert. Kaum ist ein Kölsch ausgetrunken, bekommst du das nächste vor die Nase geknallt. Da wird nicht lang gefackelt. Sich nach dem Wohlbefinden erkundigen – so viel Zeit lässt sich der Köbes gar nicht.«

»Was heißt Köbes?«

»Köbes heißt Kellner. Kölsch ist schon fast eine Fremdsprache für Nicht-Kölner.«

Rosi servierte den Tee.

»Aber nun zurück zu Forseti. Ich hatte bisher den Eindruck, dass er große Stücke auf dich hält.«

»Das täuscht«, lachte Erik. »Ich hatte ihn auf der Schulung kennen gelernt. Er leitete diesen Lehrgang. Schon gleich unsere erste Begegnung war voll daneben.«

Anke wurde neugierig, weil der Kollege sich bei der Erinnerung daran die Haare raufte.

»Erzähl schon«, drängte sie.

Zunächst zögerte Erik ein wenig, bis er sich überwand und zu sprechen begann: »Ich war mit meinem damaligen Kollegen und Freund auf einem Lehrgang für verdeckte Ermittler. Wir erfuhren, dass auch Frauen dabei sein würden. Claudia war eine davon. Ich kannte sie nicht besonders gut, hielt sie aber für hochnäsig, deshalb wollte ich sie von ihrem hohen Ross herunterholen. Es gelang uns, Claudia die Nachricht zukommen zu lassen, dass sie in der Rechtsmedizin erwartet würde. Unser Plan war perfekt. Ich legte mich unter das Leichentuch. Mein Kollege sollte sie bis zum Tisch heranlocken, das Tuch hochheben, damit ich ihr mit einer ruckartigen Bewegung einen gewaltigen Schrecken einjagte.«

»Ein makabrer Scherz!«

»Mein Kollege schminkte mich leichenblass, es sah täuschend echt aus. Unserem Streich stand nichts mehr im Wege – dachten wir. Wir hörten Schritte im Korridor. Ich legte mich unter das Tuch. Doch was ich dann hörte, ließ mich im wahrsten Sinne des Wortes vor Schreck erstarren: Nicht Claudia stand im Raum, sondern ein Mann – Forseti, wie ich bald erfahren sollte. Er forderte meinen Kollegen auf, ihm die Leiche zu zeigen, die untersucht werden sollte. Was blieb ihm übrig. Er hob das Tuch an, ich stellte mich tot. Er schaute mich ziemlich gründlich an. Meine Luft wurde immer knapper, dabei durfte ich doch keine Bewegung machen. Auf seine Frage hin, warum der Tote noch seine Kleidung trug, meinte mein Kollege schlagfertig, er sei gerade erst eingeliefert worden. Dann verließ Forseti den Raum.«

»Nun wird es richtig spannend.« Anke schmunzelte.

»Als wir am nächsten Tag zur Lesung in den Hörsaal kamen, saß Forseti am Rednerpult. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. Er begann seine Lesung, indem er immer um mich herumging und mich genau musterte. Nach einer Weile bemerkte er: Der Tod steht Ihnen gut! Im Hörsaal wusste inzwischen jeder, was vorgefallen war. Deshalb löste diese Feststellung allgemeine Erheiterung aus. Zunächst dachte ich, wenn das alles ist, kann ich damit leben. Aber es war nicht alles, denn er fügte an: Für verdeckte Ermittler hatte ich zwar andere Rollen vorgesehen. Aber sollten wir für unsere Übungen eine Leiche brauchen, wissen wir ja schon, wer diesen Part übernehmen wird. Das Gelächter im Hörsaal war ohrenbetäubend.«

»Musstest du den Part übernehmen?«

»Allerdings. Ich glaube, Forseti hatte sich ausschließlich für Übungen entschieden, in denen ich als Leiche mitspielen durfte. Deshalb habe ich das meiste von dem Lehrgang verpasst.«

Gemeinsam kehrten sie zum Landeskriminalamt zurück. Sie hatten Glück, ihr Vorgesetzter war nicht mehr da.

Kulllmann kann's nicht lassen

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