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Sascha Junk

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Saschas Horoskop: Warum immer nur an andere denken? Verwöhnen Sie sich doch auch mal selbst. Es gibt im Leben keine Reue, nur Lektionen.

Fast zehn Jahre hatte Sascha damit zugebracht, sich nach allen Regeln der Kunst ein Doppelleben aufzubauen, von dem nicht einmal seine engsten Freunde etwas wussten – dachte er.

Sascha war sprunghaft und liebte die Oberflächlichkeit. Beim Einkaufen beispielsweise waren die Namen der Hersteller für ihn das Wichtigste. Er liebte auch seine Arbeit und war rege und aufmerksam, solange es um die Schickeria ging.

Außerdem war er ein hervorragender Organisator. Sascha war in der Lage, innerhalb weniger Wochen nach seiner Ankunft in Mallorca einen Liegeplatz im Hafen oder den Mietvertrag für eine Villa im August zu beschaffen, die niemals auf dem freien Markt angeboten worden wäre, sowie alle möglichen nützlichen Kontakte herzustellen, seien sie geschäftlich oder sonstiger Art. Insbesondere sonstiger Art.

Es gab ihm das Gefühl der Macht, dass millionenschwere Männer von ihrer Jacht sprangen, nur um zu ihm zu kommen.

Er verliebte sich ständig und jedes mal half ihm die neue Liebe, die alte zu vergessen. Sascha betete die Frauen an. Für ihn waren sie alle schön. Stets brachte er es fertig, ein Dutzend davon in Bereitschaft zu haben. Eine Tür ging auf, eine andere zu. Die herzzerreißenden tränenreichen Abschiedsszenen bestanden immer aus einem großzügigen Geschenk und einem – man sieht sich.

Doch all das gehörte der Vergangenheit an.

Regina war eine reiche Erbin einer legendären Frankfurter Dynastie. Als Sascha sie zum ersten Mal sah, waren seine Junggesellen-Tage gezählt. Wenig später fand er sich als Ehemann wieder. Er war angekommen – dachte er.

Regina war ebenso energisch wie schön, und sie wusste was sie wollte. IHN, seinen Bruder, den Vikar.

Also hatte sich Sascha von einem sorgenfreien Junggesellen in den Mann einer schönen jungen Erbin verwandelt. Er stieg in das Familienunternehmen, der Detektei Indiskret, ein, was innerhalb des Konzerns - bei den Männern - für große Spannungen sorgte. Andererseits war ihm - durch die weibliche Belegschaft - von Anfang an Erfolg beschieden. Stets lächelte er smart und war charmant. So herrschte eitel Duldsamkeit.

Die Ehe mit Regina blühte und gedieh, dank göttlichem Beistand.

Hatte er zuerst befürchtet eine Heirat würde seine Männlichkeit beeinträchtigen, stellte sich diese Angst bald als unbegründet heraus. Er reduzierte die Anzahl seiner Freundinnen und alles lief nach Wunsch wie zuvor.

Regina war ihm die perfekte Ehefrau. Sie liebte ihn und behandelte ihn wie einen König, was nach seiner Ansicht nach genau das war, was er verdiente.

Die ganze Sache hatte nur einen Haken. Witterte sie Grund zur Eifersucht, verwandelte sie sich in eine Furie.

Mit tugendsamer Entrüstung wies er die Anschuldigungen zurück. Mit allergrößter Diskretion trieb er sein Spiel weiter, dass auch nicht der Hauch eines Verdachts auf ihn fiel. Manchmal fragte sich Sascha, warum er eigentlich ständig fremdging.

Dann begegnete ihm Julia und er konnte der Versuchung nicht widerstehen. Sie wurde unter einer Bedingung seine Geliebte: Sascha musste allen anderen Frauen in seinem Leben, außer seiner Ehefrau, entsagen.

Mit welcher Frau er jeweils zusammen war, immer fühlte er, dass er die andere betrog. Und das steigerte sein Begehren.

Beide Frauen wurden etwa zur gleichen Zeit schwanger. Nach neun Monaten schenkte Regina einem Mädchen das Leben, ein paar Tage später Julia einem Jungen.

Sodom und Gomorrha

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