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Hinweis zu christlichen Kindergruppen an der Schule

Kinder haben es heute immer schwerer, den Weg in ein Gemeindehaus zu finden. Sie sind oft durch die Ganztagsschule den ganzen Tag eingespannt und die restliche Freizeit ist mit Musik, Sport oder aber endlich „chillen“ belegt. Für die Eltern hat Kirche zunehmend weniger Priorität, sodass sie einen Besuch der Kindergruppe in der Gemeinde nicht fördern. Hier kann eine christliche Kindergruppe an der Schule Kindern die Möglichkeit geben, zu erleben und zu „be-greifen“, was Christen glauben. Jesus hat gesagt: „Darum gehet hin und lehret alle Völker“ (Mt 28,19 Lu). Diesen Auftrag kann man gerade im schulischen Kontext verwirklicht sehen.

Rechtliche Besonderheiten

Als ein religiöses Angebot in einem weltanschaulich neutralen Raum – Schule – muss eine christliche Kindergruppe mit der Schulleitung und in der Regel auch mit den Verantwortlichen für den Ganztagsbereich abgesprochen und genehmigt werden.

Kooperation: Es ist super, wenn man die Kindergruppe im Rahmen einer schulischen AG anbieten kann, zu der die Kinder verbindlich kommen. Man kann aber auch eine Kooperation zwischen Schule und Gemeinde bzw. Verein/Verband (z. B. CVJM, EC) eingehen. In jedem Fall sollten die gegenseitigen Verantwortlichkeiten vorher geklärt werden. Eine Möglichkeit: Den Raum stellt die Schule, die Werbung, Mitarbeitende, das Material usw. die Gemeinde / der Verein. Wenn ausschließlich Kinder der jeweiligen Schule teilnehmen, wird die Gruppe in der Regel als schulische Veranstaltung angesehen und ist dann über die Schule während und für die Aktion versichert. Wenn zusätzlich Kinder teilnehmen, die nicht diese Schule besuchen, wird die Veranstaltung eher als Angebot der außerschulischen Jugendbildung angesehen und über Kirchengemeinde, CVJM usw. versichert sein. Beide Möglichkeiten sind unkompliziert möglich. Es ist nur wichtig, dass es im Vorfeld mit den Verantwortlichen aus Schule und Jugendarbeit geklärt wird.

Werbung: Wer in ein Gemeindehaus geht, weiß, dass es um christliche Inhalte geht. Wer in eine AG an der Schule geht, vermutet das nicht. Deshalb ist dieser Hinweis in der Ausschreibung wichtig, damit die Eltern über den Charakter der Veranstaltung informiert sind.

Aufsichtspflicht: Findet die Kindergruppe als eine AG der Schule statt, muss man besonders auf die Anwesenheit der Kinder achten. Fehlende Kinder müssen eventuell gemeldet werden. Das ist besonders im Ganztagesbereich wichtig, da sich die Eltern darauf verlassen, dass die Kinder durchgehend betreut sind. Das Schulgelände kann daher nicht einfach für eine Aktion verlassen werden. Dabei sind nicht nur die Eltern zu informieren, sondern auch schriftlich die Verantwortlichen der Schule, damit auch außerhalb des Schulgeländes die Schulversicherung gilt. Das Verlassen des Schulgeländes wird von der Schulleitung durchaus gefördert, damit sich die Kinder den Sozialraum erschließen.

Mehr zum Thema: Wilka, Wolfgang: Recht – gut informiert sein. Rechtsfragen in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit, buch+musik, Stuttgart 22018.

Örtliche und zeitliche Besonderheiten

 Damit das Klassenzimmer nicht an den Unterricht erinnert, wird im hinteren Teil des Raumes der Stuhlkreis oder eine zum Fall passende Form gestellt.

 Es ist hilfreich, wenn man noch ein weiteres Zimmer belegen darf, sollte man Gruppen bilden oder den „Tatort“ und andere Indizien zu Beginn verbergen wollen.

 Es ist sehr wichtig, dass von der AG keine „Spuren“ zurückbleiben – sonst ist eine nachhaltige Kooperation mit der Schule gefährdet. Am Schluss also immer kontrollieren: Stühle aufgestellt, Boden sauber, Fenster zu?

 Es ist wichtig, sich rechtzeitig um den Schlüssel zu den Räumen zu kümmern, da das Sekreteriat nachmittags meistens geschlossen hat.

 Wenn man die Küche benutzen möchte, muss man sich besonders früh darum kümmern, da nicht jeder Lehrer einen Schlüssel dafür hat und ggf. eine Einweisung erfolgen muss.

 Schränke hat man meistens nicht zur Verfügung. Doch es gibt an vielen Schulen (kostenpflichtige) Schließfächer, in denen man z. B. Material deponieren kann.

 Achtung beim Anzünden von Kerzen, diese können den Feueralarm auslösen!

Zeit: Die meisten Kinder erreicht man in der Mittagszeit, wenn der Vormittagsunterricht beendet und der Nachmittagsunterricht noch nicht angefangen hat. Wenn externe Kinder dazukommen sollen, dann muss die AG später stattfinden, damit diese Kinder von ihrer Schule in die AG bzw. FG (Freizeitgruppe) kommen können. Es lohnt sich, den Stundenplan der Kinder anzusehen und mit den Verantwortlichen zu sprechen, um einen möglichst optimalen Termin festlegen zu können.

Mitarbeitergewinnung: Man kann ehemalige Konfirmandinnen und Konfirmanden oder FSJlerinnen und FSJler fragen, die an der Schule sind. Das größte Problem bei der Mitarbeitergewinnung besteht darin, dass die AG bzw. FG oft am frühen Nachmittag stattfindet, wenn Berufstätige arbeiten und Jugendliche selbst noch Schule haben. Vielleicht helfen trotzdem Mitarbeitende aus der Gemeinde – auch Rentnerinnen und Rentner können (wieder) mit einsteigen.

Tipps für den Umgang mit Kindern aus anderen Religionen: Die Detektiv-Gruppe kann für Kinder aus anderen Religionen wie Islam oder Hinduismus usw. eine Möglichkeit sein, zu erfahren, was Christen glauben. Diese Kinder sind eine Bereicherung für die Gruppe, da sie mit einer ganz anderen Ernsthaftigkeit und einer anderen Art von Respekt an den Glauben herangehen. Manche Aspekte, mit denen Kinder aus christlichen, aufgeklärten Elternhäusern Mühe haben, sind für sie gar kein Problem (z. B. für Muslime die Jungfrauen-Geburt, die Existenz Gottes, der Umgang mit Gebet).

Folgende Aspekte sollte man berücksichtigen, damit es keine Schwierigkeiten gibt:

 Man kann oft kein Vorwissen über den christlichen Glauben voraussetzen. Es ist daher hilfreich, wenn die Gruppen immer gut durchgemischt sind und Kinder mit christlichem Wissen mit Kindern anderer Religionszugehörigkeit gemischt sind. Sonst ist es frustrierend, wenn die andere Gruppe immer einen Vorsprung hat.

 In anderen Religionen haben die Schriften dieser Religion einen besonderen Stellenwert. Sie dürfen zum Beispiel nicht an Stellen gelegt werden, an die auch die Füße hinkommen. Um zu zeigen, dass auch der Inhalt der Bibel eine zentrale Bedeutung hat und um bei Kindern anderer Religionen keinen Anstoß zu erregen, sollte sie deshalb z. B. nicht auf die Erde gelegt werden.

 Weil die Schriften in anderen Religionen eine besondere Bedeutung haben, kann es hilfreich sein, die Bedeutung einer Aussage zu unterstreichen, indem man diese direkt aus der Bibel vorliest.

 Betet man in der Gruppe, muss vorher klargestellt sein, dass keiner mitbeten muss.

 Es ist wichtig, darauf zu achten, dass unter Umständen nicht alles gegessen werden darf. Zum Beispiel enthalten Gummibärchen oft Gelatine aus Schweinefleisch. Das sollte man bei der Belohnung berücksichtigen!

 Hilfreich ist es, am Anfang Gemeinsamkeiten der Religionen wie z. B. soziales Engagement in den Mittelpunkt zu stellen.

 Es sollte selbstverständlich sein, dass man die anderen Religionen nicht abwertet. Das Ziel sollte eher sein, den christlichen Glauben verständlich zu machen.

 Es kann auch für christliche Kinder spannend sein, z. B. muslimische Kinder zu fragen, wie ihre Religion bestimmte Dinge sieht.

Detektive auf den Spuren von Herrn J. 2

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