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Zwei Wege zu transzendentem Wissen

Der Zugang zu tieferem Wissen kann, wie ich in der Einführung beschrieben habe, auf zwei Arten erworben werden: durch persönliche innere Erfahrung oder durch Belehrungen und Berichte über Einsichten anderer Menschen. Hierzu passt die Geschichte vom Mond und dem Finger, der auf den Mond weist: Die äußeren Berichte sind nur ein Fingerzeig und nicht die Sache selbst. Die persönliche Erfahrung ist selbstverständlich von großer Bedeutung, sie bedeutet «wissen». Doch andererseits müssen wir zuerst auf manches hingewiesen werden, bevor wir dafür sensibilisiert sind.

Es gibt heute viele Quellen, die uns dafür zur Verfügung stehen. Während ich mich mit etlichen Berichten über das Geschehen nach dem Tod beschäftigte, erlebte ich, wie sich mein Verständnis erweiterte, wie es sich mit eigenen Erfahrungen verband und in meinem Inneren mehr und mehr Sinn ergab. Ich weiss jedoch, dass nicht alle Menschen für solche Informationen und Mitteilungen offen sind. Viele haben ihre ablehnende Haltung längst zementiert und sind darum für diese Form des Zugangs zum Wissen nicht erreichbar.

Für das Entgegennehmen solcher Berichte ist zunächst eine unvoreingenommene Haltung entscheidend, wie auch der Wille, der Sache auf den Grund zu gehen. Selbstverständlich sollte man vorsichtig und nicht zu naiv an diese Dinge herantreten und den gesunden Menschenverstand und das tiefere Gefühl für Wahrheit im Auge behalten. Doch nur wenn alle Gedanken erlaubt sind, lässt sich das volle schöpferische und erweiterte Potenzial des Menschen nutzen. Tabus verhindern das.

Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich betonen, dass es sich hier nicht um einen neuen Glauben handeln kann. Geistige Inhalte müssen wir uns durch eigene innere Aktivität erarbeiten. Sie sollten Sinn und Orientierung in unser tägliches Dasein bringen und neue Zusammenhänge erlebbar machen. Nur was wir sorgfältig geprüft und verarbeitet haben, kann in unser bisheriges Weltverständnis eingewoben werden. Es wäre falsch zu glauben, dass ein solches Vorgehen das eigene Denken ausklammert. Im Gegenteil, es scheint mir außerordentlich wichtig, dass wir uns stets darum bemühen ein Individuum zu sein, das denken und fühlen kann und dank dieser beiden Eigenschaften zu unterscheiden lernt, was Sinn macht und was nicht.

Das gilt auch für die zweite Möglichkeit, zu tieferen Erkenntnissen zu kommen: Wir alle können uns selbst geistig schulen und lernen, was Meditation, Kontemplation und ein innerer Schulungsweg uns an tieferen und erweiterten Einsichten bringen können. Wenn ein solcher Erfahrungsweg eingeschlagen wird, erfordert das eine große innere Integrität, viel Ehrlichkeit mit sich selbst und ebenfalls die Entwicklung eines differenzierten Unterscheidungsvermögens. Eigene Projektionen und Wünsche wie auch blinde Flecken können zu Täuschungen führen. Selbstverständlich ist das kein einfaches Unterfangen und setzt die Bereitschaft voraus, Tiefe zu erlangen und sich einer weitreichenden inneren Transformation zu unterziehen, aber es ist machbar. Heute steht die Menschheit vor dem Übergang in ein transformiertes Bewusstsein, das nicht nur materielles, sondern auch geistiges Wahrnehmen beinhaltet, davon bin ich überzeugt.

Das sind die zwei Wege, die uns heute offenstehen und es ist eine Kombination dieser beiden, die zum vorliegenden Buch geführt haben. Einerseits haben meine eigenen inneren Erfahrungen meine Neugierde geweckt und mich dazu geführt, mich mit dem Thema «Tod» näher zu befassen.

Auch die gelegentlichen Aussagen meiner spirituellen Lehrer haben mir immer wieder Informationen geliefert, denen ich nachgegangen bin. Sie wurden durch den Vergleich mit der entsprechenden Literatur ergänzt und durch persönliche Meditation und Kontemplation vertieft.

Was ich dadurch zusammentragen konnte, scheint mir in mancher Hinsicht wertvoll zu sein und es ist mir ein Anliegen, dasjenige weitergeben zu können, was ich selbst durch viele innere Reisen und durch das Studium fremder Quellen als hilfreich für mein Leben erkannt habe.

Bei diesem Versuch geht es mir nicht darum die Welt des Geistes stur und dogmatisch zu katalogisieren. Damit würde ich Gefahr laufen das Universum und seine Geheimnisse in vorgefertigte Schablonen hineinzupressen und seine Vielschichtigkeit, seine Dynamik und sein tiefes Mysterium zu missachten. Darum kann der Leser, die Leserin jeweils das daraus ziehen, was gerade wichtig erscheint und flexibel und kreativ mit dem Bild umgehen, das hier skizziert wird. Es kann sich tatsächlich nur um eine vorläufige Skizze handeln!

Die Details der nachtodlichen Reise müssen variabel bleiben und offenlassen, was einzelne Individuen erleben werden. Das wird besonders klar, wenn man sich mit den Berichten über Nahtod-Erfahrungen auseinandersetzt. Die individuelle Reise muss von der allgemeinen Skizze der Reiseroute so weit abweichen können, wie eben jegliche individuellen Entwicklungen unterschiedlich verlaufen. Was nach dem Tod geschieht, hängt weitgehend vom persönlichen Bewusstseinszustand des jeweiligen Individuums ab, das über die Schwelle gegangen ist. Ich schildere nur die grundlegenden Phasen, die wir voraussichtlich durchlaufen werden.

Es gibt unterschiedliche Stand- und Blickpunkte, wenn man auf ein Objekt hinschaut, doch in Bezug auf den Tod kommen, wie schon erwähnt, viele Menschen zu gleichen oder ähnlichen Schlüssen. Wenn Menschen sich um einen tiefgreifenden inneren Wandlungsprozess bemühen und in meditativer Weise viele Jahre mit sich selbst arbeiten, entsteht nicht nur inneres Wissen, sondern Wissen, das sich mit alten und neuen Weisheitslehren vergleichen lässt. Obwohl inneres Geschehen immer auch subjektiv gefärbt ist, erlangen die übereinstimmenden Erfahrungen vieler innerlich Forschenden und Erfahrenden eine allgemeine Bedeutung.

In diesem Zusammenhang möchte ich die Nah-Todes-Forschung erwähnen, die heute sehr fortgeschritten ist und alles bestätigt, was die innere Forschung uns sagt. Tausende von Menschen, die eine Nah-Tod-Erfahrung gemacht haben, erzählen immer wieder ähnliche Geschichten. Auch diese sind jeweils persönlich gefärbt, doch das zugrunde liegende Muster bleibt klar und konstant. Sie eröffnen uns einen weiten und sehr bewegenden Blick in eine Realität jenseits der Schwelle, die uns auch im Leben begleitet, ohne von den meisten wahrgenommen zu werden.

In der Nahtod-Forschung trifft die äußere Wissenschaft auf die gleichen Resultate wie die innere geisteswissenschaftliche Schau, und diese Verbindung ergibt ein neues Bild. Dieses neue Bild hat das Potenzial unser derzeitiges Weltverständnis grundlegend zu verändern. Es werden neue Perspektiven und Einblicke ermöglicht, die unser Denken, Sein und Tun nachhaltig verändern können.

Nachdem ich mich in dieser Art und Weise mit dem Thema Tod auseinandergesetzt habe, ergibt sich mir ein einheitliches, logisches und überaus positives Bild nicht nur vom Tod selbst, sondern gerade auch vom Leben, da das eine ohne das andere nicht verstanden werden kann. Meine Absicht ist diese unmittelbare Verknüpfung zwischen Leben und Tod darzustellen und Hinweise, Orientierungspunkte und Inspiration zu geben. Meine Skizze kann wie eine Art Reiseführer gelesen werden, die Reise selbst wird die persönliche Erfahrung jedes einzelnen sein, wenn es einmal so weit sein wird.

Der Entschluss etwas zu diesem Thema zu schreiben, hat mit meiner eigenen Neugierde zu tun. Ich habe ihn jedoch auch aus der tiefen Überzeugung gefällt, dass daraus ein Gewinn für unser gegenwärtiges Leben zu ziehen ist. Wenn es gelingt auch andere Menschen für den Schwellenübergang, den wir Tod nennen, zu sensibilisieren, hat sich die Arbeit doppelt gelohnt.

Der Todesprozess aus energetischer Sicht

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