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17. Oktober

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Wir waren Freunde geworden, und Carmelo brachte die Mädchen häufig zum Schwimmbad oder an den Trasimenischen See.

Ich lehnte es ab, mitzukommen, da ich lernen wollte. Eines Abends waren zwei der Mädchen, Julia und Johanna, und ich in der Einzimmerwohnung Carmelos, der keine Gelegenheit ausließ, Julia seine „Zuneigung zu zeigen“.

Ich war nicht in der allerbesten Form und hatte nicht viel Lust zu reden und der Sizilianer verbrachte etwa zwanzig Minuten in Stille, die von ihm unterbrochen wurde, indem er mir sagte:

„Du Verräter, du hilfst mir überhaupt nicht!“

So begannen wir zu plaudern und Julia lag auf dem Doppelbett, wo sie von Carmelo an fast allen Partien des Körpers gestreichelt wurde. Er hatte lateinamerikanische Musik aufgelegt.

Ich tanzte mit Johanna, von der ich bisher nichts berichtet habe.

Sie ist klein, kräftig gebaut und ihre typische Art zu tanzen war, mich gegen das Bett zu werfen.

Für den Rest des Abends sonderte ich mich ab und zufälligerweise legte sich Julia neben mich, gefolgt vom scharfen Sizilianer wie von einem Jagdhund, der fortfuhr, sie fast überall zu streicheln. In der Zwischenzeit begann ich ein irrsinniges Gespräch mit Julia, die mich für verrückt hielt:

Sie lag ausgestreckt auf dem Bett, und ich warf heimlich Blicke auf ihre Brüste. Ich begehrte sie, und sie wusste es sehr genau:

Ich küsse ihre weibliche Empfindsamkeit mit süßen Worten. Ich bin jung, ich bin verrückt nach Leben und ich versuche ihr den „Wind der Leidenschaft“ zu senden, den der vulgäre Carmelo versucht aufzuhalten, dieses Arschloch!!!

Ich zitiere einen Satz aus dem Buch „Don Juan oder die Liebe zur Geometrie“ von Max Frisch.

Ich sage ihr, dass, wenn sie der Mond ist, ich der Wolf bin.

Ich bin der Mann und der Mond in dem Teich dieser Nacht

Du bist die Frau und der Teich mit dem Mond dieser Nacht

Nacht macht uns eins

Gesicht gibt es keins

Liebe macht blind

Die da nicht Braut und Bräutigam sind

JULIA, DU FEHLST MIR WIE DER MOND DEM WOLF FEHLT

Johanna fühlte sich allein gelassen und kam, um sich neben mich zu setzen. Im Scherz sagte ich zu ihr im römischen Dialekt: „Che c’è l’hai na casa… e vattene a casa“ (4), woraufhin sie furchtbar wütend wurde und uns allen den die Stimmung verdarb.

Wir haben uns dann nicht mehr miteinander getroffen. Die letzte Erinnerung, die ich an damals habe, war der Satz, den Carmelo zu mir sagte, als wir allein waren:

„Nun gut, dir gefällt Julia, aber ab und zu musst du auch Johanna Beachtung schenken, nicht wahr???“


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