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«Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.»
Dass der Lehrberuf anspruchsvoll ist, ist unumstritten. Die verantwortungsvolle Aufgabe immer und immer wieder zur Zufriedenheit aller – der Klasse, der Eltern, der Institution und der Politik – zu erfüllen, gleicht dem Versuch der Quadratur des Kreises.
Als Dozierende einer pädagogischen Hochschule und Schulpraxis-Mentor/in wirken wir an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Wir gehen in dieser Funktion in etlichen Schulhäusern und Klassenzimmern ein und aus und kommen mit jungen, aber auch mit langjährigen, erfahrenen Lehrpersonen ins Gespräch. Die Türen zur Schulwirklichkeit stehen uns weit offen, und wir gewinnen tiefen Einblick in die (Aus-)Wirkungen der bildungspolitischen Anstrengungen.
«Schulalltag konkret» hat in solchen Gesprächen seinen Anfang genommen. In einer offenen Umfrage baten wir Lehrpersonen in verschiedenen Kantonen, die drei Themen zu benennen, die sie (im April 2011) am meisten beschäftigten. Die Antworten, teils kurz und bündig, teils sehr ausführlich. Sie liessen sich den Kategorien Klasse, Unterricht, Lehrperson, Institution Schule und Eltern zuordnen. Innerhalb dieser Bereiche konnten wir 16 Kernpunkte ausmachen, die sich in den 16 Kapiteltiteln des vorgelegten Buches spiegeln.
Grundsätzlich sind alle Kapitel nach demselben Muster aufgebaut:
A Aussagen von Lehrpersonen
B Beispiele
C Theorie
D Empfehlungen und Massnahmen
Wir waren uns bei der Arbeit an diesem Buch bewusst, dass wir nicht alle angesprochenen Themen gleich ausführlich behandeln können. Angesichts der Komplexität der Fragestellungen verstehen wir «Schulalltag konkret» als Diskussionsbeitrag – und als eine Annäherung an die Quadratur des Kreises.
Unser Dank gilt den Lehrpersonen, die uns mit ihren Antworten auf unsere Umfrage Anstoss zu den Themen gaben: Sachverständigen (Schulleitungen, Heilpädagogen, einer Schulpsychologin, Prof. Rolf Dubs und vielen anderen), den Interviewten; den «Critical Friends», die einige Kapitel durchlasen und uns mit wichtigen ergänzenden Ratschlägen unterstützten und schliesslich dem hep verlag, der unser Projekt von Anfang an unterstützte.
Elsbeth Würzer und Thomas Zellweger
Januar 2013
Das Motto, das diesem Geleitwort vorangestellt ist, stammt aus dem Buch «Das Elterngespräch in der Schule» von Claudius Hennig und Wolfgang Ehinger, erschienen bei Auer, Donauwörth.