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Geschichte

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Meknès verdankt seinen Namen dem Stamm der Meknèssa, die vom Osten her kommend Anfang des 10. Jh. an den Ufern des Flusses siedelten. Die almoravidische Festung Tagrart, die Yussuf ibn Tashfin 1063 erbauen ließ, bildet den Mittelpunkt der Stadt. Die Almohaden als Nachfolger der Almoraviden, richteten ein Wasserversorgungsnetz ein.

Unter den Meriniden wurde die Stadt beträchtlich vergrößert, aber erst unter dem Alawitenherrscher Moulay Ismail (1672–1727) erlebte Meknès seine Blütezeit. Moulay Ismail wurde wegen seiner Grausamkeit und Prunksucht, aber auch als Baumeister bekannt. Der „Ludwig XIV. Marokkos“, wie er oft genannt wird, ließ mit Hilfe von 30.000 Sklaven Gärten, Stadtmauern von 40 km Länge und Paläste von gewaltigen Ausmaßen bauen. So fanden in den riesigen Stallungen 12.000 Pferde Platz, und die Getreidespeicher hatten die Dimensionen einer Kathedrale. Im ganzen Land ließ er 76 Festungen bauen und vertrieb mit seiner 150.000 Mann starken Armee die Engländer aus Tanger und die Spanier aus Larache und Mehdia. Selbst die Türken konnte er im Osten des Reiches aufhalten. Moulay Ismail hatte angeblich 500 Frauen und ca. 800 Söhne, die Mädchen wurden wie üblich nicht gezählt.

Nach dem Tod Moulay Ismails verlegten seine Nachfolger die Königsresidenz nach Fès. Während der Kämpfe um die Nachfolge wurden die Paläste von Meknès zerstört. Das Erdbeben von 1755 trug zur weiteren Verwüstung der Stadt bei.

Erst nach 1912 kam Meknès wieder entscheidende Bedeutung zu, als es zu einem der wichtigsten landwirtschaftlichen Zentren Marokkos wurde.

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