Читать книгу 3.5 Warnung aus der Zukunft. - Emet Braun - Страница 9
Unser Weg 2
ОглавлениеJedenfalls brauchte man für ein menschliches Leben Sonne, deshalb entschlossen wir uns gegen einen unterirdischen Bunker. Obwohl ich sagen muss, dass Bunker auch vielen das Überleben ermöglichten. Eigentlich begonnen wir mit der Umsetzung unseres Planes schon im Jahre 2014, als uns dann endlich klar wurde, welches für uns, die einzige Variante ist, die uns eine Chance gibt, zivilisiert zu überleben. Da kauften wir uns nun im Jahre 2015 ein Wohnmobil. Wir vertrauen auf die Kraft der Rohstoffe, denn Tankstellen wären ja während der Apokalypse sicher auch 24 Stunden geöffnet. Das war also auch keine Lösung für uns. Denn das erste was in Zeiten eines Bürgerkrieges verbraucht sein wird, ist der Treibstoff. Ich kann nur hoffen, dass ihr dieses Erlebnis nie haben werdet. Die einzige Lösung, die für uns machbar und plausibel erschien, war die Anschaffung eines Bootes. Nun musste nur noch geklärt werden, welches es sein solle, oder besser gesagt, welcher Typ. Es war klar, dass wir Segel brauchten und es war auch klar, dass der Motor zur Not auch mit Bioethanol laufen müsse. Wir hatten damals nicht genügend Geld, um Magnet-Energie Generatoren für den Antrieb des Bootes umzubauen. Meine Eltern hatten früher selbst ein Boot, daher waren mir Segelboote sehr gut bekannt und ich mochte sie einfach nicht. Nicht vom Aussehen, aber vom Verhalten im Wasser. Segelboote hatten meist Schräglage. Da das Boot groß sein musste, musste es auch locker von zwei Personen zu segeln seien. Dann stießen wir eines Tages auf Katamarane, sogenannten Multi Hulls. Dieses Konzept war perfekt für uns. Je nach Größe hatte man mindestens sechs Schlafplätze. Die Zeichen der Zeit standen alles andere als wohlgesonnen. Nun wurde es Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Ich schaute ab und an mal ins Internet, um gute Angebote zu finden. Die Liegeplätze, der zum Verkauf angebotenen Katamarane, waren auf der ganzen Welt verstreut. Ich fand ein sehr interessantes Angebot. Zu dieser Zeit war das Reisen noch ohne Einschränkungen möglich, also buchte ich sofort zwei Tickets. Eh wir uns versahen, saßen wir uns im Flugzeug, auf dem Weg in unser neues Leben. Wir kauften uns im Jahre 2015 einen 15 Meter langen Katamaran. Dieses Boot sollte nun für eine sehr lange Zeit unser neues Zuhause werden. Der Katamaran war zwar etwas kleiner als „Zuhause“, aber ohne die weltlichen Sorgen gab es keinen besseren Ort auf der damaligen Welt. Wir hofften nur, dass unsere zwei Stubentiger nicht ins Wasser fallen werden, was natürlich nicht zu verhindern war.
Ich weiß gar nicht, ob ich es bereits erwähnt hatte, wir hatten damals zwei ganz tolle Kätzchen. Die zwei machten uns immer viel Freude. Zu jener Zeit hatten wir für unsere Familie sichere Unterkünfte in der Schweiz besorgt. Wir hatten an alles gedacht und konnten mit reinem Gewissen in See stechen. Da zogen wir nun los, mit einem mächtig flauen Gefühl im Magen und einer dazu gehörigen Portion Respekt vor dem Unbekannten. Wir hatten damals mächtig Glück mit dem Katamaran. Da die Wirtschaft zu der Zeit nicht wirklich boomte, der Dollar und der Euro komplett zusammen gebrochen waren, konnten wir mit dem Katamaran ein Schnäppchen machen. Der damalige Liegeplatz des Katamarans war in Mexico, auf der Halbinsel Cancun. Das war natürlich ein super Startpunkt für unser ungewisses Abenteuer. Wir konnten uns mit dem damaligen Besitzer über einen fairen Preis einigen. Da wir vor dem Finanzcrash Goldreserven anlegten, hatten wir in der Krise gute Möglichkeiten für Tauschgeschäfte. Da waren wir nun, irgendwo in Mexico. Wir mussten nun noch etwa sechs Wochen warten, bis alle unsere Sachen in Mexico angekommen waren. Nach dem Finanzcrash war es gar nicht so einfach, einen Überseecontainer über den „See“ zu bekommen. Wir begonnen schon vor zwei Jahren vorsorglich kleine Goldreserven anzulegen. Mittlerweile hatten wir etwa 200 Gram in kleinen ein Gramm Barren. Dieses Gold war zur Zeit des Crashs sehr hilfreich. Ich habe heute sogar immer noch etwas davon als Andenken an diese Zeit. Erstaunlicherweise verlief dort in Mexico, trotz der Wirtschaftslage, alles recht reibungslos. Es gab nur einen kleinen Schönheitsfehler, dieser betraf unsere Katzen. Laut mexikanischem Gesetz mussten die zwei für sechs Wochen in Quarantäne. Dies kam natürlich unter keinen Umständen in Frage. Der Fakt der Freiheit unserer Katzen kostete mich sechs Gramm Gold. Ich hätte auch mehr gegeben, wenn es nötig gewesen wäre. Die damalige Welt war ein Irrenhaus. Wir überbrückten die Wartezeit auf unseren Seecontainer mit bloßem genießen der Natur. Die Einheimischen hatten selbst nichts mehr zu tun und entdeckten plötzlich eine ganz andere Seite ihres Lebens wieder. Sie waren selbst alle von der Weltwirtschaftskrise betroffen. Erstaunlich wie friedlich die Menschen sein können, wenn sie nur zu essen haben. Eines Abends kam mir eine Idee. Ich wusste, dass es nun langsam Zeit wäre, meiner Freundin einen weiteren Beweis meiner Liebe zu überbringen. Ich entschloss mich, sie zu fragen, ob sie meine Frau werden möchte. Obgleich ich mit der Antwort bewusst war, war ich aufgeregt. Ich musste mir nun einen halben Tag Zeit verschaffen. Mein Plan war es, einen Juwelier zu finden, mein Gold in Silber zu tauschen. Ich wusste, dass meine Freundin Silber bevorzugte. Die Gegend war sehr touristisch angehaucht, da sollte es nicht schwer sein, einen Juwelier aufzutreiben. Zufällig hatte er in seinem Schaufenster auch genauso einen Ring, wie meine Freundin ihn lieben würde. Doch der Laden war geschlossen. Nach einiger Zeit Rumgefrage fand ich dann doch den Besitzer. Er musste nur noch die Größe des Rings anpassen und es war erledigt. Ich gab etwas mehr Gold, als der Ring wert war. Es spielte keine Rolle, ich war einfach nur glücklich, dass es geklappt hat. Eigentlich wollte ich nie etwas mit irgendwelchen religiösen Gruppierungen zu tun haben, aber es war nur möglich, sich von einem Priester trauen zu lassen. Mir ging es eh nur um den Beweis und nicht um den Glauben. Ich wusste, dass es meine Freundin glücklich machen würde. Nun musste ich nur noch ein Kleid für sie besorgen. Die Einzelheiten erspare ich euch. Es war der blanke Horror für mich. Um das Ende vorwegzunehmen, ich bekam ein wunderschönes Kleid für sie. Jedenfalls schaffte ich das alles, an einem dreiviertel Tag zu erledigen. Ich erzählte ihr, dass ich Ersatzteile für das Boot besorgen müsse. An diesem Abend machte ich ihr beim Abendessen den Antrag. Die Situation war perfekt. Der Mond schien hell auf unser Boot und das Meer war spiegelglatt. Sie war völlig überrascht und ihre Freude ließ mich für ein paar Sekunden die Welt vergessen. Ich hatte ja bereits alles weitere geplant. Am vorherigen Morgen traf ich mich mit dem Priester und verabredete uns mit ihm am nächsten Morgen am Strand. Nun wisst ihr auch, warum ich keine Schuhe kaufte. Mehr wollte ich bewusst nicht veranstalten. Es war trotzdem ein sehr schöner und emotionaler Moment für uns zwei. Nun waren wir also Mann und Frau. Ein schönes Gefühl, wenn man sich liebt. Eigentlich war ich auch nie ein Verfechter der Hochzeit. Es kann aber ein schönes Zeichen der Liebe sein. Wir waren im Paradies und liebten uns, was wollten wir mehr. Ein paar Tage später ging es dann schon los, unseren Katamaran zu beladen. Es kostete alles etwas mehr Gold, als uns lieb war, mal hier etwas und mal da etwas. Aber so erreichten wir unser Ziel. Ich gab schon immer gerne, also machte es mich sogar auf eine gewisse Art glücklich. Wir dachten damals, dass die Welt nie wieder so werden würde, wie sie einmal war. Das war zwar aus damaliger Sicht richtig, aber heutzutage wissen wir, dass die Erde sich sehr schnell regeneriert. Wir waren mächtig glücklich und konnten es kaum abwarten, in See zu stechen. Wenn ich mich an diese Zeit zurückerinnere, wird mir immer wieder bewusst, dass es da noch nicht zu spät für die Menschheit war. Zu dieser Zeit hätte die Menschheit die Zügel noch in ihre Hände bringen können. Wir begannen nun mit dem Bunkern der Lebensmittel. Unsere Frischwasservorräte sollten für etwa 80 Tage bei normalem Verbrauch ausreichen. Weiterhin verstauten wir Kartoffeln, Früchte, Linsen, Bohnen, einfach alles guthaltbare und natürliche Lebensmittel. Da wir Vegetarier sind, war es recht einfach für uns, in Mexico gute Nahrung zu finden. Ach übrigens heutzutage ist das Fleischessen sehr verpönt, es wird mit Satanismus in Verbindung gebracht. Warum das so ist, erfahrt ihr etwas später.
Die Treibstofftanks waren randvoll. Bei idealen Bedingungen brauchten wir die Motoren nur, um in einen Hafen ein- und wieder auszulaufen. Ich ärgerte mich zu dieser Zeit, dass wir überhaupt Treibstoff benötigten. Wir hätten diesen verlorenen Platz besser für Lebensmittel gebrauchen können. Im Nachhinein wäre es klüger gewesen, das Geld in Freie-Energie Generatoren zu stecken und diese dann an unser Boot anzupassen. Wir hatten immer noch das Jahr 2015. Ich erinnere mich, als wäre es heute, der Tag, an dem wir nun endlich in See stachen. Zu dieser Zeit kümmerten wir uns nicht wirklich über das, was in der Welt geschah. Wir waren viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt, als das es uns interessierte, was wir eh nicht hätten ändern können. Wenn man mal überlegt, dass selbst das Genießen des Lebens einen so sehr beschäftigen kann, dass man keinen Sinn mehr für andere Dinge hat, sollte sich die Frage stellen, warum lebst du nicht? Ich verstand die von euch, die aus Verlustangst oder aus welchen Ängsten auch immer, Tag für Tag zur Arbeit rannten und sich an die Regeln dieser vorgetäuschten Realität hielten. Aber was ich nicht verstehen konnte war, warum sehr wenige der Menschen „aufwachten“, also diese Lügen durchschauten. Es gab unzählige Filme, Dokumentationen und Berichte, die euch in die Richtung der Wahrheit führten. Ich denke, eins der Hauptprobleme in der Denkensweise der Menschen damals war es, dass der Mensch nur bereit ist, etwas zu schützen, was er kennt, schätzt und liebt. Was kannten denn die Stadtmenschen von der Welt? Viele kannten die Welt nur von Bildern, Dokumentationen und Filmen. Einige Glückliche von uns konnten auch regelmäßig in den Urlaub fahren oder auf Reisen gehen, um so unseren wunderschönen Planeten besser kennen zu lernen. Diese Menschen waren logischerweise viel mehr sensibilisiert, wenn es um die Belange dieses Planeten ging. Im Jahr 2014 gab es eine Umfrage unter Stadtkindern. Dort wurde gefragt, woher die Milch käme. Die Antwort der Kinder war, beschreibend für die Situation, in der ihr euch befindet. Sie antworteten: „Aus dem Supermarkt“. Nun versteht ihr, dass nachfolgende Generationen lieber einen Supermarkt schützen, also die Wirtschaft, anstatt diesen Planeten. Sehr traurig.
Wir hatten vor, ein bis zwei Jahre die Karibik zu erkunden und dachten, wenn wir schon mal hier sind, warum nicht. Rückblickend war es ab diesem Zeitpunkt mit die schönste Zeit in der alten Welt. Fernab der Heimat und des Stresses. Wir befanden uns nun die ersten Tage auf See und es herrschte wunderbares Wetter. Der Himmel war blau und wir sahen keine Chemtrails. Ich weiß gar nicht, ob ihr euch bereits über diese Dinge bewusst seid. Wenn nicht, muss ich kurz etwas genauer darauf eingehen.