Читать книгу Ein Strauß voller Dankbarkeit - Else Diehl - Страница 9
ОглавлениеGefordert – gefördert
Ich bin in einem Geschäftshaushalt aufgewachsen. Da war es selbstverständlich, dass wir – dem Alter gemäß – im Haushalt mithalfen. Im Nachhinein bin ich dankbar, früh gelernt zu haben, kleine Aufgaben treu zu erfüllen und Regeln zu beachten. Wer gefordert wird, der wird auch gefördert.
Während meiner Schulzeit war es vor allem ein Lehrer, der unser Interesse für Literatur und die Liebe zur Musik geweckt hat. Die Chorstunden mit ihm waren jedes Mal eine Freude für die ganze Klasse. Noch heute sind wir uns bei gelegentlichen Klassentreffen einig, dass er uns gefordert, aber auch sehr geprägt hat. Es ist dann immer ganz lustig, wenn wir bei unserem Austausch über die Deutschstunden versuchen, Gedichte und Dramen den entsprechenden Dichtern und Verfassern zuzuordnen – und das nach über 70 Jahren. Gelernt ist gelernt!
In meiner Heimatgemeinde habe ich schon als Teenager in der Sonntagsschule mitgeholfen. Bei dieser Herausforderung wurde ich durch Vorbereitungsstunden unterstützt. Die praktischen Anregungen von älteren und erfahreneren Mitarbeitern waren dabei sehr hilfreich.
Außerdem ermöglichte mir die Gemeinde die Teilnahme an Schulungen und Seminaren. Da ich schon sehr früh Verantwortung übernehmen sollte, hat es mich entsprechend gefordert.
Diese gute Erfahrung habe ich beherzigt und später auch jüngere Helfer in Freizeiten und bei der Strandmission früh zum Mitarbeiten ermutigt. Sie waren begeistert, „Minihelfer“ oder „Helfershelfer“ zu sein, wie wir es nannten.
In meinen Dienstjahren waren es Begegnung mit anderen Christen, die mich weiterbrachten. Da waren zum einen die Rüstkurse für Referenten in der Arbeit mit Kindern. Zusammen mit Kollegen aus anderen Werken habe ich diese Kurse über zwei Jahrzehnte mitgestaltet. Dabei habe auch ich viel Gewinn gehabt.
Da waren zum andern die internationalen Treffen mit Mitarbeitern aus der weltweiten „Bibellesebund-Familie“. Ich bekam dadurch einen Weitblick wie nie zuvor. Herausragend waren die Kongresse in Lausanne (1974) und später in Manila (1989). Ich empfand es als Vorrecht, diese Tagungen zu erleben. Die wertvollen Bibelarbeiten und fundierten Vorträge forderten mich persönlich heraus und förderten mich in meinem Dienst.