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Wo befinden Sie sich? (O für Ort)

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Ort ist hier im Sinne von Situation und Lage gemeint. Ich spreche hier von der geschichtlichen Realität der Frauen, verbunden mit einer gehörigen Prise Optimismus in Bezug auf unsere Zukunft. Wir können es auch so sehen: Persönlichkeit steht für das, was Sie wirklich sind, und Ort ist, wo Sie sich als Frau in diesem Augenblick in der Welt befinden.

Wir werden gleich darüber sprechen, wo Sie sich gegenwärtig befinden. Und wenn ich von »Ihnen« rede, meine ich »Sie«, liebe individuelle Leserin. Aber ebenso meine ich Sie als Frau in dieser Kultur. Damit wir Frauen vom Leben das bekommen, was wir wollen, müssen wir zuerst die gesellschaftlichen Barrieren erkennen, die uns daran hindern, und sehen, woher diese Barrieren kommen. Anders ausgedrückt: Ich will über die wichtigen Hürden sprechen, mit denen wir es in der Vergangenheit und in der Gegenwart zu tun hatten und haben, und über die Chancen, die sich uns in der Gegenwart und darüber hinaus bieten. Und bevor Sie jetzt sagen: »Ich bin keine Feministin; ich bin für die Gleichheit aller …«, gestatten Sie mir, dass ich Sie unterbreche. Kein Wort!

Lassen Sie mich ein paar Fakten nennen:

• Ähnlich wie Farbige, Vertreter der LGTBQ-Community und Menschen mit Behinderungen haben generell wir Frauen in unserer Kultur weniger Entfaltungsmöglichkeiten als Männer. Nur dem konsequenten Druck seitens der Feministen (Männern ebenso wie Frauen) ist es zu verdanken, dass sich unsere Kultur ein wenig in Richtung Gleichberechtigung bewegt.

• Der US-amerikanische 19. Verfassungszusatz, der den Frauen das Wahlrecht garantiert, wurde erst 1920 ratifiziert – nach 70 Jahren erbitterten Kampfes.

• Und auch wenn wir schon vieles erreicht haben, bleibt immer noch Fakt, worüber wir Anfang des Kapitels sprachen: US-amerikanische Frauen verdienen nur 80 Prozent dessen, was ihre männlichen Kollegen für die gleiche Arbeit bekommen. Und je höher wir die Leiter klettern, desto größer wird dieser Abstand.

• Nicht nur bekommen Frauen für ihre Arbeit 20 Prozent weniger Geld; sie müssen auch für ihre berufliche Anerkennung mehr leisten und anschließend zu Hause noch weitere Stunden unbezahlter Arbeit verrichten.

• In der Vergangenheit (und wenn ich Vergangenheit sage, meine ich keineswegs die ferne Vergangenheit) war der Wert einer Frau untrennbar mit ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau verknüpft. Unser ganzer Lebenssinn bestand in der Sorge für die Familie. Jede Abweichung davon bedeutete, als Frau nichts wert zu sein. Die Möglichkeiten der Geburtenkontrolle änderten das bis zu einem gewissen Grad. Selbst entscheiden zu können, wann wir Kinder haben wollen und wann nicht, gab uns Frauen ein mächtiges Tool an die Hand – ein mühsam errungener Erfolg. Erst 1965 erklärte der Supreme Court das letzte Gesetz in einem Bundesstaat für ungültig, das verheirateten Paaren den Zugang zur Geburtenkontrolle verwehrte. Und erst 1972 wurden dieselben Rechte Unverheirateten zugestanden. Diese gesetzlichen Änderungen und die Änderungen in den Herzen und Köpfen waren maßgeblich daran beteiligt, dass wir Frauen uns von der Beschränkung auf unsere biologische Rolle als Mutter emanzipieren konnten. Die Macht, entscheiden zu können, wann wir Kinder haben wollen, gibt uns die Chance, andere Formen des Frau-Seins in der Welt in Betracht zu ziehen.

• Wenn Sie immer noch nicht von der historischen Bedeutung des Feminismus überzeugt sind und davon, wie sehr wir ihn noch heute brauchen, werfen Sie nur einen Blick auf Twitter. Schauen Sie, was mit bekennenden Feministinnen wie Lindy West oder Jamilah Lemieux passiert, wenn sie über Frauenrechte twittern. Der Frauenhass, der ihnen entgegenschlägt, reicht von »Mädchen, entspann dich« bis zu Vergewaltigungs- und Morddrohungen.

Diese Liste soll Sie nicht deprimieren, sondern daran erinnern, dass hinter den Schwierigkeiten, denen wir im Leben begegnen, häufig historische und politische Realitäten stehen, die zu ignorieren niemandem weiterhilft. Wir können das Spiel nicht gewinnen, solange wir die Regeln nicht kennen, und das ist ein wichtiger Teil von O.

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