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21. Oktober

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Am nächsten Tag gingen die drei deutschen Mädchen und ich zusammen in die Mensa und dort fand zwischen mir und Johanna eine Aussprache statt.

Ich möchte an einen besonders komischen Moment erinnern, weil ich, als ich deutsch sprach, italienische Wendungen mit deutschen Worten benutzte, die aber dann eine ganz andere Bedeutung bekamen als das, was ich ausdrücken wollte und sagte auf deutsch:

„Ich hab’ notiert, dass du was mit mir hast“,

während ich versuchte, auszudrücken:

„Ich habe bemerkt, dass du verärgert warst.“

Um es kurz zu machen, uns war klar, dass sich zwischen uns keine Freundschaft entwickeln würde, da wir von ihr unterschiedliche Ansichten und Vorstellungen hatten.

So gingen Johanna und die andere Deutsche, von der ich bisher noch nichts erzählt habe und es auch in Zukunft nicht tun werde, und ich blieb mit Julia allein zurück, mit der ich eine sehr angenehme Unterhaltung begann.

Ich erzählte ihr von meiner unglücklichen Erfahrung in Deutschland und wie der größte Teil der Menschen dort unglücklich ist (auch heute verstehe ich nicht den Grund dafür) und von der Präzision und dem mechanischen Ablauf des täglichen Lebens. Sie hatte mich sofort überrascht und ich verstand, dass sie kein gewöhnliches Mädchen war, sondern einen eigenständigen Charakter hatte, als sie sich mir anvertraute:

„In Deutschland hatte ich ein Fahrrad und alle Fahrräder sind dort versichert, deswegen habe ich meins an eine Freundin aus Hamburg verschenkt und das Fahrrad als gestohlen gemeldet. Ich habe viel Geld dafür bekommen“.

Dann nahm sie mich auf den Arm, indem sie mir sagte, ich sei klein.

„Aber mach dir deshalb keine Sorgen, mein Ex- Freund ist auch kleiner als ich.“

Wir begannen langsam, von intimeren Dingen zu sprechen.

„Weißt du, im Bett bin ich ein Tier.“

„Oh, Marco, ich auch. Einmal hat mein jetziger Freund ein romantisches Abendessen bei Kerzenschein vorbereitet, da wir uns drei Monate nicht gesehen hatten und ich habe ihn gefragt, warum er das alles organisiere. Was war der Sinn? Ich wollte nur Sex mit ihm haben und er auch, also lass uns Sex haben. Er ist so wütend geworden, dass er versucht hat, mich aus seiner Wohnung zu schmeißen.“

Und so verging der Nachmittag mit den Sonnenstrahlen, die durch die Fensterscheiben des Studentencafes unsere Körper erhitzten, unsere Gespräche entzündeten und von diesem Moment an beginnt die Zeit der drei wunderbaren und unvergesslichen Wochen mit Julia.

Julias Philosophie

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