Читать книгу "Bleib schön sitzen!" - Eugen Freund - Страница 7
ОглавлениеU-Boot – das ist die gemeinsame Klammer, die diese Familiengeschichte verbindet. Der eine Großvater war jahrelang auf einem U-Boot unterwegs, der andere Großvater hatte – noch länger – als U-Boot in Wien ge- und überlebt. Der eine im Ersten Weltkrieg, der andere im Zweiten. Der eine als strenger deutsch-nationaler Maschinenbauingenieur, der andere als liberaler Richter, Sohn einer jüdischen Familie aus Prag. Und die Tochter des einen begegnet dann – das Tausendjährige Reich nähert sich bald seinem Ende – in Wien dem Sohn des anderen. Sie gründen eine Familie, ziehen weg aus der Kunst-, Kultur- und intellektuellen Metropole nach St. Kanzian in Südkärnten. Und da beginnen meine Erinnerungen. An die Volksschule, in der Wohnung und Ordination meiner Eltern untergebracht waren; an den Maler Hundertwasser, für den ich als Vierjähriger still sitzen musste; an den beschwerlichen Fußweg zum Bahnhof, an die Zugfahrt, bei der ich in der Gepäckablage über den Sitzen landete; wie sich der Fremdenverkehr am Klopeiner See rasant entwickelte; an die politischen Diskussionen im Gymnasium; an die Briefe von Gerd Bacher und Fred Sinowatz in den 1970er Jahren; an den »Ortstafelkonflikt«; an eine Verfolgungsjagd in New York; an die nicht enden wollende »Waldheim-Affäre«; und an viele andere herausragende Ereignisse. Es ist ein zeithistorischer Rückblick auf vieles, an das sich auch so mancher Leser, manche Leserin erinnern und mit dem er/sie sich auch identifizieren können wird.