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Al Hoceima

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Die moderne Stadt (in der Berbersprache Tarafit oder Tayzut genannt) mit etwa 100.000 Einwohnern thront auf einem Plateauberg über dem Meer und zieht sich hinunter bis in die geschützte Bucht von Al Hoceima. Sie befindet sich in einem tektonisch sehr aktiven Gebiet, in dem die europäische und afrikanische Kontinentalplatte aufeinandertreffen – seit 1994 gab es mehrere Erdbeben, das schwerste 2004 mit über 800 Toten.

Al Hoceima bzw. seine Umgebung ist vor allem für den Badetourismus interessant. Entlang der Küste reihen sich hübsche, aber nicht ganz saubere – nur durch einige Felsen voneinander getrennte – Strände mit dunklem Vulkansand aneinander. Nördlich des Stadtstrandes Plage Quemado schließt der Fischerhafen an. Im Rahmen des touristischen Masterplans „Vision 2015“ der Regierung wurde vor einigen Jahren die Hauptgeschäftsstraße Bd. Mohamed V. (mit Hotels, Banken, Restaurants) verschönert und der zentrale Place Mohamed VI. neu angelegt. Internationale Touristen besuchen die Gegend nach wie vor selten, doch im Sommer sind die Strände und Straßen voll mit marokkanischen Urlaubern.

Anlässlich des Todes eines Fischers nach Auseinandersetzungen mit der Polizei kam es Ende 2016 zu Protesten der Bevölkerung, die auch internationale Medienaufmerksamkeit erhielten. Die Bevölkerung demonstrierte u.a. gegen die Vernachlässigung der Rif-Region bezüglich der Infrastrukturentwicklung und der medizinischen Versorgung. Bei Ermittlungen, die von den Protesten angestoßen wurden, stellte sich heraus, dass Entwicklungsgelder für die Region veruntreut wurden. Daraufhin mussten in der Verwaltung und bei der Polizei viele Beamte ihre Koffer packen. Da sich die Proteste bis in die Hauptstadt ausweiteten, rückte das Problem der Korruption als politisches Thema wieder in den Vordergrund.

Interessante historische Bauwerke kann Al Hoceima nicht bieten, da die Stadt erst 1926 von spanischen Soldaten als Stützpunkt gegründet wurde. Es gibt in Al Hoceima bzw. seiner Umgebung (Nationalpark Al Hoceima) einige bis zu 400 Jahre alte Ruinen, die durchaus einen Besuch lohnen. Auf der vorgelagerten Insel Peñón de Alhucemas konnten sich schon vor 250 Jahren die Spanier festsetzen und eine Festung errichten (kein Zutritt).

Wer sich für den Fischfang interessiert, kann den Fischerhafen nördlich der Plage Quemado besuchen. Markttag in Al Hoceima ist der Dienstag.

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