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Einführung und Vorgehensweise

«Denn zu fragen ist

nach den stillen Dingen

und zu wagen ist,

will man Licht erringen»

Christian Morgenstern

Das Wort «Tod» weckt viele Assoziationen, etwa zu Schmerz und Trauer, zu Loslassen und Abschied nehmen. Er kann das Ende eines Zyklus bedeuten und damit auch der Beginn von etwas Neuem. Bei manchen Menschen taucht vielleicht das mittelalterliche und etwas bedrohliche Bild eines dunkel gekleideten Sensenmannes auf, womöglich dargestellt als Gerippe, das die Menschen holt. Auf diese allegorische Weise dargestellt, begegnet uns der Tod jedenfalls in Kunst und Kultur.

Es mögen sich auch andere Vorstellungen zeigen, etwa der Gedanke an Auferstehung, an ein Gericht, an Himmel, Hölle oder Fegefeuer. Die meisten dieser Vorstellungen hat unsere Zivilisation geprägt und wir haben sie vielleicht, ohne besonders darüber nachzudenken, verinnerlicht oder auch abgelehnt. Möglicherweise haben wir etwas freundlichere Bilder im Kopf, etwa eine Grabinschrift mit dem Satz «Ruhe in Frieden» und den Gedanken an eine gute Zeit nach einem beschwerlichen Leben.

Dieser Satz ist jedoch nicht mehr völlig gültig, wie sich noch zeigen wird, denn das Gesetz der Entwicklung scheint auch nach dem Tod weiter zu wirken. Stufen des Werdens, nicht Stillstand, sollten eher unser Bild vom Geschehen nach dem Übergang in eine andere Seins-Sphäre prägen.

Was geschieht genau, wenn wir über die Schwelle gehen? Das Phänomen des Todes ist ein großes Geheimnis. Wir alle wissen, dass er uns am Ende unseres irdischen Daseins einholen wird. Der Tod ist, wie die Geburt auch, eine ganz und gar alltägliche Tatsache, die überall immer und immer wieder stattfindet. Tatsächlich gibt es ein ständiges Kommen und Gehen auf unserer Erde, wenn wir das Geschehen nüchtern betrachten. Der Zeitpunkt der Geburt und des Todes ist ungewiss, wenn er nicht manipuliert wird, wie dies heute grundsätzlich möglich ist. Wir oder unsere Liebsten können jederzeit und völlig unerwartet sterben. Diese Feststellung ist für die meisten von uns eine große Zumutung und wie die Menschen damit umgehen, ist sehr unterschiedlich. Während die einen sie möglichst verdrängen möchten, andere sich offen davor fürchten und wieder andere damit ins reine kommen wollen, ist für die meisten klar: Über den Tod, und vor allem, was danach kommt, können wir Menschen nichts wissen.

Dieser oft geäußerten Behauptung möchte ich etwas anderes entgegenstellen. Je mehr ich der Frage nach dem Tod und was danach kommt, gefolgt bin, desto mehr Wissen darüber habe ich erstaunlicherweise gefunden. Naturgemäß kann Wissen über das Wesen des Todes nicht durch rationales Denken erschlossen werden. So sind rein wissenschaftliche Quellen darüber rar, obwohl es sie ansatzweise gibt, wie ich noch zeigen möchte.

Bei meiner Suche nach mehr Verständnis über die Natur des Todes fand ich eine ganz andere Art von Wissen, das in esoterischen Schriften, in Erfahrungen von spirituellen Lehrern, von Eingeweihten oder in den erstaunlichen Aussagen von Menschen mit einer Nahtod-Erfahrung zu finden ist. Diese Berichte und Beschreibungen stimmten in erstaunlicher Weise überein und wo sie sich nicht vollständig deckten, ergänzten sie sich zu einem sinnvollen Puzzle, dessen einzelne Teile gänzlich ineinandergriffen. Das Meiste, was ich zusammengetragen habe, stammt aus Ergebnissen innerer Erfahrung. Die Quelle dieses Wissens entspringt naturgemäß weder dem gewöhnlichen Verstand noch dem, was unsere äußeren Sinne uns vermitteln. Es kann aber auf eine ganz eigene Weise für denjenigen, der sich damit auseinandersetzt, trotzdem einleuchtend und präzise sein. Es setzt dort an, wo Alltagswissen und ein großer Teil wissenschaftlicher Forschung an ihre Grenze stoßen. Solche Einsichten werden meist von Menschen in besonderen Zuständen erweiterter Wahrnehmung und größerer Bewusstheit gewonnen. Erkenntnisqualitäten, die die naturwissenschaftliche Forschung nicht nutzt und höchstens als Forschungsgegenstand anerkennt.

Gezielte Bewusstseinsschulung kann zu solchen Einsichten führen, doch auch andere Wege gewähren Zugang zu Kenntnissen, die uns normalerweise verborgen bleiben. Durch Meditation und Übungen, die eine erhöhte Bewusstheit und geistige Klarheit erzeugen, können tatsächlich Aussagen gemacht werden, die unser Alltagsbewusstsein transzendieren und einen Blick in weitere Ebenen des Daseins zulassen.

Diese Zugangstore sind nicht neu und sie können in allen Kulturen beobachtet und gefunden werden. Das einzig Neue ist, dass sie heute allen offenstehen, während sie früher nur den Eingeweihten offenbart wurden.

Lange und zugegebenermaßen nicht immer einfache Wege der Innenschau eröffnen Zugang zu diesem Wissen, das über unser persönliches Dasein hinaus in einen Bereich reicht, der für alle Menschen gültig und bedeutungsvoll ist. Dieses Forschen nach dem Innen öffnet neue Räume für das Verstehen der tieferen Zusammenhänge und für die existentiellen Fragen des Mensch-Seins überhaupt.

Diese Annäherung und dieses sich Herantasten aus den tieferen Bereichen einer alternativen Bewusstseinsform möchte ich hier als Zugang zum Wissen über den Tod vorschlagen. Menschen, die einen konkreten und lebendigen Kontakt zu solchem Wissen hatten, haben uns zu allen Zeiten davon berichtet und sie tun es auch heute noch. Auch wir selbst können durch die persönliche Schulung vieles in Erfahrung bringen. Wer sich daran gewöhnt nach innen zu lauschen, sein Herzgefühl zu befragen, seine Intuition zu nutzen und Inspirationen zuzulassen, erfährt eine ganz andere, ungewohnte Sicht auf die Dinge des Alltags. Leider gehen Intuitionen und Inspirationen, die in unserem Denken oft nur ganz kurz anklingen, durch die lauten Geräusche unserer Alltagsgedanken schnell wieder verloren.

Alle unsere Realitätsvorstellungen beruhen auf Informationen, die wir mit unserem Bewusstsein empfangen, doch das Bewusstsein ist abhängig von dem, was wir in unser Bewusstsein einlassen können und welche Informationskanäle wir benutzen. Je weiter und ausgedehnter unser Bewusstseinshorizont ist, desto umfassender sind die darin enthaltenen Informationen, die wiederum unser Verständnis von Realität verändern und erweitern können.

Ein Mensch, der dieses besondere Bewusstsein erworben und mit seinem Herzen verbunden hat, gilt als weise. Weisheitslehren unterliegen anderen Regeln als die Gesetze der Wissenschaft. Es gibt Sinnes- oder Verstandeserkenntnis, aber auch andere Arten der Erkenntnis, die wir erst langsam als Menschengemeinschaft zu entwickeln und zu schulen beginnen.

Der Zugang zu Kenntnissen über Geburt und Tod kann sehr wohl über den naturwissenschaftlichen Weg erfolgen. Doch die letzten Geheimnisse darüber, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir gehen, rufen nach anderen Erkenntnismethoden. Die Fähigkeit tiefere Weisheit zu erlangen, geht mit der Bewusstseinsfrage einher. Unser Wissen kann sich durch lesen, zuhören oder äußere Forschung vermehren. Das Bewusstsein jedoch erweitert sich durch Kontemplation, innere Erfahrung und die Ein-sicht in geistige Zusammenhänge. Die Organe des Bewusstseins, die ein Licht auf unsichtbares und immaterielles Leben werfen, bilden sich erst durch Meditation und gezielte Schulung aus.

Dieser anderen Sicht- und Vorgehensweise fühle ich mich verpflichtet, denn mein Leben und meine persönlichen Erfahrungen haben mir gezeigt, dass in jedem von uns Bewusstseinsschichten darauf warten, geweckt zu werden. Ich bin mir darüber im Klaren, dass viele Menschen aus diesen inneren Quellen schöpfen, es immer getan haben und auch weiterhin tun werden. Einige von ihnen schreiben Bücher, halten Vorträge, wirken als Lehrer, Therapeuten oder Heiler. Sie bringen zum Ausdruck, was sie erfahren und gelernt haben, sie teilen ihr Wissen und ihre Weisheit mit anderen jenseits vom akademischen Leben.

Indem sie uns ihre Einsichten zur Verfügung stellen, sind wir frei diese zu prüfen, zu nutzen oder zu verwerfen. Wir können sie studieren und uns eine eigene Meinung dazu bilden, indem wir nach innen lauschen und unsere eigene Weisheit befragen. Es sollen kritische Fragen gestellt werden können und wir dürfen auch die Einsichten anderer durch eigene Erfahrungen ergänzen und bereichern. Dadurch entsteht ein gegenseitiges Lernen, das zunehmende Bewusstheit erzeugt, weil die Sensibilität für diese Dinge wächst.

Unterschiedliche Standpunkte und unterschiedliche Einschätzungen gewisser Phänomene sind natürlich, doch erstaunlicherweise zieht sich ein roter Faden durch alle Berichte über das Nachtodliche, die ich geprüft habe. Grundmuster ähnlicher Art zeichnen sich immer wieder ab. Trotz der subjektiven Natur der inneren Erfahrung sind erheblich viele übereinstimmende Aussagen in vielen Themenfeldern zu finden.

Ein Schluss kann wohl daraus gezogen werden: Es gibt geistige Tatsachen. Je nach Standort und Bewusstsein variiert die Beschreibung des Tatbestandes. Die Kernaussage bleibt dieselbe und die Varianten bereichern das Gesamtbild, so wie der Blick aus unterschiedlichen Perspektiven auch in unserer Alltagswelt verschieden, aber trotzdem wahr sein kann.

Der Todesprozess aus energetischer Sicht

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