Читать книгу How to Get Shit Done - Erin Falconer - Страница 8

1. Kapitel – POP (Persönlichkeit, Ort, Produktivität)

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Freud fragte einst: »Was wollen Frauen?«

Verdammt. Gute. Frage.

Was ich daran am interessantesten finde, ist, dass Männer, wie es scheint, sich diese Frage regelmäßig stellen, Frauen aber so gut wie nie. Oder wenn, dann beladen mit Schuldgefühlen. (Ich kann mich nicht mit solchen Fragen abgeben, wenn ich in derselben Zeit anderes erledigen könnte oder sollte.) Frauen sind im klassischen Sinn des Wortes der Inbegriff von Produktivität. Mir fällt (außer der Blattschneiderameise) keine Spezies ein, die mehr auf die Reihe kriegt – angefangen mit der Erzeugung und dem Überleben der Gattung Mensch. Und doch wurden wir Frauen bis vor sehr Kurzem irgendwie – irgendwie – und ganz besonders durch unsere eigene Brille immer als zweitklassig wahrgenommen. Wir haben ständig das Bedürfnis, unseren Wert unter Beweis zu stellen, wo dieser doch jedem Wesen oder Ding im Umkreis von einhundert Meilen rund um den Planeten offensichtlich sein sollte.

Wir leisten eine ganze Menge, nicht wahr? Jeden Tag ein bisschen mehr – mit jeder neuen App und jedem neuen Tool. Nur dass diese modernen Tools (die besonders Frauen zugutekommen – ich werde darauf noch zurückkommen) doch eigentlich dazu genutzt werden sollten, um Zeit freizumachen, um – nun ja – leben zu können. Aber wie Frauen nun einmal so sind: Wie werden diese Tools genutzt? Richtig: um Zeit zu sparen. Und um in dieser Zeit dann noch mehr zu leisten.

Studien belegen, dass Frauen täglich im Schnitt ein bis drei Stunden länger arbeiten als Männer, wenn wir die unbezahlte Arbeit zu Hause mit einrechnen. Richtig: Nach einem vollen Arbeitstag im bezahlten Job (in dem Sie freilich nur vier Fünftel dessen bezahlt bekommen, was Ihr männlicher Kollege für dieselbe Arbeit erhält) eilen Sie nach Hause, um sich noch ein paar Stunden um die Kinder, das Abendessen und die Wäsche zu kümmern. Und scheint es uns nicht, als wären wir, je mehr wir leisten, nur umso unzufriedener, manischer und gestresster? Anfänglich fühlt sich das gut an, so über den Tag alles auf die Reihe zu kriegen. Aber das ist wie eine Droge. Das Hochgefühl verfliegt, und am Ende des Tages sind wir erschöpft – mit schmerzendem Rücken von all der Plackerei.

Es ist absurd.

Aber warum ist das so? Wie kommt es, dass wir fleißiger sind denn je, aber dennoch nicht das Gefühl haben, irgendwo anzukommen? Was ich denke, ist dies: Viele von uns wissen gar nicht, was uns glücklich und zufrieden machen würde. Oder dass wir ein Gefühl des Glücks und der Zufriedenheit verdienen. Überdies nehmen wir uns nicht die Zeit zu analysieren, was wir tun müssten, um unsere besten Seiten zum Vorschein zu bringen. Klar, vielleicht haben wir eine vage Vorstellung davon, was uns gefällt und woran wir Spaß haben (Freitagabende mit Pizza, Wein und Freundinnen oder zuschauen, wie meine Kinder die Welt entdecken), aber wir nehmen uns nicht die Zeit, uns klar zu machen, was uns wirklich glücklich und zufrieden macht und uns Energie schenkt, statt sie zu rauben, und was aus dieser Erkenntnis für unser zukünftiges Verhalten folgen sollte. Ohne dieses Gefühl der Erfüllung – und der tieferen Zweckhaftigkeit unseres Tuns – wird wahre »Produktivität« für immer unerreichbar bleiben.

Also das müsste es sein: Wir werden im Leben nach dem beurteilt, was wir leisten. Und an Frauen werden regelmäßig strengere Maßstäbe angelegt. Eine Studie der New York University kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen im Job sehr viel mehr leisten müssen als Männer, um als ebenso produktiv wahrgenommen zu werden. Wir frönen also weiter dem Trott. »Wie es mir geht? Bestens. Ich habe heute so viel geschafft!« Wir wünschen uns ein tadellos aufgeräumtes Zuhause, gesunde und wohlschmeckende Mahlzeiten, eine steile berufliche Karriere, artige Kinder, spirituelle Erfüllung, vorbildliches gesellschaftliches Engagement, heißen Sex und zu allem auch noch Zeit zum Ausspannen. Aber hier ist der Knackpunkt: Wenn wir Frauen weiter um der Produktivität willen produktiv sind, ernten wir damit am Ende das Gegenteil von Zufriedenheit.

Vielleicht kommen Sie sich wie der produktivste Mensch auf Erden vor, aber ohne ein Ziel sind Sie bestenfalls fleißig.

How to Get Shit Done

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