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Hansi

In einem neuen Jagdrevier

tummelt sich Hansi, der Vampir.

Doch ist’s ein ziemlich mieses Eck,

total versifft und voller Dreck.

Den Hansi graust’s, denn allen Weibern

stecken Flöhe in den Kleidern.

Die Haut ist übersät mit Pusteln

und alten, aufgekratzten Krusteln.

Dabei hätt’ unser Hansi Lust

auf eine zarte Damenbrust …

Egal, der Hunger ist zu groß.

Er stürzt sich auf den warmen Schoß

der dicken Marktfrau, die ihn fest

und voller Freude an sich presst.

Doch kaum, dass er sich angeschmiegt,

er schon das große Würgen kriegt.

„Pfui Deibel!“ – er spuckt auf den Boden.

Das Weibel packt ihn bei den Hoden

und drückt ganz unbarmherzig zu.

Der Hansi kotzt, dann gibt er Ruh.

Die Marktfrau aber, voller Witz,

packt Hansi unter ihren Sitz,

worauf sie einen fahren lässt.

Der Knoblauchfurz gibt ihm den Rest.

Enttäuscht fliegt Hansi dann nach Haus

und packt die Blutkonserve aus.

Dazu trinkt er ein warmes Bier –

man hat’s nicht einfach als Vampir.


Karin Koncsik, Sonja Steger und Eva Brislinger plaudern über Vampire und echte Männer

Eigentlich entstand mein Hansi schon vor ungefähr fünf Jahren, als ich Texte für ein anderes Bühnenprogramm mit dem Titel „Da liegt der Hund begraben“ zusammenstellte. Meinen damaligen Mitstreiterinnen war der liebenswürdige Vampir allerdings zu „deftig“. Und so verschwand Hansi, der Schrecken von Witwen und Waisen, der Spiegelbildlose mit dem markerschütternden Namen, der nach Blut dürstet und die Welt erzittern lässt … in der Schublade. Nur um bei unserer DAMENWAHL aus seiner Gruft wiederaufzuerstehen – und zum Publikumsliebling zu werden.

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