Читать книгу Der Tote im Luisenhain - Ernst Michael Schwarz - Страница 10
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ОглавлениеSander und Britta Fuchs machten sich sofort nach der Dienstberatung auf direktem Weg in die Charité. Professor Weinert und Marie Dreger erwarteten sie schon: „Herr Sander, es ist schon eine Weile her und die Umstände unseres Wiedersehens sind sehr unschön. Zu den Erkenntnissen: Gut dass meine Kollegin Dr. Dreger so schnell am Tatort war. So gelang es uns die Abfolge der Stiche genau zu bestimmen. Hier, Stich Nr.1 die Halsschlagader, Sie sehen, Herr Sander ich bleibe bei den deutschen Bezeichnungen, alles andere im Bericht. Nr. 2 direkt ins Herz. Also er hat sofort das Bewusstsein verloren, dann starker Blutverlust und im wahrsten Sinne des Wortes der Todesstoß direkt ins Herz. Er war sofort tot. Die anderen zehn Stiche overkill, also post mortem. Da war jemand richtig sauer. Gut, aber das hätten Sie auch alles im Bericht lesen können. Jetzt zu den Dingen, die nicht im Bericht stehen, weil Ahnung, Vermutungen usw.“ Der Professor holte etwas Luft und wandte sich Britta zu: „Wissen Sie, … Frau ?“ „Fuchs…“ half ihm Sander. „Wir haben da so ein Abkommen. Ich darf Vermutungen usw. anstellen, ohne dass sie offiziell werden dürfen, denn wir sind keine Kriminalisten. Sollte ich oder meine Kollegin Dr. Dreger falsch liegen, haben wir nichts gesagt. So richtig Herr Sander?“ Sander nickte nur. „Liegen wir richtig, kann es sich der Herr Hauptkommissar auf die Fahnen heften und er muss uns einen ausgeben.“ „ Lagen wir schon mal falsch, Karl?“ meldete sich Frau Doktor Dreger zu Wort. „Nein !“ erwiderte Sander frostig. Britta bemerkte, wie ihr der Professor leicht zuzwinkerte. Sie verstand, da war was gewesen zwischen den beiden. „Jetzt sind Sie dran, Frau Kollegin!“ Professor Weinert übergab an seine Kollegin und trat einen Schritt vom Seziertisch zurück.
„Sehen Sie hier…“ begann Marie Dreger, dabei hob sie den Kopf des Toten etwas an, „… der Mund leicht geöffnet, als ob er etwas sagen wollte, oder gesagt hatte, bevor er ins Reich der Finsternis entwich.“ Britta schaute genau hin und meinte: “Könnte es nicht ein Schrei gewesen sein, gewissermaßen der Todesschrei, Angst oder so was?“
„Eher unwahrscheinlich. Es ging alles sehr schnell. Der konnte nicht mehr schreien. Ich war mir auch unsicher. Aus diesem Grund habe ich heute Morgen unseren Forensiker gebeten drauf zu schauen. Seiner Meinung nach, waren es nur ein oder zwei Worte. Was, wenn er die Person, die ihn attackiert hat, erkannte und so etwas wie: Du? oder Was Du? noch sagen konnte, also die Person kannte.“ Britta überlegte einen Moment: „Kühn, aber vielleicht sehr hilfreich. Karl was meinst Du? Person aus dem persönlichen Umfeld? Karl ? Hallo Raumschiff, hier Erde!“ Sander war abwesend und sehr blass geworden: „Entschuldigung, war wohl doch etwas wenig Schlaf letzte Nacht. Habt Ihr noch etwas?“ „Ja, die Stichwaffe. Im Bericht wird stehen - Fabrikat unbekannt. Aber ich bin mir nicht sicher, deshalb keine Vermutungen im Bericht. Bei meinem Einsatz in Afghanistan hatte ich solche Stichverletzungen zu behandeln. Ich würde auf ein RUI Tactical Knife tippen, Klinge 13,8cm, Stärke der Klinge 4mm. Denselben Typ gibt es auch als Springmesser, geht problemlos durch Stoff und Glas, absolut tödlich. Das Messer der Spezialkräfte der US Navy.“ Sander wurde noch blasser: „Die gibt es doch nicht in Deutschland, außer im Internet, verstehe. Wir sind dran.“ Der Professor konnte es sich nicht verkneifen: „Wir freuen uns schon auf ein leckeres Essen und einen guten Rotwein, Herr Hauptkommissar.“ Da war Sander aber schon draußen und am Fahrstuhl und Britta konnte nur mit Mühe folgen.