Читать книгу Detektive auf den Spuren von Herrn J. 2 - Eva-Maria Mallow - Страница 14

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Gibt es einen Gott oder gibt es keinen? Beides ist wissenschaftlich nicht zu belegen, denn auch, dass es Gott nicht gibt, kann man nicht beweisen. Fakt ist: Es gibt Dinge, die kann man nicht sehen und doch gibt es sie, wie zum Beispiel Liebe, Hass, Angst oder Gedanken. Nur an den Auswirkungen kann man sehen, ob ein Mensch liebt, hasst oder Angst hat.

Wenn es einen Gott gibt, wer oder was ist Gott? Wenn man darüber nachdenkt, dann kommt man zu dem Schluss, dass Gott allwissend sein sollte und überall. Das heißt, Gott ist nicht an Ort, Zeit und Schwerkraft gebunden.

Die nächste Frage ist: Wie ist Gott? In seinem Buch „Qualityland“ schreibt Marc-Uwe Kling von einer allwissenden künstlichen Superintelligenz und denkt darüber nach, wie sie dem Menschen gegenüber wohlgesinnt ist. Wie geht so eine Superintelligenz mit uns schwachen Menschen um, die sich gegenseitig das Leben schwermachen? Die zentrale Frage, die er sich stellt: Wird diese Intelligenz wie „ein gütiger Gott sein?“ Für ihn gibt es drei Möglichkeiten: 1. Es gibt eine mehr oder weniger wohlgesinnte Superintelligenz 2. Es gibt eine Superintelligenz, die uns mehr oder weniger feindlich gegenübersteht 3. Es gibt eine Superintelligenz, die uns gleichgültig gegenübersteht. Abgesehen vom feindlichen Gott könnte auch ein gleichgültiger Gott für den Menschen eine Katastrophe sein – ähnlich wie der Mensch, der gleichgültig den Lebensraum der Tiere vernichtet …

Die Menschen der Bibel sind sich sicher, dass es Gott gibt, der allwissend, allgegenwärtig und außerhalb von Zeit und Raum steht und dem Menschen wohlgesinnt ist. Der Hirte (1. Sam 17,34-37) und König (2. Sam 5,4) David zum Beispiel hat das Wirken Gottes in seinem Leben erlebt. Er ist sich als Schreiber des Psalms 139 sicher, dass es Gott gibt und dass dies Auswirkung auf sein Leben hat. Er beschreibt Gott mit vier großen Eigenschaften:

1 Gott weiß alles. Er weiß, wo ich bin und er versteht meine Gedanken von ferne. Sogar was ich sagen will, weiß er, bevor ich es selbst weiß. Wer auf der Welt kennt und versteht einen so gut? Auch der Psalmist empfindet dabei eine große Geborgenheit, denn Gott hält überall seine „Hand über mir“. Wer „unter der Hand“ von jemandem steht, genießt dessen Schutz und Fürsorge – das gilt auch heute noch in Politik und Wirtschaft. Dass Gott alles weiß, den Menschen schützend umgibt und dem Menschen so wohlgesinnt ist, ist für den Schreiber des Psalms unbegreiflich (Ps 139,1-6).

2 Gott ist überall. Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem Gott nicht ist. Fasziniert beschreibt David, dass weder in der überirdischen Welt, also im Himmel, noch in der Hölle, noch im Licht bzw. in der Dunkelheit, noch in den entferntesten Stellen der Erde, sich ein Mensch vor Gott verstecken könnte. Das kann beängstigend sein, das kann aber auch ein Ausdruck von Sicherheit sein, da dann nichts geschieht, was Gott nicht sieht und auch der Feind sich nicht verstecken kann (Ps 139,7-12).

3 Gott hat den Menschen geschaffen. Er kennt ihn demzufolge schon im Mutterleib und kennt seine Vergangenheit und auch seine Zukunft. Als Mutter von zwei Kindern weiß ich, dass die Kinder schon im Mutterleib ihren unterschiedlichen Charakter gezeigt haben. Gerade wenn neues Leben entsteht, staunt man, wie wunderbar alles zusammenpasst. Mit allem ist David nicht einverstanden. Doch egal, was Gott tut, der Psalmist bleibt bei Gott (Ps 139,13-18).

4 Gott ist heilig und es ist ihm nicht egal, wie die Menschen handeln (Ps 139,19-24).

Voller Vertrauen bittet der Psalmist Gott um die Überprüfung seiner Wege. Er weiß, dass Gottes Wege die besten sind und hat Sorge, dass er in die Irre und zum Bösen laufen könnte. Der Psalmist bittet nicht nur um die Überprüfung, sondern auch darum, dass Gott ihn, wie ein Hirte auf gutem Wege, in die Ewigkeit führt und leitet.

Detektive auf den Spuren von Herrn J. 2

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